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Der Peruanische Schnabelwal Mesoplodon peruvianus auch als Zwergschnabelwal oder Zwergzweizahnwal bezeichnet ist eine Walart aus der Familie der Schnabelwale Ziphiidae Die Art wurde erst 1991 wissenschaftlich beschrieben und gilt als kleinster Vertreter ihrer Familie Peruanischer SchnabelwalSystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Wale Cetacea Unterordnung Zahnwale Odontoceti Familie Schnabelwale Ziphiidae Gattung Zweizahnwale Mesoplodon Art Peruanischer SchnabelwalWissenschaftlicher NameMesoplodon peruvianusReyes Mead amp van Waerebeek 1991 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Gefahrdung und Schutz 6 Belege 7 WeblinksMerkmale BearbeitenMit einer Lange von 3 70 bis 3 90 Metern bei einem Gewicht von etwa 500 Kilogramm ist der Peruanische Schnabelwal die kleinste Art der Schnabelwale wobei Mannchen etwas grosser als Weibchen werden Der Wal hat eine spindelformige Gestalt wobei der grosste Durchmesser etwa im Bereich der Korpermitte liegt An der Oberseite ist er dunkelgrau und an der Unterseite weisslich hellgrau gefarbt Die Mannchen besitzen am Rucken eine Schachbrettartige Zeichnung ausgewachsene Mannchen konnen zudem einige weisse Linien am Korper aufweisen bei denen es sich um verheilte Narben aus Rivalenkampfen handelt Die Fluke ist im Verhaltnis zur Korperlange vergleichsweise breit und der Schwanzansatz ist seitlich abgeflacht Wie alle Arten der Gattung der Zweizahnwale besitzt er lediglich zwei Zahne im Unterkiefer und die Finne ist klein und sitzt auffallend weit hinten Die Schnauzenregion und der Unterkiefer bilden eine abgestumpfte schnabelartige Schnauze und an der Kehle sind zwei Gruben vorhanden Der Unterkiefer der Mannchen ist bogenformig und die beiden Zahne sind etwa in der Mitte des Unterkiefers als kurze Stosszahne hervortretend 1 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des peruanischen Schnabelwales Das Verbreitungsgebiet des Peruanischen Schnabelwals befindet sich im Pazifischen Ozean vor den Kusten Mittel und Sudamerikas Das tatsachliche Verbreitungsgebiet ist dabei unbekannt da die Art nur durch eine sehr begrenzte Anzahl von Individuen und Sichtungen nachgewiesen ist Die Nachweise liegen dabei in einem Gebiet nahe der sudamerikanischen Kuste von etwa 30 sudlicher bis 28 nordlicher Breite Zudem gibt es einen Einzelfund eines gestrandeten Tieres in Neuseeland bei dem es sich allerdings wahrscheinlich um ein verirrtes Einzeltier handelte Alternativ ist das Verbreitungsgebiet grosser als bisher angenommen 2 Lebensweise BearbeitenDiese Wale durften in kleinen Gruppen von drei bis funf Tieren zusammenleben und sich vorwiegend im tieferen Meeresbereich aufhalten Wie die meisten Schnabelwale sind sie gute und ausdauernde Taucher und ernahren sich vorwiegend von Tintenfischen und Fischen der tieferen Meeresbereiche Wie andere Schnabelwale jagt er seine Beute wahrscheinlich in Tiefen um 500 Meter 1 Zur Fortpflanzung gibt es keine Angaben Bei einer Sichtung einer Walschule von 5 Individuen vor der Kuste Chiles wurde zum ersten Mal auch ein einzelnes Jungtier beobachtet 3 Systematik BearbeitenDer Peruanische Schnabelwal wird als eigenstandige Art innerhalb der Zweizahnwale Gattung Mesoplon eingeordnet 4 Er wurde im Jahr 1991 durch Julio C Reyes James G Mead und Koen van Waerebeek wissenschaftlich beschrieben Die Beschreibung basierte auf den Schadel und Skelett eines mannlichen Wales der 1988 am Playa Paraiso in Peru gestrandet war 5 Bevor die Art offiziell beschrieben wurde wurde sie auf der Basis von Sichtungen als Mesoplodon species A bezeichnet 1 Schnabelwale wurden im sudostlichen Pazifik bereits fruher dokumentiert etwa durch einen Fang eines Tieres durch Fischer in Chile im Jahr 1949 das durch Philip Hershkovitz dem Camperdown Wal Mesoplodon grayi von Haast 1876 zugeordnet wurde 1855 gab es eine Strandung eines Schnabelwales in Paracas bei dem es sich wahrscheinlich um einen Andrew Schnabelwal Mesoplodon bowdoini Roy Chapman Andrews 1908 handelte und in den 1980er Jahren gab es einige weitere Sichtungen unidentifizierter Schnabelwale in peruanischen Gewassern sowie 1989 eine Strandung eines weiblichen Camperdown Wals Seit der Erstbeschreibung sind vereinzelt weitere Peruanische Schnabelwale an der Kuste Sud Mittel und Nordamerikas gestrandet oder beobachtet worden unter anderem an der Kuste zwischen Bahia de la Paz und Juan de la Costa im mexikanischen Bundesstaat Baja California Sur 6 und der Kuste von Oaxaca 7 bis hin zu einer Sichtung von funf Individuen vor der chilenischen Kuste 3 Innerhalb der Art werden keine Unterarten unterschieden 1 4 Gefahrdung und Schutz BearbeitenDer gezielte Walfang stellt keine Bedrohung fur den Peruanischen Schnabelwal dar wohl aber die Tatsache dass sich Exemplare in Fischernetzen und in Haischutznetzen vor der sudamerikanischen Kuste verfangen und ertrinken Fur eine genaue Angabe der Gesamtpopulation oder des Gefahrdungsgrades gibt es allerdings zu wenig Daten sodass die Art von der IUCN als data defizient eingeordnet wird Die grosste Bedrohung fur die Art geht von intensiven Fischfang vor allem von der Thunfischfischerei aus 2 Vor allem in den letzten Jahren wurde der Einfluss von Unterwassergerauschen vor allem von unterseeisch eingesetzten Sonar und von Sprengungen auf verschiedene Wale auch Schnabelwale untersucht und diskutiert Es gibt deutliche Hinweise darauf dass diese Larmemissionen einen Einfluss auf Wale haben und unter anderem bei Delfinen und auch Schnabelwalen zu Strandungen fuhren Inwieweit diese Emissionen den Peruanischen Schnabelwal betreffen ist nicht bekannt es ist jedoch anzunehmen dass er ebenfalls betroffen ist 2 Zudem wurden in gestrandeten Tieren Plastikreste gefunden die auch als konkrete Todesursache in Einzelfallen diskutiert wurden 2 Der Peruanische Schnabelwal ist auf dem Appendix II des Washingtoner Artenschutzubereinkommen CITES aufgenommen 2 Belege Bearbeiten a b c d Pigmy Beaked Whale In C D MacLeod Family Ziphiidae Beaked Whales In Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World 4 Sea Mammals Lynx Edicions Barcelona 2014 S 352 ISBN 978 84 96553 93 4 a b c d e Mesoplodon peruvianus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Cetacean Specialist Group 1996 Abgerufen am 12 Mai 2006 a b G Paolo Sanino Jose L Yanez Koen van Waerebeek A first confirmed Specimen Record in Chile and Sightings attributed to the Lesser Beaked Whale Mesoplodon Peruvians Reyes Mead and van Waerebeek 1991 Boletin del Museo Nacional de History Natural Chile 56 2009 S 89 96 Volltext a b Mesoplodon peruvianus In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Julio C Reyes James G Mead Koen van Waerebeek A new species of Beaked Whale Mesoplodon peruvians sp n Cetacea Ziphiidae from Peru Marine Mammals Science 7 1 Januar 1991 S 1 24 doi 10 1111 j 1748 7692 1991 tb00546 x Jorge Urban Ramirez David Aurioles Gamboa First Record of the Pygmy Beaked Whale Mesoplodon Peruvians in the North Pacific Marine Mammals Science 8 4 Oktober 1992 S 420 425 doi 10 1111 j 1748 7692 1992 tb00058 x Jesus Garcia Grajales Alejandra Buenrostro Silva Eunice Rodriguez Rafael Juan Meraz Biological observations and first stranding record of Mesoplodon peruvianus from the central Pacific coast of Oaxaca Mexico Therya 8 2 Mai 2017 doi 10 12933 therya 17 451Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peruanischer Schnabelwal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weitere Infos mit Bild und Verbreitungskarte Mesoplodon peruvianus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Cetacean Specialist Group 1996 Abgerufen am 12 Mai 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peruanischer Schnabelwal amp oldid 202720850