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Paul Tiedemann 29 Juni 1935 in Sudnicken Ostpreussen Ortsteil Germehnen 21 September 2014 in Engerwitzdorf bei Linz Osterreich war ein deutscher Handballspieler und trainer Er war der Auswahltrainer der Manner Handballnationalmannschaft der DDR die bei den Olympischen Spielen in Moskau die Goldmedaille gewann Paul Tiedemann 1953 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Spielerkarriere 3 Trainerlaufbahn 4 Titel Ehrungen und Erfolge 4 1 Als Spieler 4 2 Als Auswahltrainer 4 3 Als Vereinstrainer 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Tiedemann war viertes Kind einer siebenkopfigen Landarbeiterfamilie Von 1942 bis 1944 besuchte er die Volksschule in Konigsberg Lauth Er verlor seine drei Geschwister im Krieg 1947 wurde die Familie aus ihrer Heimat ausgesiedelt und kam nach Radeburg bei Dresden Dort holte er zunachst an der Grundschule Radeburg zweieinhalb verlorene Jahre ohne Unterricht nach und besuchte anschliessend von 1950 bis 1954 die Oberschule in Radebeul die er mit dem Abitur beendete Von 1954 bis 1957 studierte er an der DHfK Leipzig und schloss das Studium als Diplomsportlehrer ab Bis 1959 war er als Lehrer an der 13 Erweiterten Oberschule in Leipzig tatig Von 1960 bis 1968 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur Sportspiele der DHfK 1961 heiratete er die Sportlerin Karin Brautigam Sie bekamen zwei Kinder die Tochter Katrin geb 1962 und den Sohn Jorg geb 1966 1 Karin Tiedemann erlitt 1990 in Kairo einen Verkehrsunfall an dessen Folgen sie starb 2 Seit 1992 lebte Paul Tiedemann in der Nahe von Linz Osterreich 2007 erlitt er eine schwerwiegende Viruserkrankung die ihn zunachst an den Rollstuhl fesselte und der er 2014 letztendlich erlag Noch wenige Tage vor seinem Tode wurde in Radeburg eine Sporthalle nach ihm benannt 3 Spielerkarriere BearbeitenTiedemann war einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Handballspieler der 1960er Jahre 1951 begann er mit dem organisierten Sport und trat dem Deutschen Sportausschuss dem spateren DTSB bei 4 Bis 1954 spielte er in Radeburg sowohl Fussball als auch Feldhandball in der Mannermannschaft in der 1 Kreisklasse Mit Beginn des Studiums an der DHfK begann auch seine Laufbahn in der SC DHfK Handballmannschaft und kaum ein Jahr spater 1955 auch in der Nationalmannschaft 1958 holte er mit der gemeinsamen deutschen Mannschaft bei der in der DDR ausgetragenen Handballweltmeisterschaft Bronze 1963 wurde er bei der Feldhandball Weltmeisterschaft der Manner 1963 mit der DDR Auswahl Weltmeister 5 Der Finalsieg der DDR Auswahl uber die Mannschaft der Bundesrepublik im innerdeutschen Duell bedeutete die einzige Niederlage einer deutschen Mannschaft Gesamtdeutsch BR Deutschland und DDR zusammengenommen bei Feldhandball Weltmeisterschaften uberhaupt Drei Jahre spater gewann er bei der letzten Feldhandball Weltmeisterschaft nach einem Remis gegen die bundesdeutsche Auswahl im entscheidenden Spiel die Silbermedaille Dreimal 1961 mit der gesamtdeutschen Auswahl sowie 1964 und 1967 jeweils mit der DDR Auswahl nahm Tiedemann an Weltmeisterschaften im Hallenhandball teil konnte dabei jedoch keine Medaille erringen Mit dem SC DHfK Leipzig stieg er 1958 in die Oberliga die hochste Spielklasse der DDR auf und wurde sofort Meister Auf insgesamt sechs Meistertitel im Hallenhandball 1959 1960 1961 1962 1965 1966 sowie drei Vizemeister 1963 1964 1967 sowie einen Vizemeister im Feldhandball 1966 kann er verweisen Ausserdem gewann er mit dem SC DHfK 1966 in Paris den Europapokal der Landesmeister 5 1959 wurde die Feldhandball Auswahl der DDR mit Tiedemann als Kapitan als erste Mannschaft des Jahres in der DDR ausgezeichnet Er erhielt ausserdem den in der DDR verliehenen Ehrentitel Verdienter Meister des Sports und wurde in der Fachpresse der DDR auch regelmassig so bezeichnet Er war der erste Spieler der es auf 100 Auswahl Einsatze fur die DHV Auswahl brachte von denen 30 Feld und 70 Hallenhandballspiele waren Dabei erzielte er insgesamt 303 Tore 82 Feld 241 Halle 6 Nach dem 100 Landerspiel das in Schwerin gegen Ungarn mit 27 20 gewonnen wurde und bei dem er sieben Tore warf beendete er seine Laufbahn in der DHV Mannschaft und im selben Jahr auch als aktiver Spieler beim SC DHfK 5 Trainerlaufbahn BearbeitenNach seiner Spielerkarriere war Tiedemann 30 Jahre lang als Trainer tatig Seine Trainerlaufbahn begann 1968 beim SC DHfK dessen neu formierte erste Mannermannschaft wie auch die mannliche A und B Jugendmannschaften er trainierte Bis 1971 trainierte er auch zusatzlich noch die Junioren und die B Nationalmannschaft 5 Ab 1971 stand er auch als Co Trainer an der Seite von Nationaltrainer Heinz Seiler und erreichte den vierten Platz bei den Olympischen Spielen in Munchen 1972 und wurde bei der in der DDR ausgetragenen Weltmeisterschaft 1974 Vizeweltmeister 5 1976 verpasste die DDR auf dramatische Weise nur durch schlechteres Torverhaltnis und einen verschossenen 7 Meter in letzter Sekunde gegen die BRD die Olympiaqualifikation worauf Seiler sein Amt niederlegte und Tiedemann im Mai 1976 Verantwortlicher Trainer der DDR Auswahl wurde was er bis zum Ende des Jahres 1988 blieb Wahrend dieser gesamten Zeit war sein langjahriger Weggefahrte und spaterer Nachfolger Klaus Langhoff sein Assistenztrainer Tiedemann fuhrte das DDR Team zuruck an die Weltspitze Nach der gegen Schweden durch einen Freiwurf in letzter Sekunde verlorenen B WM 1977 folgte ein 3 Platz bei der A WM in Danemark Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau fuhrte Tiedemann die DDR Auswahl zum Gewinn der Goldmedaille Bei den Weltmeisterschaften 1978 und 1986 wurde seine Mannschaft jeweils Dritter Wegen des Olympia Boykotts 1984 konnte die DDR ihren Titel in Los Angeles nicht verteidigen Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul enttauschte die Auswahl und schaffte mit Rang 7 gerade so die direkte WM Qualifikation Daraufhin gab Tiedemann sein Amt als Nationaltrainer an Klaus Langhoff ab Im Januar 1989 wurde bereits Tiedemanns Wechsel als Nationaltrainer nach Island vermeldet 7 der jedoch scheiterte da die Sportfuhrung der DDR furchtete dass das Land bei der WM 1990 ein Konkurrent der eigenen Mannschaft werden konnte 8 Im Juni 1989 wurde Tiedemann Trainer der agyptischen Manner Handballnationalmannschaft die im November 1990 der letzte Gegner der DHV Auswahl war Mit Tiedemann wurden die Agypter 1990 in Algier Afrika Vize Meister 1991 holten sie in Kairo den Afrika Meistertitel schafften damit die Olympia Qualifikation und gewannen ausserdem bei den Allafrikanischen Spielen in Agypten Beim olympischen Turnier 1992 in Barcelona belegten die Agypter hinter Deutschland den 11 Platz 5 Tiedemann legte damit den Grundstein fur den zeitweiligen Aufstieg der Agypter in die erweiterte Weltspitze Tiedemanns sportliche Erfolge in Agypten wurden durch den tragischen Tod seiner Frau bei einem Verkehrsunfall uberschattet nbsp Paul Tiedemann hinten 2 v l mit der agyptischen Nationalmannschaft beim Tournoi de Bercy 1992 1992 nahm er ein Angebot des ASKO Linz an und wechselte nach Osterreich wo er bis zu seinem Tod lebte Er fuhrte den ASKO zu drei Meistertiteln und drei Pokalsiegen 1994 erreichte er mit seiner Mannschaft das Finale des EHF Pokals Als in der Saison darauf der ASKO im Europapokal gegen den HC Barcelona ausschied stieg Sponsor Linde aus und der Verein musste eine Konkurserklarung abgeben 5 In der Saison 1996 97 folgte Tiedemann einem Notruf der abstiegsbedrohten SG Hameln und verhalf ihr mit dem Erreichen des 13 Tabellenplatzes zum Verbleib in der Handball Bundesliga Tiedemann betreute die SG Hameln in dieser Saison ab dem 10 Spieltag bis zum Saisonende Zum Co Trainer verpflichtete er den Rekordnationalspieler Frank Michael Wahl der zuvor jahrelang selbst bei der SG Hameln gespielt hatte 1998 beendete Paul Tiedemann seine Trainerlaufbahn 5 Titel Ehrungen und Erfolge BearbeitenAls Spieler Bearbeiten Weltmeister Feldhandball 1963 Europapokalsieger Hallenhandball 1966 DDR Meister Hallenhandball 1959 1960 1961 1962 1965 1966 Mitglied der Mannschaft des Jahres in der DDR 1959 Vizeweltmeister Feldhandball 1966 WM Vierter Hallenhandball 1961 Verdienter Meister des Sports in der DDRAls Auswahltrainer Bearbeiten Olympiasieger 1980 Afrikameister 1991 WM Dritter 1978 1986Als Vereinstrainer Bearbeiten Osterreichischer Meister 1994 1995 1996 OHB Pokalsieger 1994 1995 1996 DDR Turniermeister Hallenhandball 1970 71 und 1971 72 beide Turniere 1971 EHF Cup Finalist 1994Literatur BearbeitenKlaus Gallinat Olaf W Reimann Tiedemann Paul In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Volker Kluge Das grosse Lexikon der DDR Sportler Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 348 9 Einzelnachweise Bearbeiten eigener Lebenslauf Leipzig 22 April 1975 Heimatmuseum Radeburg Lebenslauf Puchenau 28 Marz 1998 Heimatmuseum Radeburg mundliche Auskunft der jetzigen Lebensgefahrtin Radeburger Anzeiger Ausgabe 10 2014 Seite 1f Kurzbiographie Formblatt vom 16 Oktober 1984 zuletzt erganzt am 24 August 1987 Heimatmuseum Radeburg a b c d e f g h Sportliche Laufbahn P Tiedemann personliche Zusammenstellung o D nach 1998 Heimatmuseum Radeburg Liste in Handball Organ des DHV der DDR Ausg 6 1967 und 6 1971 Trainer fur Island In Hamburger Abendblatt 31 Januar 1989 abgerufen am 19 Juli 2022 Timo Lindemann Jubilaum Handball Professor Paul Tiedemann wird 70 In Mitteldeutsche Zeitung Abgerufen am 19 Juli 2022 Normdaten Person GND 1258762153 lobid OGND AKS VIAF 3617165450338427100005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tiedemann PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Handballspieler und trainerGEBURTSDATUM 29 Juni 1935GEBURTSORT Sudnicken Ostpreussen STERBEDATUM 21 September 2014STERBEORT Linz Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Tiedemann amp oldid 239488600