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Phenazon fruherer Markenname Antipyrin ist ein Pyrazolon Derivat und wird in der Human und Veterinarmedizin als Schmerzmittel Analgetikum und fiebersenkendes Mittel Antipyretikum eingesetzt StrukturformelAllgemeinesFreiname PhenazonAndere Namen Antipyrin Phenazonum Latein 1 5 Dimethyl 2 phenyl 2 3 dihydro 1H pyrazol 3 on IUPAC 1 5 Dimethyl 2 phenyl 1 2 dihydro 3H pyrazol 3 on Arzneibuch 2 3 Dimethyl 1 phenyl 3 pyrazolin 5 on WHO Summenformel C11H12N2OKurzbeschreibung weisser Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 60 80 0EG Nummer 200 486 6ECHA InfoCard 100 000 442PubChem 2206DrugBank DB01435Wikidata Q415578ArzneistoffangabenATC Code N02BB01EigenschaftenMolare Masse 188 23 g mol 1Aggregatzustand festDichte 1 19 g cm 3 bei 20 C 2 Schmelzpunkt 111 114 C 3 Siedepunkt 319 C bei 230 hPa 3 Loslichkeit sehr gut in Wasser 1700 g l 1 bei 20 C 3 SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 3 AchtungH und P Satze H 302P 260 270 301 101 3 Toxikologische Daten 1705 mg kg 1 LD50 Ratte oral 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Verwendung 3 Geschichte 4 Handelsnamen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenPhenazon ist ein weisses geruchloses kristallines Pulver das sich sehr gut in Wasser lost 1700 g l bei 20 C Die Substanz schmilzt bei 111 bis 114 C und siedet bei 319 C Bei weiterem Erhitzen tritt ab 360 C Zersetzung ein 3 Verwendung BearbeitenPhenazon ist ein Analgetikum aus der Gruppe der Pyrazolone Es ist das alteste synthetische schwach wirksame Analgetikum und besitzt ausser seiner analgetischen auch eine fiebersenkende antipyretische Wirkung Geschichte BearbeitenPhenazon wurde 1883 auf Anregung von Wilhelm Filehne durch Emil Fischers Assistenten Ludwig Knorr beim Versuch ein im Vergleich zum fiebersenkenden Chinin nebenwirkungsarmers Chinolinderivat zu finden 4 erstmals synthetisiert Das Pyrazolon Phenazon wurde von den Farbwerken Hoechst 1883 zum Patent angemeldet und anschliessend unter dem Markennamen Antipyrin vermarktet Die Arzneimittelsparte der Hochster Farbwerke 5 sowie letztlich die gesamte deutsche Pharmaindustrie 6 verdankt diesem Medikament ihren Aufstieg Der Stoff wurde von Hoechst 1896 zum dreifach wirksameren Aminophenazon Pyramidon weiterentwickelt welches nach damaligem Wissensstand auch weniger Nebenwirkungen hatte 5 Seit 1978 ist Aminophenazon in Deutschland und der Schweiz allerdings aufgrund seiner Karzinogenitat 7 in der Humanmedizin nicht mehr zugelassen 1922 folgte mit dem Metamizol eine andere Weiterentwicklung des Phenazons durch Hoechst 1933 mit Hoffmann La Roches Propyphenazon Saridon in Kombination mit Phenacetin Pyrithyldion und Coffein ein Wirkstoff auf welche nach der Streichung des Aminophenazons verstarkt als Ersatz zuruckgegriffen wurde Phenazon als Ursubstanz wird bis heute in einigen wenigen Praparaten wie zum Beispiel unter dem Markennamen Migrane Kranit 500 mg durch Krewel Meuselbach vermarktet Handelsnamen BearbeitenMonopraparate Eu Med D Migrane Kranit 500 mg Tabletten Suppositorien D Kombinationspraparate Coffo Selt A Otalgan D A CH Otipax CH Otosan CH Otothricinol CH Siehe auch BearbeitenSalipyrinLiteratur BearbeitenPrimum nil nocere zur Nutzen Risiko Bewertung fruher synthetischer Arzneistoffe Diss Marburg 2014Einzelnachweise Bearbeiten a b Datenblatt Phenazon bei Alfa Aesar abgerufen am 15 Dezember 2010 PDF JavaScript erforderlich Datenblatt Antipyrine bei Sigma Aldrich abgerufen am 12 Mai 2017 PDF a b c d e f Eintrag zu Phenazon in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 1 Februar 2016 JavaScript erforderlich Doris Schwarzmann Schafhauser Antipyrin In Werner E Gerabek u a Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 72 a b Ludwig Knorr 1859 1921 Memento vom 21 Juli 2007 im Internet Archive MDR Geschichte Mitteldeutschlands Andreas Jehkul Klinisch pharmakologische Untersuchungen zur Pharmakodynamik und Pharmakokinetik von Codein und Propyphenazon an Probanden und Patienten Dissertation Universitat Heidelberg 2002 S 16 m w N DNB 96615214x 34 Aminophenazon In Lexikon der BiologieDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phenazon amp oldid 233468665