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Paul Leyhausen 10 November 1916 in Bonn 14 Mai 1998 in Windeck war ein deutscher Zoologe und Verhaltensforscher 1 Er erforschte in den 1960er und 1970er Jahren in einer Aussenstelle des Max Planck Instituts fur Verhaltensphysiologie in Wuppertal speziell das Verhaltensrepertoire von Katzen Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Forschungsthemen 3 Schriften Auswahl 4 Weblinks 5 BelegeWerdegang BearbeitenNach Abitur 1936 sowie Arbeits und Wehrdienst bis 1939 studierte Paul Leyhausen zunachst an der Universitat Bonn Zoologie Botanik Chemie und Geologie Er wechselte 1941 an die Universitat Konigsberg um bei Konrad Lorenz das damals neu entstehende Fach Tierpsychologie zu studieren wo er rasch Lorenz wissenschaftliche Hilfskraft wurde 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen geriet jedoch bald in britische Kriegsgefangenschaft aus der er 1947 entlassen wurde 1948 publizierte er eine verhaltensbiologische Studie uber einen jungen Schwarzbaren den er im kanadischen Internierungslager gepflegt hatte Ebenfalls 1948 beendete Paul Leyhausen an der Universitat Freiburg im Breisgau sein Studium in den Fachern Zoologie Psychologie und Geologie und wurde mit einer von Otto Koehler betreuten Dissertation uber Beobachtungen an Lowen Tiger Bastarden zum Dr rer nat promoviert 1950 absolvierte er in Bonn zusatzlich die Hauptprufung fur Diplompsychologen und war danach u a bis 1952 als Lehrbeauftragter fur Tierpsychologie am Psychologischen Institut der Universitat Bonn tatig Wahrend dieser Zeit hatte er einen Arbeitsplatz im Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig in seiner Heimatstadt Im Museum Koenig standen ihm u a ein kleines Tierhaus sowie einige Aussengehege zur Verfugung So konnte er einige Hauskatzen sowie eine einzelne brasilianische Tigerkatze halten deren Verhalten beobachten und vergleichen sowie gezielte Verhaltensversuche unternehmen Als sein Stipendium fur Bonn auslief wechselte Paul Leyhausen 1952 als Referent fur Biologie ans Institut fur den Wissenschaftlichen Film IWF Gottingen wo er die Encyclopaedia Cinematographica mitbegrundete und bis 1958 mehr als 100 wissenschaftliche Filme produzierte Ab Juni 1958 hatte Leyhausen am Max Planck Institut fur Verhaltensphysiologie in der Abteilung von Konrad Lorenz eine Assistentenstelle inne und baute in Wuppertal eine Aussenstelle auf 1961 wurde er zu deren Leiter ernannt und er blieb dies bis zu seiner Emeritierung 1981 Forschungsthemen BearbeitenLeyhausens wesentliche Arbeitsgebiete in Wuppertal waren die Systematik katzenartiger Raubtiere Aktionskataloge des Verhaltens von Katzen und Viverridenarten die Ontogenese und Phylogenese komplexer Antriebssysteme Raum Zeit Systeme des Sozialverhaltens bei Saugern und des Menschen sowie menschliche Antriebsprobleme In den mehr als 20 Jahren des Bestehens seiner Arbeitsgruppe in Wuppertal wurden in diesem Institut zahlreiche Katzenarten gehalten darunter Arten die vorher kaum je in Menschenobhut gelangt waren Flachkopfkatze Marmorkatze Afrikanische Goldkatze und oder deren langerfristig erfolgreiche Haltung bis dahin meist erhebliche Schwierigkeiten bereitet hatte Schwarzfusskatze Sandkatze Nur uber die langen Jahre des engen taglichen Zusammenlebens mit diesen wie auch mit den anderen im Wuppertaler Institut gehaltenen Arten u a Asiatische Goldkatze Bengalkatze Serval Baumozelot konnte die umfassende und genaue Kenntnis ihrer Verhaltensrepertoires wie auch moglicher individueller Verhaltenseigentumlichkeit einzelner Tiere wachsen die ihren Niederschlag in Leyhausens Publikationen fanden So geht das heute bekannte Wissen uber das Verhalten der meisten dieser Felidenarten immer noch zu einem ganz uberwiegenden Teil auf die Beobachtungen in seiner Arbeitsgruppe zuruck Leyhausen publizierte neben zahlreichen Fachaufsatzen und Fachbuchern auch diverse popularwissenschaftliche Bucher zur Katzenhaltung Seine Forschungsarbeit ging umgehend ein in die Gestaltung von Katzengehegen in vielen Zoologischen Garten Schriften Auswahl BearbeitenKatzenseele Wesen und Sozialverhalten Franckh Kosmos 2 Aufl 2005 ISBN 3 440 09864 8 The cat who walks by himself In Donald A Dewsbury Studying Animal Behavior Autobiographies of the Founders Chicago University Press Chicago und London 1985 ISBN 978 0 226 14410 8 S 224 256 Katzen Eine Verhaltenskunde Parey Berlin 1979 5 vollig neubearbeitete Auflage ISBN 978 3 489 60536 2 Cat Behavior The Predatory and Social Behavior of Domestic and Wild Cats Garland series in ethology Taylor amp Francis 1979 ISBN 978 0 8240 7017 5 mit Konrad Lorenz Antriebe tierischen und menschlichen Verhaltens Gesammelte Abhandlungen Piper Munchen 1968 Biologie von Ausdruck und Eindruck Teil 1 In Psychologische Forschung Band 31 1967 S 113 176 doi 10 1007 BF00424518 Biologie von Ausdruck und Eindruck Teil 2 In Psychologische Forschung Band 31 1967 S 177 227 doi 10 1007 BF00419949 Uber die Funktion der relativen Stimmungshierarchie dargestellt am Beispiel der phylogenetischen und ontogenetischen Entwicklung des Beutefangs von Raubtieren In Zeitschrift fur Tierpsychologie Band 22 Nr 4 1965 S 412 494 doi 10 1111 j 1439 0310 1965 tb01504 x Domestikationsbedingte Verhaltenseigentumlichkeiten der Hauskatze In Zeitschrift fur Tierzuchtung und Zuchtungsbiologie Band 77 Nr 1 4 1962 S 191 197 doi 10 1111 j 1439 0388 1962 tb01244 x Verhaltensstudien an Katzen In Zeitschrift fur Tierpsychologie Band 13 Beiheft 2 1956 S 1 120 Vergleichendes uber die Territorialitat bei Tieren und den Raumanspruch des Menschen In Homo Internationale Zeitschrift fur die vergleichende Forschung am Menschen Band 5 1954 S 116 124 ISSN 0018 442X Beobachtungen an Lowen Tiger Bastarden mit einigen Bemerkungen zur Systematik der Grosskatzen In Zeitschrift fur Tierpsychologie Band 7 Nr 1 1950 S 46 83 doi 10 1111 j 1439 0310 1950 tb01621 x Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Leyhausen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Videos von und uber Paul Leyhausen im AV Portal der Technischen InformationsbibliothekBelege Bearbeiten Gustav Peters Nachruf Paul Leyhausen 1916 1998 In Bonner zoologische Beitrage Band 49 2000 S 179 189 Volltext PDF 854 kB Normdaten Person GND 116979364 lobid OGND AKS LCCN n78081224 NDL 00681418 VIAF 59849826 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leyhausen PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe und Verhaltensforscher der das Verhaltensrepertoire von Katzen untersuchteGEBURTSDATUM 10 November 1916GEBURTSORT BonnSTERBEDATUM 14 Mai 1998STERBEORT Windeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Leyhausen amp oldid 236685846