www.wikidata.de-de.nina.az
Petro Konaschewytsch Sahaidatschnyj ukrainisch Petro Konashevich Sagajdachnij polnisch Piotr Konaszewicz Sahajdaczny 1570 in Kultschyzi 20 April 1622 in Kiew war ein ukrainischer Militarfuhrer Politiker und zwischen 1614 und 1622 Hetman der Saporoger Kosaken Hetman Petro Konaschewytsch Sahaidatschnyj anonymes Portrat aus dem 18 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fuhrer der Saporoger Kosaken 1 2 Kirchenpolitik 1 3 Feldzug nach Chotyn 2 Spatere Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPetro besuchte die Schule in Sambor und absolvierte anschliessend die Ostroger Akademie in Wolhynien Er war ein Schulkamerad Meletji Smotritskji dem spateren Erzbischof und Autor einer Hramatika welche viele Generationen von Ukrainern Russen und Weissrussen als Grundlage der slawische Sprache diente Die Stadt Ostrog war ein grosses kulturelles und ideologisches Zentrum der Orthodoxie das viele Werke gegen den Katholizismus und die Kirchenunion veroffentlichte Sahaidatschnyj zog nach Lwiw und danach nach Kiew wo er Assistent und Tutor des Kiewer Richters I Aksak wurde Schon in jungen Jahren erlernte er den militarischen Waffendienst und die Reitkunst Er schloss sich den Saporoger Kosaken an und nahm 1600 an Kosaken Militarexpeditionen ins Furstentum Moldau und 1601 nach Livland teil Sein Talent fur eine militarische Strategie seinen Mut und seine Fahigkeit unter grossen Widrigkeiten und Schwierigkeiten Fuhrungskunst zu beweisen erwarb er sich unter dem Otaman Samiylo Kischka Fuhrer der Saporoger Kosaken Bearbeiten Er ubersiedelte 1605 nach Saporischschja wo er zum Kosch Otaman der Saporoger Kosaken gewahlt wurde Unter seiner Fuhrung fuhrten die Kosaken bereits grossere Kampagnen gegen die Krimtataren durch Die Kosaken Flotte eroberte die Festung Warna und zerstorte eine starke osmanische Flottille Im Jahr 1616 gelang seinen auf der Halbinsel Krim gelandeten Truppen die Ersturmung von Kaffa und die Befreiung vieler christlicher Sklaven Wahrend er noch gegen die osmanischen Turken kampfte bat die Polnisch Litauische Union die Kosaken um Unterstutzung im Krieg gegen das russische Moskauer Reich nbsp Die Schlacht von Kaffa 1616 Gemalde von Artur Orlyonov 2004Der polnische Konig Wladyslaw IV wollte dass Sahaidatschnyj dem polnischen Heer mit 20 000 Kosaken die Sudflanke vor Moskau decken sollte Die Kosaken besetzten nacheinander die Stadte Putywl Kursk Livny und Jelez Die Moskauer Truppen unter dem Wojewoden Grigory Wolkonski zwangen die Kosaken zu einem Umweg konnte jedoch den Vormarsch der Kosakenregimenter uber Serpuchow nicht aufhalten Im September 1618 wurden die Kosaken von einer russischen Armee unter Wassili Buturlin zuruckgeworfen Die vereinte Armee von Jan Karol Chodkiewicz und Sahaidatschnyj belagerte Moskau und versuchten am 11 Oktober erfolglos die Arbat Tore zu sturmen Wahrend dieses Uberfalls wurde die Stadt Serpuchow und Anfang Dezember die Stadt Kaluga erobert Die gesamte Kampagne gipfelte schliesslich im Dezember 1618 mit der Unterzeichnung des Vertrags von Deulino der zur grossten territorialen Expansion der polnisch litauischen Union fuhrte Sahaidatschnyj und seine Kosaken hatten sich als Unterstutzer des orthodoxen Christentums positioniert hinterliessen jedoch grosse Verwustungen die sich von Livny nach Moskau und zuruck nach Kaluga und Kiew erstreckten und orthodoxe Kirchen Stadte und Dorfer einbezogen Sahaidatschnyj kehrte nach Saporischschja zuruck und wurde dort Kosch Otaman und Hetman der Ukraine Um Konflikte mit Polen zu vermeiden erklarte sich Sahaidatschnyj bereit seine Kosakenregister auf 3000 Mann zu beschranken und verbot alle nicht vom Konig autorisierten Kosaken Seeangriffe an der Schwarzmeerkuste Kirchenpolitik Bearbeiten Sahaidatschnyj kampfte nicht nur fur die Autonomie sondern auch fur die religiosen und kulturellen Rechte des Kosaken Volkes auf beiden Ufern der Ukraine 1620 registrierte er sich samt den Hauptern der Saporoger Fuhrerschaft als Mitglieder der Kiewer Epiphania Bruderschaft dem Vorlaufer der heutigen Kiewer Mohyla Akademie um die orthodoxe Bildungsstatte vor der Umwandlung in ein romisch katholisches Jesuitenkolleg zu bewahren Er trug auch zur Errichtung eines Kulturzentrums in Kiew bei und versuchte das Kosaken Militar mit dem ukrainischen Klerus und Adel zu vereinen Anfang 1620 sandte er einen Gesandte nach Moskau um den dort weilenden Patriarchen Theophanes III von Jerusalem fur eine Visite in der Ukraine zu ersuchen Sahaidatschnyjs Boten uberzeugten den Patriarchen die aufgeloste alte orthodoxe Hierarchie zu erneuern die durch die Grundung der griechisch katholischen Kirche aufgehoben war Theophanes III beschuldigte die Kosaken noch immer fur die Teilnahme an der Moskauer Kampagne und sagte ihnen fur diese Taten im Jenseits die Verdammnis voraus Der Patriarch sagte aber dann zu und ernannte Iov Boretzky zum Metropoliten Kiew sowie funf weitere Bischofen Da das polnisch litauische Reich damit drohte Theophanes III als Spion festzunehmen wurde dem Patriarchen der personliche Schutz durch Sahaidatschnyj garantiert Nachdem die neue Hierarchie installiert worden waren begleitete ein 3 000 Mann starkes Kosakenheer den Patriarchen bis zur osmanischen Grenze Das polnisch litauische Reich nahm die Ernennung dann ebenfalls als gegeben an weil es die enge Kontakte zu den Kosaken aufrechterhalten wollte nachdem die Turken die polnische Armee am 19 September 1620 in der Schlacht bei Ţuţora besiegt hatten Sahaidachnys gemassigte Politik gegenuber den Polen provozierte viel Unzufriedenheit und viele Kosaken wahlten Jatsko Borodavka zu ihrem Hetman Feldzug nach Chotyn Bearbeiten Petro Sahaidatschnyj nahm mit seinen Kosaken bis zu 40 000 Mann an der Seite Polen Litauens am Krieg gegen das turkische Osmanische Reich teil Bis Oktober 1621 dauerte derweil die entscheidende Schlacht bei Chotyn in der Kosaken und polnische Truppen gemeinsam gegen eine zahlenmassig doppelt uberlegene osmanische Armee kampften Die Schlacht dauerte uber einen ganzen Monat solange bis Sultan Osman II wegen des Wintereinbruchs gezwungen war sich mit seinen geschwachten Streitkrafte zuruckzuziehen Sahaidatschnyj und seine Kosaken spielten eine bedeutende Rolle in der Schlacht und zwangen die Turken einen Waffenstillstands und Friedensvertrag zu unterzeichnen Am 20 April 1622 starb Sahaidatschnyj in Kiew an Wunden die er in der Schlacht erlitten hatte und wurde spater im Bratzki Kloster von Kiew beigesetzt Er uberliess sein gewaltiges Vermogen aus klerikalen Grunden den orthodoxen Bruderschaften in Kiew und Lemberg Spatere Ehrungen BearbeitenAuf der Ruckseite einer ukrainischen Hrywnja Munze ist ein Portrat von Sahaidatschnyj abgebildet und sein Schiff ein typisches Kosakenboot Am 4 Juli 1993 wurde das Flaggschiff der ukrainischen Marine die Hetman Sahaidatschnyj nach ihm benannt Am 22 Juli 1995 gab die Post der Ukraine eine Briefmarke mit dem Bild des Hetmans im Wert von 30 000 Karbowanez aus Im Jahr 2001 wurde in Kiew auf dem Kontraktowa Platz im Podil ein Bronzemonument zu Ehren des Hetmans eingeweiht Die Entwurfe und die Ausfuhrungen stammen aus der Werkstatt der Bildhauer Schwezow Sydoruk und Krylow 1 nbsp Der Hetman und sein Boot auf einer ukrainischen Munze nbsp Der Hetman auf einer ukrainischen Briefmarke nbsp Die Hetman Sahaidatschnyj als Flaggschiff der ukrainischen Marine im Hafen von Sewastopol Literatur BearbeitenGunther Schafer Kiev entdecken Rundgange durch die Metropole am Dnepr Rundgange S 96Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petro Konaschewytsch Sahaidatschnyj Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Petro Konaschewytsch Sahaidatschnyj Internet Encyclopedia of Ukraine Canadian Institute of Ukrainian Studies University of Toronto abgerufen am 13 September 2016 englisch Ehrungen fur Petro Konaschewytsch Sahaidatschnyj http www e reading club chapter php 1015175 8 oleksandr kolyada reent usi getmani ukraini htmlEinzelnachweise Bearbeiten Homepage der Bildhauer Sydoruk und Krylow abgerufen am 26 August 2010Normdaten Person GND 118921940 lobid OGND AKS LCCN n95093570 VIAF 23851210 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konaschewytsch Sahaidatschnyj PetroALTERNATIVNAMEN Konashevich Sagajdachnij Petro ukrainisch Konaszewicz Sahajdaczny Piotr polnisch KURZBESCHREIBUNG ukrainischer Militarfuhrer Politiker und Ataman der Saporoger KosakenGEBURTSDATUM 1570GEBURTSORT Kultschyzi damals Konigreich Polen heute UkraineSTERBEDATUM 20 April 1622STERBEORT Kiew damals Konigreich Polen heute Ukraine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petro Konaschewytsch Sahaidatschnyj amp oldid 239492914