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Otto August Martin Ludwig Maercker 25 April 1899 in Ludwigslust 24 Marz 1978 in Molln war ein deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher dessen Verurteilung 1957 wegen Boykotthetze in einem Schauprozess als Signal einer repressiven Kirchenpolitik der DDR gesehen wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenOtto Maercker war ein Sohn des Ludwigsluster Rektors und spateren Pastors in Vipperow und ab 1910 in Burow Carl Martin Friedrich Adolf Maercker 1864 1921 Er besuchte das Friedrich Franz Gymnasium Parchim und leistete Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg 1918 kam er in kanadische Kriegsgefangenschaft aus der er 1919 zuruckkehrte Ab Oktober 1919 studierte er Evangelische Theologie an den Universitaten Rostock 2 und Berlin Im April 1921 kehrte er an die Universitat Rostock zuruck 3 unterbrach sein Studium 1922 und schrieb sich zum Wintersemester 1922 23 erneut ein 4 1923 besuchte er das Predigerseminar in Schwerin und 1924 das Kandidatenkonvikt Bethel bei Bielefeld 1924 wurde er Hilfsprediger in Schwaan und 1926 Pfarrverweser in Blucher heute Ortsteil von Besitz Mecklenburg Im Kirchenkampf gehorte er der Bekennenden Kirche an erhielt 1933 ein Redeverbot und wurde 1935 durch den deutsch christlich dominierten Oberkirchenrat entlassen 5 Erst nach einem Raumungsprozess 1938 verliess er die Gemeinde und fand eine Anstellung in Molln Mecklenburg Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ubernahm er eine regulare Pfarrstelle in Pampow und wurde Propst 1957 kam es zu einer massiven staatlichen Kampagne und zum Prozess gegen ihn weil ihm vorgeworfen wurde er habe der 19 jahrig verstorbenen Tochter des LPG Vorsitzenden von Holthusen wegen ihrer Teilnahme an der Jugendweihe die Bestattung auf dem kirchlichen Friedhof verwehrt Nach Sicht der Kirche hatte Maercker lediglich eine kirchliche Trauerfeier verweigert und fur das Grab auf den fur die kirchlich ungebundene Bevolkerung vorgesehenen Platz auf dem Friedhof verwiesen Im Zuge der sich gerade in diesem Jahr verscharfenden Auseinandersetzungen zwischen Staat und Kirche um die Frage Konfirmation versus Jugendweihe erhielt Maercker in einem DDR weit publizierten Verfahren eine Verurteilung wegen Boykotthetze zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten 6 Nach Ableistung seiner Strafe in der Strafanstalt Waldheim Februar 1958 bis Februar 1960 verliess Maercker die DDR ging in den Westen und nahm seinen Wohnsitz in Molln Kreis Herzogtum Lauenburg Ein Grossneffe ist der Psychologe Andreas Maercker Uwe Johnson griff den Fall 1969 in seiner Berliner Rede zum Buss und Bettag auf 7 Literatur BearbeitenStephan Sehlke Das geistige Boizenburg Bildung und Gebildete im und aus dem Raum Boizenburg vom 13 Jahrhundert bis 1945 ISBN 978 3 8448 0423 2 S 290 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Felix Robin Schulz Death in East Germany 1945 1990 New York Berghahn Books 2013 ISBN 978 178 238 013 9 Monographs in German history 35 S 98fEinzelnachweise Bearbeiten Christian Halbrock Evangelische Pfarrer der Kirche Berlin Brandenburg 1945 1961 Amtsautonomie im vormundschaftlichen Staat Berlin Lukas Verlag 2004 zugl Berlin Humboldt Univ Diss 2003 ISBN 3 936872 18 X S 370f Eintrag im Rostocker Matrikelportal Eintrag im Rostocker Matrikelportal Eintrag im Rostocker Matrikelportal Siehe dazu auch Niklot Beste Der Kirchenkampf in Mecklenburg von 1933 bis 1945 Geschichte Dokumente Erinnerungen Berlin Evangelische Verlagsanstalt Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht Lizenzausgabe Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes Erganzungsreihe 9 1975 ISBN 3 525 55533 4 S 122 Christian Halbrock Evangelische Pfarrer der Kirche Berlin Brandenburg 1945 1961 Amtsautonomie im vormundschaftlichen Staat Berlin Lukas Verlag 2004 Zugl Berlin Humboldt Univ Diss 2003 ISBN 3 936872 18 X S 370f Siehe die kritische Analyse bei Rainer Paasch Beck Eine Rede uber Kirche und Tod Uwe Johnsons Rede zum Busstag In Johnson Jahrbuch 6 1999 S 163 182Weblinks BearbeitenLiteratur uber Otto Maercker in der Landesbibliographie MVNormdaten Person GND 1059734435 lobid OGND AKS VIAF 311193391 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maercker OttoALTERNATIVNAMEN Maercker Otto August Martin Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher dessen Verurteilung wegen Boykotthetze in einem Schauprozess als Signal einer repressiven Kirchenpolitik der DDR gesehen wurdeGEBURTSDATUM 25 April 1899GEBURTSORT LudwigslustSTERBEDATUM 24 Marz 1978STERBEORT Molln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Maercker amp oldid 215412176