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Peter Roehr 1 September 1944 in Lauenburg in Pommern 15 August 1968 in Frankfurt am Main war ein deutscher Maler und Objektkunstler Pappe auf Holz 20 5 20 cm 1966 Arbeit Nr 33 6 66 Sammlung Paul Maenz Foto Heinz Thate 10 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Zitate 4 Werke in offentlichen Sammlungen 5 Ausstellungen Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRoehr wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges als Einzelkind des Ehepaars Kurt und Eleonora Rohr geb Zaneff geboren Nach der Trennung der Eltern im Jahr 1946 zog die Mutter mit ihrem Kind zuerst nach Leipzig dann nach Frankfurt am Main Nach der Volksschulzeit von 1951 bis 1959 absolvierte Peter Roehr eine Lehre als Leuchtreklame und Schilderhersteller in Frankfurt am Main 1 Anschliessend studierte er von 1962 bis 1965 an der Werkkunstschule heute Fachhochschule Wiesbaden in Wiesbaden die er 1966 als Meisterschuler in der Malereiklasse von Vincent Weber abschloss Als erste Arbeiten entstanden 1962 und 1963 Strukturbilder aus Reiskornern auf Holz oder quadratischer mit Kordel umwickelter Pappe TE 17 1964 lernte Roehr den fur ihn wichtigen Sammler Forderer und Galeristen Paul Maenz kennen mit den Frankfurter Kunstlern Charlotte Posenenske und Thomas Bayrle verband ihn eine mehrjahrige Freundschaft Mit Paul Maenz organisierte er in der Studio Galerie im Studentenhaus der Johann Wolfgang Goethe Universitat im Mai 1967 eine wegweisende Ausstellung unter dem Titel Serielle Formationen mit Werken unter anderen von Carl Andre Jan Dibbets Hans Haacke Donald Judd Piero Manzoni und Jan Schoonhoven Im Januar 1968 eroffnete er mit Maenz im Frankfurter Holzgraben das 60 m grosse Ladengeschaft Pudding Explosion das nach Auskunft seiner beiden Inhaber Psychodelicatessen mit Hippie Zubehor anbot Es war in Deutschland der erste Laden seiner Art der von Raucherstabchen bis zur Peking Rundschau ein breites Spektrum politischer spiritueller und ironischer Artikel offerierte 2 Peter Roehr verstarb im Alter von 23 Jahren an Krebs Werk BearbeitenRoehr fertigte mit industriell hergestellten Elementen oder gedruckten Bildmotiven in serieller Reihung meist quadratische Bildtafeln Durch diese Addition jeweils gleicher Motive die jegliche Subjektivitat ausblendet wird die Aufmerksamkeit auf die einzelnen repetierten Teile auf das angewandte Ordnungsprinzip wie auch auf die entstehende Grossform gelenkt Dabei wahlte der Kunstler Motive in einer genau bestimmten Grosse und Anzahl so dass eine neue formale Einheit entstand Die gewahlten Materialien bringen prototypisch das Stereotype der Massengesellschaft zum Ausdruck Postaufkleber wie Schnellsendung oder Einschreibe Einlieferungszettel gehoren ebenso dazu wie Motivausschnitte aus der Illustriertenwerbung Buchaufkleber Preisetiketten Bierdeckel mit dem Motiv des Henninger Turms oder quadratische Schulschiefertafeln und runde Kunststofflinsen Seine typografischen Reihungen stellte er mit mechanischen Rechen und Schreibmaschinen her Additionsstreifen ST 9 1962 und findet hier formale Bezuge zu dem ebenfalls in Frankfurt arbeitenden Franz Mon Daneben entstanden auch Foto und Filmmontagen 3 Bei seinen Tonmontagen hatte er Sprachbeitrage deutscher und amerikanischer Rundfunksender Ausschnitte aus Nachrichten Programmansagen Werbetexten seriell arrangiert Roehr war einer der ersten Protagonisten der Minimal Art in Deutschland Als der Kunstler 1968 im Alter von 23 Jahren an Lymphdrusenkrebs starb hinterliess er mit uber 600 Arbeiten eines der eindrucksvollsten kunstlerischen Œuvres Die Urne des Kunstlers wird in einer seriell angeordneten Urnenwand aufbewahrt die sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof befindet Das komplette Archiv von Peter Roehr wurde im Jahre 2011 von Paul Maenz dem Museum fur Moderne Kunst MMK in Frankfurt am Main uberlassen Es enthalt Filme Notizen Briefe Manuskripte und das Nachlassverzeichnis des Kunstlers Es wurde komplett digitalisiert und ist uber eine Onlinedatenbank einsehbar 4 Zitate BearbeitenEin Ordnungsgefuge keine Komposition Eine Flache ist angefullt mit gleichartigen Objekten man kann sie nicht unterscheiden Das Bild hat keinen Ereignisort es ereignet sich uberall 1965 Erfundene Bilder sind wenn sie gedacht werden schon erfunden Die Realisierung ist der zweite Teil des Entstehungsprozesses 1966 5 Werke in offentlichen Sammlungen BearbeitenHessischer Rundfunk Frankfurt am Main 3 1 67 Plastik auf Holz 1967 Museum fur Moderne Kunst Frankfurt am Main und Stadel Museum Frankfurt am Main Museum Ludwig Koln Daimler Contemporary Berlin Museum Abteiberg Monchengladbach Sammlung zeitgenossischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland Bonn Museum Wiesbaden Wiesbaden Kunstmuseum Stuttgart StuttgartAusstellungen Auswahl Bearbeiten1965 Adam Seide Frankfurt am Main Abendausstellung II auch 1967 1967 Galerie Dorothea Loehr Frankfurt am Main 1971 Stadtisches Museum Schloss Morsbroich Leverkusen Videogalerie Gerry Schum Dusseldorf 1971 Galerie Paul Maenz Koln auch 1972 1973 1974 1976 1981 1985 1988 1972 Galleria Sperone Turin documenta 5 Kassel 1977 Kunsthalle Tubingen documenta 6 Kassel 1977 Van Abbemuseum Eindhoven Frankfurter Kunstverein Frankfurt am Main Kunsthalle Tubingen 1978 Museum of Modern Art Oxford Kunstmuseum Luzern 1994 Museum fur Moderne Kunst im Fotografie Forum Frankfurt am Main 2000 Neues Museum Weimar Weimar 2004 Museum fur Moderne Kunst Frankfurt am Main 2009 Stadel Museum und Museum fur Moderne Kunst Frankfurt am Main Peter Roehr Werke aus Frankfurter Sammlungen 2010 Haus Konstruktiv Zurich Visionare Sammlung Vol 12 Peter Roehr 2012 Kunsthaus Wiesbaden dasselbe anders immer dasselbe Charlotte Posenenske und Peter RoehrLiteratur BearbeitenPeter Roehr Tonmontagen I II Originalaufnahmen 1966 hrsg v Frank Dommert u Klaus Sander Audio CD 60 Minuten 26 Tracks suppose Koln 2002 ISBN 978 3 932513 35 0 Peter Roehr 1944 1968 Stadtisches Museum Schloss Morsbroich Leverkusen 1972 Peter Roehr Ausstellungskatalog Mit Texten von Rudi H Fuchs u a DuMont Koln 1977 ISBN 3 7701 955 4 Peter Roehr 1968 1988 Zum 20 Todestag Paul Maenz Koln 1988 Peter Roehr hrsg v Werner Lippert u Paul Maenz Bearbeitet v Gerd de Vries Schriften zur Sammlung des Museums fur Moderne Kunst Frankfurt am Main 1991 Charlotte Posenenske 1930 1985 Peter Roehr 1944 1968 Ein Frankfurter Raum Museum fur Moderne Kunst Frankfurt am Main 1993 1 Kunst in Frankfurt Hommage an Peter Roehr Foto Montagen der Jahre 1964 1966 Rolf Lauter Hrsg Societats Verlag Frankfurt am Main 1994 Peter Roehr 1944 1968 Die Sammlung Paul Maenz Bd 2 bearb v Gerda Wendermann Hrsg v Kunstsammlungen zu Weimar Ostfildern Ruit 2000 Peter Roehr Ausstellungskatalog mit Texten von Martin Engler Corinna Dirting Jan Dibbets Burkard Brunn Thomas Bayrle Museum fur Moderne Kunst und Stadel Museum Frankfurt am Main 2009 Der Wiederholungstater In Die Zeit Nr 48 2009 Roehrs Lebenswerk reicht fur einen Platz in der ersten Liga In Die Zeit Nr 48 2009 Serielle Materialitat Imi Knoebel und Peter Roehr 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w index php title Peter Roehr amp oldid 229872803