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Paul Hamann 18 Dezember 1891 in Hamburg 16 Januar 1973 in London war ein deutscher Bildhauer Zeichner und Grafiker der nach seiner Emigration die britische Staatsangehorigkeit annahm Er wurde insbesondere mit seinen Lebendmasken bekannt Kurt Schwitters Portrat Paul Hamann im Hutchinson Internment Camp 1941Skulptur Jungfrau im Hammer Park in HamburgMedaillon von 1926 am Grabmal Fritz Stavenhagen Friedhof Ohlsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Erste Jahre 2 Emigration 3 Nach dem Krieg 4 Literatur 5 WeblinksErste Jahre BearbeitenPaul Hamann besuchte von 1910 bis 1914 die Landeskunstschule in Hamburg bei dem Bildhauer Richard Luksch Wahrend dieser Zeit bekam er die Gelegenheit eine Assistenz bei Auguste Rodin in Paris zu absolvieren 1914 wurde Hamann zum Kriegsdienst eingezogen und als Mappenzeichner an die Fronten in Ost und West befohlen Nach Kriegsende etablierte Paul Hamann sich in Hamburg am Mundsburger Damm 59 als freischaffender Kunstler 1919 zahlte er zu den Mitgrundern der Kunstlergemeinschaft Hamburgische Sezession der er bis zu ihrer Auflosung 1933 angehorte Zusatzlich wurde er Mitglied bei der Hamburgischen Kunstlerschaft agierte als Vorsitzender des Vereins Kunstlerfest Hamburg und arbeitete als Dozent an der Landeskunstschule Er fertigte abstrakte Holzschnitzereien Kleinplastiken Portrats und lebensgrosse Skulpturen vorwiegend weibliche Akte fur Garten und Parks Die meisten seiner Fruhwerke haben den Krieg nicht uberlebt 1920 heiratete er seine Schulerin die Malerin Hilde Guttmann 1924 grundete er die deutsch franzosische Freundschaftsgruppe Groupe artistique franco allemand 1926 entwickelte Paul Hamann ein schonendes Verfahren zur Abnahme von Lebendmasken das die bisher zeitraubenden und schmerzhaften Verfahren der Gipsabdrucke erheblich verbesserte und Totenmasken vorwegnehmen konnte Sein Ziel war es nach diesen Lebendmasken eine Galerie von Portratbusten bedeutender Zeitgenossen zu schaffen Bis 1926 lebten die Hamanns abwechselnd in Hamburg und in ihrem Bauernhaus in Worpswede Im selben Jahr zogen sie nach Berlin in die Kunstlerkolonie am Breitenbachplatz Paul Hamann pflegte Verbindung zur Novembergruppe einer Kunstlervereinigung die sich ihren Namen nach der Novemberrevolution von 1918 gewahlt hatte und die keinen einheitlichen Kunststil pflegte jedoch avantgardistischen Stromungen wie Kubismus Futurismus und Expressionismus nahe stand Engere Kontakte bestanden zu Ernesto de Fiori Hermann Haller und Renee Sintenis Auf Einladung des Diplomaten Sir Harold Nicolson besuchte Paul Hamann mehrmals fur langere Zeit London Bereits 1932 zeigte die Novembergruppe erste Auflosungserscheinungen der Druck der Nationalsozialisten auf die Kulturszene machte sich bemerkbar Nach der Machtergreifung wurde die Kunstlervereinigung gezwungen ihre Arbeit einzustellen Emigration Bearbeiten nbsp Grabmal in ParisDas einseitige Kunstverstandnis der neuen Machthaber und der judische Hintergrund ihrer Familien zwangen Paul und Hilde Hamann zur Emigration Sie gingen im April 1933 zunachst nach Paris bezogen ein Atelier in der Cite Fleurie und verkehrten in den Kreisen um Andre Gide und Jean Cocteau 1936 zog das Ehepaar weiter nach London und eroffnete ein Atelier in West Hampstead Hamann wurde Grundungsmitglied der Free German League of Culture FDKB und Mitglied des Hampstead Arts Council Er schloss Freundschaft mit Ewan Philipps der nach Kriegsende Kulturoffizier im von der britischen Besatzungsmacht regierten Hamburg wurde 1940 wurde Paul Hamann wie viele deutsche Fluchtlinge in das Hutchinson Internment Camp ein Internierungslager auf der Isle of Man verbracht Er traf dort unter anderem die Maler Kurt Schwitters und Erich Kahn Aus Deutschland horte er dass sein Bauernhaus in Worpswede enteignet worden war Nach seiner Entlassung 1941 trennten sich die Eheleute Hamann beide arbeiteten aber spater wieder an gemeinsamen Projekten Paul Hamann grundete in London eine private Kunstschule das Camden Art Centre das vor allem von deutschen Fluchtlingen besucht wurde Nach dem Krieg Bearbeiten1950 erwarb Paul Hamann die britische Staatsburgerschaft Von 1953 an besuchte er mehrmals seine Heimatstadt Hamburg und versuchte vergeblich als Dozent an der Landeskunstschule zu arbeiten Vergeblich auch das Bemuhen sein beschlagnahmtes Bauernhaus in Worpswede wieder zu erlangen Die Hansestadt Hamburg sprach ihm eine lebenslange Rente zu Gegen Ende seines Schaffens war seine Galerie der Lebendmasken auf 96 Arbeiten angewachsen darunter Portrats von Bertolt Brecht Gustaf Grundgens Jean Cocteau Aldous Huxley Man Ray Renee Sintenis Lady Churchill und Lion Feuchtwanger Vier seiner Portratbusten stehen heute in der Londoner Nationalgallery die Lion Feuchtwanger Buste fand ihren Platz in der Villa Aurora in Los Angeles Weitere Werke werden in der Berliner Nationalgalerie der Hamburger Kunsthalle unter anderem die Brecht Buste im Museum fur Hamburgische Geschichte und dem Museum fur Kunst und Gewerbe verwahrt Paul Hamann starb 1973 in London Literatur BearbeitenFamilie Kay Rump Hrsg Maike Bruhns Der Neue Rump Lexikon der bildenden Kunstler Hamburgs 2 Auflage Wachholtz Verlag Neumunster Hamburg 2012 S 173 ISBN 978 3 529 02792 5 Klaus During Peter Elze Kunstler im Landkreis Osterholz 2 Auflage Worpsweder Verlag Lilienthal 1981 ISBN 3 922516 24 6 Maike Bruhns Kunst in der Krise Band 2 Kunstlerlexikon Hamburg 1933 1945 S 177ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Hamann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 137232209 lobid OGND AKS VIAF 81451961 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hamann PaulKURZBESCHREIBUNG deutsch britischer Bildhauer Zeichner und GrafikerGEBURTSDATUM 18 Dezember 1891GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 16 Januar 1973STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Hamann amp oldid 238564530