www.wikidata.de-de.nina.az
Pauline von Mallinckrodt 3 Juni 1817 in Minden 30 April 1881 in Paderborn ist die Ordensgrunderin der Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe Sie wurde 1985 seliggesprochen Pauline von Mallinckrodt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Nachleben und Verehrung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenPauline von Mallinckrodt wurde am 3 Juni 1817 in Minden geboren Ihr Vater war Detmar von Mallinckrodt 1769 1842 aus dem westfalischen Landadelsgeschlecht Mallinckrodt Regierungsvizeprasident in Minden und Aachen und Cousin Arnold Mallinckrodts die Mutter Freiin Bernhardine von Hartmann Das Ehepaar hatte eine weitere jungere Tochter und die beiden Sohne Hermann und Georg von Mallinckrodt die beide als Zentrumspolitiker aktiv waren Auf Wunsch der tiefreligiosen Mutter wurden die Kinder katholisch getauft und erzogen was fur den Vater das Risiko der Amtsenthebung bedeutete da preussische Beamte verpflichtet waren ihre Kinder protestantisch zu erziehen Die Familie zog 1824 von Minden nach Aachen um weil der Vater dort Vizeregierungsprasident geworden war Pauline von Mallinckrodt erhielt Unterricht bei Luise Hensel an der Hoheren Tochterschule St Leonhard Aachen zu deren Schulerinnen auch die spateren Ordensgrunderinnen Clara Fey und Franziska Schervier gehorten Im Jahr 1834 starb Pauline von Mallinckrodts Mutter an Cholera mit der sie sich zuvor bei einem Dienstmadchen das sie gepflegt hatte angesteckt hatte Pauline von Mallinckrodt musste sich nun um den grossen Haushalt kummern ihr eigentliches Interesse galt jedoch der Religion und der Hilfe von Menschen in sozialer Not Nach ihrer Firmung 1835 verweigerte sie eine Verlobung mit Fritz von Coffrane und folgte stattdessen ihrer religiosen Berufung Als Fuhrerin des Aachener Jungfrauenbundes setzte sie sich fur die papstliche Billigung der Mischehe ein Auch aufgrund des katholischen Engagements seiner Tochter wurde Detmar von Mallinckrodt zweimal bei der Beforderung ubergangen im Jahr 1839 liess er sich pensionieren und zog gemeinsam mit Pauline auf das Gut Boddeken bei Buren Im Winter wohnte die Familie im nahegelegenen Paderborn Dort grundete sie 1840 eine Kindertagesstatte fur Kinder von erkrankten Muttern nach dem Vorbild Amalie Sievekings Ab 1842 nahm sie zwei blinde Madchen in ihr Heim auf und so entstand 1847 die Provinzial Blindenanstalt in Paderborn Schon lange hatte sie den Wunsch gehabt sich mit ihren Werken einer Ordensgemeinschaft anzuschliessen Als 1842 ihr Vater starb fand sie aber keine Kongregation die bereit gewesen ware die Blindenanstalt zu ubernehmen Daher grundete sie am 21 August 1849 die Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe In den folgenden Jahren wandte sich Pauline auch der Erziehung und dem Schulwesen zu und setzte sich vor allem fur die Madchenbildung ein So schickte sie Schwester Mathilde Kothe aus ihrer Kongregation an die katholische Elementarschule nach Dortmund die dort ab dem 3 Januar 1851 123 Madchen betreute Auch die Schulleiterin der am 31 Mai 1864 als hohere Tochterschule eroffneten Kruppschen Scheune Schwester Augusta Hillenkamp stammte aus ihrer Kongregation Am 17 Juni 1871 folgte schliesslich die Neugrundung der Krimschule im Dortmunder Norden der zweiten Madchenelementarschule in der Stadt In dieser Zeit festigte sie auch den Orden liess das Mutterhaus des Ordens in Paderborn erbauen eine Konstitution erarbeiten und erlangte die Anerkennung durch den Papst Die Schwestern der Christlichen Liebe ubernahmen Waisenhauser in Steele und Solingen sowie Schulen in Solingen Witten Sigmaringen Viersen Magdeburg Krefeld Anrath Soest Unna Oschersleben Konstanz und Dresden Wahrend des Kulturkampfes wurden samtliche Orden und Kongregationen in Preussen verboten den Schwestern wurde verboten an offentlichen Schulen zu unterrichten Pauline von Mallinckrodt ging gegen diese Beschlusse juristisch vor konnte sich in den Gerichtsprozessen jedoch nicht durchsetzen Sie suchte daraufhin nach neuen Wirkungskreisen fur die Schwestern in den Vereinigten Staaten in Chile Osterreich Ungarn Liechtenstein und Belgien und grundete in diesen Staaten Niederlassungen der Schwestern der Christlichen Liebe Im Jahr 1877 musste das Mutterhaus der Kongregation in Paderborn aufgegeben werden woraufhin sich die verbliebenen Schwestern im belgischen St Guibert niederliessen Dort bot sie auch dem Paderborner Bischof Konrad Martin Asyl und uberfuhrte 1879 dessen Leichnam heimlich nach Paderborn Im selben Jahr begann sie eine Reise die sie nochmals zu den Schwestern in Europa und Ubersee fuhrte Ihr Gesundheitszustand war zu diesem Zeitpunkt schon angegriffen Im Jahr 1880 kehrte sie in das Mutterhaus in Paderborn zuruck Dort starb Pauline von Mallinckrodt am 30 April 1881 im Alter von 63 Jahren an einer Lungenentzundung Sie wurde in der St Konradus Kapelle auf dem Schwesterfriedhof beerdigt 1 Nachleben und Verehrung BearbeitenDie von Pauline von Mallinckrodt gegrundete Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe existiert bis heute Im Jahr 1892 konnten sie wieder eine Madchenschule in Dortmund eroffnen das heutige Mallinckrodt Gymnasium Heute betreuen oder leiten sie neben dem Mutterhaus einen Konvent in Paderborn und einen in Schloss Neuhaus im Paderborner Leokonvikt im Paderborner Bischofshaus das Marienheim in Gronebach die Marienschule in Lippstadt ein Schwesternhaus in Minden Seniorenheime in Rheda und Soest ein Kinderheim in Siegburg Wolsdorf und ein Schwesternaltenheim in Brilon Thulen Ausserhalb Deutschlands sind sie in den Vereinigten Staaten Chile Argentinien und Uruguay sowie auf den Philippinen vertreten Am 14 April 1985 wurde Pauline von Mallinckrodt von Papst Johannes Paul II seliggesprochen Ihre Reliquien befinden sich zum Teil im Altar der Heilig Geist Kirche in Bielefeld Der Aachener Bischof Helmut Dieser erklarte sie zu einer der Schutzpatroninnen des Anfang 2018 im Bistum eingeleiteten synodalen Gesprachs und Veranderungsprozesses 2 Literatur BearbeitenAlfons Bungert Pauline von Mallinckrodt Schwester der Christlichen Liebe Echter Wurzburg 1980 ISBN 3 429 00671 6 Cyrenaa Frenke Pauline von Mallinckrodt in ihrer Zeit 1817 1881 Verlag Bonifatius Druckerei Paderborn 1984 ISBN 3 87088 389 8 Alfred Huffer Pauline von Mallinckrodt Stifterin und Generaloberin der Kongregation der Schwestern der christlichen Liebe Aschendorff Munster 1892 urn nbn de hbz 6 1 118374 Erwin Gatz Mallinckrodt Pauline von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 735 f Digitalisat Karl Muhlek Mallinckrodt Pauline von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 641 642 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Agnes Schmittdiel Pauline von Mallinckrodt Verlag Bonifatius Druckerei Paderborn 1936 Die Vincke sche Provinzial Blindenanstalt fur Westfalen zu Paderborn und Soest Festschrift zum funfzigjahrigen Bestande derselben Munster 1897 urn nbn de hbz 6 1 61087 Kathe Sander Wietfeld Pauline von Mallinckrodt Ein Lebensbild nach ihren Briefen und Aufzeichnungen Paderborn Verlag Bonifatius Druckerei 1985 ISBN 3 87088 436 3 Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe Hrsg Seligsprechung der Ordensgrunderin Pauline von Mallinckrodt Dokumentation Paderborn Verlag Bonifatius Druckerei 1986 ISBN 3 87088 471 1 Ilona H Winkelhausen Mallinckrodt Pauline von in Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Freiburg Lambertus 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 380 Relinde Meiwes Pauline von Mallinckrodt 1817 1881 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 10 Aschendorff Verlag GmbH amp Co KG Munster 2001 ISBN 978 3 402 06112 1 S 11 26 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pauline von Mallinckrodt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Pauline von Mallinckrodt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie zu Pauline von Mallinckrodt im Internet Portal Westfalische Geschichte des Landschaftsverbands Westfalen Lippe Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe in Deutschland Kinderheim PaulineEinzelnachweise Bearbeiten Hanne Hieber Mallinckrodt Pauline von In Hans Bohrmann Hrsg Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Band 3 Klartext Essen 2001 ISBN 3 88474 954 4 S 141 ff Silvesterpredigt Bischof Dieser zeigt Herausforderungen fur das Bistum auf Aachener Zeitung 1 Januar 2018 abgerufen am 18 Februar 2018Normdaten Person GND 118576801 lobid OGND AKS LCCN n85275872 VIAF 13099559 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mallinckrodt Pauline vonKURZBESCHREIBUNG deutsche OrdensgrunderinGEBURTSDATUM 3 Juni 1817GEBURTSORT MindenSTERBEDATUM 30 April 1881STERBEORT Paderborn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pauline von Mallinckrodt amp oldid 239040700