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Mangaka jap 漫画家 oder auch Manga ka ist der japanische Begriff fur Comic Kunstler und wird auch international fur Manga Kunstler verwendet Der Begriff setzt sich zusammen aus dem Wort Manga fur japanische Comics und der Endung ka 家 im Sinne von Experte Fachmann hier Macher oder Schopfer Die meisten Mangaka zeichnen ihre Geschichten nicht nur sondern schreiben auch den dazugehorigen Text In Japan sind Mangaka eine eigene Berufsgruppe Der Begriff wurde 1909 von Kitazawa Rakuten gepragt nachdem dieser ab 1906 zunachst Mangashi Manga Meister 漫画師 verwendet hatte 1 Autoren die nicht zeichnen werden Manga Gensaku sha 漫画 原作者 genannt Phasen der Entstehung eines Bilds im Manga Stil Inhaltsverzeichnis 1 Manga Zeichner in Japan 1 1 Arbeitsweise und Arbeitsbedingungen 1 2 Weg in den Beruf 2 International 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseManga Zeichner in Japan BearbeitenSchatzungen aus den 1990er Jahren zufolge gibt es in Japan etwa 2500 Mangaka Von diesen konnen jedoch nur etwa 20 als professionelle Zeichner von ihrer Tatigkeit leben 2 Daruber hinaus gibt es eine grosse Zahl an Amateurzeichnern die ausserhalb der Verlage veroffentlichen 2 3 Wahrend bis in die 1960er Jahre fast ausschliesslich Manner als Manga Zeichner tatig waren sind in dem Beruf heute auch viele Frauen tatig und ahnlich erfolgreich wie ihre mannlichen Kollegen Die Gruppe der 24er waren Wegbereiterinnen fur diese Entwicklung durch die viele Frauen in der Branche heute ihre eigenen Geschichten erzahlen und Erfahrungen ausdrucken konnen die sie mit ihren Leserinnen teilen Die Profession bietet Frauen einen Ausbruch aus Rollenmustern und ein freies unabhangiges Leben als Selbststandige wie es in Japan sonst in kaum einem Berufszweig moglich ist 2 Dabei schaffen haufiger Frauen Mangas fur weibliches Publikum das heisst Shōjo und Josei Manga und Manner fur mannliches Publikum die dem Shōnen oder Seinen zugeordnet werden Redaktionen sind in allen Sparten vor allem von Mannern besetzt 4 Anders als bei den grossen Verlagen in den USA wo die Unternehmen die Rechte an den Geschichten und Figuren halten behalten in Japan ublicherweise die Kunstler die Kontrolle uber ihre Werke Daruber hinaus sind die Kunstler deutlich prominenter und haben eine grossere Chance zu Reichtum zu kommen als ihre Kollegen in Europa und Amerika 5 Einige Kunstler verwenden Pseudonyme um ihre Identitat zu verbergen Das konnen auch wechselnde Pseudonyme sein oder solche die sogar das Geschlecht der Person im Unklaren lassen 6 Arbeitsweise und Arbeitsbedingungen Bearbeiten Osamu Tezuka 1951Dass ein Kunstler alle Arbeiten selbst ubernimmt ist auch wegen der hohen Arbeitsbelastung und des Termindrucks die Ausnahme Der durch die Publikationszyklen der Manga Magazine entstehende Zeitdruck auch bei erfolgreichen Mangaka die an mehreren Werken gleichzeitig arbeiten fuhrt zu einer hohen Arbeitslast was den Einsatz von Assistenten fur Hilfsarbeiten fast immer zwingend macht Viele Zeichner arbeiten zusatzlich oder ausschliesslich an Hilfsarbeiten fur andere Mangaka Sie kleben beispielsweise Rasterfolien tuschen oder zeichnen Hintergrunde 2 3 7 Der Grad in dem die Assistenten involviert sind und wie viel Freiheit sie haben kann sich je nach Mangaka sehr unterscheiden Wahrend Zeichner wie Osamu Tezuka die gesamte Entwicklung der Geschichten Layout und Designs der Charaktere selbst ubernommen haben und die Assistenten nur Schwarzflachen Muster und Details im Hintergrund erganzt haben setzen andere Kunstler auf ein Studio Prinzip So hatte Takao Saitō in Saitō Productions 15 Mitarbeiter in Vollzeit die mit ihm im Team und in spezialisierten Gruppen an Geschichte und Zeichnungen gearbeitet haben und die Saitō angeleitet hat wie der Regisseur einer Filmproduktion Andere Mangaka wiederum haben zusatzlich eigene Manager 5 In der Regel sind Arbeitstage lang streng durchstrukturiert haben wenige oder keine Pausen und es gibt nur wenig freie Tage 2 3 7 Manche Mangaka schlafen nur vier oder funf Stunden pro Tag Hiroshi Fujimoto berichtete beispielsweise er habe zweimal in seinem Berufsleben 72 Stunden am Stuck gearbeitet und dabei selbst beim Essen und Trinken ohne Unterbrechtung weitergearbeitet Ebenso ist die Zahl der produzierten Seiten hoch was durch einen oft eher reduzierten Stil uberhaupt moglich gemacht wird Shōtarō Ishinomori zeichnete einmal 500 Seiten in nur einem Monat 5 Die gleichberechtigte Arbeitsteilung zwischen Zeichnern und Szenaristen ist eher selten und kommt am ehesten bei Jugendmanga vor Selbst hier erreichen Szenaristen selten die gleichen Popularitat wie zeichnende Kollegen 2 Sie werden vor allem von Kunstlern engagiert auf denen nach einem ersten Erfolg die Erwartung liegt weitere beliebte Serien zu schaffen Vor allem jungeren Kunstlern fehlt dazu jedoch der Erfahrungsreichtum sodass sie auf Szenaristen oder andere Ideengeber zuruckgreifen Das sind nicht selten auch die Redakteure der Magazine fur die die Kunstler arbeiten Diese sind stark in die Entwicklung der Geschichten involviert die in der Regel zuerst in Magazinen erscheinen Sie wahlen die Inhalte Themen Stimmungen und Stile der Geschichten fur das Magazin aus und suchen entsprechende Kunstler um die gewunschte Mischung im Magazin zu erreichen und damit die Zielgruppe ansprechen zu konnen Daruber hinaus greifen die Redakteure nicht selten auch in die Entwicklung der Geschichten ein halten engen Kontakt mit den Zeichnern achten auf Einhaltung von Terminen Sie haben daher eine ahnliche Funktion wie ein Manager So hat das Magazin und dessen Redaktion oft erheblichen Einfluss auf den Inhalt einer Mangaserie die darin erscheint 7 3 8 5 Eine Ausnahme davon sind Underground Manga oder in Teilen auch die Gekiga Bewegung 3 7 Weg in den Beruf Bearbeiten Clamp eine erfolgreiche Gruppe von vier Zeichnerinnen die als Dōjinshi Kunstlerinnen entdeckt wurdenDie Einstiegshurden fur einen Kunstler sind verglichen mit anderen Medien gering da er allein ohne formelle Ausbildung und mit wenig materiellem Aufwand tatig werden kann 9 Eine formale Ausbildung ist fur den Beruf nicht notig und viele Mangaka haben gerade mal einen Schulabschluss 5 Junge Zeichner nehmen haufig an einem der regelmassig ausgeschriebenen Zeichenwettbewerbe von Manga Verlagen teil wobei den Siegern Veroffentlichungen in professionellen Magazinen und zeitlich befristete Vertrage winken Auch der Weg in die Karriere als Assistent eines bereits etablierten Zeichners ist ublich Dabei bleiben jedoch viele in dieser Tatigkeit und schaffen es nie zu einem eigenen Manga 3 Neben diesen informellen Einstiegen in den Beruf gibt es seit den 2000er Jahren aber auch Studiengange Ein erster entstand 2006 an der Seika Universitat Kyōto weitere folgten 10 11 Sehr beliebt ist das Veroffentlichen von selbst gezeichneten Fan Manga Dōjinshi im Eigenverlag Zahlreiche professionelle Mangaka haben als Dōjinshi Zeichner begonnen und in Japan ist daraus eine eigene Manga Subkultur entstanden Auf regelmassigen Dōjinshi Messen stellen Hobbyzeichner ihre neuesten Werke vor die entweder Eigenerfindungen oder Anlehnungen an bekannte kommerzielle Serien sind Die grosste Dōjinshi Messe Japans und zugleich die grosste Comic Veranstaltung der Welt ist der zweimal im Jahr stattfindende Comic Market Comiket in Tokio mit etwa 60 000 Ausstellern und 400 000 Besuchern Veranstaltungen wie diese konnen fur Hobby Zeichner ein Sprungbrett in eine professionelle Karriere sein da Verlage hier nach neuen Talenten suchen 2 3 Seit sich in den 2000er Jahren soziale Netzwerke etabliert haben uber die Bilder und Geschichten selbst publiziert werden konnen haben auch diese an Bedeutung fur angehende und Hobby Kunstler gewonnen und bieten seither einen neuen Weg ein Publikum zu erreichen und bekannt zu werden 12 International BearbeitenSiehe auch Anime und Manga in Deutschland Fan und Eigenproduktionen Durch den internationalen Erfolg von Manga ab etwa 2000 wurden weltweit vor allem junge Kunstler inspiriert ahnliche Werke zu schaffen So in Grossbritannien wo ab 2007 Verlage im Land produzierte Manga veroffentlichten 13 oder Australien wo die Entwicklung im Jahr 2000 begann 14 In den USA begann dieser Trend von englischsprachigen OEL Manga bereits in den 1980er Jahren 15 Mit der Veroffentlichung der Serien Dragon Ball ab 1997 und Sailor Moon ab 1998 begann der Manga Boom im deutschsprachigen Raum Seitdem streben auch Jugendliche im deutschsprachigen danach als Zeichner oder Autor von einem Verlag unter Vertrag genommen zu werden Der Markt ist jedoch hart umkampft und nur sehr wenige konnen durch das Zeichnen ihren Lebensunterhalt bestreiten Die Entdeckung der Kunstler geschieht oft uber einige der Zeichenwettbewerbe die seit den 2000er Jahren in Deutschland stattgefunden haben unter ihnen der Manga Talente Wettbewerb der Leipziger Buchmesse und Manga Magie in Koln Eine weitere Plattform uber die sich einige Zeichnerinnen etabliert haben ist das Online Netzwerk Animexx auf dem Dōjinshi veroffentlicht werden konnen Das erste Werk von einem Zeichner aus der Szene war 2001 Dragic Master von Robert Labs Fast alle Mangaka aus dem deutschsprachigen sind weiblich 2 Siehe auch BearbeitenListe der MangakaWeblinks Bearbeiten Commons Mangaka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Mangaka Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Website der Nihon Mangaka Kyokai Vereinigung der japanischen Mangaka japanisch Einzelnachweise Bearbeiten Ronald Stewart Manga as Schism In Manga s Cultural Crossroads Routledge New York 2013 ISBN 978 0 415 50450 8 S 28 englisch a b c d e f g h Miriam Brunner Manga Wilhelm Fink Paderborn 2010 ISBN 978 3 7705 4832 3 S 47 74 f 91 93 a b c d e f g Paul Gravett Manga Sechzig Jahre Japanische Comics Egmont Manga und Anime 2004 S 15 17 132 136 Jennifer Prough Shōjo Manga in Japan and Abroad In Toni Johnson Woods Hrsg Manga An Anthology of Global and Cultural Perspectives Continuum Publishing New York 2010 ISBN 978 0 8264 2938 4 S 93 englisch a b c d e Frederik L Schodt Manga Manga The World of Japanese Comics Kodansha America 1983 ISBN 0 87011 752 1 S 138 144 englisch Marc McLelland The Beautiful Boy in Japanese Girls Manga In Toni Johnson Woods Hrsg Manga An Anthology of Global and Cultural Perspectives Continuum Publishing New York 2010 ISBN 978 0 8264 2938 4 S 88 a b c d Jason Thompson Manga The Complete Guide Del Rey New York 2007 ISBN 978 0 345 48590 8 S xx xxi englisch Omote Tomoyuki Naruto as a Typical Weekly Magazine Manga In Jaqueline Berndt und Bettina Kummerling Meibauer Hrsg Manga s Cultural Crossroads Routledge New York 2013 ISBN 978 0 415 50450 8 S 163 f 169 englisch Frederik L Schodt Dreamland Japan Writings On Modern Manga Stone Bridge Press Berkeley 2002 ISBN 1 880656 23 X S 29 englisch Jaqueline Berndt Bettina Kummerling Meibauer Studying Manga across Cultures In Manga s Cultural Crossroads Routledge New York 2013 ISBN 978 0 415 50450 8 S 1 englisch Jaqueline Berndt Manga Mania Dis Kontinuitaten Perspektivenwechsel Vielfalt In Ga netchu Das Manga Anime Syndrom Henschel Verlag 2008 S 13 f Nele Noppe Social Networking Services as Platforms In Jaqueline Berndt und Bettina Kummerling Meibauer Hrsg Manga s Cultural Crossroads Routledge New York 2013 ISBN 978 0 415 50450 8 S 156 englisch Emma Hayley Manga Shakespeare In Manga An Anthology of Global and Cultural Perspectives 2010 S 270 englisch Jason Bainbridge Craig Norris Hybrid Manga Implications for the Global Knowledge Economy In Manga An Anthology of Global and Cultural Perspectives 2010 S 248 ff englisch Jason Thompson Manga The Complete Guide Del Rey New York 2007 ISBN 978 0 345 48590 8 S xxvi englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mangaka amp oldid 234497446