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Die Price Gleichung original Price equation oder Price s equation ist eine Kovarianz Gleichung die eine mathematische Beschreibung der Evolution und der Naturlichen Selektion darstellt Aufgestellt hat sie der Amerikaner George R Price als er 1967 in London an einer alternativen Herleitung von William D Hamiltons Arbeit zur Verwandtenselektion arbeitete Mittlerweile findet die Gleichung auch in der Wirtschaftstheorie Anwendung Inhaltsverzeichnis 1 Details 2 Geschichte 3 Beweis der Price Gleichung 4 Beispiel Evolution des Altruismus 4 1 Allgemeine Ableitung 4 2 Konkrete Ausarbeitung mit Zahlenwerten und die Bedeutung der Definition dessen was eine Gruppe ist 5 LiteraturDetails BearbeitenMan betrachte nun eine Population mit den Elementen i displaystyle i nbsp i displaystyle i nbsp ist ein Index der die Elemente durchnummeriert Element i displaystyle i nbsp habe die Fitness w i displaystyle w i nbsp z i displaystyle z i nbsp schliesslich sei ein Mass fur eine Eigenschaft des Elementes i displaystyle i nbsp dessen Evolution betrachtet werden soll Als konkrete Beispiele konnte man sich vorstellen dass z i displaystyle z i nbsp der Abstand ist in dem ein Jager ein Beutetier noch von einem gleich grossen Nicht Beutetier visuell unterscheiden kann oder schlicht die maximale Fortbewegungsgeschwindigkeit oder Korperkraft Die Price Gleichung besagt nun dass w D z cov w i z i E w i D z i displaystyle overline w Delta overline z operatorname cov w i z i operatorname E w i Delta z i nbsp gilt Hierbei ist w displaystyle overline w nbsp die durchschnittliche Fitness und D z z z displaystyle Delta overline z overline z overline z nbsp ist die Anderung in der durchschnittlichen Eigenschaft Der Term cov w i z i displaystyle operatorname cov w i z i nbsp ist die Kovarianz der Eigenschaft im Hinblick auf die Fitness in der Population und E w i D z i displaystyle operatorname E w i Delta z i nbsp ist der Erwartungswert Mittelwert der Fitness eines einzelnen Individuums multipliziert mit der Anderung in der Eigenschaft ebendieses Individuums Im Spezialfall z i w i displaystyle z i w i nbsp wenn also die Fitness selbst die betrachtete Eigenschaft ist ist die Price Gleichung eine Neuformulierung von Fishers fundamentalem Theorem der naturlichen Auslese Erlauterungen und Anmerkungencov w i z i displaystyle operatorname cov w i z i nbsp es ist ublich stattdessen die Schreibweise cov w z displaystyle operatorname cov w z nbsp zu verwenden um anzudeuten dass die Kovarianz eine Eigenschaft des gesamten Datensatzes w i z i displaystyle w i z i nbsp ist also alle Datenpaare w i z i displaystyle w i z i nbsp in diese Berechnung mit eingehen Mit der veranderten Schreibweise kann man aber sofort erkennen dass die Berechnung auf der gleichen Ebene wie die Berechnung des Erwartungswertes stattfindet Der letzte Term der Erwartungswert ist nur dann ungleich null wenn sich der Wert der Eigenschaft beim Ubergang von einer Generation zur nachsten andern kann Bleibt z i displaystyle z i nbsp hingegen konstant erhalt man die vereinfachte Price Gleichung w D z cov w i z i displaystyle overline w Delta overline z operatorname cov w i z i nbsp Ist hingegen D z i displaystyle Delta z i nbsp Dzi von null verschieden kann man die Price Gleichung in sich selbst einsetzen genaugenommen in den Erwartungswert am Ende indem man jede Gruppe i displaystyle i nbsp in weitere Untergruppen i j displaystyle ij nbsp aufteilt Die Einfuhrung des zweiten Indexes j displaystyle j nbsp stellt mathematisch diese weitere Unterteilung dar w D z c o v i w i z i E i c o v j w i j z i j E j w i j D z i j displaystyle overline w Delta overline z operatorname cov i w i z i operatorname E i operatorname cov j w ij z ij operatorname E j w ij Delta z ij nbsp dd dd Dieser Vorgang wird moglich weil die Werte mit nur einem Index genauso Durchschnitte fur die Werte mit zwei Indizes darstellen wie es die Werte ohne Index fur diejenigen mit nur einem Index tun Siehe dazu auch das Beispiel zur Evolution des Altruismus weiter unten Um Missverstandnisse zu vermeiden wurden an die Operatoren E displaystyle E nbsp und cov displaystyle operatorname cov nbsp jeweils der Index angefugt auf den diese Operatoren wirken Dieses rekursive Einsetzen kann im Prinzip beliebig haufig wiederholt werden Praktisch wird irgendwann eine Ebene der Selektion erreicht sein in der sich z i displaystyle z i nbsp nicht andert Gruppe Stamm Rudel Schwarm Volk Individuum Gene Proteine sind ein Beispiel fur einen vierstufigen Selektionsprozess Auf diese Weise wird klar dass die Price Gleichung das mathematische Fundament der Multilevel Selektionstheorie von u a David Sloan Wilson und Elliott Sober ist Siehe Abschnitt Geschichte Geschichte BearbeitenObwohl die Bedeutung der Gleichung wie das ganze Werk Prices von Hamilton und einigen anderen Experten der Evolutionstheorie schnell erfasst wurde ruckte sie erst 1995 durch einen Artikel von Steven A Frank wieder ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses Sie spielt eine zentrale Rolle in der Multilevel Selektionstheorie von Wilson und Sober dargelegt in ihrem Buch von 1999 James Swartz schliesslich holte die Gleichung mit seiner Biographie Prices 2000 endgultig aus dem Dunkel der Geschichte Vergl Literaturangaben Beweis der Price Gleichung BearbeitenFur den Beweis werden die folgenden Definitionen benotigt Sei n i displaystyle n i nbsp die Anzahl des Vorkommens des reellen Zahlenpaares x i y i displaystyle x i y i nbsp Der Durchschnitt oder Erwartungswert einer beliebigen Grosse x ist dann x E x i i x i n i i n i 1 displaystyle overline x operatorname E x i equiv frac sum i x i n i sum i n i 1 nbsp Und die Kovarianz zwischen x i displaystyle x i nbsp und y i displaystyle y i nbsp ist cov x i y i i n i x i E x i y i E y i i n i E x i y i E x i E y i 2 displaystyle operatorname cov x i y i equiv frac sum i n i x i operatorname E x i y i operatorname E y i sum i n i operatorname E x i y i operatorname E x i operatorname E y i 2 nbsp Es liege nun eine Population von Organismen vor die alle eine genetische Eigenschaft haben die durch eine reelle Zahl z displaystyle z nbsp beschrieben wird Dann konnen Gruppen von Individuen innerhalb der Population definiert werden die den gleichen Wert z displaystyle z nbsp haben Der Index i displaystyle i nbsp beschreibe die Gruppe mit der Eigenschaft z i displaystyle z i nbsp und n i displaystyle n i nbsp sei die Anzahl Individuen aus denen die Gruppe besteht Die Gesamtgrosse der Population sei n displaystyle n nbsp die Summe aller n i displaystyle n i nbsp n i n i displaystyle n sum i n i nbsp Der Durchschnittswert der Eigenschaft z displaystyle z nbsp ist dann z i z i n i n 3 displaystyle overline z frac sum i z i n i n 3 nbsp Man nehme nun an dass sich die Population vollstandig um eine Generation weiterentwickelt Alle Individuen der Elterngeneration seien verschwunden und in einem Selektionsprozess seien die am wenigsten angepassten Individuen der Kindgeneration aus der sich reproduzierenden Population entfernt worden Nach Reproduktion und Selektion habe sich die Grosse der Population auf den Wert n i displaystyle n i nbsp geandert Allgemein bezeichnen gestrichelte Werte nun Werte der Kindgeneration ungestrichelte Werte die Werte der Elterngeneration Die Fitness von Gruppe i displaystyle i nbsp sei nun definiert als das Verhaltnis der Grossen von Kind zu Elterngeneration w i n i n i 4 displaystyle w i frac n i n i 4 nbsp wobei die durchschnittliche Fitness zweites mit Gleichung 4 w i w i n i n i n i n 5 displaystyle overline w frac sum i w i n i n frac sum i n i n 5 nbsp ist Die Gesamtgrosse der Kindgeneration ist n displaystyle n nbsp wobei n i n i displaystyle n sum i n i nbsp wodurch Gleichung 5 zu w n n 5 a displaystyle overline w frac n n 5a nbsp wird Der durchschnittliche Wert z displaystyle z nbsp der betrachteten Eigenschaft in der Kindgeneration ist z i z i n i n 6 displaystyle overline z frac sum i z i n i n 6 nbsp Hierbei sind z i displaystyle z i nbsp die moglicherweise veranderten Werte der betrachteten Eigenschaft in der Kindgeneration Aus den Gleichungen 1 und 2 folgt cov w i z i E w i z i w z 7 displaystyle operatorname cov w i z i operatorname E w i z i overline w overline z 7 nbsp und E w i D z i E w i z i E w i z i 8 displaystyle operatorname E w i Delta z i operatorname E w i z i operatorname E w i z i 8 nbsp Schreibt man Gleichung 7 mit Hilfe von Gleichung 8 um erhalt man cov w i z i E w i D z i E w i z i w z 9 displaystyle operatorname cov w i z i operatorname E w i Delta z i operatorname E w i z i overline w overline z 9 nbsp Mit Gleichung 1 schreibt man den ersten Term auf der rechten Seite von Gleichung 9 E w i z i i w i z i n i n 10 displaystyle operatorname E w i z i frac sum i w i z i n i n 10 nbsp Und mit Gleichung 4 vollzieht man in Gleichung 10 eine weitere Umformung E w i z i i w i z i n i n i z i n i n n n 11 displaystyle operatorname E w i z i frac sum i w i z i n i n frac sum i z i n i n frac n n 11 nbsp Und in einem dritten Schritt wendet man auf die rechte Seite von Gleichung 11 die Gleichungen 5a und 6 an und erhalt E w i z i z w 12 displaystyle operatorname E w i z i overline z overline w 12 nbsp Setzt man nun Gleichung 12 in Gleichung 9 ein erhalt man die Price Gleichung cov w i z i E w i D z i w z w z w D z displaystyle operatorname cov w i z i operatorname E w i Delta z i overline w overline z overline w overline z overline w Delta overline z nbsp Beispiel Evolution des Altruismus BearbeitenDie Price Gleichung vermag auf elegante Weise die Evolution einer Pradisposition in Richtung Altruismus zu beschreiben Dazu wird Altruismus definiert als ein Verhalten das einerseits die Fitness den Fortpflanzungserfolg des altruistischen Individuums reduziert andererseits die durchschnittliche Fitness der Gruppe der das altruistische Individuum angehort erhoht Verhalt sich ein Individuum altruistisch gegenuber einem anderen Individuum wird angenommen dass beide der gleichen Gruppe angehoren Allgemeine Ableitung Bearbeiten Man betrachte eine Hierarchie von Gruppen Die Gesamtpopulation wird in Gruppen aufgeteilt und mit dem Index i displaystyle i nbsp bezeichnet durchnummeriert Jede dieser Gruppen i displaystyle i nbsp habe eine Reihe Untergruppen die mit dem Index j displaystyle j nbsp bezeichnet werden Individuen werden folglich mit zwei Indizes i displaystyle i nbsp und j displaystyle j nbsp zugeordnet die angeben zu welcher Gruppe und welcher Untergruppe ein Individuum gehort n i j displaystyle n ij nbsp sei die Anzahl Individuen des Typs i j displaystyle ij nbsp z i j displaystyle z ij nbsp sei der Grad an Altruismus den ein jedes Individuum der Untergruppe i j displaystyle ij nbsp gegenuber allen Mitgliedern der Gruppe i displaystyle i nbsp zeigt Dieser Wert sei konstant von Generation zu Generation Es gelte also z i j z i j displaystyle z ij z ij nbsp Es sei darauf hingewiesen dass eine Grundvoraussetzung dieses Modells ist dass Altruismus nur innerhalb der eigenen Gruppe gezeigt wird Altruismus entwickelt sich nur unter dem ausseren Druck einer konkurrierenden Gruppe Gleichzeitig definieren Altruismusbeziehungen Umfang und Grenzen der Gruppe In diesem Modell sei die Fitness w i j displaystyle w ij nbsp wie folgt definiert w i j n i j n i j k a z i j b z i A 1 displaystyle w ij frac n ij n ij k az ij bz i A 1 nbsp Der Term a z i j displaystyle az ij nbsp ist die Fitness die das Individuum durch seinen eigenen Altruismus verliert Sie sei proportional zum Grad des Altruismus z i j displaystyle z ij nbsp den das Individuum gegenuber Mitgliedern der eigenen Gruppe i displaystyle i nbsp zeigt Der Term b z i displaystyle bz i nbsp ist die Fitness die das Individuum durch den Altruismus der anderen Mitglieder seiner Gruppe i displaystyle i nbsp gewinnt Dieser Gewinn ist proportional zum durchschnittlichen Altruismus z i displaystyle z i nbsp der Gruppe gegenuber ihren Mitgliedern Fur die Untersuchungen zur Evolution des Altruismus ist es notwendig dass a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp positive Zahlen sind Im Rahmen der Gruppe i displaystyle i nbsp ist das beschriebene Verhalten eines Individuums nur dann altruistisch wenn a z i j gt b z i displaystyle az ij gt bz i nbsp ist Die Grosse einer Gruppe ergibt sich aus der Summe uber die Grossen ihrer Teilgruppen n i j n i j displaystyle n i sum j n ij nbsp Die jeweiligen Durchschnittswerte fur die Gruppen ergeben sich aus der Summe uber alle Subgruppen einer Gruppe und normiert auf die Grosse der jeweiligen Gruppe als z i j z i j n i j n i E j z i j A 2 displaystyle z i frac sum j z ij n ij n i operatorname E j z ij A 2 nbsp w i j w i j n i j n i n i n i k b a z i E j w i j A 3 displaystyle w i frac sum j w ij n ij n i frac n i n i k b a z i operatorname E j w ij A 3 nbsp Hieraus ergibt sich durch die Definition der Fitness wi sofort n i j n i j n i k b a z i A 4 displaystyle n i sum j n ij n i k b a z i A 4 nbsp z i berechnet sich vollig analog zu z i displaystyle z i nbsp kann jedoch im Gegensatz zur Konstanz von z i j displaystyle z ij nbsp einen anderen Wert annehmen z i j z i j n i j n i E j z i j A 5 displaystyle z i frac sum j z ij n ij n i operatorname E j z ij A 5 nbsp Die Gesamtgrosse der Population ist n i j n i j i n i A 6 displaystyle n sum ij n ij sum i n i A 6 nbsp Fur die globalen Durchschnittswerte also die Durchschnitte uber alle Gruppen muss man uber alle Gruppen bzw alle Untergruppen addieren und dann durch die Gesamtgrosse der Population dividieren z i j z i j n i j n i z i n i n E i z i A 7 displaystyle overline z frac sum ij z ij n ij n frac sum i z i n i n operatorname E i z i A 7 nbsp w i j w i j n i j n i w i n i n n n k b a z E i w i A 8 displaystyle overline w frac sum ij w ij n ij n frac sum i w i n i n frac n n k b a overline z operatorname E i w i A 8 nbsp In der Kindgeneration ist die Gesamtgrosse der Population n i j n i j i n i n k b a z A 9 displaystyle n sum ij n ij sum i n i n k b a overline z A 9 nbsp z displaystyle overline z nbsp berechnet sich vollkommen analog zu z displaystyle overline z nbsp z i j z i j n i j n i z i n i n E i z i A 10 displaystyle overline z frac sum ij z ij n ij n frac sum i z i n i n operatorname E i z i A 10 nbsp Damit kann man wieder die Price Gleichung zur Anwendung bringen In diesem Fall benotigt man die Version in der die Price Gleichung einmal in sich selbst eingesetzt wurde w D z c o v i w i z i E i c o v j w i j z i j E j w i j D z i j A 11 displaystyle overline w Delta overline z operatorname cov i w i z i operatorname E i operatorname cov j w ij z ij operatorname E j w ij Delta z ij A 11 nbsp Im ersten Schritt ergibt sich eine triviale Vereinfachung aus der Annahme D z i j 0 displaystyle Delta z ij 0 nbsp w D z c o v i w i z i E i c o v j w i j z i j A 12 displaystyle overline w Delta overline z operatorname cov i w i z i operatorname E i operatorname cov j w ij z ij A 12 nbsp Nun kann man die Kovarianzen gemass der Definition nach Gleichung 2 aus dem Abschnitt Beweis der Price Gleichung durch Erwartungswerte ausdrucken w D z E i w i z i E i w i E i z i E i E j w i j z i j E j w i j E j z i j A 13 displaystyle overline w Delta overline z operatorname E i w i z i operatorname E i w i operatorname E i z i operatorname E i operatorname E j w ij z ij operatorname E j w ij operatorname E j z ij A 13 nbsp Wo keine Produkte in den Erwartungswerten stehen kann man die Schreibweise mit den Gleichungen A 2 A 3 A 7 und A 8 andern damit sie der linken Seite der Gleichung entspricht Zudem ist der Erwartungswert einer Summe gleich der Summe der Erwartungswerte der beiden Terme w D z E i w i z i w z E i E j w i j z i j E i w i z i A 14 displaystyle overline w Delta overline z operatorname E i w i z i overline w overline z operatorname E i operatorname E j w ij z ij operatorname E i w i z i A 14 nbsp Man erkennt dass der erste und der vierte Term der rechten Seite der Gleichung sich gegenseitig aufheben w D z w z E i E j w i j z i j A 15 displaystyle overline w Delta overline z overline w overline z operatorname E i operatorname E j w ij z ij A 15 nbsp Bis zu diesem Punkt wurde die Price Gleichung nur umgeformt Keine Elemente des Modells haben bislang Verwendung gefunden Jetzt jedoch werden die Gleichungen A 1 und A 8 eingesetzt w D z k b a z z E i E j k a z i j b z i z i j A 16 displaystyle overline w Delta overline z k b a overline z overline z operatorname E i operatorname E j k az ij bz i z ij A 16 nbsp Durch Ausmultiplizieren und Getrenntschreiben der Erwartungswerte erhalt man w D z k z b a z 2 k E i E j z i j a E i E j z i j 2 b E i E j z i z i j A 17 displaystyle overline w Delta overline z k overline z b a overline z 2 k operatorname E i operatorname E j z ij a operatorname E i operatorname E j z ij 2 b operatorname E i operatorname E j z i z ij A 17 nbsp Einige der Erwartungswerte sind sehr einfach mit den oben angegebenen Gleichungen auszurechnen w D z k z b a z 2 k z a E i E j z i j 2 b E i z i 2 A 18 displaystyle overline w Delta overline z k overline z b a overline z 2 k overline z a operatorname E i operatorname E j z ij 2 b operatorname E i z i 2 A 18 nbsp Der erste und der dritte Term heben sich gegenseitig auf Der Parameter k displaystyle k nbsp verschwindet somit ganzlich aus der rechten Seite der Gleichung Zudem kann man den vierten Term mit Hilfe der Varianz Kurzdefinition cov x x var x also die Kovarianz einer Variable mit sich selbst umschreiben w D z b a z 2 a E i v a r j z i j E j z i j 2 b E i z i 2 A 19 displaystyle overline w Delta overline z b a overline z 2 a operatorname E i operatorname var j z ij operatorname E j z ij 2 b operatorname E i z i 2 A 19 nbsp Der eine neu hinzugekommene Erwartungswert lasst sich wieder leicht berechnen w D z b a z 2 a E i v a r j z i j a E i z i 2 b E i z i 2 A 20 displaystyle overline w Delta overline z b a overline z 2 a operatorname E i operatorname var j z ij a operatorname E i z i 2 b operatorname E i z i 2 A 20 nbsp Man fasst zusammen und dividiert die ganze Gleichung durch w displaystyle overline w nbsp wodurch man die Anderung in der betrachteten Eigenschaft Altruismus in der Kindgeneration im Vergleich zur Elterngeneration erhalt und zwar ausschliesslich in Abhangigkeit von Parametern und Variablen der Elterngeneration D z b a v a r i z i a E i v a r j z i j k b a z A 21 displaystyle Delta overline z frac b a operatorname var i z i a operatorname E i operatorname var j z ij k b a overline z A 21 nbsp Der Vorteil dieser Schreibweise mit der Varianz ist dass die Varianz immer grosser oder gleich null ist Der erste Term dieser Gleichung stellt den Vorteil dar den jede Gruppe durch ihre altruistischen Mitglieder hat Er ist grosser null wenn b gt a displaystyle b gt a nbsp ist Der zweite Term gibt den Verlust an altruistischen Mitgliedern wieder den jede Gruppe hat Es handelt sich in jedem Fall um einen Verlust da beide Grossen a displaystyle a nbsp und die Varianz grosser null sind und somit das Minus den Verlust oder bestenfalls den Nicht Gewinn unausweichlich macht Man erinnere sich nun wieder an Fishers fundamentales Theorem der naturlichen Selektion Der Zuwachs in der mittleren Fitness jedes Organismus der zu einem beliebigen Zeitpunkt aus der naturlichen Selektion folgt und durch eine Anderung in der Gen Haufigkeit vermittelt wird ist exakt gleich zur genetischen Varianz in der Fitness zu diesem Zeitpunkt Man hat es in der Ergebnisgleichung mit zwei Varianzen zu tun Die Varianz in der durchschnittlichen Altruismusneigung uber die Gruppen gesehen kann b gt a displaystyle b gt a nbsp zu einem Zuwachs an Altruismus fuhren Man hat es also mit einem Effekt der Gruppenselektion zu tun Die durchschnittliche Varianz in der Altruismusneigung innerhalb einer Gruppe fuhrt durch eine Reduktion der Anzahl der Altruisten jedoch zu einer Verringerung der gesamten durchschnittlichen Altruismusneigung Hier hat man es folglich mit einem Effekt der individuellen Selektion zu tun Es sind also beide Ebenen der Selektion prasent Welche netto dominiert bestimmen die Parameter a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp sowie die beiden Varianzen Schliesslich sei darauf hingewiesen dass der Zuwachs an Altruismus umso kleiner ist je grosser die Neigung zum Altruismus bereits ist Man betrachte hierzu den Nenner der Ergebnisgleichung Der Parameter k displaystyle k nbsp hat die Bedeutung einer allgemeinen Tragheit Je grosser er ist umso langsamer wird die Anderung zeitlich ablaufen Er kann jedoch die generelle Tendenz nicht umkehren Je besser angepasst die Individuen der betrachteten Population also auch aus anderen Grunden als ihrer Altruismusneigung bereits sind umso langsamer wird sich ihre Altruismusneigung verstarken selbst wenn die Tendenz auf Grund der restlichen relevanten Kenngrossen des Systems in diese Richtung geht Konkrete Ausarbeitung mit Zahlenwerten und die Bedeutung der Definition dessen was eine Gruppe ist Bearbeiten Um deutlich zu machen wie wichtig es ist die Gruppen korrekt zu identifizieren werden fur die Parameter nun Zahlen eingesetzt und die Gruppen explizit definiert Fur die Wahl der Parameter entscheidend ist nur b gt a displaystyle b gt a nbsp und dass ansonsten die Rechnungen zu schonen Ergebnisse fuhren Es seien a 1 displaystyle a 1 nbsp b 2 displaystyle b 2 nbsp k 1 displaystyle k 1 nbsp In diesem Fall kann man Gleichung A 21 sehr symmetrisch schreiben als D z v a r i E j z i j E i v a r j z i j 1 z a 1 displaystyle Delta overline z frac operatorname var i operatorname E j z ij operatorname E i operatorname var j z ij 1 overline z a 1 nbsp Es gebe zwei Gruppen die jeweils wiederum aus zwei Mitgliedern bestehen sollen Nun sollen zwei Falle betrachtet werden Fall 1 z 00 z 01 0 displaystyle z 00 z 01 0 nbsp z 10 z 11 1 displaystyle z 10 z 11 1 nbsp und Fall 2 z 00 z 10 0 displaystyle z 00 z 10 0 nbsp z 01 z 11 1 displaystyle z 01 z 11 1 nbsp Im ersten Fall sind die Mitglieder einer Gruppe identisch hinsichtlich ihrer Altruismusneigung Im zweiten Fall sind sie dies nicht dafur sind die Gruppen identisch was ihre Mitglieder angeht In jeder befindet sich ein Egoist und ein Altruist Berechnet man nun D z displaystyle Delta z nbsp fur Fall 1 so erhalt man D z 1 6 displaystyle Delta z 1 6 nbsp im zweiten Fall vollig entgegengesetzt jedoch D z 1 6 displaystyle Delta z 1 6 nbsp Dies kommt fur Fall 1 folgendermassen zustande Die egoistische Gruppe bleibt in jeder Generation mit 2 Mitgliedern gleich gross Die altruistische Gruppe hingegen verdoppelt in jeder Generation ihre Grosse Der Effekt ist deswegen so gross verdoppeln da b a k 1 displaystyle b a k 1 nbsp ist die Eigenschaft der Altruismusneigung mit dieser Parameterwahl und bei 0 z i j 1 displaystyle 0 leq z ij leq 1 nbsp genau 50 der Gesamtfitness darstellt und alle anderen Effekte zusammen auch nur eine Halfte ausmachen In Fall 2 stellt sich die Populationsentwicklung so dar dass der jeweils eine Altruist in beiden Gruppen in jeder Generation erhalten bleibt sich die Zahl der Egoisten jedoch von Generation zu Generation verdoppelt Der tiefere Grund fur diesen fundamentalen Unterschied zwischen Fall 1 und Fall 2 ist dass in Fall 1 die Individuen identisch bezuglich der betrachteten Eigenschaft sind Varianz 0 und die Gruppen sich in den Durchschnitten ihrer Individuen unterscheiden grosse Varianz in Fall 2 hingegen die Individuen in einer Gruppe sich unterscheiden die Gruppen in ihren Durchschnittswerten jedoch identisch sind Entscheidend ist also die Frage wo die grossere Varianz ist vgl Fishers fundamentales Theorem der naturlichen Auslese Wenn die Individuen in einer Gruppe sich untereinander starker unterscheiden als die Gruppen im Schnitt ihrer Mitglieder dann stehen sie in direkter Konkurrenz zueinander innerhalb ihrer Gruppe individuelle Selektion Sind die Individuen innerhalb der Gruppen jedoch sehr ahnlich und unterscheiden sich die Gruppen stark voneinander dann reduziert sich der Selektionsdruck innerhalb der Gruppen und die Individuen stehen indirekt uber ihre Gruppenmitgliedschaft mit den Mitgliedern der anderen Gruppen in Konkurrenz Gruppenselektion Dies ist der Fall der in diesem Modell das Entstehen von Altruismus innerhalb der Gruppen fordert bzw altruistische Gruppen schneller wachsen lasst als nicht altruistische Gruppen Man erkennt dass man auf die Frage Was wird sich entwickeln schon beim Identifizieren der relevanten Gruppen einen entscheidenden Fehler machen kann Glaubt man beispielsweise dass fur die Frage nach der Evolution von Altruismus die Nationalitat entscheidend ist man betrachte beispielsweise zwei Osterreicher und zwei Schweizer kann man zu falschen Schlussfolgerungen gelangen wenn es in Wirklichkeit die Angehorigkeit zu den Mengen Star Wars Fan und Raumschiff Enterprise Fan ist und jeweils einer der betrachteten Schweizer und Osterreicher Star Wars Fan und der andere Raumschiff Enterprise Fan ist Wie oben angemerkt ist fur die Zusammenfassung zu Gruppen zur Anwendung der Price Gleichung die Frage entscheidend wo Altruismus ausgeubt wird Und die solcherarts gefundenen Gruppen mussen intern homogener sein als die Gruppen untereinander sonst wird Altruismus im Laufe der Generationen verschwinden Zum einen mussen sich also Altruisten und moglichst auch die Nicht Altruisten sprich Parasiten zu Gruppen zusammenfinden zum anderen elementare Voraussetzung der Evolutionsbiologie mussen altruistische Neigungen zumindest teilweise genetisch bestimmt sein damit eine Art altruistischer wird Trifft die erste Bedingung nicht zu setzen sich in jeder Gruppe die Parasiten durch Nun ist jedoch jedes Individuum insbesondere jeder Mensch Teil einer Unzahl von Mengen Man betrachte zur Verifikation dieser Aussage nur die Anzahl Kategorien die fur die Biographie Artikel bei Wikipedia existieren und von denen eine Vielzahl einer einzelnen Person gleichzeitig zugeordnet werden konnen Jede dieser Kategorie kann eine gewisse Relevanz als Gruppe im Sinne der Evolution des Altruismus besitzen d h die Mitglieder der Kategorie zeigen untereinander wechselseitig irgendeine Art altruistischen Verhaltens Das hier prasentierte Modell stellt folglich eine starke Vereinfachung der Realitat dar Literatur BearbeitenG R Price Selection and covariance In Nature 227 Jahrgang 1970 S 520 521 doi 10 1038 227520a0 G R Price Fisher s fundamental theorem made clear In Annals of Human Genetics 36 Jahrgang 1972 S 129 140 S A Frank George Price s contributions to Evolutionary Genetics In Journal of Theoretical Biology 175 Jahrgang 1995 S 373 388 stevefrank org PDF S A Frank The Price Equation Fisher s Fundamental Theorem Kin Selection and Causal Analysis In Evolution 51 Jahrgang Nr 6 1997 S 1712 1729 stevefrank org M Grafen Developments of the Price equation and natural selection under uncertainty In Proc R Soc London B 267 Jahrgang 2000 S 1223 1227 ox ac uk PDF M Van Veelen On the use of the Price equation In Journal of Theoretical Biology 237 Jahrgang 2005 S 412 426 doi 10 1016 j jtbi 2005 04 026 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