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Die Pflanzenheilkunde oder Phytotherapie auch Krautermedizin genannt ist die Lehre der Verwendung von Heilpflanzen als Phytotherapeutika genannte Arzneimittel Mit der Erforschung und Herstellung von Phytotherapeutika befasst sich die Phytopharmazie Der Echte Arznei Baldrian Valeriana officinalis hat eine lange Tradition als Arzneimittel der Pflanzenheilkunde Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Pflanzliche Arzneimittel im Arzneimittelrecht 3 Rolle der Pflanzenheilkunde in der modernen Gesellschaft 4 Phytotherapie und ihre speziellen Formen 4 1 Traditionelle Phytotherapie in europaischen Landern 4 2 Rationale Phytotherapie 4 3 Japanische Phytotherapie Kampō 4 4 Traditionelle Chinesische Medizin TCM 4 5 Ayurveda 5 Methoden der Zubereitung 6 Systematisierung der pflanzlichen Inhaltsstoffe 7 Pflanzenheilkundler in der Geschichte 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenDie Pflanzenheilkunde gehort zu den altesten medizinischen Therapien und ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet Grundlage der Pflanzenheilkunde ist die Heilpflanzenkunde Phytopharmakognosie die das Wissen um die verschiedenen Heilpflanzen bereithalt Die Pflanzenheilkunde enthalt aber auch Teile der Pharmakologie der Pharmazeutik sowie der Toxikologie Die Pflanzenheilkunde kann folglich dem Uberbegriff der pharmazeutischen Biologie zugeordnet werden Ziel der Pflanzenheilkunde ist es Heilpflanzen und ihre Inhaltsstoffe hinsichtlich ihrer therapeutischen Wirkung zu erforschen In der Pflanzenheilkunde kommen grundsatzlich nur ganze Pflanzen oder Pflanzenteile Bluten Blatter Samen Rinden Wurzeln jedoch keine isolierten Einzelstoffe zur Anwendung Diese in der Pharmazie Drogen genannten Ausgangsstoffe werden frisch oder als Aufguss bzw Auskochung Tee Saft Tinktur Extrakt Pulver Atherisches Ol etc therapeutisch angewendet Da immer Stoffgemische wirken konnen Heilpflanzen verschieden ausgepragte Wirkungen haben oder bei verschiedenen Krankheitsbildern zur Anwendung kommen Die wirksamen Inhaltsstoffe der Heilpflanzen unterliegen naturlichen Schwankungen bedingt durch Klima Standort und Erntezeitpunkt der Pflanze Zubereitungen aus Heilpflanzen konnen weiterhin durch Lagerung und Herstellungsprozess in ihrem Gehalt an Inhaltsstoffen beeinflusst werden Daher ist die Standardisierung der Ausgangsstoffe und Methoden fur die Arzneimittelherstellung sehr wichtig Phytopharmaka enthalten definierte Mengen der Wirkstoffe und weisen gleichbleibende Qualitat und Wirksamkeit auf Die Pflanzenheilkunde basiert teilweise auf traditioneller Medizin Erfahrungswerte uberliefertes Wissen und Traditionen spielen eine wichtige Rolle Nicht immer lassen sich die Wirkungen von Heilpflanzen wissenschaftlich nachweisen Die moderne Pflanzenheilkunde folgt den Grundsatzen der naturwissenschaftlich begrundeten Medizin indem sie von einer Dosis Wirkungs Beziehung ausgeht und ahnliche Krankheitsbilder definiert Nicht zur Pflanzenheilkunde zahlt die Anwendung isolierter Einzelstoffe biogener Arzneistoffe Die Anwendung von Einzelstoffen die durch Isolierung oder synthetisch gewonnen werden und ihrer Abkommlinge erfolgt mit dem Ziel die Wirkung zu verbessern und Nebenwirkungen zu vermindern Pflanzliche Arzneimittel im Arzneimittelrecht BearbeitenIn den Staaten der EU mussen pflanzliche Fertigarzneimittel grundsatzlich wie andere Fertigarzneimittel auch gemass den Bestimmungen des Arzneimittelrechts vor der Vermarktung behordlich zugelassen werden Dazu sind Qualitat Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nachzuweisen Fur eine angemessene Qualitat haben die Beschaffenheit der verwendeten pflanzlichen Drogen und anderen Ausgangsstoffe ebenso wie die Herstellungsbedingungen besonderen Standards zu genugen Den Nachweis der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit eines Arzneimittels kann der pharmazeutische Unternehmer im Zulassungsverfahren entweder auf Basis pharmakologisch toxischer und klinischer Studien erbringen oder aber wenn es sich um ein allgemein medizinisch verwendetes Arzneimittel handelt auch anhand anderen wissenschaftlichen Erkenntnismaterials wie etwa bibliografischer Daten An dieser Stelle unterstutzen standardisierte Datensammlungen die Zusammenstellung der erforderlichen Angaben Auf behordlicher Ebene erarbeiten der Ausschuss fur pflanzliche Arzneimittel Committee for Herbal Medicinal Products HMPC der Europaischen Arzneimittelagentur und die Weltgesundheitsorganisation WHO entsprechende Monografien 1 2 In Deutschland hatte die Kommission E am damaligen Bundesgesundheitsamt BGA ab 1978 mit dem Inkrafttreten des neuen Arzneimittelgesetzes bis 1994 so genannte Aufbereitungsmonografien zur Anwendung von uber dreihundert Drogen und Drogenzubereitungen verfasst die den damaligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis darstellen 3 Hinzu kommen die Materialsammlungen von Verbanden wie der Kooperation Phytopharmaka und auf europaischer Ebene die Euro Monografien der European Scientific Cooperative on Phytotherapy ESCOP 4 5 Neben der Zulassung ist in den EU Mitgliedstaaten fur bestimmte Phytopharmaka ein vereinfachtes Verfahren in Form der Registrierung als traditionelles Arzneimittel moglich wobei der Nachweis der Wirksamkeit auf dokumentierter traditioneller Erfahrung beruht Dazu muss fur das pflanzliche Arzneimittel eine mindestens 30 jahrige Erfahrung davon mindestens 15 Jahre in einem EU Mitgliedstaat belegt werden 6 Die traditionellen Anwendungsmoglichkeiten werden als Liste durch den Ausschuss fur pflanzliche Arzneimittel der EMEA zusammengestellt und veroffentlicht 7 Die Registrierung als traditionelles Arzneimittel berucksichtigt dass es in einigen Staaten eine Vielzahl an pflanzlichen Praparaten gibt die eine lange Tradition und eine hohe Sicherheit aufweisen deren Wirksamkeit sich aber nur schwer mittels klinischer oder bibliografischer Nachweise belegen lasst In Deutschland tragen als traditionell registrierte Arzneimittel die Kennzeichnung Das Arzneimittel ist ein traditionelles Arzneimittel das ausschliesslich auf Grund langjahriger Anwendung fur das Anwendungsgebiet registriert ist und der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwahnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tatige qualifizierte Person konsultieren 8 Rolle der Pflanzenheilkunde in der modernen Gesellschaft BearbeitenViele moderne pflanzliche Arzneizubereitungen oder daraus isolierte Reinstoffe haben eine lange Geschichte der Anwendung als Heilmittel wie etwa Opium Acetylsalicylsaure Digitalis Chinin und andere Die Weltgesundheitsorganisation WHO schatzt dass aktuell 80 der Weltpopulation die Pflanzenheilkunde fur einige Bereiche der grundlegenden medizinischen Betreuung einsetzt Fur einen grossen Teil der Weltpopulation von der die Halfte mit weniger als umgerechnet zwei US pro Tag auskommen muss sind kommerzielle Medikamente sehr teuer In der Pflanzenheilkunde kann man auf Produkte der Natur zuruckgreifen die weniger oder gar nichts kosten In Deutschland betrug der Anteil rezeptfreier Phytopharmaka und Homoopathika in der Selbstmedikation und arztlich verordnet im Jahr 2015 31 Prozent des Umsatzes mit rezeptfreien Arzneimitteln 9 Der Umsatz mit Phytopharmaka war 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 5 9 Prozent gestiegen Phytotherapie und ihre speziellen Formen BearbeitenDer Begriff Phytotherapie wurde von Henri Leclerc 1870 1955 international gepragt einem franzosischen Arzt der 1922 das Buch Precis de Phytotherapie veroffentlichte 10 In Deutschland begrundete ab 1931 Rudolf Fritz Weiss die wissenschaftliche Pflanzenheilkunde 11 Traditionelle Phytotherapie in europaischen Landern Bearbeiten Die traditionelle Phytotherapie war bis 1800 in Europa unumstossliche Grundlage fur alle Arzneibucher geriet aber durch das Aufkommen der Naturwissenschaften auf ein Nebengleis 12 Mit der Entwicklung der naturwissenschaftlich orientierten Medizin seit dem fruhen 19 Jahrhundert wurden aber auch pflanzliche Arzneimittel vermehrt Gegenstand der wissenschaftlichen Analyse 12 Die traditionelle Phytotherapie ist eine Therapierichtung die sich primar auf uberlieferte Erfahrungen stutzt Volksheilkunde Dabei kann eine volkstumliche 13 14 bzw traditionelle Verwendung je nach Land unterschiedlich begrundet sein In der EU gibt es schatzungsweise 29 000 auf Pflanzenheilkunde spezialisierte Heilpraktiker 15 Rationale Phytotherapie Bearbeiten Die rationale Phytotherapie basiert auf der traditionellen europaischen Phytotherapie erhebt aber daruber hinaus den Anspruch neben vorhandenem Erfahrungsmaterial naturwissenschaftliche Bewertungsmassstabe zu verwenden und die Wirksamkeit der enthaltenen Pflanzen sowie der Zubereitungen und Kombinationen jeweils anhand von Studien belegt zu haben 16 Dabei wird davon ausgegangen dass jeder Extrakt der in einem rationalen Phytopharmakon enthalten ist nachgewiesenermassen zur klinischen Wirksamkeit beitragt Neben den Inhaltsstoffen die zur Wirkung direkt beitragen enthalten Phytopharmaka weitere Inhaltsstoffe die den Effekt der wirksamen Inhaltsstoffe modifizieren konnen indem sie z B deren Stabilitat oder Bioverfugbarkeit beeinflussen 17 Generell gilt der gesamte Extrakt bzw die Extraktkombination und damit ein Vielstoffgemisch als arzneilicher Wirkstoff Hier unterscheidet sich die rationale Phytotherapie von der Therapie mit synthetischen Wirkstoffen die als Einzelsubstanzen verabreicht eine heilende Wirkung hervorrufen sollen Die rationale Phytotherapie erhebt den Anspruch auf Phytopharmaka die gleichen Wissenschaftsmethoden anzuwenden wie auf synthetische Arzneimittel 18 Als massgeblicher Standard der naturwissenschaftlichen Medizin wird heute die evidenzbasierte Medizin proklamiert welche nach David Sackett eine gewissenhafte vernunftige und bestmogliche Nutzung der gegenwartig besten externen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur medizinischen Versorgung von Patienten darstellt 18 In diesem Sinne gehoren pharmakologische und toxikologische Untersuchungen ebenso zur rationalen Phytotherapie wie der Wirksamkeitsnachweis in randomisierten kontrollierten Doppelblindstudien nach den Richtlinien der Good Clinical Practice 19 Japanische Phytotherapie Kampō Bearbeiten Die Bezeichnung Kampō kam in Japan wahrend der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts auf um die traditionelle Medizin gegen die einstromende westliche Medizin abzugrenzen Zwar bedeutet sie wortlich so viel wie chinesische Verfahren Rezepte chinesische Richtung doch hat Japan bereits wahrend der Edo Zeit und ganz besonders seit der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts zahlreiche Neuerungen entwickelt die die japanische Kampō Medizin von der traditionellen chinesischen Medizin deutlich unterscheidet Einige Autoren schlossen Therapieverfahren wie Massage Akupunktur und Diatetik ein Mittlerweile hat sich aber die engere Fassung als japanische Phytotherapie durchgesetzt Bei der Diagnose legen viele Vertreter der Kampō Medizin grossen Wert auf die Bauchdiagnose Palpation 20 Traditionelle Chinesische Medizin TCM Bearbeiten Die Traditionelle Chinesische Medizin TCM verwendet Pflanzen und deren Bestandteile Seit Jahrzehnten wird die medizinische Wirksamkeit der chinesischen Krautermedizin oder TCM in Studien erforscht Schweizer Forscher haben 2007 eine Metaanalyse von 136 Studien zur chinesischen Krautermedizin vorgenommen 21 Insgesamt waren von diesen Studien nur zwei Prozent von guter Qualitat Viele Studien waren von methodisch zu schlechter Qualitat um seriose Aussagen zu erlauben 22 23 24 25 Zurzeit scheint es unklar zu sein ob die chinesische Krautertherapie mehr Nutzen als Schaden bringt 25 Die Autoren der Studie 21 stimmen deshalb Ernst 26 zu dass angesichts der Popularitat der Krautermedizin mehr Forschung notig ist um den Stellenwert zu bestimmen und dieser Vorschlag auch die chinesische Krautermedizin betreffe Ernst kommentierte die oben genannte Studie 21 so Chinesische Krauter Medizin CKM wird haufig angepriesen als stehe ihre Wirksamkeit ausser Frage 3000 Jahre Geschichte konnen nicht irren Ein anderer hochinteressanter Befund betrifft die individualisierte CKM Wenn ein Patient mit CKM behandelt wird dann erhalt er fast immer eine Mixtur die nach den Prinzipien der TCM ganz individuell auf ihn zugeschnitten ist Viele glauben dass dieses Vorgehen nicht mit randomisierten Studien uberprufbar sei Dies stimmt ganz sicher nicht Was allerdings richtig ist ist die Tatsache dass nur sehr wenige Studien existieren die die Effektivitat dieser individualisierten CKM testen In der vorliegenden Analyse fanden sich nur zwei derartige Untersuchungen Beide zeigen nicht dass dieses Vorgehen wirksam ist 27 Siehe auch Chinesische Pflanzenheilkunde Ayurveda Bearbeiten Auch in der indischen Ayurveda Tradition werden Pflanzen zur Heilung eingesetzt Methoden der Zubereitung BearbeitenBei allen Zubereitungsarten spielt die Auslosungszeit eine besondere Rolle da sich abhangig von der Zeit bestimmte Stoffe aus den Pflanzen losen Bei der Zubereitung als Aufguss und Dekokt ist daruber hinaus von Bedeutung dass die Pflanzen mit geschlossenem Deckel ziehen beziehungsweise auskochen da sich bei diesem Vorgang meist therapeutisch besonders wirksame atherische Ole bilden die besonders fluchtig sind und ansonsten verloren gehen wurden Die Zubereitung und Dosierung entsprechender Praparate bedarf Expertenwissens eventuell besteht die Gefahr von todlichen Vergiftungen Die Zubereitungsweise richtet sich nach den Inhalts bzw Wirkstoffen welche man aus den Pflanzenteilen vor allem extrahieren mochte Die Art der Zubereitung kann entscheidenden Einfluss auf die Wirkungsweise ein und derselben Pflanzenart haben Infus Pflanzenteile werden mit heissem bzw kochendem Wasser ubergossen und nach einer bestimmten Ziehzeit abgeseiht Dekokt Pflanzenteile werden in Wasser gekocht und dann abgeseiht vor allem bei Wurzeln oder kieselsaurehaltigen Pflanzen Mazerat Pflanzenteile werden mit kaltem Wasser aufgegossen und nach einer bestimmten Ziehzeit abgeseiht zum Beispiel bei schleimstoffhaltigen Pflanzen da Schleimstoffe hitzeempfindlich sind Mischformen Pflanzenteile werden beispielsweise mit kaltem Wasser aufgegossen stehen gelassen und anschliessend ausgekocht Mazerationsdekokt Perkolat Pflanzenteile werden von einem Menstruum Losungsmittel durchsickert wobei das Menstruum kontinuierlich nachgefuhrt wird Durch das Verfahren der Perkolation wird ein Losungsmittelgleichgewicht unterbunden Die vollstandige Auslosung von Inhaltsstoffen ist hierdurch moglich Bekanntestes Beispiel fur ein Perkolat ist der Filterkaffee Tinktur alkoholischer Auszug Urtinktur Ein wie die Tinktur ebenfalls alkoholischer Auszug der in der Homoopathie als Ausgangsstufe fur die Herstellung homoopathischer Potenzen eingesetzt wird Olauszug Als Auszugsmittel dienen synthetische oder pflanzliche Ole Der Auszug kann warm bis 70 C oder kalt durchgefuhrt werden fur ausserliche Anwendungen oder zur Salbenherstellung Salbe Pflanzenextrakte konnen zur Salbenherstellung verwendet werden Dabei kommen synthetische oder naturliche Grundstoffe zum Einsatz beispielsweise Bienenwachs Wenn verschiedene Phasen verwendet werden wassrige Auszuge alkoholische Auszuge Olauszuge muss meist ein Emulgator zugegeben werden Gel Gele konnen beispielsweise aus wassrigen oder verdunnten alkoholischen Extrakten hergestellt werden und zwar mit Hilfe von Gelbildnern beispielsweise Xanthan Systematisierung der pflanzlichen Inhaltsstoffe BearbeitenDurch phytochemische und pharmakologische Untersuchungen konnte die chemische Struktur vieler Inhaltsstoffe aufgeklart werden Es lassen sich dabei verschiedene Gruppen zusammenfassen atherische Ole Alkaloide Glykoside Anthracenderivate Bitterstoffe Polysaccharide Schleimstoffe anorganische Stoffe Hormone hormonartige Stoffe VitaminePflanzenheilkundler in der Geschichte BearbeitenHippokrates von Kos um 460 v Chr bis etwa 370 v Chr Theophrastos von Eresos um 371 v Chr bis um 287 v Chr zwei Werke zur Pflanzenkunde auf Basis der aristotelischen Botanik Nikandros aus Kolophon um 197 v Chr bis um 133 v Chr Autor der altesten erhaltenen Krauterbucher Krateuas um 100 v Chr der beruhmteste Pharmakologe der Antike Quintus Sextius 1 Jahrhundert v Chr verfasste eine einflussreiche Materia medica Pedanios Dioscurides 1 Jahrhundert Beschreibung 813 pflanzlicher Arzneimittel in De materia medica massgeblich fur alle folgenden Krauterbucher in Europa und Vorderasien Walahfrid Strabo um 808 bis 849 Autor des Lehrgedichtes Liber de cultura hortorum Avicenna um 980 1037 umfassendste systematische Darstellung des medizinischen Wissens des Mittelalters mit 650 Simplicia pflanzlicher Herkunft Ibn Butlan um 1065 umfassende Lehre der Diatetik in tabellarischer Form lateinische Fassungen mit zahlreichen Pflanzendarstellungen Odo Magdunensis 11 Jahrhundert Autor des Macer floridus im Mittelalter im mitteleuropaischen Raum das Standardwerk der Krauterheilkunde Hildegard von Bingen 1098 1179 die ihr zugeschriebene Physica enthalt insgesamt etwa 300 Pflanzenkapitel 28 Abu Muhammad ibn al Baitar 1190 1248 Autor einer pharmazeutischen Enzyklopadie in der er 1400 Pflanzen Lebensmittel und Arzneimittel beschrieb Vitus Auslasser 15 Jahrhundert Autor eines bebilderten Krauterbuchs 1479 Johann Wonnecke von Kaub um 1430 bis ca 1503 Arzt und Botaniker verfasste den sehr einflussreichen Gart der Gesundheit Hieronymus Brunschwig um 1450 bis um 1512 deutscher Wundarzt und Botaniker Vorlaufer der Vater der Botanik Otto Brunfels 1488 1534 Arzt und Botaniker einer der Vater der Botanik Hieronymus Bock 1498 1554 Arzt und Botaniker einer der Vater der Botanik Leonhard Fuchs 1501 1566 Arzt und Botaniker einer der Vater der Botanik Pietro Andrea Mattioli 1501 1577 italienischer Arzt und Botaniker Johann Kentmann 1518 1574 deutscher Mediziner und Naturforscher Jacobus Tabernaemontanus um 1522 bis 1590 deutscher Arzt und Apotheker sowie Professor fur Medizin und Botanik Sebastian Kneipp 1821 1897 verknupfte die Pflanzenheilkunde mit der Naturheilkunde Johann Kunzle 1857 1945 neben Sebastian Kneipp der wohl bekannteste Krauterpfarrer Henri Leclerc 1870 1955 franzosischer Arzt fuhrte den Begriff Phytotherapie ein Gerhard Madaus 1890 1942 Standardwerk Lehrbuch der biologischen Heilmittel Abteilung I Heilpflanzen Rudolf Fritz Weiss 1895 1991 Begrunder der wissenschaftlichen Pflanzenheilkunde in Deutschland Maurice Messegue 1921 2017 franzosischer Krauterpapst Heinz Schilcher 1930 2015 Vater einer reproduzierbaren Phytopharmaka Qualitat Franz Christian Czygan 1934 2012 einer der ursprunglichen Hauptautoren des Standardwerkes Teedrogen und PhytopharmakaSiehe auch BearbeitenTraditionelles pflanzliches Arzneimittel Bioprospektion Ernahrungswissenschaft OkotrophologieLiteratur BearbeitenRationale Phytotherapie Theodor Dingermann Kompendium Phytopharmaka Qualitatskriterien und Verordnungsbeispiele 7 Auflage Deutscher Apotheker Verlag 2015 ISBN 978 3 7692 6211 7 Volker Schulz Rudolf Hansel Rationale Phytotherapie Springer Berlin 2004 ISBN 3 540 00983 3 Allgemeine Nachschlagewerke Andreas Alberts Peter Mullen Psychoaktive Pflanzen Pilze und Tiere Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08403 5 Siegfried Baumler Heilpflanzenpraxis heute Portrats Rezepturen Anwendung Urban amp Fischer bei Elsevier Munchen 2010 ISBN 978 3 437 57271 5 Cacilia Brendieck Worm Matthias F Melzig Phytotherapie in der Tiermedizin 2 Auflage Thieme Stuttgart 2021 ISBN 978 3 13 243963 4 Diether Ennet BI Lexikon Heilpflanzen und Drogen VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1990 ISBN 3 323 00191 5 H P Michael Freyer Pflanzenheilkunde In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1135 1141 Ulrich Jurgen Heinz Das Handbuch der modernen Pflanzenheilkunde Verlag Hermann Bauer Freiburg im Breisgau 1984 ISBN 3 7626 0276 X Volker Fintelmann Rudolf Fritz Weiss Kenny Kuchta Lehrbuch Phytotherapie 13 Auflage Haug Verlag im Thieme Verlag Stuttgart 2016 ISBN 978 3 13 240015 3 Robert Jutte Geschichte der Alternativen Medizin Von der Volksmedizin zu den unkonventionellen Therapien von heute C H Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 40495 2 S 164 178 Krautermedizin Karin Kraft Checkliste Phytotherapie Thieme Stuttgart 2000 ISBN 3 13 124551 4 Johannes Gottfried Mayer Bernhard Uehleke Kilian Saum Das grosse Buch der Klosterheilkunde Zabert Sandmann Munchen 2013 ISBN 978 3 89883 343 1 Thomas Richter Heilkraut In Werner E Gerabek u a Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte 2005 S 545 533 Heinz Schilcher Hrsg Leitfaden Phytotherapie 5 Auflage Urban amp Fischer bei Elsevier Munchen 2016 ISBN 978 3 437 55344 8 Cornelia Stern Helga Ell Beisser Phythotherapie in Theorie und Praxis AT Verlag AG Aarau und Munchen 2022 ISBN 978 3 03800 870 5 Hildebert Wagner Markus Wiesenauer Phytotherapie Phytotherapeutika und pflanzliche Homoopathika Stuttgart 1995 Margret Wenigmann Phytotherapie Arzneipflanzen Wirkstoffe Anwendung Munchen 1999 Wolfgang Widmaier Pflanzenheilkunde Geschichte Praxis Rezepturen Schorndorf 1986 Max Wichtl Hrsg Teedrogen und Phytopharmaka Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8047 2369 6 Neuausgabe von Wolfgang Blaschek Hrsg Wichtl Teedrogen und Phytopharmaka Ein Handbuch fur die Praxis 6 Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2016 ISBN 978 3 8047 3068 7 Richard Willfort Gesundheit durch Heilkrauter Rudolf Trauner Verlag Linz 1997 ISBN 3 85320 117 2 Weblinks BearbeitenMonographien des Ausschusses fur pflanzliche Arzneimittel HMPC Osterreichische Gesellschaft fur Phytotherapie inkl frei zuganglichem Archiv der Phytotherapie Zeitschrift Kommission fur Phytotherapie Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes BGA heute Bundesinstitut fur Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM Samtliche Positiv und Negativ Heilpflanzen Monographien im Volltext Bundesanzeiger 5 12 1984 bis 15 8 1995 heilpflanzen welt de Einzelnachweise Bearbeiten EMA Medicines Abgerufen am 4 Mai 2023 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nationale Umsetzung in Deutschland 39b AMG nationale Umsetzung in Osterreich 12 12a AMG Community list Memento vom 20 Dezember 2008 im Internet Archive HMPC European Medicines Agency 10 AMG Der Arzneimittelmarkt in Deutschland in Zahlen 2015 nach Angaben des Bundesverbandes der Arzneimittel Hersteller Rudolf Fritz Weiss Lehrbuch der Phytotherapie 6 Auflage Hippokrates Stuttgart 1985 ISBN 3 7773 0675 4 S 12 Rudolf Fritz Weiss Hin und wieder etwas Weissdorn In Die Zeit Nr 40 1985 a b V Schulz R Hansel Rationale Phytotherapie 5 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2004 S 2 Volkstumliche Anwendung der einheimischen Arzneipflanzen 2 Auflage Berlin 1925 Johannes Arends Volkstumliche Namen der Arzneimittel Drogen Heilkrauter und Chemikalien 16 Auflage Heidelberg New York 1971 K von Ammon M Frei Erb F Cardini U Daig S Dragan G Hegyi P Roberti di Sarsina J Sorensen G Lewith Complementary and alternative medicine provision in Europe first results approaching reality in an unclear field of practices In Forschende Komplementarmedizin 2006 Band 19 Supplement 2 2012 S 37 43 doi 10 1159 000343129 PMID 23883943 Review Onmeda de Phytotherapie 12 Mai 2011 V Schulz R Hansel Rationale Phytotherapie 5 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2004 S 5 a b V Fintelmann Rudolf Fritz Weiss Lehrbuch der Phytotherapie 11 Auflage Hippokrates Stuttgart 2006 S 7 A Schapowal Rationale Phytotherapie Antiallergische Wirkungen des Pestwurz Extraktes Ze 339 Kilian Marburg 2004 S 10 Eberhard 2003 Reissenweber 2001 a b c A Shang K Huwiler L Nartey P Juni M Egger Placebo controlled trials of Chinese herbal medicine and conventional medicine comparative study In Int J Epidemiol 36 5 Okt 2007 S 1086 1092 PMID 17602184 K Linde G ter Riet M Hondras A Vickers R Saller D Melchart Systematic reviews of complementary therapies an annotated bibliography Part 2 Herbal medicine In BMC Complement Altern Med 1 2001 S 5 PMID 11527508 M H Pittler N C Abbot E F Harkness E Ernst Location bias in controlled clinical 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