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Das Peutingerhaus in Augsburg diente ab 1515 als Wohnsitz des Humanisten und Stadtschreibers Konrad Peutinger 1465 1547 Das im Kern noch aus dem Mittelalter stammende Gebaude wurde im 18 Jahrhundert umgebaut In den Wanden der Tordurchfahrt und des Innenhofs befinden sich einige romische Grabsteine und ein Stein aus dem Mittelalter mit hebraischer Inschrift die der passionierte Antikensammler Peutinger dort einmauern liess Die nordliche SchaufassadeEckansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Das Gebaude 3 2 Die Steindenkmaler 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenDas Peutingerhaus befindet sich in der Peutingerstrasse nahe der Romermauer vor dem Augsburger Dom Geschichte BearbeitenSeit dem 14 Jahrhundert gehorte das neben dem Dombezirk gelegene Grundstuck der Familie Ilsung 1515 erwarb Konrad Peutinger das dort stehende Wohngebaude als Wohnsitz fur sich und seine vielkopfige Familie Der hoch angesehene Jurist und Patrizier empfing dort zahlreiche hochrangige Gaste so etwa 1518 den Reformator Martin Luther Das geraumige palaisartige Gebaude bot genugend Raum fur Peutingers umfangreiche Privatbibliothek und seine Sammlungen antiker Steinmonumente Munzen Gemalde Druckgrafiken und Kunstobjekte Im Haus wurde auch die beruhmte Tabula Peutingeriana aufbewahrt eine spatromische Strassenkarte aus der zweiten Halfte des vierten Jahrhunderts n Chr die zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zahlt Grosse Teile von Peutingers Bibliothek befinden sich im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen und der Studienbibliothek Dillingen Die Tabula Peutingeriana gelangte uber die Kaiserliche Hofbibliothek in Wien an die Osterreichische Nationalbibliothek Von den ubrigen Sammlungen sind nur noch wenige Stucke nachweisbar An Ort und Stelle verblieben nur die in der Tordurchfahrt und dem Innenhof eingemauerten romischen Grabmonumente und eine Steintafel mit einer hebraischen Inschrift am Ruckgebaude Um 1750 kaufte der Arzt Ignaz Xaver Frank das Haus von den Nachkommen Peutingers und begann mit einem reprasentativen Umbau des Komplexes Die beiden Flugel wurden hinter einer gemeinsamen Fassade mit Pilastergliederung zusammengefasst 1871 verlegte der Drucker Philipp Jakob Pfeiffer seinen Betrieb in das Palais 1889 wurde dort der Altphilologe Rudolf Pfeiffer geboren Beschreibung Bearbeiten nbsp Die Torhalle nach NordenDas Gebaude Bearbeiten Den beiden Flugeln des Hauptbaues wurde 1763 eine Rokokofassade vorgeblendet Die eigentliche Schaufassade ist die kurzere Nordfront gegen den ehemaligen Domfriedhof der im 19 Jahrhundert zum Paradeplatz umgestaltet wurde Nordostlich des Peutingerhauses stand bis 1808 die ehemalige Tauf und Seelsorgekirche St Johannes deren Fundamente als archaologisches Fenster freigelegt und teilweise aufgemauert wurden Die Nordfassade ist reicher gegliedert als die lange Nordfront Auf dem genuteten Erdgeschoss dieses Eingangsflugels sitzen zwei Obergeschosse Uber dem Portal steigt ein Mittelrisalit mit Pilastern auf Der flache Rundbogen des Eingangs ist von einer Giebelblende bekront in die ein Medaillon mit einer Muttergottesdarstellung eingelassen ist Seitlich flankieren je zwei Pilaster flache Inschriftennischen mit Muschelkalotten die wohl auf die im 16 Jahrhundert sehr bekannte Epigramm Sammlung Peutingers Bezug nehmen Im Bereich des Risalites sind die drei Fenster des ersten Obergeschosses mit Rocaillekartuschen abgeschlossen Die lange Westseite ist ahnlich gegliedert zeigt aber keinen Risalitvorsprung Beide Flugel sind von niedrigen Walmdachern bedeckt Im Inneren ist eine vierlaufige Treppe mit Holzbalustern erhalten die wohl im dritten Viertel des 18 Jahrhunderts eingebaut wurde Die Steindenkmaler Bearbeiten Durch die Einfahrt mit Korbbogen gelangt man in den schmalen Innenhof der im Suden und Osten durch niedrigere Nebengebaude begrenzt ist In die Wande der Eingangshalle sind einige spatromische Inschriftensteine eingelassen Der sudliche Querbau tragt eine Tafel mit einer Inschrift 1445 die als erste hebraische Nachricht nach der Ausweisung der Augsburger Juden im Jahre 1440 gilt Das bedeutendste Steinmonument des Peutingerhauses ist ein spatkaiserzeitliches Steinpfeilergrabmal ohne Schuppendach das ungeschutzt als Prellstein in der inneren Tordurchfahrt steht Zwei weitere figurale Grabsteine aus der Eingangshalle wurden geborgen und ins Romische Museum in der ehemaligen Dominikanerkirche uberfuhrt Die Inschriften der Steindenkmaler seiner Privatsammlung wurden von Peutinger im Jahr 1520 publiziert Bereits 1505 hatte Peutinger 23 romische Inschriften aus Augsburg veroffentlicht nbsp Romische Inschriftentafel im Innenhof nbsp Grabpfeilermonument in der Durchfahrt nbsp Mittelalterliche Spolie mit hebraischer InschriftLiteratur BearbeitenTilman Breuer Die Stadt Augsburg Bayerische Kunstdenkmale Kurzinventar Munchen 1958 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearb Bruno Bushart Georg Paula Munchen Berlin 1986 Peutingerhaus In Vergangenheit aufgedeckt Archaologie und Bauforschung Tag des offenen Denkmals 2008 S 32 33 Stadt Augsburg 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peutingerhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 371719 10 89637 Koordinaten 48 22 18 2 N 10 53 46 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peutingerhaus amp oldid 217701231