www.wikidata.de-de.nina.az
Chile ist ein Land das sich uber 4300 Kilometer in Nord Sud Richtung entlang der Anden und des Pazifischen Ozeans erstreckt aber nur durchschnittlich 180 Kilometer breit ist Aufgrund der langen Nord Sud Erstreckung uber mehr als 39 Breitengrade aber auch der betrachtlichen Hohenunterschiede in West Ost Richtung weist Chile eine grosse Vielfalt an Klima und Vegetationszonen auf Topographie Chiles Inhaltsverzeichnis 1 Relief und Geologie 1 1 Anden 1 2 Ubergangsbereich 1 3 Kustengebirge 2 Vulkanismus und Erdbeben 3 Klima 3 1 Klimatische Rahmenbedingungen 3 2 Klimatische Einteilung 3 3 Glaziale Erscheinungen 3 4 El Nino 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 QuellenRelief und Geologie Bearbeiten nbsp Ein Klick auf die Region fuhrt zu einer detaillierten SRTM LandkarteDas chilenische Relief lasst sich geotektonisch grob in drei Bereiche einteilen die Anden im Osten der Ubergangsbereich Pampa de Tamarugal und Valle Longitudinal in der Mitte und das Kustengebirge Cordillera de la Costa im Westen Anden Bearbeiten Die chilenischen Anden lassen sich hinsichtlich ihrer geologisch tektonischen Struktur von Nord nach Sud in vier grossere Blocke einteilen wobei allen Bereichen gemein ist dass sie nur an wenigen Stellen im Suden des Landes die 2000 m Linie unterschreiten Im Norden bestehen die chilenisch bolivianischen Anden aus einer uber 1000 km langen perlschnurartigen Kette von rezenten Stratovulkanen die bis zum hochsten Berg des Landes dem Ojos del Salado 6 880 m sudlich des 27 Breitengrades reichen Hier handelt es sich um einen hochexplosiven eher basischen Vulkanismus der sich uber ausgedehnte Ignimbrit Flachen erstreckt Dem ersten Block schliesst sich zwischen dem 27 und 33 Breitengrad was ungefahr der Hohe Santiagos entspricht die Hochkordillere an deren Gipfel bis zu 5000 m hoch liegen Auf der argentinischen Seite hier Cordillera Frontal genannt erreichen die Anden zwischen 32 S und 33 S mit dem Aconcagua ihre hochste Erhebung Die Deckgebirge in diesem Bereich bestehen aus mesozoisch kanozoischen Sedimenten und Vulkaniten die immer wieder von granitischen Intrusionen durchbrochen werden Auf der Hohe von Vallenar 29 S taucht sogar das alte Grundgebirge aus Gneisen und Glimmerschiefern auf Dieser Block ist frei von jungem Vulkanismus Sudlich des 33 S setzt dann mit dem 6800 m hohen Vulkan Tupungato erneut eine langgestreckte Vulkankette ein Sie setzt sich aus einer Vielzahl von hochexplosiven Stratovulkanen zusammen die wiederum aus andesitischen bis basaltischen Laven bestehen Diese 1000 km lange Vulkankette verliert in Richtung Suden schnell an Hohe und reicht in etwa bis zum 42 S sudlich von Puerto Montt Dieser Gebirgsbereich wird bisweilen analog zur argentinischen Seite Cordillera Principal genannt Ab dem 42 S spielen in den Patagonischen Anden mesozoisch und tertiare sedimentare Deckgebirge die dem metamorphen Grundgebirge aufliegen In dieser Zone gibt es nur noch wenige isolierte Vulkane und die Hohe von 3000 m wird nur noch selten uberschritten Pragend fur das Relief ist hier die pleistozane Vergletscherung mit zahlreichen Gletscherseen Karen und Fjorden Ubergangsbereich Bearbeiten Der Ubergangsbereich zwischen Kustenkordillere und den Anden lasst sich in zwei Bereiche untergliedern die Pampa de Tamarugal im Norden und das Valle Longitudinal im zentral sudlichen Bereich Beide sind ausgepragte Graben Systeme Die Pampa de Tamarugal erstreckt sich im Mittel auf einer Hohe von 1000 m u M zwischen der peruanischen Grenze 17 S und ungefahr der Hohe von Copiapo 27 S Das Valle Longitudinal oder auch Valle Central beginnt ungefahr auf der Hohe von Santiago 32 S und taucht bei Puerto Montt 41 30 S ins Meer ab wo es sich submarin uber die Insel Chiloe bis zur Halbinsel Taitao 43 S fortsetzt Seine tektonische Struktur hebt sich jedoch bereits in den Kanalen ab 47 S ab Der sudliche Abschnitt zwischen Temuco und Puerto Montt ist von einem vielfaltigen glazialen Formenschatz gepragt Kustengebirge Bearbeiten Die Kustenkordillere erstreckt sich mit einer kurzen Unterbrechung sudlich der Insel Chiloe uber den gesamten West Teil des Landes Sie ragen im Norden des Landes zwischen Arica und Chanaral 26 S als Steilkuste unvermittelt auf stellenweise uber 2000 m empor Da die wenigen Flusse in diesem Raum aufgrund des extrem ariden Klimas nicht die Kraft zum Durchbruch haben wird sie hier nur von wenigen Talern durchschnitten Die Talsysteme haufen sich erst sudwarts von Chanaral Das Kustengebirge flacht nach Suden hin ab und erreicht im Kleinen Suden schliesslich nur noch an wenigen Stellen Hohen uber 1000 m Die Kustenkordillere setzt sich ab 47 S Halbinsel Taitao als Inselkette fort die bisweilen als Cordillera Patagonica insular bezeichnet wird Vulkanismus und Erdbeben Bearbeiten nbsp Vulkan Descabezado Grande 3 830 m nbsp Schaden in Valdivia nach dem verheerenden Beben von 1960Chile ist fast in seiner gesamten Nord Sud Ausdehnung stark von Vulkanismus gepragt Einige der bedeutendsten Vulkane des Landes sind Nevado Ojos del Salado 6880 m III Region Region de Atacama Tupungato 6800 m Hauptstadt Region Region Metropolitana Volcan Llullaillaco 6739 m II Region Region de Antofagasta Volcan Parinacota 6342 m XV Region Region de Arica y Parinacota Volcan Licancabur 5916 m II Region Region de Antofagasta Descabezado Grande 3830 m VII Region Region del Maule Volcan Villarrica 2840 m VIII Region Region de la Araucania Volcan Osorno 2652 m X Region Region de los Lagos Volcan Cerro Hudson 1905 m XI Region Region de Aisen Das weltweit starkste bislang registrierte Erdbeben war das Erdbeben von Valdivia 1960 mit einer Starke von 9 5 Mw auf der Momenten Magnituden Skala Am 27 Februar 2010 bebte die Erde mit einer Starke von 8 8 Mw nordlich von Concepcion 1 Siehe auch Liste von Erdbeben in Chile Liste von Vulkanen in ChileKlima BearbeitenKlimatische Rahmenbedingungen Bearbeiten Mehrere Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der klimatischen Pragung Chiles Einer der wichtigsten Einflussfaktoren ist der kalte Humboldtstrom der in nordlicher Richtung an der Kuste Chiles und Perus stromt und kuhles Tiefenwasser an die Oberflache bringt Durch das kalte Oberflachenwasser kuhlen die nahen Luftschichten aus was eine Inversionswetterlage und damit eine stabile Schichtung der Atmosphare hervorruft Diese Inversionswetterlage fuhrt dazu dass sich kein Luftpaket aufgrund von Erwarmung hebt und auskondensiert und es so zu Niederschlag kommt Es bildet sich ein stationares Hochdruckgebiet aus das im Sudsommer sowie Sudwinter vorherrschend ist Die bodennahen Luftschichten erreichen oft ihr Kondensationsniveau sodass sich an den Kusten haufig Nebel bildet Dieses stabile Hochdruckgebilde fuhrt zu sogenannten Kustenwusten Da das Hochdruckgebiet so stabil ist dass es uber mehrere Jahrzehnte keinen Niederschlag gibt bilden sich an den Kusten Wusten aus Daher ist der Norden Chiles durch Wustenregionen gepragt Die Atacama Wuste gehort dabei zu den trockensten Gebieten der Erde in der es stellenweise seit Jahrhunderten nicht mehr geregnet hat Der zweite grosse Einflussfaktor ist das Hochgebirge der Anden Sudchile liegt im Einflussgebiet zyklonaler Kaltfronten die sich auf Grund des Druckgefalles vom Hoch vor der Kuste Chiles zu den polaren Tiefdruckregionen bilden Diese Fronten stauen an der Luvseite im Westen der Anden und es kommt zu advektivem Stauniederschlag Am haufigsten ist davon Patagonien betroffen da hier ganzjahrig hypermaritime also sehr feuchte Luftmassen an den Anden stauen und ausregnen Im patagonischen Andenlee herrscht somit Trockenheit und es kann Fohn einsetzen Fohn bedeutet dass sich die ausgeregneten somit trockenen und warmen Luftmassen an der Leeseite absenken und es zu einem warmen trockenen Wind kommt Durch die Verlagerung der Fronten gen Norden im Sudwinter da die innertropische Konvergenzzone mit dem Zenit der Sonne nach Norden wandert ist die Zentralzone und der Suden Chiles durch Winterniederschlage gepragt Hier kann man zwischen episodischen Niederschlagen im zentralen Chile und periodischen Niederschlagen im Kleinen Suden Chiles unterscheiden Die Sudsommermonate im Kleinen Suden Chiles sind subtropisch warm und trocken Klimatische Einteilung Bearbeiten Der Grosse Norden Chiles 17 28 S genannt Wustenchile ist gekennzeichnet durch dauerhafte stabile Hochdruckwetterlagen fehlenden Niederschlag und ausgedehnte Wusten bzw in Hochlagen Hochgebirgshalbwusten Der Kleine Norden und die Zentralzone 28 38 S genannt Flussoasenchile sind subtropisch warm und trocken wobei es zu episodischem Winterniederschlag kommen kann Sie sind Anbaugebiet fur Wein und Obst bei kunstlicher Bewasserung Der Kleine Suden Chiles 38 42 S genannt Waldrodungschile oder auch Chilenische Schweiz ist gepragt durch periodischen Winterniederschlag und hohe Lufttemperaturen Hier liegt der gemassigte valdivianische Regenwald Der Grosse Suden Chiles 42 55 S genannt Urwaldchile weist ganzjahrig hohen Niederschlag auf Auch hier finden sich grosse temperierte Regenwalder nbsp Klimadiagramm Antofagasta Grosser Norden nbsp Klimadiagramm La Serena Kleiner Norden nbsp Klimadiagramm Valdivia Kleiner Suden nbsp Klimadiagramm Punta Arenas Grosser Suden Glaziale Erscheinungen Bearbeiten Im zentralen und sudlichen Chile sind die hochsten Berge vergletschert da es periodische Niederschlage und entsprechend tiefe Temperaturen in der Hohe gibt In Patagonien sind Gletscher aufgrund der extremen Niederschlage und teilweise kalten Temperaturen sehr haufig und kalben an einigen Stellen sogar ins Meer Des Weiteren gibt es in den patagonischen Anden Uberreste der quartaren Vereisung die sich als 20 000 km grosser Patagonischer Eisschild halten El Nino Bearbeiten nbsp El Nino EreignisEin auch fur Chile bedeutendes Klimaphanomen ist das El Nino Phanomen Dabei handelt es sich eigentlich nicht wie oft falsch verwendet um ein klimatisches sondern um ein rein ozeanisches Phanomen Die Kaltwasserstrome vor Sudamerika reissen ab und es sammelt sich Warmwasser vor der sudamerikanischen Kuste Als klimatische Folge hebt sich somit die normal vorherrschende stabile Hochdrucksituation auf und es kommt zu einer Umkehrung der Walker Zirkulation zwischen Sudamerika und Indonesien langenkreisparallel Diese Umkehrung hat schwerwiegende Folgen da das Warmwasser vor der Kuste zu einem drastischen Absterben der kaltwassergewohnten Meeresbewohner fuhrt und an Land Starkniederschlage auftreten Die ansonsten durch Trockenheit gepragte Landschaft kann bei solchen Starkniederschlagereignissen durch Schlammlawinen und Hangrutsche heftig geschadigt werden Siehe auch BearbeitenPhysische Geographie SudamerikasWeblinks BearbeitenUbersicht uber aktuelle und historische ErdbebenQuellen Bearbeiten Bericht zum Erdbeben am 27 Februar 2010 auf Earthquake usgs gov Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Physische Geographie Chiles amp oldid 218671223