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Die Ermordung des Rittmeisters von Krosigk ist ein Kriminalfilm der Reihe Pitaval des Kaiserreiches des Deutschen Fernsehfunks von Wolfgang Luderer aus dem Jahr 1966 Episode 1 der Reihe Pitaval des KaiserreichesTitel Die Ermordung des Rittmeisters von KrosigkProduktionsland DDROriginalsprache DeutschLange 105 MinutenProduktions unternehmen Deutscher FernsehfunkRegie Wolfgang LudererDrehbuch Friedrich Karl Kaul Walter JupeKamera Gerhard Leist Harri Munzhardt Lothar Noske Reiner Hofmann Karl Heinz Kirchhoff Walter KuppersSchnitt Margot MoritzPremiere 6 Feb 1966 auf DFFBesetzungWalter Jupe Oberst von Winterfeldt Guido Matschek Rittmeister von Merten Albert Hetterle Rittmeister von Krosigk Irma Munch Dorothea von Krosigk Heinz Hellmich Oberleutnant von Hoffmann Tim Hoffmann Leutnant von Brandt Thomas Weisgerber Oberleutnant von Gersdorf Kurt Muller Reitzner Oberkriegsgerichtsrat Freiherr von Roden Horst Friedrich Oberkriegsgerichtsrat Scheer Georg Helge Kriegsgerichtsrat Dr Rosser Johannes Siegert Oberkriegsgerichtsrat Meyer Heinz Scholz Wachtmeister Marten Else Wolz Mutter Marten Dieter Freydank Unteroffizier Franz Marten Gerhard Lau Sergeant Gustav Hickel Gunter Schubert Gefreiter Skopeck Gunter Ebert Dragoner Bartulett Egon Geissler Gefreiter Stumbries Peter Dommisch Gefreiter Andromeit Roland Knappe Unteroffizier Dommingk Joachim Konrad Wachtmeister Bupperich Wiebke Fuhrken Marie Hans Klering Gastwirt Kretschmann Werner Senftleben Metzgermeister Eckert Arthur Jopp Kriminalkommissar von Backmann Hans Hartmut Kruger U v D im Gerichtssaal Gunter Wolf Rechtsanwalt Horn Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenEs geschieht im Januar 1901 in der kleinen ostpreussischen Garnisonstadt Gumbinnen wo das Dragoner Regiment von Wedel Pommersches Nr 11 der Preussischen Armee stationiert ist Wahrend einer Reitubung fallt dem leitenden Rittmeister von Krosigk auf dass der Unteroffizier Franz Marten Probleme mit seinem Pferd hat Vor den Augen der gesamten Eskadron muss Marten von seinem Pferd absteigen und sich vom Rittmeister zurechtweisen lassen Zur endgultigen Erniedrigung ubernimmt ein anderer Soldat das Pferd Martens Damit ist die Angelegenheit fur den Rittmeister von Krosigk erledigt und am Abend sitzt er mit drei anderen Offizieren im Kasino um sich gemeinsam mit dem Pokerspiel die Zeit zu vertreiben Dabei geht es auch um viel Geld besonders als Rittmeister von Krosigk und der Oberleutnant von Gersdorf meinen jeweils das bessere Blatt zu haben Als von Gersdorf kein Bargeld mehr hat erhalt er die Erlaubnis Schuldscheine zu unterzeichnen Zum Ende dieses Spiels es sind bereits die ersten Stunden des neuen Tages angebrochen zeigt von Gersdorf einen Vierling mit vier Assen und denkt er hat damit gewonnen jedoch wird er von Rittmeister von Krosigk mit einem Royal Flush uberboten Der verlangt die Summe der Schuldscheine von 26 000 Mark solle innerhalb von 24 Stunden beglichen werden einen Aufschub bis zum Ende der Woche stimmt er nicht zu Sollte er bis zum nachsten Tag den 22 Januar 1901 die Summe nicht erhalten haben wird er Anzeige beim Ehrenrat des Regiments erstatten In den Morgenstunden besucht von Gersdorf die Ehefrau des Rittmeisters von Krosigk die seine Geliebte ist um sie zu bitten ihren Gatten zu beeinflussen den Zahlungstermin bis zum Wochenende aufzuschieben Als von Krosigk nach Hause kommt er ging unmittelbar nach dem Spiel in die Reithalle um dort mit seinen Soldaten zu uben kann von Gersdorf noch schnell verschwinden Frau von Krosigk hatte mit ihrem Anliegen bei ihrem Mann kein Gluck denn der wusste von dem Verhaltnis der beiden und wollte mit den Schuldscheinen seinen Nebenbuhler ruinieren Anschliessend jagt er sie mit Schlagen seiner Reitpeitsche aus dem Raum Wahrend eines anschliessenden Termins bei seinem Vorgesetzten Oberst von Winterfeldt wird er von diesen darauf hingewiesen dass der Umgang mit dem Unteroffizier Franz Marten in dieser Form nicht erforderlich war denn bei der Familie Marten handelt es sich um alte Soldatenfamilie Ausserdem hatte der Oberst bereits von der hohen Summe aus dem Pokerspiel der letzten Nacht erfahren und bittet Rittmeister von Krosigk nicht auf der Zahlfrist von 24 Stunden zu bestehen was jener jedoch strikt ablehnt Um 16 00 Uhr ist von Krosigk bereits wieder in der Reithalle um weiter fur die Parade zum Kaisergeburtstag zu uben Wahrend die Eskadron seinen Anweisungen folgt fallt plotzlich ein Schuss und Rittmeister von Krosigk liegt leblos am Boden Eine erste Untersuchung ergibt dass der Schuss aus der Waffe des Dragoners Bartulett abgegeben wurde er selbst aber nicht geschossen haben konnte denn er befand sich in der Reithalle und der Schuss wurde von ausserhalb abgegeben Auf Anordnung von Oberst von Winterfeldt mussen sich nun alle Anwesenden getrennt aufstellen um festzustellen wer sich zum Zeitpunkt des Vorfalls innerhalb oder ausserhalb der Reithalle befand Wahrend dieser Prozedur liegt der Leichnam des Rittmeisters aufgebahrt mitten in der Halle und darf nicht mehr bis zum Eintreffen des Kriminalkommissars von Backmann aus Berlin verandert werden Deshalb konnen auch die personlichen Gegenstande des Toten nicht an dessen Ehefrau ubergeben werden die besonders auf die Schuldscheine ihres Liebhabers Wert legt Als von Gersdorf das von ihr erfahrt meint er nur dass nun wohl alles umsonst gewesen sei Doch der Hinweis dass der Leichnam bis zum nachsten Morgen unbewacht in der Halle liegen soll lasst ihn aufhorchen Zur gleichen Zeit erhalt der Oberst von dem Dragoner Bartulett die Meldung dass sich der Sergeant Gustav Hickel und sein Schwager der Unteroffizier Franz Marten sich auf der Seite der in der Reithalle Dienst habenden Personen aufgestellt hatten was aber definitiv nicht stimmte Bei einer umgehenden Befragung erklaren beide den Befehl missverstanden zu haben was ihnen der Oberst glaubt Am nachsten Tag erhalt Oberst von Winterfeldt von dem inzwischen eingetroffenen Kriminalkommissar die personlichen Sachen des Verstorbenen jedoch ohne die erwarteten Schuldscheine darin vorzufinden Der zur Klarung gerufene Oberleutnant von Gersdorf versicherte die Schulden am Vortag um 14 00 Uhr beglichen zu haben was er durch das Vorzeigen der Scheine beweisen will Da der Oberst aber weiss dass der Rittmeister von Krosigk diese noch beim Eintritt seines Todes bei sich trug ist ihm nun klar dass von Gersdorf lugt Seine Bemuhungen zielen nun in den folgenden Entscheidungen darauf hin die Offiziere aus dem Kreis der Verdachtigen herauszuhalten und legt deshalb die noch zuvor verworfene Spur auf den Sergeanten Gustav Hickel und der Unteroffizier Franz Marten die der Kriminalkommissar dankend annahm So kommt es dass sich Unteroffizier Marten wegen Mordes an seinem direkten Vorgesetzten und wegen Meuterei sowie sein Schwager Hickel wegen Beihilfe zu beiden Delikten am 15 August 1901 vor dem Kriegsgericht der 2 Division in Gumbinnen zu verantworten haben Eingangs der Verhandlung beteuert der Unteroffizier Marten zum wiederholten Mal seine Unschuld Der erste Zeuge der Gefreite Skopeck kann keine verwertbaren Aussagen machen und die er machte widersprachen zudem seinen Ausserungen vom Januar Erst der Gefreite Stumbries bringt mit seinem Hinweis auf die Erniedrigung des Unteroffiziers Marten durch den Rittmeister von Krosigk am 20 Januar 1901 in der Reithalle einen fur das Gericht interessanten Beitrag zur Sprache Weiter behauptet er den Unteroffizier Marten genau zur Tatzeit auf dem Flur in der Nahe des Waffenraumes gesehen zu haben Das Zusammentreffen bestatigt Marten jedoch will er die Stuben nach Druckebergern durchsucht haben Die weiteren Zeugen zeichnen sich fast alle durch Vergesslichkeit aus die ihnen zum Teil auch in Einzelgesprachen vorher ans Herz gelegt wurde Selbst entlastende Aussagen vom Januar wurden widerrufen Frau von Krosigk betont vor dem Gericht dass ihr Gatte immer seine Sorgen mit ihr geteilt hat Wiederholt sagte er zu ihr dass besonders der Unteroffizier Marten hinter allen gegen ihn gerichteten Aktionen steckt Dieses von Frau von Krosigk beschriebene vertrauensvolle Verhaltnis zu ihrem Mann wird allerdings durch den Fleischermeister Eckert in Frage gestellt da er selbst den Streit zwischen ihnen auf offener Strasse die mit Schlagen der Reitpeitsche endeten beobachtet hat Wahrend der Zeit der Gerichtsverhandlung stellt Oberleutnant von Gersdorf den Antrag nach Deutsch Sudwestafrika versetzt zu werden da er in Windhuk wohlhabende Verwandte hat Dieses Gesuch wird von Oberst von Winterfeldt befurwortet Auf Grund der widerspruchlichen Aussagen und von bruchigen Indizienbeweisen wird der Unteroffizier Franz Marten am 20 August 1901 wegen Mordes und Meuterei zum Tode verurteilt Damit wird erwartungsgemass die Tatsache verschleiert dass ein Offizier der preussischen Armee einen anderen ermordet hat Sergeant Gustav Hickel wird freigesprochen Gegen beide Urteile wird Berufung eingelegt und am 17 April 1902 kommt es erneut zur Verhandlung Ein Antrag Martens die Zusammensetzung des Gerichts abzulehnen da zum Teil Richter wieder eingesetzt werden die bereits an der ersten Verhandlung teilnahmen und die kurz zuvor sogar behauptet haben dass sich am Urteil gegen Marten nichts andern werde wird abgelehnt Der Vertreter der Anklage sorgt allerdings fur eine Uberraschung in dem er nicht ausschliesst dass die entlastenden Elemente fur Marten uberwiegen er halt also den Unteroffizier Marten fur unschuldig Es gibt keinen Beweis fur diesen Sinneswandel jedoch gibt es einen Brief des Wachtmeisters Marten an seinen Sohn der ihm zwar nicht ausgehandigt wurde sich aber in den Akten befindet Darin beschreibt er dass er Besuch von dem ehemaligen Gefreiten Andromeit der als Ordonnanz im Kasino diente erhalten hat bei dem dieser schildert dass er vor der ersten Verhandlung den Befehl erhielt seine Beobachtungen fur sich zu behalten Der wichtigste Punkt war der dass der Rittmeister von Krosigk nach der Pokerpartie behauptet hat den Oberleutnant von Gersdorf mit den Schuldscheinen fertig zu machen und der in Kurze keine Uniform mehr tragen wird Diese Kenntnis teilt der Wachtmeister Marten auch dem Oberst von Winterfeldt mit der sich zwar erst sehr erregt jedoch immer ruhiger wird ihn aber doch vor einer Verbreitung dieser Information warnt wenn er seinem Sohn wirklich helfen will Wachtmeister Marten verspricht daraufhin dass er in der Verhandlung schweigen wird wenn er erkennt dass seinem Sohn Gerechtigkeit widerfahrt In einem darauffolgenden Gesprach teilt Oberst von Winterfeldt dem Oberkriegsgerichtsrat Freiherrn von Roden mit dass es im Interesse der allerhochsten Kreise liegt die Verurteilung des Unteroffiziers Marten fallen zu lassen um den Ruf der Armee nicht zu schadigen Deshalb endet das zweite Gerichtsverfahren mit einem Freispruch des Angeklagten Oberleutnant von Gersdorf verabschiedet sich vor seiner Abreise nicht personlich bei Frau von Krosigk sondern lasst ihr durch einen Boten einen Brief uberbringen Sie zieht unmittelbar nach der Verhandlung nach Berlin wo sich ihre Spuren verlieren Gersdorf verliert sein Leben als Kolonialsoldat im September 1905 wahrend des Kampfes gegen die Hereros Uber die weiteren Beteiligten an diesem Geschehen geben die Akten keinerlei Auskunft Produktion und Veroffentlichung BearbeitenDer Fernsehfilm erschien als 1 Folge der Filmreihe Pitaval des Kaiserreiches und wurde am 6 Februar 1966 zum ersten Mal im DFF gesendet Das Buch wurde von Friedrich Karl Kaul der auch die erlauternden Texte spricht und Walter Jupe anhand authentischer Gerichtsakten verfasst Fur die Dramaturgie war Aenne Keller verantwortlich Kritik BearbeitenIn ihrer Kritik in der Neuen Zeit 1 meinte Mimosa Kunzel in einem Ruckblick auf die vergangene Fernsehwoche und die neue Fernsehreihe Der erste Beitrag Die Ermordung des Rittmeisters von Krosigk zeigt bereits deutlich Absicht und Anliegen der Autoren deren auf Tatsachenmaterial beruhende Spiele nicht allein Fakten mitteilen sondern zugleich Ruckschlusse auf die gesellschaftliche Situation jener Zeit zulassen Die Spannung liess allerdings in einigen Gerichtsszenen nach und zog dann immer wieder an wenn dem berichtenden Wort die Handlung folgte Weblinks BearbeitenDie Ermordung des Rittmeisters von Krosigk In Onlinelexikon des Fernsehens der DDR Einzelnachweise Bearbeiten Neue Zeit vom 9 Februar 1966 S 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pitaval des Kaiserreiches Die Ermordung des Rittmeisters von Krosigk amp oldid 236506208