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Die Pestwurzen Petasites bilden eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Korbblutler Asteraceae Die 15 bis 18 Arten sind auf der Nordhalbkugel verbreitet Einige Arten wie die Gewohnliche Pestwurz werden als Heilpflanzen verwendet Der wissenschaftliche Name leitet sich vom griechischen Wort petasos petasos ab das schirmformiges Laubblatt bedeutet 1 PestwurzenAsiatische Pestwurz Petasites japonicus SystematikEuasteriden IIOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie AsteroideaeTribus SenecioneaeGattung PestwurzenWissenschaftlicher NamePetasitesMill Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Systematik und Verbreitung 3 Verwendung und Inhaltsstoffe 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Laubblatter der Alpen Pestwurz Petasites paradoxus nbsp Illustration der Filzigen Pestwurz Petasites spurius aus Sturm nbsp Ausschnitt eines Blutenstandes der Weissen Pestwurz Petasites albus mit gut erkennbaren funf weissen Kronzipfeln der Rohrenbluten einer weiblichen Pflanze nbsp Fruchtstand der Gewohnlichen Pestwurz Petasites hybridus Vegetative Merkmale Bearbeiten Bei den Pestwurz Arten handelt es sich um meist sommergrune ausdauernde krautige Pflanzen die je nach Art Wuchshohen von meist 10 bis 25 selten bis zu 120 Zentimetern erreichen Sie bilden Rhizome als Uberdauerungsorgane Die aufrechten Stangel sind nicht verzweigt Die Stangel der mannlichen Pflanzen verwelken bald Die Stangel der weiblichen Pflanzen verlangern sich nach der Blutezeit bis zur Samenreife Die grundstandigen relativ grossen Laubblatter erscheinen meist nach den Blutenstanden und sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die Blattspreiten sind bei einigen Arten bei einer Breite von bis 30 bis zu 60 selten bis zu 100 Zentimeter breit und die breitesten der mitteleuropaischen Flora Der Blattrand ist glatt gelappt oder gezahnt Die Oberseite der Blattspreite kann kahl bis etwas wollig behaart sein die Unterseite ist wollig behaart Die wechselstandig verteilten Stangelblatter sind hochblattartig Schuppenblatter es sind im Grunde vergrosserte Blattstiele die manchmal am Ende Spreiten besitzen Generative Merkmale Bearbeiten Pestwurz Arten sind zweihausig oder einhausig Subdiozie In schirmtraubigen traubigen oder rispigen Gesamtblutenstanden sind oft viele korbchenformige Teilblutenstande zusammengefasst selten stehen die Blutenkorbchen einzeln Die kreis bis diskusformigen Blutenkorbchen enthalten oft nur Rohrenbluten Zungenbluten konnen vorkommen sie konnen steril und ohne Zungen sein Die Korbchenhulle ist mit einem Durchmesser von 6 bis uber 15 Millimetern verkehrt konisch bis kreiselformig und vergrossert sich bis zur Fruchtreife Die meist 12 bis 15 haltbaren Hullblatter stehen in selten einer meist zwei Reihen und sind oft purpurfarben aufrecht frei oder verwachsen schmal langlich bis lineal ein bis funfnervig fast gleich mit mehr oder weniger trockenhautigen Randern Die Korbboden sind flach bis konvex und feingrubig Es sind keine Spreublatter vorhanden Es kann ein Aussenkelch vorkommen Die Bluten sind eingeschlechtig oder zwittrig Die mannlichen Blutenkorbchen sind meist kreisformig und besitzen aussen 1 bis 20 selten bis zu 70 ursprunglich weibliche aber sterile oder neutrale Bluten und innen 11 bis 78 Bluten die meist funktional mannlich selten zwittrig und fertil sind Die weiblichen Blutenkorbchen sind auch meist kreisformig und besitzen aussen selten 1 bis meist 30 bis uber 130 Bluten die rein weiblich und fertil sind und innen 1 bis 12 funktional mannliche oder zwittrige Bluten Die funf weisslichen oder rosafarbenen selten gelben Kronblatter sind zu einer dunnen Rohre verwachsen die in linealen bis langlichen Kronzipfeln endet Die linealischen bis gekeulten Griffel sind nicht oder in zwei Griffelaste geteilt die kurz konisch und papillos manchmal lanzettlich bis langlich und mehr oder weniger kurz steifhaarig sind Es werden schmal zylindrische schwach spindelformige bis mehr oder weniger prismatische Achanen gebildet die funf oder zehnrippig und meist kahl selten zottig behaart sind Der leicht abfallende oder fragile Pappus besteht aus 60 bis uber 100 weissen glatten oder bartigen Borsten die sich bis zur Fruchtreife vergrossern Die Chromosomengrundzahl betragt x 30 nbsp Fruchtstande von Petasites frigidus var palmatus nbsp Laubblatter der Asiatischen Pestwurz Petasites japonicus nbsp Karpaten Pestwurz Petasites kablikianus nbsp Blutenstande der Alpen Pestwurz Petasites paradoxus nbsp Duftende Pestwurz Petasites pyrenaicus nbsp Der Blutenstand der Filzigen Pestwurz Petasites spurius Systematik und Verbreitung BearbeitenDie Gattung Petasites wurde durch Philip Miller aufgestellt Ein Synonym fur Petasites Mill ist Nardosmia Cass 2 3 Die Gattung Petasites gehort zur Tribus Senecioneae in der Unterfamilie Asteroideae innerhalb der Familie der Asteraceae Die Gesamtverbreitung auf der Nordhalbkugel umfasst das boreale Nordamerika sudwarts bis in die westlichen Kordilleren und Eurasien Die bisher mehreren nordamerikanischen Arten werden manchmal zu einer Art Petasites frigidus zusammengefasst mit einigen Varietaten Es gibt etwa 15 bis 18 Pestwurz Arten Petasites Weisse Pestwurz Petasites albus L Gaertn 3 Petasites anapetrovianus Kit Tan amp al Sie kommt nur in Griechenland vor 3 Petasites doerfleri Hayek Sie kommt nur in Albanien in Bosnien Herzegowina und in Montenegro vor 3 Petasites fominii Bordz Sie kommt in Transkaukasien Georgien und Russland vor 3 Petasites formosanus Kitam Sie gedeiht in Hohenlagen zwischen 1500 und 2500 Metern nur in Taiwan 4 5 Petasites frigidus L Fr Syn Petasites alaskanus Rydb Petasites arcticus A E Porsild Petasites corymbosus R Br Rydb Petasites dentatus Blankinship Petasites gracilis Britton Petasites hyperboreusRydb Petasites nivalis Greene Petasites palmatus Ait A Gray Petasites sagittatus Pursh A Gray Petasites speciosus Nuttall Piper Petasites trigonophyllus Greene Petasites warrenii H St John Petasites vitifolius Greene Sie kommt in Norwegen Schweden Finnland Russland Sibirien in Kanada und in den Vereinigten Staaten vor 3 Petasites glacialis Ledeb Polunin Syn Endocellion glaciale Ledeb Toman Petasites gmelinii Turz ex DC Polunin Sie wurde aus Sibirien und aus Russlands Fernem Osten erstbeschrieben Gewohnliche Pestwurz Petasites hybridus L G Gaertn et al Syn Petasites officinalis Moench 3 Asiatische Pestwurz Petasites japonicus Sieb amp Zucc Maxim Sie ist in China Japan Korea und in Russlands Fernem Osten weitverbreitet Sie wird als Heilpflanze verwendet 5 Es gibt zwei Unterarten Petasites japonicus subsp giganteus F Schmidt ex Trautv Kitam Syn Petasites amplus Kitam Petasites japonicus Sieb amp Zucc Maxim subsp japonicus Karpaten Pestwurz Petasites kablikianus Tausch ex Bercht Sie kommt in Sudost und Osteuropa sowie in der Turkei vor 3 Alpen Pestwurz Petasites paradoxus Retz Baumg 3 Duftende Pestwurz Petasites pyrenaicus L G Lopez Syn Petasites fragrans Vill C Presl Sie kommt im nordlichen Algerien Tunesien und Italien Sardinien sowie Sizilien vor 3 Sie ist in West und Mitteleuropa ein Neophyt 2 Petasites radiatus J F Gmel J Toman Sie ist in Russland verbreitet 3 Petasites rubellus J F Gmel J Toman Sie ist in Korea in der Mongolei in Russland von Sibirien bis zum Fernen Osten und in den chinesischen Provinzen Jilin sowie Liaoning verbreitet in China gedeiht sie in Hohenlagen von 1800 bis 2800 Metern 5 Petasites sibiricus J F Gmel Dingwall Sie kommt im nordlichen Russland vor 3 Filzige Pestwurz Petasites spurius Retz Rchb Sie ist in Mittel Nord und Osteuropa verbreitet 3 Petasites tatewakianus Kitam Sie kommt in der chinesischen Provinz Heilongjiang und in Russlands Fernem Osten und auf Sachalin vor 6 5 Petasites tricholobus Franch Sie ist in Indien Bhutan Nepal Vietnam und China verbreitet in China gedeiht sie in Hohenlagen zwischen 700 und 4300 Metern 7 Sie wird als Heilpflanze verwendet 5 Petasites versipilus Handel Mazzetti Sie gedeiht in Hohenlagen von 2700 bis 3800 Metern in den chinesischen Provinzen nordwestliches Yunnan und sudwestliches Sichuan 5 Verwendung und Inhaltsstoffe BearbeitenArchaologische Funde 8 im altesten Salzbergwerk der Welt dem sogenannten Salzberg bei Hallstatt haben belegt dass die Blatter vermutlich einer Pestwurz Art in der Bronzezeit auch als Toilettenpapier verwendet wurden Heute noch gibt es in Bayern die volkstumliche Bezeichnung Arschwurz fur diese Pflanzenart Die in manchen Petasites Arten enthaltenen Petasine Sesquiterpenester vom Eremophilan Typ sollen spasmolytisch wirken 9 Die Gewohnliche Pestwurz Petasites hybridus wird wegen ihrer spasmolytisch und antiallergisch wirksamen Inhaltsstoffe arzneilich verwendet Zwei relativ grossblattrige Petasites Arten werden in Gebieten mit gemassigtem Klima als Zierpflanzen verwendet Die europaische Gewohnliche Pestwurz Petasites hybridus und die asiatische Asiatische Pestwurz Petasites japonicus Sie sind gelegentlich Gartenfluchtlinge verwildern also beispielsweise sind etablierte Bestande in Michigan vorhanden 10 nbsp Habitus und Blutenstand der Asiatischen Pestwurz Petasites japonicus nbsp Geerntete junge Pflanzenteile der Asiatischen Pestwurz Petasites japonicus Die Asiatische Pestwurz wird in Japan und Korea als Gemuse zubereitet In Japan werden zu Beginn der Fruhlingszeit im April junge Pflanzenteil der Asiatischen Pestwurz gesammelt die gerade aus dem Erdreich stossen Sie werden als Tempura frittiert und verzehrt Sie sind leicht bitter im Geschmack und heissen auf Japanisch fuki no tō 蕗の薹 Quellen BearbeitenRandall J Bayer A Linn Bogle Donna M Cherniawsky Petasites In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 20 Magnoliophyta Asteridae part 7 Asteraceae part 2 Astereae Senecioneae Oxford University Press New York Oxford u a 2006 ISBN 0 19 530564 7 S 635 englisch online Abschnitte Beschreibung Verbreitung Verwendung und Systematik Werner Greuter Eckhard von Raab Straube Hrsg Med Checklist A critical inventory of vascular plants of the circum mediterranean countries Vol 2 Dicotyledones Compositae Organization for the Phyto Taxonomic Investigation of the Mediterranean Area OPTIMA Geneve 2008 ISBN 978 2 8279 0011 4 S 551 552 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 2 verbesserte Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1983 ISBN 3 7643 1399 4 a b Petasites im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 5 Mai 2014 a b c d e f g h i j k l m Werner Greuter Compositae pro parte majore Datenblatt Petasites In Werner Greuter Eckhard von Raab Straube Hrsg Compositae In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Berlin 2006 2009 Petasites bei Flora of Taiwan Checklist online a b c d e f Yilin Chen Bertil Nordenstam Petasites In Wu Zheng yi 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