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Als Portal Tombs werden Megalithanlagen auf den Britischen Inseln bezeichnet bei denen zwei gleich hohe aufrecht stehende Steine die Vorderseite der Kammer bilden und mit dem Turstein und dem schwergewichtigen Deckstein Browneshill Dolmen im County Carlow 100 t den Turrahmen bilden in Form eines H Der meist nur halbhohe Turstein steht beziehungsweise stand zwischen den Orthostaten am Eingang Britische MegalithikInhaltsverzeichnis 1 Verbreitung in Irland 2 Beschreibung 2 1 Die Hugel 3 Tripod Dolmen und Quoits 4 Verbreitung ausserhalb Irlands 5 Herkunft Affinitaten und Datierung 6 Zeitstellung 7 Ausgrabungen 8 Namensparallelen 9 Siehe auch 10 Literatur 11 WeblinksVerbreitung in Irland BearbeitenPortal Tombs stammen aus dem Neolithikum 3000 bis 2000 v Chr und kommen in Irland Cornwall und Wales vor Das Portal Tomb im Steinhugel zeigt Verbindungen mit den Court Tombs Das wird durch Ahnlichkeit bei den Funden unterstutzt Topferware und Speer beziehungsweise Pfeilspitzen in Blatt oder Pastillenform sowie Hohlschaber In Irland uberlappt sich der Verbreitungsraum der Portal Tombs bei mehr als zwei Drittel der Anlagen mit dem der Court Tombs Sie sind in Ulster in den Countys Tyrone und Donegal besonders zahlreich Eine grosse Gruppe liegt auch im ostlichen Leinster Die meisten Anlagen befinden sich in der Osthalfte Irlands 27 in Donegal 23 in Tyrone 14 in Waterford 13 in Sligo und 12 in Cavan Westlich der Linie Donegal Cork sind nur etwa zwei Dutzend der etwa 185 bekannten Anlagen vertreten Einige sind relativ leicht gebaut und innen ebenfalls winzig Binn im County Donegal und Carrickacroy im County Cavan Portal Tombs nbsp Kilmogue nbsp Kilclooney More 1 mit typischem uberdimensionalen Deckstein nbsp Portal Tomb von Bree nbsp Brownshill nbsp Die beiden Arten von Portal Tombs Schema nbsp Slidderyford Dolmen nbsp Tripoddolmen nbsp Doppeltomb BallyrenanBeschreibung BearbeitenDie Portalsteine konnen bis zu 3 7 m hoch sein Verbindet sich diese Hohe mit einem dicken Deckstein kann die Anlage wie Goward im County Down in Nordirland oder Kilmogue im County Kilkenny uber funf Meter hoch aufragen Meist ruht auf den Portalsteinen und dem oder den niedrigeren hinteren Orthostaten ein einzelner grosser um etwa 20 nach hinten geneigter Deckstein Mitunter kommen zwei vor die eine gestufte Decke bilden z B Aughnacliff Haroldstown Dolmen Kempe Stones Knockeen und Kilmogue Ganz selten haben alle drei oder mehr Tragsteine die gleiche Hohe und die charakteristische Neigung der Oberseite wird vom Eselsrucken Profil des Decksteins gebildet Seitensteine befinden sich manchmal auf der einen oder zu beiden Seiten zwischen den Portal und Endsteinen Bei Ahaglaslin County Cork gibt es kleine Steine auf jeder Seite die einen trichterformigen Zugang bilden Eine halbmondformige Setzung niedriger Steine wurde bei Ticloy im County Antrim gefunden das jedoch eine untypische Anlage ist Das Portal Tomb kommt fast immer als einzelnes Objekt vor Es gibt jedoch Beispiele wo sich zwei Anlagen im gemeinsamen Langhugel fanden In Ballyvennaght County Antrim befindet sich eine Kammer an jedem Ende eines langen Steinhugels In Ballyrenan County Tyrone stehen zwei Dolmen gegenlaufig und zusammengebaut in einem langen Steinhugel wahrend in Kilclooney More 1 County Donegal innerhalb desselben Hugels in der Nahe eines massiven Beispiels eine Miniaturanlage steht In Malin More im County Donegal liegen vier in etwa gleichmassig verteilte Miniaturdolmen zwischen zwei etwa 90 m voneinander entfernt gelegenen grossen Dolmen rechtwinklig zur Achse des abgetragenen Hugels und der grossen Anlagen Dort wie in Melkagh im County Longford sehen die kleinen Exemplare wie Tochteranlagen der grossen aus Die Hugel Bearbeiten Es gibt keine Spur von Steinhugeln oder Hugeln bei der grossen Mehrheit der erhaltenen Portalgraber 26 Beispiele fur lange Cairns sind aufgezeichnet aber nur wenige davon sind ausgegraben Lediglich Reste von Hugeln sind in etwa zwei Dutzend von etwa 160 Fallen zu erkennen Die Steinhugel Cairns ahneln denen der Court Tombs scheinen jedoch etwas schmaler gewesen zu sein und sich am Ende weniger verjungt zu haben In Ballykeel County Armagh wurden Belege fur ein umlaufendes Trockenmauerwerk gefunden In einigen Fallen sind vage Spuren runder Steinhugel bemerkt worden Die Dolmen liegen normalerweise am Ende der Langhugel Es gibt bei Ticloy im County Antrim und Goward im County Down Hinweise auf einen flachen konkaven Hof und bei Tirnoney im County Londonderry auf eine Fassade zu einer oder zu beiden Seiten des Portals Tripod Dolmen und Quoits BearbeitenPortal Tombs kommen auch als so genannte Tripod Dolmen sowohl im Osten Irlands Legananny im County Down Proleek im County Louth als auch in Cornwall und Wales vor Bosporthennis Quoit Carreg Coetan Arthur oder Pentre Ifan In Cornwall und Wales wird diese Art Megalithanlage Quoit genannt Der bekannteste ist der Lanyon Quoit Sie wurden zunachst als spezielle Gruppe behandelt sind jedoch Portal Tombs die ihrer restlichen Steine beraubt wurden Verbreitung ausserhalb Irlands BearbeitenPortal Tombs kommen auch in Cornwall und Wales Portal Tomb von Gist Cerrig vor Ihre Kammern sind verhaltnismassig klein da viele mit sehr massiven Blocken gebaut sind Herkunft Affinitaten und Datierung BearbeitenSeit langem bekannt sind die Affinitaten zwischen Portal und Court Tombs in Bezug auf Steinhugelform Lage Morphologie Orientierung Grabbeigaben und Verbreitung Mehrere Archaologen haben argumentiert dass sich Portal Tombs wahrscheinlich im mittleren Bereich von Ulster aus Court Tombs entwickelt haben Insbesondere wegen der Ahnlichkeit zwischen den Nebenkammern der Court Tombs in diesem Bereich und den Portal Tombs Andere haben anempfohlen dass Portal Tombs alter sind als die Court Tombs Portal Tombs wurden mit der Zeit aufwendiger und entwickelten sich zu letzteren Die einzigen brauchbaren Radiokarbondaten liegen zwischen 3800 und 3200 v Chr und stammen von Poulnabrone im County Clare Sie deuten darauf hin dass Poulnabrone alter ist als die uberaus zahlreichen Wedge Tombs des Burren Das kann auch davon abgeleitet werden dass die Verwitterungsspuren kaminitzas oder solution pans auf dem Deckstein tiefer sind als jene auf den Decksteinen der Wedge Tombs Nach Emma Plunkett Dillon 1983 sind irische Portal Tombs als Teil einer grosseren Gruppe zu sehen zu der auch die etwa 50 im Westen von England und Wales gehoren Viele dieser Portal Tombs haben die langen auf dem Kontinent ublichen Cairns und einige haben den fur die Court Tombs bedeutsamen Court Eine hilfreichere Herangehensweise an die Entwicklung der irischen Portal Tombs scheint darin zu bestehen dass sie eine Verwandtschaft mit den Court Tombs haben das ist lt Shee Twohig die grossere Familie Zeitstellung BearbeitenLange galten Portalgraber als eine spate beziehungsweise die letzte Form der Megalithanlage Heute gilt diese Ansicht aufgrund der Forschungen von Frances Lynch 1976 in Wales als uberholt Ausgrabungen BearbeitenDer Poulnabrone Dolmen im County Clare wurde 1986 bis 1988 restauriert In diesem Zusammenhang wurden auch umfangreiche Ausgrabungen durchgefuhrt Die dabei aufgefundenen Bestattungen bestanden aus 16 bis 22 Erwachsenen und sechs Jugendlichen Die Knochen wurden im dekarniertem Zustand niedergelegt Nur ein Erwachsener war alter als 40 Jahre die Mehrheit war unter 30 als sie starb Die Grabbeigaben bestanden aus einer Mischung von Werkzeugen und Zierrat Eine geschliffene Steinaxt zwei Scheibenperlen ein perforierter Knochenanhanger ein Teil einer Knochennadel zwei Quarzkristalle Feuerstein und mehr als 60 Scherben rauer Topferware wurden geborgen Eine deutlich andere Mischung der Grabbeigaben stammt von Ballykeel im County Armagh in Nordirland wo Collins eine Menge zerscherbter Topferware aber nur wenig Feuerstein fand Die Topferwaren umfasste feine neolithische Ware die wahrscheinlich aus der ersten Phase der Anlage stammt Der grosste Teil wurde ausserhalb der Kammer gefunden darunter drei verzierte Schusseln mit kennzeichnendem Profil Von fast sechs Kilogramm rauer Topferwaren glaubt der Ausgraber dass sie vor und wahrend der Nutzung der Anlage verwendet wurde da sie auch gemeinsam mit der verzierten Topferware in der Anlage gefunden wurde Uber Funde wird von etwa 20 Anlagen berichtet aber ausser in Ballykeel wurden nur kleine Mengen Topferware gefunden Pfeilspitzen in Blattform wurden an vier Anlagen Hohlschaber an drei und Schaber verschiedener Typen insbesondere in Ballykeel gefunden An einigen Anlagen wurden Steinperlen gefunden Eine kleine Axt oder ein Dechsel von der Flintmine Tievebulliagh wurde in Drumanone im County Roscommon gefunden Namensparallelen BearbeitenEwald Schuldt hat in Mecklenburg unter den Ganggrabern einige Anlagen ohne Gang gefunden die er hilfsweise Portalgraber nannte was jedoch mit den Portal Tombs der Britischen Inseln kollidiert die von ganzlich anderer Bauart sind Siehe auch BearbeitenMegalithanlagen in Irland Liste der Portal Tombs in IrlandLiteratur BearbeitenA E P Collins Ballykeel Dolmen and Cairn Co Armagh In Ulster Journal of Archaeology Third Series Band 28 1965 S 47 70 Gabriel Cooney Brian MacCurtain Valerie Keeley Excavation of the Portal Tomb Site at Melkagh Co Longford In Proceedings of the Royal Irish Academy Archaeology Culture History Literature Band 97C No 4 1997 S 195 244 Michael Herity The Finds from the Irish Portal Dolmens In The Journal of the Royal Society of Antiquaries of Ireland Band 94 No 2 1964 S 123 144 Tatjana Kytmannow Portal Tombs in the Landscape The Chronology Morphology and Landscape Setting of the Portal Tombs of Ireland Wales and Cornwall BAR British Series Bd 455 2008 Frances M Lynch Towards a Chronology of Megalithic Tombs in Wales In George C Boon John M Lewis Hrsg Welsh Antiquity Essays mainly on Prehistoric Topics presented to H N Savory upon his retirement as Keeper of Archaeology Amgueddfa Genedlaethol Cymru Cardiff 1976 ISBN 0 7200 0096 3 S 63 79 Frances M Lynch Megalithic Tombs and Long Barrows in Britain Shire Archaeology Band 73 Shire Archaeology Princes Risborough 1997 ISBN 0 7478 0341 2 S 42ff Philip I Powell Dolmens of South East Ireland The Portal Tombs of Counties Carlow Dublin Kilkenny Waterford Wexford amp Wicklow megalithicmonumentsofireland com Dublin 2011 ISBN 1 4564 1666 9 Elizabeth Shee Twohig Irish Megalithic tombs Shire Archaeology Bd 63 Shire Archaeology Princes Risborough 1990 ISBN 0 7478 0094 4 S 34 36 Weblinks BearbeitenIrische Portal Tombs Beschreibung und Bilder englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portal Tomb amp oldid 234524449