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Eine Polyurethandispersion international auch als PUD polyurethane dispersion bezeichnet ist ein fliessfahiges Zweiphasensystem bestehend aus Wasser und einem Polymer d h einem dispergierten Kunststoff der zu der Klasse der Polyurethane gehort sowie gegebenenfalls weiteren Komponenten Typisch milchig weisses Aussehen einer PolyurethandispersionPolyurethandispersionen werden vorzugsweise im Bereich von Beschichtungen als Filmbildner bzw Bindemittel einschliesslich Klebstoffe eingesetzt aber auch zur Herstellung anderer technischer Produkte Weil die Polyurethandispersionen als umweltfreundliche Alternative zu losemittelhaltigen Bindemitteln angesehen werden haben diese eine zunehmende Bedeutung in der verarbeitenden Industrie gewonnen Glasfasern chopped strands geschlichtet mit Polyurethandispersion fur die ThermoplastverstarkungInhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften und Charakteristik der Dispersion 1 1 Genereller Aufbau 1 2 Stabilisierung 1 3 Coloser 1 4 Zusammensetzung 1 4 1 Kettenverlangerer 1 4 2 Funktionalisierungen 2 Herstellung 3 Anwendungen 4 Okologische Aspekte 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEigenschaften und Charakteristik der Dispersion BearbeitenDie allgemeinen Vorteile von Polyurethankunststoffen liegen in der Flexibilitat bei tiefen Temperaturen in herausragenden zum Teil wahlbaren mechanischen Eigenschaften Bestandigkeiten gegenuber bestimmten Chemikalien und je nach Aufbau guten bis sehr guten Witterungsbestandigkeiten Genereller Aufbau Bearbeiten Um ausreichende Eigenschaften zu erzielen werden jedoch hohe Molmassen der Polymere erforderlich Eine Dispersion hat den Vorteil dass auch bei sehr hohen Molmassen die Viskositat nur durch die Teilchengrosse des dispergierten Kunststoffes und dessen Volumenanteils in der Dispersion bestimmt wird Daher sind diese Systeme in Beschichtungen den echten Losungen von Polyurethanen in organischen Losemitteln hinsichtlich Umweltschutzes d h Losemittelemission und Auftragseffizienz uberlegen Aus diesem Grund haben die Polyurethandispersionen in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten mit zunehmenden Anforderungen an umweltfreundliche Prozessen in der verarbeitenden Industrie einen hohen Stellenwert erlangt Falschlicherweise werden Polyurethandispersionen gerade im englischen Sprachraum als polyurethane emulsions oder PU emulsions bezeichnet Es handelt sich aber weder um eine Emulsion noch um das Herstellverfahren der Polymer Emulsionspolymerisation Letztere bringt eine relativ einheitliche Zusammensetzung hinsichtlich der Grosse der entstandenen Teilchen des Kunststoffes hervor wahrend die Polyurethandispersion in einem Polymer Additionsverfahren hergestellt wird und gewohnlich eine recht breite Verteilung unterschiedlicher Teilchengrossen aufweist Die Polyurethanteilchen einer stabilen Dispersion sind kugelformig und liegen in einem Grossenbereich zwischen etwa 30 nm und 1000 nm wodurch sie ein milchig weisses manchmal gelbliches Aussehen bewirken Die Grossenverteilung kann sowohl ein Maximum monomodal als auch zwei Maxima bimodal aufweisen Unterhalb 50 nm Teilchengrosse erscheint die Dispersion zunehmend transparent oberhalb 1000 nm neigen die Teilchen zum Absetzen und die Dispersion ist nicht lagerfahig nbsp Getrockneter offenzelliger PUD Schlagschaum auf Baumwollgewebe Schaumdichte 300 g l 1 Schichtdicke 4 mm hergestellt aus einer Polyurethandispersion mit 60 FestkorperanteilDer Gewichtsanteil des Kunststoffes Festkorpergehalt in handelsublichen Polyurethandispersionen betragt typischerweise 30 bis 50 gelegentlich sogar 60 1 Dispersionen mit solch hohem Festkorperanteil haben Vorteile hinsichtlich des Transports und der Lagerung der erzielbaren Trockenfilmstarken in einem Auftrag und der effektiven Trocknung pro Massenanteil da weniger Energie zur Verdampfung des Wassers aufgewendet werden muss Polyurethandispersionen mit hohen Anteilen an Festkorpern weisen somit okologische Vorteile auf und gewinnen zunehmend an Bedeutung Allerdings sind diese nicht einfach herzustellen und nicht in jeder Zusammensetzung moglich 2 Stabilisierung Bearbeiten Polyurethane haben eine Dichte je nach Zusammensetzung von etwa 1 1 g ml und sind somit schwerer als Wasser Die Tendenz zur Sedimentation und auch zur Koagulation wird zum einen verhindert durch gegenseitige Abstossung der Teilchen z B durch ionische Gruppen und durch die Viskositat des flussigen Mediums Grobteilige Dispersionen enthalten daher oft Verdickungsmittel und Emulgatoren in der wassrigen Phase die das Absetzen der Teilchen entsprechend verlangsamen und eine ausreichende Lagerstabilitat bewirken Eine nicht ionische Stabilisierung wird durch den Einbau von hydrophilen Polyethylenoxidketten in das Polymer oder als endstandige Gruppen erreicht eine ionische Stabilisierung kann durch Einbau von anionischen Gruppen wie Carboxy oder Sulfonat oder kationischer wie aminischer Gruppen geschehen Es wird daher zwischen nicht ionischen anionischen und kationischen Polyurethandispersionen unterschieden Coloser Bearbeiten Neben Wasser enthalten Polyurethandispersionen in einigen Fallen wasserverdunnbare gewohnlich hochsiedende organische Losemittel Coloser haufig N Methylpyrrolidon NMP aber auch Glycolether in der Grossenordnung von 5 bis 15 Gewichtsprozent Der Anteil ist zum einen haufig herstellbedingt zu anderen ermoglicht der Coloser aber auch die Filmbildung von harten Polyurethanen bei Raumtemperatur durch Anlosen der Oberflachen der Dispersionsteilchen nach Verdampfen des Wassers und anschliessender Verschmelzung zu einem Film Koaleszenz Der Coloser verdampft auch ohne weitere Temperaturbehandlung nach und nach wobei der Film zunehmend harter wird und seine Endfestigkeit erreicht Die Coloser tragen somit zur Emission organischer Anteile VOC bei und sind daher weniger erwunscht Auch gibt es je nach Gehalt gesundheitliche und sicherheitstechnische Aspekte die Vorsichtsmassnahmen beim Umgang mit coloserhaltigen Polyurethandispersionen notwendig machen Fur den eingesetzten Coloser NMP wurde im Jahr 2010 die Kennzeichnung fur Zubereitungen verscharft so dass Dispersionen die 5 NMP enthalten heute als reproduktionstoxisch Cat 1B H360D eingestuft werden 3 Das hat die Hersteller dazu veranlasst NMP als Coloser weitgehend zu vermeiden oder auf einen Gehalt von lt 5 zu senken sofern dies technisch moglich ist Als Alternative zu NMP wird von einigen Anbietern das weniger bekannte N Ethyl 2 pyrrolidon NEP eingesetzt Polyurethandispersionen ohne Coloser konnen aber gegenuber solchen mit Colosern vergleichbare lacktechnische Eigenschaften erzielen 4 Zusammensetzung Bearbeiten Damit die gewunschten hohen Molmassen erzeugt werden konnen werden vorzugsweise die Polyurethanpolymere linear aufgebaut d h mit moglichst wenig Verzweigungen Andernfalls wurden schon in der Aufbauphase des Polymers Gelteilchen erzeugt werden die der spateren Filmbildung bei der Anwendung hinderlich sind Die Grundbausteine bestehen daher aus bifunktionellen Untereinheiten und sind damit weitgehend identisch mit den ublichen Komponenten aus denen Polyurethane aufgebaut sind d h Isocyanate Polyole und Polyamine Abhangig vom eingesetzten Isocyanat unterscheidet man daher zwischen aliphatischen und aromatischen Polyurethandispersionen Letztere sind preisgunstiger haben aber den Nachteil der Vergilbung durch Lichteinwirkung mit Ausnahme von Tetramethylxylylendiisocyanat TMXDI Der Anteil an eingebautem Isocyanat in einer Polyurethandispersion betragt etwa 8 bis 12 Die Polyole bilden den grossten Massenanteil am Polyurethan und werden allgemein als Weichsegmente bezeichnet Durch die Auswahl eines Polyols mit entsprechend niedriger Glasubergangstemperatur kann ein Polyurethan erzeugt werden mit entsprechender Tieftemperaturflexibilitat Auch hier kommen moglichst linear aufgebaute Molekule zum Einsatz die endstandig zwei oder mehr Hydroxygruppen aufweisen Von Bedeutung sind auch oxidativ hartende Fettsaure modifizierte Polyester Diese ermoglichen nicht nur eine gute Pigmentbenetzung in Lackformulierungen sondern auch die nachtragliche Vernetzung der getrockneten Filme zu harten Lackschichten Die daraus resultierenden Polyurethandispersionen werden aufgrund der Herkunft der Polyester auch wassrige Urethan Alkyde genannt Kristallisierende Polyester kommen fur thermoaktivierbare Klebstoffe in Betracht Mit Polyethylenoxidbausteinen lasst sich eine permanente Hydrophilie des Polyurethans erzeugen welche eine verbesserte Wasserdampfdurchlassigkeit der Filme ergibt Polycarbonatdiole sind geeignete Bausteine fur extrem schlagzahes Verhalten Kratz und Bewitterungsbestandigkeit und sind daher fur Finishe von Kunststoff Leder und Textilbeschichtungen von Bedeutung Ether stabilisierte Dispersionen neigen zur Koagulation bei hoheren Temperaturen wahrend ionisch hydrophilierte Dispersionen stabiler sind aber dafur bei Elektrolytzusatz leichter koagulieren Daher enthalten Polyurethandispersionen meistens beide Komponenten fur eine ausgewogene Stabilitat Kettenverlangerer Bearbeiten Der Aufbau des Polymers verlauft haufig in zwei Schritten zunachst wird ein wenig verzweigtes Prepolymer aus den Diisocyanaten und den Polyolen hergestellt Durch einen Uberschuss an Diisocyanat weisen die Prepolymere als endstandige Gruppen Isocyanate auf Im zweiten Schritt werden die Prepolymere uber kurzkettige Diole und oder Diamine miteinander zu langkettigen Molekulen verbunden haufig schon in Gegenwart von Wasser bei bestimmten Verfahren wahrend der Dispergierung Der Zusammenhang zwischen erzeugter Molmasse Kettenverlanger und Reaktion mit Wasser findet sich in der Literatur 5 Funktionalisierungen Bearbeiten Uber die Kettenverlangerer lassen sich ionische Gruppen in das Polymer einbauen um dieses als in Wasser dispergiertes Teilchen zu stabilisieren Ein typischer Vertreter ist Dimethylolpropionsaure DMPS engl DMPA fur Carboxy Funktionalitat und Diolsulfonate fur seitenstandige Sulfonsauregruppen fur anionische Polyurethandispersionen Letztere sind weit verbreitet Der Aufbau eines anionischen Polyurethans ist schematisch im nachfolgenden Diagramm dargestellt Im ersten Schritt wird aus den zuvor genannten Isocyanaten und Polyolen ein Prepolymer erzeugt Uber die Kettenverlangerung wird im zweiten Schritt eine hydrophile Gruppe eingefugt am Beispiel eines Diamins mit seitenstandiger Sulfonatgruppe Natriumsalz Das erhaltene Polymer ist permanent hydrophil und lasst sich im geeigneten Verfahren leicht dispergieren nbsp Zur Herstellung kationischer Dispersionen werden quartare Aminofunktionen eingebaut z B uber Methyldiethanolamin Die Feinteiligkeit einer Dispersion lasst sich vorrangig durch die Anzahl dieser hydrophilen Gruppen steuern Es sind vielfaltige kaum aufzahlbare Variationen moglich um funktionelle Gruppen einzubauen Die Einfuhrung von endstandigen blockierten Isocyanaten ist bedeutend fur hitzeaktivierbare Vernetzungsreaktionen aber auch Epoxygruppen und Silan modifizierte Polyurethane sind von Bedeutung ebenso wie seitenstandige Hydroxygruppen fur die Vernetzung durch andere reaktive Agentien wie sie in Beschichtungsformulierungen eingesetzt werden Die zuvor genannten Bausteine lassen sich praktisch frei kombinieren Dadurch ist eine enorme Anzahl an Polyurethandispersionen mit unterschiedlichsten Eigenschaften moglich Das erklart auch die Vielzahl der Produkte verschiedener Hersteller und Anwendungen Entsprechend umfangreich sind die weltweit veroffentlichten Patentschriften Wegen der komplexen Zusammenhange enthalten Patentschriften oft ausfuhrliche Beschreibungen des Stands der Technik die fur den Leser recht nutzlich sind 6 Struktur Eigenschaftsbeziehung und Syntheseschritte zur Herstellung von Polyurethanen sind auch fur die entsprechenden Dispersionen gultig und in der Literatur umfassend beschrieben 7 Herstellung BearbeitenDie Dispergierung in Wasser erfordert hohe Scherkrafte um entsprechend feinteilige Dispersionen zu erhalten Ein Problem sind die hohen Viskositaten des Isocyanat Prepolymers Nach der Kettenverlangerung sind die Polyurethane deshalb praktisch nicht mehr dispergierbar Daher gibt es zwei prinzipielle Moglichkeiten a das Prepolymer wird direkt in Wasser und Kettenverlangerer unter hohen Scherkraften dispergiert und die Kettenverlangerung findet in Gegenwart der wassrigen Phase jedoch in den dispergierten Teilchen statt wobei neben der gewunschten Umsetzung auch die Reaktion von Wasser mit den Isocyanatgruppen zur Kettenverlangerung beitragt Zur Senkung der Viskositat des Prepolymers wird dieses zur Dispergierung erhitzt oder es werden die genannten Coloser eingesetzt die jedoch in der fertigen Dispersion verbleiben Es gibt mehrere Variationen wie z B der Schmelz Dispergier Prozess oder das Prepolymer Misch Verfahren Letzteres ist auch als kontinuierlicher Prozess durchfuhrbar b Das vollstandige Polyurethanmolekul wird in einem mit Wasser mischbaren niedrig siedenden Losemittel aufgebaut Die Losung wird mit Wasser zusammen dispergiert und das Losemittel wird schliesslich so gut wie vollstandig abdestilliert Als Losemittel der Wahl hat sich Aceton etabliert daher wird dieser Prozess Acetonprozess genannt Der Vorteil dieses Verfahrens liegt bei einer hohen Variabilitat der Einsatzstoffe und exzellenten feinteiligen Qualitaten sowie der Freiheit von organischen Losemitteln Nachteilig ist die geringere Kesselausnutzung im Vergleich zu den anderen Verfahren und der erhohte Aufwand der Acetonruckgewinnung Alternativ zu Aceton verwenden einige Hersteller 2 Butanon MEK Zu den Herstellverfahren und deren Varianten gibt es umfangreiche Literatur 8 Anwendungen Bearbeiten nbsp Durch Verdampfen des Wassers entsteht aus der Dispersion ein gleichformigerer PolymerfilmTypische Anwendungen sind flachige Applikationen damit das Wasser und gegebenenfalls Coloser verdampfen konnen und einen Polyurethanfilm zurucklassen Die Trocknung der Filme kann bei Raumtemperatur geschehen aber auch bei erhohten Temperaturen wenn es das Substrat zulasst Sobald sich die Teilchen beruhren wenn genugend Wasser verdunstet ist ist der Vorgang nicht mehr umkehrbar Verfilmung In den Lucken zwischen den Teilchen entstehen hohe Kapillarkrafte so dass diese ihre Phasengrenzen verlieren miteinander verschmelzen Koaleszenz und nach vollstandiger Trocknung einen homogenen Film bilden Eingesetzte Coloser unterstutzen die Koaleszenz und verbleiben haufig noch langere Zeit im Film wenn bei Raumtemperatur getrocknet wird Der Coloser wirkt in diesem Fall wie ein Weichmacher und erst nach einiger Zeit erreichen die Filme ihre Endharte nbsp Je nach Konstitution ergeben Polyurethandispersionen nach Trocknung klare zahelastische FilmeDie Tendenz zur Schaum und Hautbildung wirkt oft storend bei Transport und Abfullung der Dispersionen Eine Besonderheit ist die gezielte Erzeugung von Schaumen durch mechanisches Aufruhren zu so genannten Schlagschaumen In Bereichen die von Regulierungen der Emissionen an organischen Verbindungen VOC betroffen sind haben wassrige Polyurethandispersionen ehemalige losemittelhaltige Systeme zu grossem Anteil verdrangt oder bereits Besitzstand gehabt z B Industrie und Automobillackierungen insbesondere bei Grundierungen Kunststoff Textil und Lederbeschichtungen Oberflachenleimungsmittel fur Papier Glasfaserschlichten aber auch Koagulationsverfahren zur Herstellung von medizinischen Handschuhen sowie Klebstoffe im Bereich der Schuh Automobil und Mobelfertigung In vielen Fallen der Anwendungen auf textilen Tragern oder bei Klebstoffen werden den Polyurethandispersionen kurz vor der Applikation Vernetzer wie z B wasserverdunnbare Polyisocyanate in Mengen von 2 bis 5 zugesetzt um die Haftung an das Substrat und die Bestandigkeiten zu verbessern 9 10 Okologische Aspekte BearbeitenDie stationare industrielle Verarbeitung von Lacken und Beschichtungsstoffen im europaischen Raum unterliegt seit dem Jahr 2010 der VOC Richtlinie zur Begrenzung von Emissionen fluchtiger organischer Verbindungen in vollem Umfang sofern die gewahlte Anwendung in der Richtlinie beschrieben ist 11 In vielen Fallen sind Grenzwerte von 50 mg organischer Kohlenstoff Konzentration pro m Abluft einzuhalten Daher ist ein Einsatz von Dispersionen und somit auch von Polyurethandispersionen mit sehr geringem oder keinem Anteil an Coloser in Lacken und Beschichtungen zu bevorzugen wenn keine weitere Abluftbehandlung vorgesehen ist Aus technischen Grunden ist es in Einzelfallen schwierig von Losemittelsystemen auf wassrige Formulierungen umzusteigen insbesondere wenn Sicherheitsaspekte zu beachten sind und noch wenig Erfahrung mit neuen Systemen vorliegen 12 Polyurethandispersionen im Vergleich zu Polyurethanlosungen in organischen Losungsmitteln haben den Nachteil dass bei der Trocknung etwa 6 bis 7 mal mehr Verdampfungsenthalpie fur das Wasser aufgewendet werden muss als fur organische Losungsmittel Der Trocknungsvorgang allein ist somit fur die Polyurethandispersionen energetisch ungunstiger Betrachtet man aber die Bildung von Treibhausgasen uber den gesamten Prozess als Carbon Footprint so stellen sich die Polyurethandispersionen gegenuber den Polyurethanlosungen als gunstiger heraus da einmal die Losemittel selbst Energie zu ihrer Herstellung verbraucht haben und nach Trocknung entweder direkt verbrannt werden z B in einer thermischen Nachverbrennungsanlage TNV oder in die Atmosphare gelangen und dort schliesslich oxidiert werden Daher wird der Kohlenstoff in den Losungsmitteln letztendlich zu Kohlendioxid umgewandelt Fur industrielle Prozesse wird bei der Carbon Footprint Betrachtung davon ausgegangen dass Losungsmittel in den Beschichtungsformulierungen verbrannt werden 13 Literatur BearbeitenGunter Oertel Hrsg Polyurethane Handbook 2 Auflage Hanser Publishers 1993 ISBN 3 446 17198 3 Einzelnachweise Bearbeiten T Michaelis H Casselmann 2009 European Coatings Journal 2 38 41 Patent EP1387859 Polyurethan polyharnstoff dispersionen als beschichtungsmittel Veroffentlicht am 14 Juli 2010 Erfinder Detlev Ingo Schutze Jurgen Urban Tillmann Hassel Gerald Kurek Thorsten Rische Eintrag zu N Methyl 2 pyrrolidon in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 10 November 2015 JavaScript erforderlich A Nasta et al 2011 European Coatings Journal 07 08 26 31 Young Kuk Jhon et al 2001 Chain extension study of aqueous polyurethane dispersions Colloids and Surfaces A Physicochemical and Engineering Aspects 179 1 71 78 doi 10 1016 S0927 7757 00 00714 7 Patentanmeldung WO9900198A1 Moulded screen panel and apparatus and method of manufacture Angemeldet am 24 Juni 1998 veroffentlicht am 7 Januar 1999 Anmelder Lettela Pty Ltd Erfinder Raymod Maxwell Woodgate Martin E Rogers und Timothy E Long Synthetic Methods in Step Growth Polymers Chapter Polyurethanes and Polyureas John Wiley amp Sons 2003 ISBN 0 471 38769 X James W Rosthauser Klaus Nachtkamp Waterborne Polyurethanes In Journal of Coated Fabrics Band 16 Nr 1 1986 S 39 79 doi 10 1177 152808378601600103 Ulrich Meier Westhues Polyurethane Lacke Kleb und Dichtstoffe Vincentz Network GmbH amp Co KG Verlag Hannover 2 Auflage 2007 ISBN 3 86630 896 5 Dr Lothar Thiele Polyurethanklebstoffe im industriellen Einsatz eine Standortbestimmung Henkel KGaA 2007 ISBN 978 3 923324 19 4 VOC Solvents Emissions Directive In europa eu Europaische Kommission 20 April 2016 abgerufen am 16 November 2017 englisch PFI Studie zur Reduzierung von VOC bei der Herstellung von Bergschuhen 1 2 Vorlage Toter Link pfi germany de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 1 1 MB DSM Studie zu Carbon Footprints verschiedener Lacksysteme Memento des Originals vom 22 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www powdercoating org PDF 2 1 MB Abgerufen am 8 Dezember 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polyurethandispersion amp oldid 233575962