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Otto Lehmann 17 Juni 1943 in Solothurn 14 Oktober 2021 1 2 war ein Schweizer Zeichner und Maler 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen 3 Ausstellungen 3 1 Einzel und Doppelausstellungen 3 2 Gruppenausstellungen 4 Bibliographie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenOtto Lehmann absolvierte von 1958 bis 1963 in Solothurn eine Ausbildung zum Grafiker Anschliessend studierte er an der Kunstgewerbeschule Bern Bis 1981 arbeitete Lehmann als Gebrauchsgrafiker 3 Lehmanns professionelle kunstlerische Tatigkeit als Zeichner und Maler begann Mitte der 1970er Jahre Im Umfeld der sogenannten Innerschweizer Innerlichkeit beschaftigte er sich mit geometrischen Formen und archaisch zeichenhaften Symbolen wie Schlange Frau Dreieck Gitter Spirale In der zweiten Halfte der 1970er Jahre beschrankte er sich auf Bleistiftzeichnungen sowie auf die menschliche Figur und menschlich tierische Hybridwesen die als isolierte archetypische Gestalten in existenziellen Situationen gezeigt werden Abb A 4 1980 begann in einer ersten Ausstellung die Zusammenarbeit mit der Galerie Jorg Stummer in Zurich 5 Dort zeigte Lehmann Arbeiten die sich durch eine emotional ausserst aufgeladene Figuration und einem physisch heftigen Gestus der Zeichnung mit dem Bleistift ausdruckten Diese Arbeiten fuhrten im Kontext der damals aktuellen neoexpressiven wilden figurlichen Malerei zu nationaler Anerkennung Lehmanns 4 Auf Einladung von Andre Kamber waren 1982 in einer Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn zusammen mit Aldo Solari und Anselm Stalder Wandtafelzeichnungen Olpastellkreide auf schwarz grundierten Sperrholz und Holzfaserplatten sowie Pinselzeichnungen zu sehen 6 Ab 1983 entstanden Acrylgemalde mit aggressiven Szenen und Stillleben Arrangements Ab Mitte der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre entstanden Bilder mit abstrakten Raumstrukturen Obwohl sie noch wie die figurlichen Motive als Projektionen eigener und gesellschaftlicher Befindlichkeit zu verstehen waren gewann in diesen Arbeiten der Malprozess gegenuber der bedrohlichen inhaltlichen Dimension zunehmend an Bedeutung 4 Arbeiten aus dieser Werkphase zeigte Lucy Grossmann 1988 im Kunstmuseum Thurgau in der Kartause Ittingen Abb B Im gleichen Jahr war auch die Ausstellung in der Galerie Roberto Medici in Solothurn 7 Die Werkgruppe kulminierte 1994 in Gemalden mit Streifen und Banderstrukturen zu sehen in zwei von Nicolas Raboud kuratierten Gruppenausstellungen 1997 im Musee Cantonal des Beaux Arts in Freiburg und 1999 im Musee Cantonal des Beaux Arts in Sitten unter dem Titel Saxifrage le desespoir du peintre La tendance expressive dans la peinture suisse contemporaire 8 In der Folge reduzierte Lehmann das formale Spektrum zugunsten von Experimenten mit unterschiedlichsten Zeichen Malmitteln und Techniken Kugelschreiber Tusche Tintenroller Perlacryl Abb C Was diese Arbeiten mit den Werken der 1980er Jahre verbindet ist die physische Intensitat des Entstehungsprozesses und die Vermeidung gefalliger Asthetik 4 2001 zeigte Christoph Vogele wiederum im Kunstmuseum Solothurn grossformatige Kugelschreiberzeichnungen und Tuschemalereien sowie eine Installation mit monochromen Bleistiftzeichnungen Lehmanns 9 10 Nach einer Phase mit aggressiven geometrischen Formen die mit dem Bleistift auf monochrome Acrylgrunde gesetzt sind wandte sich Lehmann erneut der Malerei zu Ab 2007 entstanden Bilder mit zeichenhaft reduzierten Gegenstanden die oft einen architektonischen Charakter besitzen Abb D und spater wieder ungegenstandliche Malereien mit amorphen Farbverlaufen und abstrakte Bleistiftzeichnungen 4 Anschliessend zeichnete er mit dem Tuschepinsel holzschnittartig grossformatig auf Rollenpapier Es entstanden Werke mit den Titeln Die drei Grazien und Die drei Nornen Abb E 2014 gewann Lehmann den offentlichen Wettbewerb fur Kunst am Bau in der Justizvollzugsanstalt Solothurn in Zusammenarbeit mit seiner Frau Kristin Lehmann Das Thema Der Wollknauel der Ariadne uberzeugte in seiner Konsequenz die Jury Es entstanden funf Wandzeichnungen eingeschnitten in Sichtbeton und ausgefullt mit Epoxydharz Symbol fur den abgewickelten Faden des Knauels der Ariadne und drei Objekte in den nicht zuganglichen Lichthofen zwischen den Zellengangen Diese Objekte sind ebenfalls aufgebaut aus rotem Epoxydharz und stellen die Wollknauel dar Zur Arbeit erschien eine Broschure mit dem Titel Kunst im Knast 11 Ab Anfang 2015 befasste sich Lehmann mit Farbstiftzeichnungen unter dem Titel Noli me tangere Abb F In diesen befasste er sich mit der Thematik der Schonheit in der Natur Fotografischen Aufnahmen von Viren und Bakterien interessierten ihn 12 nbsp A Bleistiftzeichnung auf Ingres Buttenpapier 1980 nbsp B Acrylmalerei auf Baumwolltuch 1985 Sammlung Kunst Zeug Haus Rapperswil Jona nbsp C Acrylmalerei auf Baumwolltuch 1987 Sammlung Kunstmuseum Solothurn nbsp D Tuschezeichnung auf Papier 1999 Sammlung Kunstmuseum Solothurn nbsp E Acrylmalerei auf Ingres Buttenpapier 2008 Sammlung Kunstmuseum Olten nbsp F Acrylmalerei auf Baumwolltuch 2012 Privatbesitz nbsp G Farbstiftzeichnung auf Papier 2015 W Borrer Stifrtung Kunstmuseum SolothurnAuszeichnungen Bearbeiten1976 Eidgenossisches Kunststipendium 1982 Eidgenossisches Stipendium fur freie Kunst 1989 Joseph Ebinger Gedenkpreis Luzern anlasslich der Jahresausstellung im Kunstmuseum Luzern 1990 Preis fur Malerei des Kantons Solothurn 1992 Preis der Jury Jahresausstellung der Innerschweizer Kunstlerinnen und Kunstler Kunstmuseum Luzern 1994 Anerkennungspreis der Stadt Luzern 13 Ausstellungen BearbeitenEinzel und Doppelausstellungen Bearbeiten 1983 Gemeindegalerie Gersag Emmenbrucke 1988 Galerie Medici Solothurn 1988 Kunstmuseum des Kantons Thurgau Kartause Ittingen 1989 1991 Galerie Seywald Salzburg 1990 1987 Galerie Prosart Luzern 1991 1986 1984 Galerie Thomas Flora Innsbruck 1994 1991 1989 1989 1986 1984 1982 1980 Galerie Jorg Stummer Zurich 1994 Sammlung Scheuermann Koln 1994 Kunstraum Burgdorf mit Rene Zach 1996 1993 1989 Galerie Patrik Frohlich Bern 1997 Sammlung Scheuermann Koln mit Michael Lehmann 1997 1991 Kunstraum Burgdorf 2001 1995 Kunstmuseum Solothurn 2002 1994 Galerie Hofmatt Sarnen 2003 2001 Galerie Patrik Frohlich Zurich 2009 2003 Galerie Rossli Balsthal 2009 2007 Galerie Pia Anna Borner Luzern 2011 2008 Galerie Brigitta Rosenberg Zurich 2021 2012 1993 1979 1976 Freitagsgalerie Imhof Solothurn 2016 M1 Museum 1 Adligenswil 2016 o T Raum fur aktuelle Kunst Luzern 2021 2018 Richas Digest Koln 2019 2017 Galerie Muller Luzern 2019 Kunstmuseum Solothurn 2021 Freitagsgalerie Imhof Solothurn 2021 RICHAS DIGEST Koln 2021 APROPOS Luzern mit Kristin LehmannGruppenausstellungen Bearbeiten 1978 Musee Rath Geneve 1 Quadriennale der Schweizer Zeichnung 1980 Musee cantonal des beaux arts de Lausanne Les musees suisses collectionnent l art actuel en Suisse 1980 Kunsthaus Zurich Schweizer Museen sammeln aktuelle Schweizer Kunst 1981 Galeria Nacional de Arte Moderna Lisboa LIS 81 International Show 1981 Kunstmuseum Luzern Der behauste Mensch Figuratives Figurliches Ein Aspekt der Inner Schweizer Kunst der Gegenwart 1982 Museum zu Allerheiligen Schaffhausen Neue Kunst aus Schaffhauser Sammlungen 1982 Kunstmuseum Solothurn mit Aldo Solari und Anselm Stalder 1992 Galerie Bob van Orsouw Zurich 366 Zeichnungen 1993 Kunstmuseum Olten Sammlungserweiterung 1983 1992 1994 Kantonales Kulturzentrum Palais Besenval Solothurn Aussenwelten Innenwelten Landschaften in zeitgenossischer Kunst 1997 Musee Cantonal des Beaux Arts Fribourg Saxifrage le desespoir du peintre La tendance expressive dans la peinture suisse contemporain 1999 Musee Cantonal des Beaux Arts Sion Saxifrage le desespoir du peintre 2000 Sharjah Arts Museum Sharjah United Arab Emirates 2005 IG Halle Kunst Experiment Diskurs Alte Fabrik Rapperswil langlaufer sammlung bosshard 2 2005 The Sharjah Art Museum Sharjah UAE United Arab Emirates The Artcard 2007 Kunstmuseum Solothurn Kopf im Kubus Konstrukte und Konstruktionen aus der Graphischen Sammlung des Kunstmuseums Solothurn 2008 Kunst Zeug Haus Rapperswil Jona der lange Atem Schweizerkunst 1978 bis 2008 aus der Sammlung Peter und Elisabeth Bosshard 2013 Kunstmuseum Olten BABEL There s a Heaven above You 2015 Galerie ArtQ13 Rom Anonyme Zeichner 2015 Galerie Geyson20 Braunschweig BRD Anonyme Zeichner 2015 Galerie Nord Kunstverein Tiergarten Berlin Anonyme Zeichner 2016 Kunstverein Russelsheim BRD Anonyme Zeichner 2018 KunstZeugHaus Rapperswil Jona Alphabet der Sammlung 14 2020 Kunstraum Baden CH TOUCH ME I M SICK Kunst blickt auf Krankheit 2021 KunstWerkKoln STORAGE Einblick in eine Stadt Zusammen mit Barbara LehmannBibliographie Bearbeiten1982 Kunstmuseum Solothurn Otto Lehmann Anselm Stalder Aldo Solari Texte von Andre Kamber 1983 Galerie Gersag Emmenbrucke Otto Lehmann Wandtafelzeichnungen 1980 1982 Texte von Martin Kraft 1984 Galerie Bloch Innsbruck Otto Lehmann Galerie Bloch Innsbruck Texte von Esther Battig 1984 Galerie Stummer Zurich Otto Lehmann Bilder 1983 84 Texte von Peter Killer 1986 Heft 1 Otto Lehmann Zwischen Raum Texte von Dieter Bitterli Michael Lehmann und Walter Lussi 1988 Kunstraum Medici Solothurn Kartause Ittingen Kunstmuseum des Kantons Thurgau Otto Lehmann Texte von Elisabeth Grossmann 1989 Galerie Jorg Stummer Zurich Otto Lehmann Die Dunkelheit sichtbar machen Texte von Elisabeth Grossmann 1990 Heft 2 Otto Lehmann Innenraum Texte von Sabine Altdorfer und Koni Bitterli 1994 Heft 3 Otto Lehmann Verloren im Raum Texte von Konrad Bitterli 1994 Heft 4 Otto Lehmann Malerei zwischen Autonomie der bildnerischen Mittel und Reprasentation der Bildzeichen Texte von Philip Pocock und Michael Lehmann 1998 Biographisches Lexikon der Schweizer Kunst Hrsg Schweiz Institut fur Kunstwissenschaft Zurich Lausanne Text von Martin Kraft 2001 Kunstmuseum Solothurn Otto Lehmann Texte Franz Muller und Christoph Vogele 2005 Museen der Schweiz Kunstmuseum Solothurn Herausgeber Stiftung BNP Paribas Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut fur Kunstwissenschaft Zurich und Lausanne 2011 Otto Lehmann Bilder einer Reise im Kopf Text Roswitha Schild in KunstBulletin 5 2011 2015 Roswitha Schild Minotaurus und Ariadne am Jurasudfuss In Otto und Kristin Lehmann Hrsg Kunst im Knast Heft 5 Justizvollzugsanstalt Solothurn Eigenverlag Adligenswil 2017 Ausst kat Von Anselm bis Zilla Die Sammlung Peter und Elisabeth Bosshard der Stiftung Kunst Zeug Haus Rapperswil Jona Text von Suzanne Kappeler Lars Muller Publishers Zurich 2019 Ausst kat Otto Lehmann Noli me tangere Kunstmuseum Solothurn Mit Texten von Alice Henkes und Christoph Vogele Verlag fur moderne Kunst Wien ISBN 978 3 903320 07 9 15 Literatur BearbeitenKunstmuseum Solothurn Otto Lehmann 2019 Noli me tangere Mit Texten von Alice Henkes und Christoph Vogele Verlag fur moderne Kunst Wien ISBN 978 3 903320 07 9 Franz Muller Lehmann Otto In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker Band 83 De Gruyter 2014 Kunstmuseum Solothurn Otto Lehmann Mit Texten von Franz Muller und Christoph Vogele Solothurn 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Lehmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Otto Lehmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Martin Kraft Lehmann Otto In Sikart Stand 2021 Otto Lehmann Website Lehmann Otto documenta ArchivEinzelnachweise Bearbeiten Christoph Vogele Nachruf Otto Lehmann seine Einfuhlung Hingabe und Konsequenz In Solothurner Zeitung 25 Oktober 2021 abgerufen am 26 Oktober 2021 Otto Lehmann ist gestorben Als Mensch war er eher still aber als Kunstler kompromisslos In Luzerner Zeitung 17 Oktober 2021 Abgerufen am 18 Oktober 2021 a b Martin Kraft Lehmann Otto In Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst 1998 Bd L Z S 619 a b c d e Franz Muller Lehmann Otto In De Gruyter Allgemeines Kunstler Lexikon 2015 Bd 83 S 520 Hanspeter Rederlechner Otto Lehmann In Ausstellungskatalog Galerie Jorg Stummer 1980 Andre Kamber Lehmann Stalder Solari In Ausstellungskatalog Kunstmuseum Solothurn 1982 S 34 Elisabeth Grossmann Otto Lehmann Namenloser Ort In Ausstellungskatalog Galerie Medici Solothurn und Kunstmuseum des Kantons Thurgau Kartause Ittingen 1988 Nicolas Raboud saxifrage Ausstellungskatalog Musee Cantonal des Beaux arts in Fribourg und Musee Cantonal des Beaux arts in Sion 1997 und 1999 S 42f 81 Christoph Vogele Zur Bedeutung des Striches im Schaffen von Otto Lehmann In Ausstellungskatalog Kunstmuseum Solothurn 2001 S 5 Franz Muller Die neuen Tuschezeichnungen von Otto Lehmann In Ausstellungskatalog Kunstmuseum Solothurn 2001 S 9 13 Otto und Kristin Lehmann Kunst im Knast 2015 ISBN 978 3 033 04910 9 Arbeiten In ottolehmann ch Abgerufen am 8 Marz 2016 Auszeichnungen In ottolehmann ch Abgerufen am 8 Marz 2016 Ausstellungen In ottolehmann ch Abgerufen am 8 Marz 2016 Bibliographie In ottolehmann ch Abgerufen am 8 Marz 2016 Normdaten Person GND 123520789 lobid OGND AKS LCCN n83215290 VIAF 42747505 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lehmann OttoKURZBESCHREIBUNG Schweizer Zeichner und MalerGEBURTSDATUM 17 Juni 1943GEBURTSORT Solothurn SchweizSTERBEDATUM 14 Oktober 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Lehmann Maler amp oldid 219109784