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Pemzaschen Pemzashen armenisch Պեմզաշեն aus Bims erbaut vom 19 Jahrhundert bis 1940 Mahmudcuk Mahmnutcuk Magmudzhuk ist ein Dorf in der nordwestarmenischen Provinz Schirak mit 3322 Einwohnern nach der amtlichen Statistik vom Januar 2012 1 In der Ortsmitte blieben die Ruinen eines Gebaudekomplexes aus drei Kirchen erhalten die in das 6 bis 7 Jahrhundert datiert werden PemsaschenՊեմզաշենStaat Armenien ArmenienProvinz SchirakKoordinaten 40 36 N 43 56 O 40 593333333333 43 94 1872 Koordinaten 40 36 N 43 56 OHohe 1872 m Einwohner 1 989 2012 Zeitzone UTC 4Pemsaschen Armenien PemsaschenPemzaschen von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Ortsbild 3 Kirchen 3 1 Saalkirche 3 2 Trikonchos 3 3 Kapelle 3 4 Makaravank 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenPemzaschen liegt auf einer Hohe von 1872 Metern 2 an den nordwestlichen Auslaufern des Berges Aragaz funf Kilometer sudwestlich der Kleinstadt Artik Auf den mit Gras bewachsenen steinigen und baumlosen Hugeln der Umgebung wird hauptsachlich Rinderzucht betrieben Ackerbau findet dort nicht statt In Maralik etwa 30 Kilometer sudlich von Gjumri zweigt von der M1 zwischen Jerewan und Gjumri nach Osten eine Strasse ab die an Pemzaschen vorbei zunachst nach Artik und spater uber die Hochebene von Tsaghkahovit Richtung Wanadsor im Nordosten des Landes fuhrt Auf der Pemzaschen nach Suden verlassenden Strasse ist an der ersten Abzweigung links haltend nach drei Kilometern das hoher gelegene Dorf Lernakert zu erreichen Auf halbem Weg liegt die Ruine der Sionkirche Surb Sion von 1001 des ehemaligen Klosters Makaravank aus dem 10 bis 13 Jahrhundert In dessen Nahe ist vom Rand einer kleinen Schlucht unterhalb an der Felswand eine Kapelle mit einem grasbewachsenen Satteldach aus dem 18 Jahrhundert zu sehen Pemzaschen gehort wie Satani Dar Areguni und Arzni zu den Fundstatten des Mittelpalaolithikums in der Aragaz Region an denen Steinwerkzeuge jedoch keine Skelette entdeckt wurden 3 und wie Garnahovit zu den Orten mit zyklopischen Festungen die in der Spatbronzezeit auf zahlreichen Hugelspitzen standen 4 Ortsbild BearbeitenBei der Volkszahlung 1989 betrug die Zahl der Einwohner 3384 5 Die mit dem wirtschaftlichen Niedergang nach dem Ende der sowjetischen Ara 1991 einsetzende Landflucht fuhrte zu einem Bevolkerungsruckgang 2001 ergab die Volkszahlung 2862 Einwohner 6 Bis 2012 war der Stand von 1989 wieder erreicht Das neben der Rinderhaltung in den Hausgarten der Gehofte angebaute Obst und Gemuse dient der Selbstversorgung Ortsmitte ist ein baumbestandener Park mit einem Brunnen in dessen Nahe sich einige kleine Lebensmittelgeschafte befinden Auf der gegenuberliegenden Strassenseite sind die Kirchenruinen hinter einer Hauserreihe verborgen Kirchen Bearbeiten nbsp Steinhaufen im Vordergrund links Saalkirche Mitte Trikonchos rechts Kapelle Von WestenDie erhaltenen Kirchenruinen aus rosa Tuff in der Ortsmitte liegen in einer Mulde etwa zwei Meter unter dem Niveau des umgebenden Gelandes Uber den drei ursprunglichen Kirchen deren Datierung nur uber Stilvergleiche erfolgen kann wurde in spaterer Zeit eine grossere Kirche errichtet Ihre Mauerreste sind heute vollstandig entfernt Saalkirche Bearbeiten Vermutlich im 5 oder 6 Jahrhundert entstand eine langgestreckte einschiffige Kirche von der 1976 die unterste Steinschicht der Wande uber einem Stufensockel freigelegt wurde Das Gebaude bildete ein Rechteck von etwa 6 6 19 Metern mit einer hufeisenformigen Apsis die aussen als Funfeck aus der Ostwand trat Die Mauerstarke betrug etwa 1 6 Meter An der Ostseite kam ein dreistufiger Unterbau zum Vorschein Wie in der Kirche von Lernakert gliederten drei sich auf Wandpfeilerpaare stutzende Gurtbogen das Tonnengewolbe Die beiden Eingange lagen im Westen und in der mittleren Sudwand Die erhaltenen Basen der Pilaster zeigen ubereinandergeschichtete Tori Taustabe und ahnliche Leistenformen Trikonchos Bearbeiten Stark beschadigt aber innerhalb des Ensembles am besten erhalten ist eine Kirche mit Trikonchos bei der drei hufeisenformige Apsiden um einen quadratischen Zentralraum angeordnet sind wahrend der Westarm mit einer rechteckigen Grundform deutlich verlangert wurde Bei den fruhesten kleinen Kreuzkuppelkirchen Lmbatavank oder die Muttergotteskirche von Talin aus dem 7 Jahrhundert bleibt die Kreuzform im Umriss des Gebaudes erhalten Die Kirche von Pemzaschen gehort dagegen zu einem Typus bei dem alle Seitenarme vollstandig ummantelt und innerhalb eines ausseren Rechtecks eingeschlossen sind Sie war mit ihren Nordwestecke an die sudliche Apsis der Saalkirche angebaut Die Innenmasse betragen 5 86 7 48 Meter nbsp Marienbildnis auf der rechten Seite des Tursturzes In den Ecken zwischen den Konchen liegen in drei Geschossen rechteckige von Tonnen uberwolbte Nebenraume die nicht wie ublich direkt vom Hauptraum sondern nur uber schmale Gange von der Ostkonche zuganglich sind In diesen gut verborgenen Raumen wurden moglicherweise Manuskripte oder der Kirchenschatz aufbewahrt Uber den inneren Wandecken spannen sich Rundbogen und bilden ein Quadrat Der Ubergang zum oktogonalen Querschnitt des Tambours erfolgt durch Trompen in den vier Ecken Vom Tambour leiten acht weitere Trompen zum Grundkreis der heute fehlenden Kuppel Die Innenwande des Tambours sind durch runde Nischen mit abschliessenden Archivolten in jeder Seite und mit Fenstern in den Haupthimmelsrichtungen lebhaft gegliedert Facherformige Reliefmuster mit Bogen Ringen Medaillons und Kugeln uber den Trompen ergeben eine ausserordentlich variationsreiche Gestaltung An den diagonalen Wandflachen zwischen den Fenstern sind an der Aussenseite Steine in der Form von Inschriftentafeln tabula ansata angebracht Das figurliche Relief aussen auf dem Tursturz uber der Eingangstur ist nur noch auf der rechten Seite erhalten Zu sehen ist das Bildnis Marias mit dem Jesuskind auf dem linken Arm Sie wird von zwei kleineren Figuren zu ihren Seiten angebetet bei denen es sich um die Stifter handeln konnte Von den beiden Engeln die uber den Figuren schweben ist der rundplastisch hervortretende rechte Engel erhalten Auch die Friese uber den Rundbogenfenstern sind mit Hufeisenformen Palmetten und Flechtbander aufwendig gestaltet Das Marienbildnis und andere Motive scheinen aus der byzantinischen Ikonographie der ersten Halfte des 7 Jahrhunderts ubernommen Die Datierung erfolgt deshalb in die Mitte des 7 Jahrhunderts 7 Kapelle Bearbeiten Die in wesentlichen Teilen bis zur Traufkante aufrecht stehende einschiffige Kapelle grenzt an die Sudwand des Trikonchos und steht mit diesem auf einem gemeinsamen zweistufigen Sockel Sie misst innen rund 3 5 Meter bei einer Wandstarke von einem Meter Der rechteckige Raum mit einer hufeisenformigen Ostapsis wird von je einem Rundbogenfenster in Sud und Ostwand erhellt Vier tabulae ansatae wie am Tambour finden sich auch an der Sudwand eine weitere fullt das Tympanonfeld uber dem Tursturz an der Westseite Die Bauplastik macht eine Entstehung zeitgleich mit dem Trikonchos wahrscheinlich 8 Makaravank Bearbeiten nbsp Kirchenruine des Klosters Makaravank von Sudwesten Die Kirche von Makaravank an der Strasse nach Lernakert war eine ummantelte Kreuzkuppelkirche mit einer halbrunden Chorapsis Die seitlichen rechteckigen Nebenraume im Osten waren von den Seitenarmen aus zuganglich In den Ecken der Westseite befinden sich anstelle von Nebenraumen rechteckige offene Wandnischen Erhalten geblieben sind grosse Teile der Aussenwande und zwei der vier Gurtbogen die einst den Tambour trugen 9 An der Westseite wurde in spaterer Zeit ein Gawit mit einer Quertonne vorgebaut von dem ein Mauerrest der nordlichen Schmalseite erhalten geblieben ist und dessen Gewolbeumriss sich an der Wand abzeichnet 10 Literatur BearbeitenPaolo Cuneo Architettura Armena dal quarto al diciannovesimo secolo Band 1 De Luca Editore Rom 1988 S 240 242 Annegret Plontke Luning Fruhchristliche Architektur in Kaukasien Die Entwicklung des christlichen Sakralbaus in Lazika Iberien Armenien Albanien und den Grenzregionen vom 4 bis zum 7 Jh Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse 359 Band Veroffentlichungen zur Byzanzforschung Band XIII Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2007 beiliegende CD ROM Katalog der erhaltenen Kirchenbauten S 251 253 ISBN 978 3700136828 Jean Michel Thierry Armenische Kunst Herder Freiburg 1988 ISBN 3 451 21141 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pemzaschen Kirchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rick Ney Shirak Marz PDF 1 9 MB Tour Armenia Travel Guide S 14fEinzelnachweise Bearbeiten RA Shirak Marz PDF 150 kB armstat am Rick Ney S 14 Elisabeth Bauer Manndorff Das fruhe Armenien Grundlagen der Archaologie und Urgeschichte Verlagsbuchhandlung der Mechitaristen Congegration Wien 1984 S 32 Adam T Smith Ruben S Baldayan Pavel Avetisyan The Foundations of Research and Regional Survey in the Tsaghkahovit Plain Armenia The Archaeology and Geography of Ancient Transcaucasian Societies Volume 1 The Oriental Institute of the University of Chicago 2009 S 14 Vsesoyuznaya perepis naseleniya 1989 g demoscope ru RA 2001 Population and Housing Census Results PDF 932 kB armstat am Jean Michel Thierry S 85 Patrick Donabedian Dokumentation der Kunststatten In Jean Michel Thierry S 572 Jean Michel Thierry S 177 Paolo Cuneo S 242 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pemsaschen amp oldid 204783069