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Paul Steinmann 9 Dezember 1888 in Neustrelitz 18 Juli 1973 in Essen war ein deutscher Historiker und Archivar Inhaltsverzeichnis 1 Schule und Studium 2 Weimarer Republik und Nationalsozialismus 3 Nachkriegszeit 4 Publikationsauswahl 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksSchule und Studium BearbeitenPaul Steinmann wurde als Sohn des Berufssoldaten und spateren Polizeibeamten Carl Steinmann 1861 1940 und dessen Frau Alwine geb Schroder 1858 1923 geboren Nachdem die Familie 1890 nach Stargard spater Burg Stargard umgesiedelt war besuchte er dort zunachst zwischen 1895 und 1899 die Volksschule und bis 1909 das Carolinum in Neustrelitz In Freiburg im Breisgau Berlin und ab 1911 Rostock 1 studierte er danach Geschichte historische Hilfswissenschaften Deutsch Latein Vorgeschichte und Geologie 1914 wurde er schliesslich mit einer preisgekronten Arbeit uber die Geschichte der mecklenburgischen Landessteuern und Landstande in Rostock zum Dr phil promoviert Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 wurde Steinmann ins Militar eingezogen und diente bis November 1918 um sich anschliessend auf das Erste und Zweite Staatsexamen vorzubereiten Wahrend dieser Jahre war Steinmann fur kurze Zeit als Hilfsarbeiter am Mecklenburg Strelitzschen Hauptarchiv in Neustrelitz und als Hilfslehrer am Neustrelitzer Realgymnasium tatig Nach dem Bestehen des Zweiten Staatsexamens siedelte er ab Juli 1921 nach Schwerin uber und begann seine Tatigkeit als Archivar am Geheimen und Hauptarchiv 2 Noch im gleichen Jahr heiratete er Hedwig Burmeister 1889 1970 mit der er zwei Sohne bekam 3 Weimarer Republik und Nationalsozialismus BearbeitenNeben seiner archivarischen Tatigkeit widmete sich Steinmann in Schwerin verstarkt verschiedenen Themen der Landesgeschichte So veroffentlichte er ab 1922 seine Promotionsschrift in den Jahrbuchern des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Aber auch zu Themen der Strelitzer Geschichte publizierte Steinmann in der lokalen Presse Ab 1925 war er zudem Mitglied im Mecklenburg Strelitzer Verein fur Geschichte und Heimatkunde der von Hans Witte ins Leben gerufen wurde 4 Nach der Ernennung zum Staatsarchivrat 1926 traten in den 1930er Jahren vermehrt Themen der Wirtschafts Agrar und Sozialgeschichte in den Vordergrund In seinen Publikationen spiegelten sich zunehmend zeittypische Themen und Stimmungslagen 5 und mitunter nationalsozialistisches Gedankengut wider 1938 war Steinmann zudem der NSDAP beigetreten 6 Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Steinmann 1941 als Leutnant der Reserve erneut eingezogen Bis zu seiner Entlassung 1944 wurde er zunachst zum Oberleutnant und dann zum Hauptmann der Reserve befordert Nach seiner Ruckkehr nahm er seine Tatigkeit im Geheimen und Hauptarchiv Schwerin wieder auf 7 Nachkriegszeit BearbeitenNach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und im Zuge der Entnazifizierung der Landesverwaltung in Mecklenburg wurde Steinmann im September 1945 aus dem Staatsdienst entlassen Grund dafur war seine NSDAP Mitgliedschaft Wenige Monate spater war Steinmann jedoch wieder im Archivdienst tatig zunachst vor allem auf befristeten Projektstellen so zum Beispiel 1946 als Hilfsreferent und wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Oberkirchenrat der mecklenburgischen Landeskirche 1948 als Archiv Assistent am Geheimen und Hauptarchiv und bis 1951 auch in Teilzeit im Stadtarchiv Schwerin als wissenschaftlicher Mitarbeiter 8 1950 erfolgte dann die Berufung zum Landeskirchenarchivar beim Oberkirchenrat der evangelischen Landeskirche Diese Position fullte er bis zu seinem Ruhestand 1962 aus In diesen Jahren beschaftigte er sich vor allem mit der Ordnung von Pfarr und Superintendentenarchiven sowie Rechtsgutachten fur den Oberkirchenrat Parallel engagierte er sich in der fruhen Nachkriegszeit fur den Neubeginn wurde u a Mitglied des Kulturbundes zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands sowie Mitglied des deutschen Schriftstellerverbandes 1950 erhielt er seine Zulassung als Fachschriftsteller und widmete sich wieder intensiver der historischen Forschung Er begann die Arbeit an seiner Schrift Bauer und Ritter in Mecklenburg die 1960 erschien An je einem Beispiel aus Mecklenburg Schwerin und Mecklenburg Strelitz zeichnete Steinmann hier die Geschichte zweier Dorfer und die Herausbildung des Grossgrundbesitzes nach Neben der zweiten grossen Monografie uber das Amt Crivitz als erster Band der neu profilierten Reihe Quellen zur landlichen Siedlungs Wirtschafts Rechts und Sozialgeschichte Mecklenburgs im 15 und 16 Jahrhundert publizierte Steinmann auch kleinere Beitrage uber kirchenhistorische Themen und gehorte seit 1960 zum festen Autorenstamm der Caroliner Zeitung 9 1962 siedelte Steinmann zu seinem Sohn nach Essen in die Bundesrepublik uber wo er 1973 verstarb Nachlassteile werden im Landeshauptarchiv Schwerin 10 sowie im Landeskirchlichen Archiv Schwerin und Kirchenkreisarchiv Mecklenburg 11 aufbewahrt Publikationsauswahl BearbeitenFinanz Verwaltungs Wirtschafts und Regierungspolitik der mecklenburgischen Herzoge im Ubergange vom Mittelalter zur Neuzeit In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 86 1922 S 91 132 Volltext und Digitalisat Die Geschichte der mecklenburgischen Landessteuern und der Landstande bis zu der Neuordnung des Jahres 1555 In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 88 1924 S 1 58 Volltext und Digitalisat Siedlungsgeographische und wirtschaftsgeschichtliche Probleme in der Kieler Dissertation von Franz Engel Schwerin uber deutsche und slawische Einflusse in der Dobbertiner Kulturlandschaft In Mecklenburgische Jahrbucher Band 99 1935 S 219 238 Volltext und Digitalisat Geschichte der Staatsverwaltung in Mecklenburg als Manuskript gedruckt Potsdam 1958 Bauer und Ritter in Mecklenburg Wandlungen der gutsherrlich bauerlichen Verhaltnisse im Westen und Osten Mecklenburgs vom 12 13 Jahrhundert bis zur Bodenreform 1945 Schwerin 1960 Amt Crivitz Vogtei Crivitz mit Land Silesen und Vogtei Parchim Quellen zur landlichen Siedlungs Wirtschafts Rechts und Sozialgeschichte Mecklenburgs im 15 und 16 Jahrhundert 1 Veroffentlichungen des Mecklenburgischen Landeshauptarchivs Schwerin 1962 Literatur BearbeitenPeter Starsy Paul Steinmann In Sabine Pettke Hrsg Biographisches Lexikon fur Mecklenburg Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Mecklenburg Reihe A Band 4 Schmidt Romhild Lubeck 2004 ISBN 3 7950 3741 7 S 258 263 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag im Rostocker Matrikelportal Peter Starsy Steinmann Paul In Biographisches Lexikon fur Mecklenburg Band 4 Lubeck 2004 Seite 258 263 hier 258 Lebenslauf LHA Schwerin 10 9 S 26 Nachlass Steinmann Paul Sig 19 Peter Starsy Steinmann Paul In Biographisches Lexikon fur Mecklenburg Band 4 Lubeck 2004 Seite 258 263 hier 259 Peter Starsy Steinmann Paul In Biographisches Lexikon fur Mecklenburg Band 4 Lubeck 2004 Seite 258 263 hier 260 Lebenslauf LHA Schwerin 10 9 S 26 Nachlass Steinmann Paul Sig 19 Peter Starsy Steinmann Paul In Biographisches Lexikon fur Mecklenburg Band 4 Lubeck 2004 Seite 258 263 hier 259 260 Peter Starsy Steinmann Paul In Biographisches Lexikon fur Mecklenburg Band 4 Lubeck 2004 Seite 258 263 hier 260 Peter Starsy Steinmann Paul In Biographisches Lexikon fur Mecklenburg Band 4 Lubeck 2004 Seite 258 263 hier 260 262 Recherchedatenbank des Landeshauptarchivs Schwerin Abgerufen am 20 Dezember 2022 Archivportal Mecklenburg Vorpommern Abgerufen am 3 Januar 2023 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Steinmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Paul Steinmann in der Landesbibliographie MV Werke von Paul Steinmann in der Landesbibliographie MV Beitrage in den Jahrbuchern des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Mecklenburgische Jahrbucher 1836 1940 Paul Steinmann Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Normdaten Person GND 1027356346 lobid OGND AKS VIAF 190512621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinmann PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und ArchivarGEBURTSDATUM 9 Dezember 1888GEBURTSORT NeustrelitzSTERBEDATUM 18 Juli 1973STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Steinmann Archivar amp oldid 239032539