www.wikidata.de-de.nina.az
Otto Steiger 4 August 1909 in Uetendorf bei Thun 10 Mai 2005 in Zurich war ein Schweizer Schriftsteller und Radionachrichtensprecher Er war der Enkel des Schweizer Dichters Georg Steiger Otto Steiger war verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Amter und Tatigkeiten 3 Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 4 1 Romane Erzahlungen Kurzgeschichten 4 2 Jugendbucher 4 3 Theaterstucke 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenOtto Steiger wuchs in Bern auf und studierte in Paris Romanistik Aus Geldmangel brach er das Studium ab und arbeitete u a als Giesser und Reisefuhrer Nach seiner Ruckkehr in die Schweiz wurde Steiger 1936 Redakteur und Nachrichtensprecher bei der Schweizerischen Depeschenagentur Von Kriegsbeginn bis 1943 war Otto Steiger die offizielle Stimme der Nation die bei einem Einmarsch die Authentizitat der Radionachrichten garantieren sollte Danach grundete er im Marz 1943 eine private Handelsschule mit seinem eigenen Namen Steiger Schule die er selbst leitete und 1954 an Paul Spahn einen ebenfalls bekannten Nachrichtensprecher verkaufte 1955 grundete er ein Handelsunternehmen um seinen schriftstellerischen Neigungen nachgehen zu konnen Sein literarisches Debut gab er 1942 mit der Ehegeschichte Sie tun als ob sie lebten Schon dieser Erstling war ein typisches Steiger Buch mit einer Rahmenerzahlung Ein anonymer mannlicher Ich Erzahler geht an einem heissen Sonntagnachmittag im August in ein Wirtshaus auf dem Lande und setzt sich an einen Tisch der ganz in der Sonne steht Nach etwa einer Stunde gesellt sich ein junges Paar zu ihm Der Mann setzt sich auf einen Stuhl im Schatten wahrend er seine Freundin an der Sonne Platz nehmen lasst Er ist Polizist und heisst Walter Staufer sie heisst Anna Schwander und ist Kellnerin Der Ich Erzahler verabschiedet sich und geht Auf dem Heimweg stellt er sich das weitere Leben der beiden vor Vor meinen Augen sah ich ihre Zukunft Der Ich Erzahler verschwindet praktisch vollstandig wahrend der ganzen Geschichte die in den Jahren des Zweiten Weltkriegs beginnt und irgendwann in den fiktiven 1960er Jahren endet Der Roman schliesst mit dem Satz So sah ich das Leben der Anna Schwander vor meinen Augen voruberziehen und ist ganz aus der Perspektive der Protagonistin geschrieben 1949 folgte Steigers zweiter Roman Und endet doch alles mit Frieden Sein dritter Roman 1952 Portrat eines angesehenen Mannes wurde von Kritikern als Propaganda fur den Kommunismus verurteilt Das Buch wurde tatsachlich ohne Steigers Zutun auf russisch ubersetzt und 300 000 Mal verkauft Nachdem er 1957 unvorsichtigerweise einer Einladung des sowjetischen Schriftstellervereins gefolgt war diffamierte und ignorierte die Presse den roten Steiger Diese Reise war als Entschadigung fur die 1952 erfolgte unautorisierte Ubersetzung seines dritten Romans gedacht Seine gesellschaftskritischen Bucher viele davon Krimis erschienen nur noch in Kleinverlagen Also versuchte er es mit Dramen und Jugendbuchern mit denen er mehr Erfolg hatte als mit seinen Buchern fur Erwachsene zum Beispiel dem Roman Lornac ist uberall 1980 In beiden Sparten erhielt er Preise Von da an ging es wieder aufwarts Bucher wie Spurlos vorhanden 1980 Die Unreifeprufung 1984 Der Doppelganger 1985 Schott 1992 Schachmatt 1996 und zuletzt die Geschichtensammlung Das Wunder von Schondorf 2001 wurden zum Teil bis heute immer wieder neu aufgelegt Seit 1999 war Otto Steiger wieder ein gefragter Schriftsteller An den Solothurner Literaturtagen traf er sich mit seinem ehemaligen Gegenspieler Prof Dr Werner Weber um den Konflikt wegen der Russlandreise beizulegen Die beiden wurden in den letzten 10 Jahren gute Freunde nbsp Das Grab von Steiger und seiner Frau Rosmarie geb Salber 1924 2019 Das Werk von Otto Steiger ist um einiges grosser als man vermuten konnte Rund 20 Romane und 10 Bucher fur junge Erwachsene wurden in 17 Sprachen ubersetzt Das bewog den Radio DRS Journalisten R Zehnder der ihn an seinem 95 Geburtstag besuchte und interviewte zu der abschliessenden Betrachtung dass Steigers Werk in einer Linie mit Honore de Balzac Lew Tolstoi und Ernest Hemingway stehe Als Steiger 2005 unerwartet durch einen Fehler des Personals im Stadtspital Waid verstarb schrieb Charles Linsmayer im Bund einen Nachruf in dem er Steigers Stil mit Albert Camus und Samuel Beckett verglich Er fand auf dem Friedhof Honggerberg seine letzte Ruhestatte Sein Archiv befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern Amter und Tatigkeiten Bearbeiten1952 1957 war er Prasident des Zurcher Schriftsteller und Schriftstellerinnen Verband Verband Ostschweizer Autorinnen und Autoren ZSV 1970 1974 Vizeprasident des Schweizerischen Schriftsteller Vereins 1974 Mitbegrunder der Urheberrechtsgesellschaft ProLitteris und ca 10 Jahre erster Direktor bis 1984 1974 1981 Stiftungsrat der Schweizerischen Schillerstiftung 1981 1982 Prasident des Deutschschweizer PEN Zentrums Seit 1975 freiberuflicher Schriftsteller und Kolumnist fur1975 1983 die Zeitschrift Femina 1978 1979 den Tages Anzeiger die Gewerkschaftspresse Auszeichnungen Bearbeiten1951 1 Preis der Buchergilde Gutenberg 1964 Preis der Schweizerischen Dramatiker 1980 Schweizerischer Jugendbuchpreis 1981 Preis der Leseratten ZDF 1984 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung 1982 Certificate of Honour der Jury des Internationalen H C Andersen Preises 1994 Werkbeitrag von Pro HelvetiaWerke Auswahl BearbeitenRomane Erzahlungen Kurzgeschichten Bearbeiten Sie tun als ob sie lebten 1942 Und endet doch alles mit Frieden 1949 Portrat eines angesehenen Mannes 1952 Neuauflagen im Unionsverlag Zurich 1981 im Eco Verlag Zurich 1987 sowie Edition 8 Zurich 2009 Die Bruder Twerenbold 1954 Die Reise ans Meer 1960 Das Jahr mit elf Monaten 1962 Nochmals beginnen konnen 1962 erschien spater unter dem Titel Die Schlinge 1992 in einer Neufassung Katz und Maus 1963 Das Loch in der Schallmauer 1965 Die Tote im See 1966 Neuauflage als Die Tote im Wasser Edition 8 Zurich 2009 Geschichten vom Tag 1973 Alles in Ordnung 1978 Spurlos vorhanden 1980 Die Unreifeprufung 1984 Der Doppelganger 1985 Orientierungslauf 1988 Vielleicht Patagonien 1989 und Edition 8 Zurich 2009 Gesammelte Werke 9 Bande hrsg von Rolf Thut Bettina Kobold Verena Stettler 1985 1992 Schott 1992 und Edition 8 Zurich 2009 Tante Lisas Erben 1994 und Edition 8 Zurich 2009 Schachmatt 1996 und Edition 8 Zurich 2009 Ein Stuck nur Erinnerungen in Episoden 1999 Das Wunder von Schondorf 2001Jugendbucher Bearbeiten Einen Dieb fangen 1974 Keiner kommt bis Indien 1976 Sackgasse 1978 Ich und mein Einbrecher 1978 Erkauftes Schweigen Benziger Zurich Koln 1979 als Taschenbuch dtv Munchen 1981 ISBN 3 423 07821 9 Ein abgekartetes Spiel 1980 Nummer 16 47 12 1980 Lornac ist uberall 1980 verfilmt unter dem Titel L or noir de Lornac 1987 mit Maria Schneider u a Ein Strich durch die Rechnung 1984 Ein Besuch aus der Zukunft 1984 Vagabundenschule 1987 Ab nach Hollywood 1993Theaterstucke Bearbeiten Martins Reise hinter den Regenbogen 1966 Die Belagerung 1967 Eine so schone kleine Party 1968 Auf der Treppe 1969Literatur BearbeitenTanja Stenzl Steiger Otto In Historisches Lexikon der Schweiz Dieter Fringeli Dichter im Einsatz Benziger Zurich 1991 ISBN 3 545 34092 9 Hans Gottler Jugendbucher in der Schule Modelle zu einem handlungs und produktorientierten Literaturunterricht Baltmannsweiler Schneider Verl Hohengehren 1993 ISBN 3 87116 460 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Steiger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Deutsche und franzosische Kurzbiografie Bibliographie Eintrag uber Otto Steiger im Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz Archiv Otto Steiger in der Datenbank Helveticarchives bzw als Online Inventar EAD des Schweizerischen LiteraturarchivsNormdaten Person GND 122220501 lobid OGND AKS LCCN n84211235 NDL 00475561 VIAF 93707736 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steiger OttoKURZBESCHREIBUNG Schweizer Schriftsteller und RadionachrichtensprecherGEBURTSDATUM 4 August 1909GEBURTSORT Uetendorf bei ThunSTERBEDATUM 10 Mai 2005STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Steiger Schriftsteller amp oldid 239150951