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Das Prinzenviertel ist ein Wohnviertel im Sudwesten des Berliner Ortsteils Karlshorst Seinen Namen erhielt es aufgrund der Vergabe von Strassennamen nach sechs Sohnen des deutschen Kaisers Wilhelm II Gedenkstein zur Grundung der Kolonie Karlshorst Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zustandsbeschreibung 3 Zuerst bebaute Strassen und ihre Namen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1893 wurde unter der Leitung des Rechtsanwalts Otto von Hentig des Grafen August von Donhoff Friedrichstein und des Papierfabrikanten und Kommerzienrates Max Krause die Bauvereinigung Eigenhaus gegrundet Sie wurde gebildet um Bauland zu erwerben und Wohnbebauung zu gunstigen Konditionen fur Minderbemittelte zu ermoglichen Sie erwarb ein 60 Hektar grosses Gelande das die sudlichen Teile der Treskowschen Gemarkung Friedrichsfelde zu beiden Seiten der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn umfasste nbsp Haus Lehndorffstrasse 10 Baujahr 1895 nbsp Gedenktafel fur Oscar Gregorovius Ehrlichstrasse 12Gemeinsam mit der Bauvereinigung Eigenhaus wurde die Heimstatten Actien Gesellschaft gegrundet die das Terrain im Grundbuch auf den Baumeister und Friedrichsfelder Gemeindevertreter Oscar Gregorovius eintrug und ihm die Geschaftsvollmachten fur die Verhandlungen mit den Behorden und die Bebauungsplanung ubertrug Gregorovius ubernahm die Erschliessung und Bebauung der neuen Siedlung Carlshorst westlich der Kaiser Wilhelm Strasse heute Lehndorffstrasse bis zur Grenze von Rummelsburg Er entwarf eine Kolonie in einem einfachen rechtwinkligen Siedlungsgrundriss mit annahernd gleich grossen Parzellen Er sicherte durch Vertrage die Gasversorgung durch das Gaswerk Oberspree und die Trinkwasserversorgung durch das Wasserwerk am Triftweg Am 28 Mai 1894 wurde der Grundstein fur die ersten Carlshorster Hauser in der Kaiser Wilhelm Strasse 1 3 heute Lehndorffstrasse 2 4 und 6 gelegt Sie gingen aus einer Stiftung der kaiserlichen Familie hervor und wurden an bedurftige Familien vor allem Eisenbahnbedienstete aus Friedrichsfelde vergeben 1943 wurden die Gebaude durch einen alliierten Luftangriff zerstort Der Landrat des Kreises Niederbarnim Wilhelm von Waldow unterzeichnete am 25 Mai 1895 den Colonie Consens der kunftigen Villen und Landhaussiedlung Der Tag der Unterzeichnung gilt als Grundungstag der Kolonie Carlshorst ab 1901 Karlshorst Auf dem Rondell an der heutigen Wandlitz Ecke Lehndorffstrasse wurde 1913 ein Gedenkstein errichtet der bei Kriegsende 1945 verschwunden war Am 25 Mai 2005 wurde anlasslich des 110 jahrigen Jubilaums von Karlshorst ein neuer Gedenkstein aufgestellt An der Einmundung der Kaiser Wilhelm Strasse heute Lehndorffstrasse in die Prinz Heinrich Strasse heute Wandlitzstrasse wurde 1895 der Kaiserpavillon ein eigenes Bahnhofsgebaude fur den Kaiser errichtet Er wurde ab 1897 fur Gottesdienste beider Konfessionen genutzt und deshalb auch als Kapelle bezeichnet Das Gebaude wurde 1930 abgebrochen Zunachst beabsichtigten die Bauvereinigung Eigenhaus sowie die Villen und Landhausbaugesellschaft Heimstatten AG ausschliesslich eine Verbesserung der Wohnsituation von Arbeitern Angestellten und unteren Beamten durch Errichten kleiner Siedlungshauser Im Grundbuch war die ausschliessliche Wohnnutzung der Kolonie festgelegt Die Anlage von Fabriken oder geruchs und gerauschverursachenden Betrieben war nicht zugelassen Mit der zunehmenden Nachfrage nach Bauland Ende des 19 Jahrhunderts sowie der Attraktivitat des Vorortes Karlshorst mit der gunstigen Lage an der Galopprennbahn fur Hindernis oder Jagdrennen spekulierte man bald auf finanzkraftigere Bewohnerschichten So war ab der Wende zum 20 Jahrhundert mit der Errichtung reprasentativer Villen und Geschosswohnungsbauten ein Gesinnungswechsel in der Bebauung zu verzeichnen Aber auch bei diesen Gebauden wurden bestehende Gestaltungselemente wie niedriggeschossige offene Bauweise ohne Hinterhauser und Seitenflugel aufgenommen Am 7 Oktober 1910 wurde auf dem Grundstuck Auguste Viktoria Strasse 35 heute Ehrlichstrasse 63 die Friedrichsfelder Volksschule IV Volksschule als siebenklassige Schule eroffnet Ab 1921 hiess sie 30 Gemeindeschule ab 1927 30 Volksschule ab 1945 30 Grundschule ab 1960 30 Oberschule ab 1981 30 POS M W Lomonossow nach dem russischen Wissenschaftler und Dichter Michail Lomonossow und 1991 2002 23 Grundschule Am Seepark Nach zehn Jahren Leerstand und aufwendigen Sanierungen zog am 8 Februar 2003 die staatlich anerkannte Kreativitatsgrundschule Karlshorst in das Gebaude ein Im Jahr 1913 wurde zwischen Trautenauer Strasse und der heutigen Liepnitzstrasse der Seepark angelegt und dabei die zwischen der Wuhlheide und dem Kraftwerk Klingenberg fliessende Rohrlake einbezogen Nach 1945 wurden Trummer auf dem Gelande abgeladen und die Anlage zu einer grossen Rasenflache eingeebnet 1955 wurde der Seepark im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks NAW als Grunanlage neu gestaltet 1 1951 wurde das Prinzenviertel durch die neu eroffnete Linie 82 heute Linie 21 im Verlauf der Ehrlichstrasse an das Strassenbahnnetz angeschlossen Zustandsbeschreibung BearbeitenDas Prinzenviertel wird gepragt von vorwiegend gepflasterten und von Baumen gesaumten Strassen und Wegen vielfaltig gestalteten Gebauden und Garten mit wiederkehrenden Gestaltungsmerkmalen Sie dokumentieren anschaulich den Erhalt des nunmehr uber 100 Jahre alten Gebietes im Villen und Landhausstil Von den heute noch vorhandenen Gebauden wurden uber 63 Prozent zwischen 1894 und 1908 dem ersten grossen Bauabschnitt der Siedlung errichtet Einige der Landhauser und Villen stehen aufgrund ihrer Bedeutung und ihres ursprunglichen Zustandes unter Denkmalschutz Am Rande des Prinzenviertels entstehen ab 2019 zwei neue Wohnkomplexe die Kaisergarten an der Wandlitzstrasse und die Parkstadt Karlshorst am Blockdammweg Trautenauer Strasse 2 Zuerst bebaute Strassen und ihre Namen BearbeitenStrassenname Namensgeber Verwandtschaftsverhaltnis UmbenennungKaiser Wilhelm Strasse Wilhelm II ab 1934 LehndorffstrasseAuguste Viktoria Strasse Auguste Viktoria Ehefrau Wilhelms II ab 1951 EhrlichstrassePrinz Heinrich Strasse Heinrich von Preussen Bruder Wilhelms II ab 1951 WandlitzstrassePrinz Friedrich Wilhelm Strasse Wilhelm von Preussen 1 Sohn Wilhelms II ab 1951 TraberwegPrinz Eitel Friedrich Strasse Eitel Friedrich von Preussen 2 Sohn Wilhelms II ab 1951 UderseestrassePrinz Adalbert Strasse Adalbert von Preussen 3 Sohn Wilhelms II ab 1951 LiepnitzstrassePrinz August Wilhelm Strasse August Wilhelm von Preussen 4 Sohn Wilhelms II ab 1951 StechlinstrassePrinz Oskar Strasse Oskar von Preussen 5 Sohn Wilhelms II ab 1951 MuritzstrassePrinz Joachim Strasse Joachim von Preussen 6 Sohn Wilhelms II ab 1951 GrimnitzstrasseLiteratur Bearbeiten100 Jahre Karlshorst Geschichte einer Villen und Landhaussiedlung be bra Berlin 1995 ISBN 3 930863 02 2 Weblinks BearbeitenErhaltungs VO Seen Prinzenviertel Bezirksamt Berlin Lichtenberg Fachbereich StadtplanungEinzelnachweise Bearbeiten Angela M Arnold Gabriele von Griesheim Trummer Bahnen und Bezirke Berlin 2002 ISBN 3 00 009839 9 S 118 ff Stadtebauliche Leitlinien Karlshorst West Blockdammweg52 480277777778 13 519444444444 Koordinaten 52 29 N 13 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prinzenviertel amp oldid 230725389