Ouran High School Host Club (jap. 桜蘭高校ホスト
Ouran High School Host Club | |
Originaltitel | 桜蘭高校ホスト |
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Transkription | Ōran Kōkō Hosuto Kurabu |
Genre | Comedy, Romantik, Shōjo |
Manga | |
Land | Japan |
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Autor | Bisco Hatori |
Verlag | Hakusensha |
Magazin | LaLa |
Erstpublikation | 2002 – 24. Sep. 2010 |
Ausgaben | 18 |
Animeserie | |
Produktionsland | Japan |
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Originalsprache | Japanisch |
Länge | 24 Minuten |
Episoden | 26 |
Produktions- unternehmen | Bones |
Regie | Takuya Igarashi |
Musik | Yoshihisa Hirano |
Premiere | 5. Apr. 2006 – 27. Sep. 2006 auf NTV |
→ Synchronisation |
Die romantische Komödie handelt von einem Host Club (dt. „Gastgeber-Club“) an einer Eliteschule, bestehend aus schönen Teenagern, der die Mädchen der Schule unterhält. Vorbild der Geschichte um einen Host Club sind gleichnamige, real existierende Clubs, die Teil des japanischen Nachtlebens sind. In ihnen werden die Kunden von den Hostessen oder Hosts unterhalten und umschmeichelt – sexuelle Dienstleistungen sind jedoch ausgeschlossen.
Handlung Bearbeiten
Die 15-jährige, jungenhafte Haruhi Fujioka bekommt ein Stipendium an der Ouran High School bewilligt, eine fiktive Eliteschule in Tokyo. Diese Akademie ist eigentlich reichen und hochbegabten Schülern und Studenten vorbehalten. Obwohl ihr diese Schule nicht wirklich zusagt, möchte sie ihren Traum verwirklichen, wie ihre verstorbene Mutter Rechtsanwältin zu werden, indem sie an der Ouran High School studiert.
Als sie eines Tages zum Lernen einen ruhigen Ort sucht, findet sie in dem verlassenen Musikraum der Schule den Host Club vor. Dieser besteht aus sechs Hosts, männlichen Schülern, welche die reichen Schülerinnen an der Schule unterhalten und beschäftigen. Haruhi zerbricht bei ihrer ersten Begegnung eine sündhaft teure Vase und soll die Schulden nun als Host abarbeiten. Durch Zufall findet der gesamte Club heraus, dass sie ein Mädchen ist und an dieser Stelle beginnt das eigentliche Abenteuer. Da im Host Club normalerweise nur Jungen aufgenommen werden, müsste sie eigentlich wieder gehen. Haruhi offenbart jedoch ungeahnte Qualitäten und mit ihrer Natürlichkeit, Offenheit und Direktheit macht sie sich bei den Gästen und Hosts gleichermaßen beliebt. Auch aus diesem Grund möchte der Host Club Haruhi aufnehmen und behalten. Also beschließt die Gruppe, Haruhis wahres Geschlecht zu vertuschen und sie zum vollwertigen Mitglied zu ernennen.
Jeder Host repräsentiert dabei seinen eigenen Typ und hat einen Spitznamen wie „der King“, „der Coole“, „der Wilde“, „die kleinen Teufel“ oder „der kindliche Typ“. Haruhi lernt schnell, dass die einzelnen „Rollen“ nichts als Fassade sind und nur dem Wohl und Fortbestehen des Host Clubs dienen (vergleichbar mit Theaterrollen). Die Serie dreht sich -in Seifenoper-Manier- um die Beziehungsentwicklungen zwischen den einzelnen Charakteren und thematisiert dabei Klischees, Stereotypen und Geschlechterrollen.
Charaktere Bearbeiten
Hauptcharaktere Bearbeiten
Wichtige Nebencharaktere Bearbeiten
Veröffentlichungen Bearbeiten
Ouran High School Host Club erscheint in Japan seit der September-Ausgabe 2002 in Einzelkapiteln im Manga-Magazin LaLa. Im August 2010 wurde bekannt gegeben, dass der Manga in der am 24. September 2010 erscheinenden November-Ausgabe von LaLa mit einem 52-seitigen Kapitel enden wird. Der Hakusensha-Verlag brachte diese Einzelkapitel in regelmäßigen Abständen auch in Form von Sammelbänden heraus, von denen zwischen dem 5. August 2003 und dem 5. April 2011 insgesamt 18 erschienen sind.
In den USA erscheint die Reihe bei Viz Media im Manga-Magazin Shojo Beat, in Australien bei Madman Entertainment und in Frankreich und Spanien bei Panini. In Deutschland wird die Reihe von Carlsen Comics veröffentlicht. Seit Januar 2012 sind alle Bände erschienen, die Übersetzung stammt von Alexandra Klepper.
Anime Bearbeiten
2006 produzierte das Studio Bones eine 26-teilige Anime-Fernsehserie auf Grundlage des Mangas. Regie führte Takuya Igarashi, das Charakter-Design entwarf Kumiko Takahashi und künstlerischer Leiter war Norifumi Nakamura. Die Handlung bleibt in den wesentlichen Zügen nahe an der Vorlage, Details wurden jedoch weggelassen oder ergänzt. Die Animation besteht im Wesentlichen aus klassischer Cel-Animation, ergänzt um Computeranimation für Oberflächentexturen, fliegende Blätter oder Lichtreflexionen. Entsprechend dem Prinzip der Limited Animation sind die Hintergründe statisch, die Bewegungsfolien der Figuren werden wiederverwendet und es kommen auch Standbilder vor. Die Illustrationen des Abspanns stammen von Bisco Hatori selbst.
Die Serie wurde vom 5. April bis zum 27. September 2006 (kurz nach Mitternacht und damit am vorherigen Fernsehtag) durch den Sender NTV in Japan ausgestrahlt, später folgen Ausstrahlungen durch Chukyo TV und Yomiuri TV. Der Anime wurde für den amerikanischen Markt von FUNimation Entertainment lizenziert. Die komplette Serie ist 2008 in Deutschland, Österreich und der Schweiz beim Anime-Label Anime Virtual in drei DVD-Boxen mit je zwei DVDs erschienen. Am 29. Oktober 2010 erfolgte dann eine Wiederveröffentlichung der Serie als Gesamtausgabe unter dem gleichen, jetzt zu Kazé umbenannten Label.
Synchronisation Bearbeiten
Die deutsche Synchronfassung wurde von Elektrofilm angefertigt.
Rolle | Japanischer Sprecher (Seiyū) | Deutscher Sprecher |
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Haruhi Fujioka | Maaya Sakamoto | Katja Primel |
Tamaki Suō | Mamoru Miyano | Asad Schwarz |
Kyōya Ōtori | Masaya Matsukaze | Felix Spieß |
Mitsukuni Haninozuka (Honey) | Ayaka Saitō | Julia Stoepel |
Takashi Morinozuka (Mori) | Daisuke Kirii | Michael Schwager |
Hikaru Hitachiin | Ken’ichi Suzumura | Nico Sablik |
Kaoru Hitachiin | Yoshinori Fujita | Jan Rohrbach |
Renge Houshakuji | Kozue Yoshizumi | Catrin Dams |
Musik Bearbeiten
Die Musik der Serie, vor allem klassische orchestrale Stücke, wurde komponiert von Yoshihisa Hirano. Den Vorspann der Serie, Sakura kiss, singt Chieko Kawabe, der Abspann Shissō stammt von der japanischen Rockband Last Alliance.
Weitere Adaptionen Bearbeiten
Hörspiel Bearbeiten
Seit 2003 erschienen in Japan drei Hörspiel-CDs. Außerdem wurden zwei Ausgaben des Magazins LaLa, in dem der Manga erscheint, Hörspiele beigelegt.
Ren’ai-Adventures Bearbeiten
Am 19. April 2007 erschien nur in Japan für die Konsole Playstation 2 ein Ren’ai-Adventure zu Ouran Host Club, das von Idea Factory produziert und unter deren Mädchenspiele-Label Otomate vertrieben wurde.
Im Frühjahr 2009 erschien ebenfalls in Japan für den Nintendo DS ein scheinbares Remake des PS2-Adventures unter gleichem Namen mit dem Anhängsel DS im Titel, das ebenfalls von Idea Factory stammt.
Fernsehserie und Film Bearbeiten
Zwischen dem 22. Juli und dem 30. September 2011 wurde eine 11-teilige Adaption als Fernsehserien (Dorama) ausgestrahlt. Am 17. März 2012 kam zu dieser ein 105-minütiger Film in die japanischen Kinos. Schauspieler waren: Haruna Kawaguchi als Haruhi Fujioka, Yūsuke Yamamoto als Tamaki Suō, Ryō Ryūsei als Umehito Nekozawa, Shunsuke Daitō als Kyōya Ōtori, Masaya Nakamura als Takashi Morinozuka, Yūdai Chiba als Mitsukuni Haninozuka, Shinpei Takagi als Hikaru Hitachiin und Manpei Takagi als Kaoru Hitachiin.
Rezeption Bearbeiten
Der Manga verkaufte sich in Japan bis Mai 2006 über vier Millionen Mal. Vom letzten Band wurden in den ersten beiden Wochen über 300.000 Exemplare verkauft.
Jason Thompson nennt den Manga eine spaßige Komödie mit einer großen Dichte an Witzen und Klischees. Die Mangaszene schreibt, die Serie besticht „durch schöne Charakterdesigns und die interessanten Figuren“. An den zunächst schablonenhaft wirkenden sechs Jungs im Host Club können die Leser im Laufe der Handlung „die eine oder andere überraschende Facette“ entdecken. Der Zeichenstil ist geprägt von viel Einsatz von Rasterfolie und einer zarten Linienführung.
Beim Anime lobt die deutsche Zeitschrift Animania den gelungenen Humor, die vielen Witze und Slapstick. Auch „romantische Verwicklungen und Shojo-Klischees“ sorgten für Unterhaltung. Die geringen inhaltlichen und Design-Änderungen zur Vorlage seien zum Vorteil der Umsetzung. Die Animationsqualität sei nicht ohne Mängel, aber insgesamt „auf gutem Niveau“ und die Hintergründe opulent gestaltet. Komische Szenen würden durch einen stark reduzierten Super-Deformed-Stil und passende Soundeffekte unterstützt. Auch sonst biete die zurückhaltende Musik eine passende Kulisse. Für die deutsche Synchronfassung seien die Sprecher gut ausgewählt worden und die Lokalisierung insgesamt gelungen. Die Fanzeitschrift Funime nennt die Serie oft unterschätzt, kenne man doch viele Elemente aus Princess Princess, He’s my Master oder den Stil aus Revolutionary Girl Utena. Doch drehe sich die Handlung schnell um die verschiedenen Charaktere der Clubmitglieder und sei meist völlig überzogen. Dabei nehme sich die Serie aber selbst nicht ernst, parodiere andere Serien und sich selbst und entwickle einen Flair, der bis zum Ende gehalten werde. Die Animationen und Zeichnungen seien einfach gehalten und die Musik angemessen.
Weblinks Bearbeiten
- Homepage von Carlsen zum Manga
- Offizielle Website Hakusenshas zur Anime-Serie (japanisch)
- Offizielle Website von NTV zum Anime (japanisch)
- Offizielle Website zum PS2-Spiel bei Idea Factory (japanisch)
- Offizielle Website zum NDS-Spiel bei Otomate (japanisch)
- Anime News Network über den Manga und den Anime (englisch)
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Jason Thompson: Manga. The Complete Guide. Del Rey, New York 2007, ISBN 978-0-345-48590-8, S. 261.
- ↑ Männer sind vom Mars – Frauen von der Venus. In: Animania 05/2008, S. 12–15.
- ↑ MangasZene Nr. 35, S. 16f.
- Ouran High School Host Club Manga to End in September. In: Anime News Network. 23. August 2010, abgerufen am 24. August 2010 (englisch).
- Liste der Veröffentlichungen bei Hakusensha (japanisch)
- Historic Shoujo Manga Circulation Numbers, ComiPress, 23. Mai 2006
- Japanese Comic Ranking, April 11-17. Anime News Network, 20. April 2011, abgerufen am 3. April 2016 (englisch).
- FUNime Nr. 56, S. 28f.