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Otto Theodor Ludwig Carl Jacobi 1803 in Bielefeld 28 Oktober 1855 in Berlin war ein deutscher Jurist Obertribunalrat und Schriftsteller Zu seinen Lebzeiten veroffentlichte er unter dem Pseudonym Otto vom Ravensberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Studium 3 Literarische Arbeiten 4 Karriere als Jurist 5 Werke 6 Beitrage in Anthologien 7 Vertonungen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Jacobi kam im Jahr 1803 in Bielefeld in der damaligen Grafschaft Ravensberg zur Welt 1 Sein Vater war der spatere Wirkliche Geheime Kriegsrat Carl Johann Franz Jacobi 16 Juli 1772 in Bochum 6 Februar 1836 in Berlin Sohn des Bochumer Burgermeisters Georg Friedrich Jacobi und der Ottonetta Johanna Katharina geb von Strunckede Dorneburg und Enkel von Johann Conrad Jacobi seine Mutter war Juliane Adriana Amalie Jacobi geb Nottebohm 3 Februar 1779 in Brackwede 16 Oktober 1855 in Berlin Tochter des Kaufmanns Abraham Nottebohm 1748 1814 und der Johanna Eleonora Moller 1754 1823 Ottos Eltern hatten am 26 Juni 1799 in Bielefeld geheiratet er hatte mehrere Geschwister Studium BearbeitenOtto Jacobi besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin 2 Zu Ostern 1822 bis Ostern 1824 war Otto Jacobi an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin immatrikuliert 3 Neben seinen juristischen Studien war er auch Mitglied des philologischen Seminars studierte bei August Boeckh 4 und wurde 1823 von der Burschenschaft Guestphalia rezipiert 5 Sein Studium schloss Jacobi in Gottingen bei Gustav Hugo mit einer juristischen Promotion zum Thema Lehnswesen ab 6 Anschliessend wurde Jacobi Referendar Am 10 Juli 1830 trat er in den Staatsdienst ein 7 und wurde Assessor beim Kammergericht zu Berlin 8 Literarische Arbeiten BearbeitenSchon in seiner Zeit als Referendar beschaftigte sich Jacobi mit literarischen Arbeiten 1835 trat er erstmals mit Veroffentlichungen unter dem Namen Otto vom Ravensberg hervor womit er auf seine westfalische Herkunft anspielte Das Pseudonym wurde aber bereits seit 1842 verschiedentlich aufgedeckt u a im Allgemeinen Theater Lexikon 9 und im Pierer 10 Spater liess er es auf Titelblattern eingeklammert hinter seinen burgerlichen Namen setzen Karl Rosenkranz der ihn damals kennenlernte grundete mit seinen Jugendfreunden Jacob Simon Wilhelm Volk und August Wilhelm Bohtz ein Lesekranzchen an dem auch Otto Jacobi teilnahm Hatte er seine Geschafte abgethan so gehorte alle ubrige Zeit dem Betrieb und Genuss der Literatur und Kunst Ich sage absichtlich dem Betrieb denn Jacobi dichtete und componirte Er war ein durch und durch braver gemuthlicher im Innern und Aeussern reinlicher sauberer Mann Er wollte nichts weniger als die ganze deutsche Kaisergeschichte von Karl dem Grossen bis zum dreissigjahrigen Kriege in einem Cyclus von Tragodien durchfuhren 11 Allerdings war seinen literarischen Bemuhungen nach Rosenkranz nur massiger Erfolg beschieden Er brachte es zu Nichts Sein edles Bemuhen sein Talent wurde zugestanden allein seine Leistungen verloren sich weil sie mit einem Wort zu sagen zu kraftlos waren 11 Er liess offenbar die Werke wenigstens zum grossen Teil auf eigene Kosten drucken und bot seine Dramen vergebens beim Hoftheater in Berlin an Im Trauerspiel Konig Hiarne erkannte ein Kritiker ein achtbares Talent und effectvolle Umschwunge allerdings auch Mangel es hatte nur der Freihaltung von Fouque scher Sentimentalitat die nordischen Gottern und Halbgottern so ungemein schlecht steht bedurft um bei einer Austiefung der Schatten und einiger poetischer Beleuchtung der Lichtstellen ein tuchtiges Werk daraus zu machen 12 Karl Rosenkranz urteilte ahnlich sah sich aber ausserstande die Werke seines Freundes in offentlicher Kritik aufzuloben Schlecht war nicht das Pradikat das ihnen gebuhrt hatte so gut aber waren sie auch nicht einen hoheren und allgemeinen Antheil zu erregen 11 Gleichwohl blieb Jacobi von erstaunlicher Produktivitat Neben Dramen schrieb er Prosa und Gedichte In einer Rezension hiess es Der Verfasser ist kein grosser nicht einmal ein bedeutender aber unbedingt ein echter Dichter und in unserer durftigen Gegenwart mussen wir auch schon solch Einen willkommen heissen Man kann ihn lieb gewinnen ohne ihn besonders respectiren zu mussen er ist wahr innig warm und wenn er auch in manchen Richtungen noch auf uberwundenem Standpunkte steht wenn er oft auch recht exclusiv dichtet so ist es doch immer wirklich gedichtet wirklich empfunden und jede innerlich gefuhlte Wahrheit hat ihre Berechtigung wenn auch keine kunstlerische so doch personliche 13 Gedichte von Jacobi wurden auch vertont von Ingeborg von Bronsart die auch sein Drama Konig Hiarne zum Vorwurf einer Oper nahm Ferner wurde Lyrik von Otto Jacobi in die Anthologie Bluthen und Perlen deutscher Dichtung aufgenommen die bis ins 20 Jahrhundert nachgedruckt wurde Karriere als Jurist Bearbeiten1835 wurde Otto Jacobi zum Justizrat ernannt 14 und am Stadtgericht zu Berlin beschaftigt 15 Am 4 Marz 1839 wurde er Appellations Gerichtsrat 16 Seit dem Tod seines Vaters im Februar 1836 lebte der Jurist mit seiner Mutter und seiner jungeren Schwester in Berlin Er blieb unverheiratet 1843 kam Otto Jacobi zum Oberlandesgericht in Frankfurt an der Oder 17 Dem dortigen Appellationsgericht blieb er zugeordnet wurde aber 1850 als Hilfsarbeiter beim Obertribunal in Berlin beschaftigt 18 wo er 1853 zum Obertribunalrat avancierte 19 Im selben Jahr traf Karl Rosenkranz in Zurich seinen Freund wieder den er seit 1849 nicht gesehen hatte und nahm auf der Limmat Brucke Abschied von ihm 11 Nach einer langwierigen Unterleibs Erkrankung verstarb Otto Jacobi am 29 Oktober 1855 kaum vierzehn Tage nach dem Tod seiner Mutter 20 und wurde auf dem Dorotheenstadtisch Friedrichwerderschen Friedhof I beigesetzt 21 Werke Bearbeitenals Otto vom Ravensberg Konig Hiarne Trauerspiel in funf Acten Duncker und Humblot Berlin 1835 Digitalisat Der bohmische Krieg Des dreissigjahrigen Krieges erster Theil Tragodie in 5 Akten G Reimer Berlin 1836 Digitalisat Richardetto Drama in einem Act In Jahrbucher fur Drama Dramaturgie und Theater 2 1838 S 42 51 Digitalisat Gustav Adolph und Wallenstein Tragodie in funf Akten G Reimer Berlin 1840 Digitalisat Mansfeld und Tilly Tragodie in funf Akten G Reimer Berlin 1840 Digitalisat als Otto Jacobi De Feudorum Origine Trowitzsch Berlin 1825 Digitalisat Buondelmonte Buondelmonti Trauerspiel in 5 Aufzugen Juhr Ratibor 1833 Hirt Breslau 1840 Ines und Ortigosa oder Erinnerungen aus der Schweiz Eine Novelle Nestler und Nelle Hamburg 1849 Digitalisat Gedichte Duncker und Humblot Berlin 1853 Konig Erich von Schweden Trauerspiel in 5 Acten Vereins Buchhandlung Berlin 1857 Digitalisat Beitrage in Anthologien BearbeitenFunf Sonette in Bluthen und Perlen deutscher Dichtung Fur Frauen ausgewahlt von Frauenhand 8 Aufl Erstveroffentlichung und 2 verm Aufl 1851 Carl Rumpler Hannover 1857 S 403 406 Digitalisat Drei Gedichte in Schatzkastlein westfalischer Dichtkunst in hoch und plattdeutscher Sprache Hrsg und mit kurzen Lebensbeschreibungen der Dichter und erlauternden Anmerkungen versehen v Hermann Hartmann Bruns Minden 1885 S 28 31 Digitalisat O neige deine Flugel In Am hauslichen Herd Schweizerische illustrierte Halbmonatszeitschrift Jg 53 H 6 15 Dezember 1939 S 121 Digitalisat Vertonungen BearbeitenIngeborg von Bronsart Funf Weihnachtslieder op 11 Fur eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte componirt Schulzesche Hof Buchhandlung Oldenburg 1880 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Jacobi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie von Otto Jacobi im Lexikon Westfalischer Autorinnen und AutorenEinzelnachweise Bearbeiten Inhaltsverzeichnis zu Bluthen und Perlen deutscher Dichtung Fur Frauen ausgewahlt von Frauenhand 8 Aufl Erstveroffentlichung und 2 verm Aufl 1851 Carl Rumpler Hannover 1857 S XIV Web Ressource Jahresbericht des Berlinischen Gymnasiums von Ostern 1840 bis Ostern 1841 In August Ferdinand Ribbeck Zu der offentlichen Prufung der Zoglinge des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster Akademische Buchdruckerei Berlin 1841 S 55 Web Ressource Verzeichniss der Studirenden an der Koniglichen Universitat zu Berlin von Ostern 1822 bis Michaelis 1822 S 14 von Michaelis 1822 bis Ostern 1823 S 15 von Ostern 1823 bis Michaelis 1823 S 14 von Michaelis 1823 bis Ostern 1824 S 15 Web Ressource Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin Personenverzeichnis Web Ressource Kosener Korpslisten 1910 180 147 Otto Jacobi De Feudorum Origine Trowitzsch Berlin 1825 Web Ressource Anciennitats Liste der Justiz Beamten in sammtlichen Provinzen der Monarchie mit Ausschluss der Rheinprovinz In Jahrbucher fur die Preussische Gesetzgebung Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung Bd 50 H 100 1837 Nr 107 S 700 Web Ressource Kammergerichts Assessoren In Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1834 S 425 Web Ressource Ravensberg In Allgemeines Theater Lexikon oder Encyklopadie alles Wissenwerthen fur Buhnenkunstler Dilettanten und Theaterfreunde Hrsg v Robert Blum Karl Herlosssohn und Hermann Marggraff Bd 6 Altenburg Leipzig 1842 S 163 Web Ressource Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder neuestes encyclopadisches Worterbuch der Wissenschaften Kunste und Gewerbe Bearbeitet von mehr als 220 Gelehrten Hrsg v H A Pierer 2 vollig umgearbeitete Auflage Bd 24 H A Pierer Altenburg 1844 S 307 f Web Ressource Supplement zum Universal Lexikon oder Encyclopadischem Worterbuch er Wissenschaften Kunste und Gewerbe Hrsg v H A Pierer Bd 5 H A Pierer Altenburg 1845 S 436 Web Ressource a b c d Karl Rosenkranz Von Magdeburg bis Konigsberg L Heimann s Verlag Erich Koschny Berlin 1873 S 251 ff Web Ressource Dramatische Bucherschau fur das Jahr 1835 Zweiter Artikel In Blatter fur literarische Unterhaltung Nr 182 30 Juni 1836 S 773 Web Ressource Literatur In Illustrirte Zeitung Bd 20 N F Bd 7 Nr 526 21 Mai 1853 S 331 Web Ressource Miscellen In Literarische Zeitung Nr 37 9 September 1835 Sp 656 Das Stadtgericht zu Berlin In Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1836 S 444 Web Ressource Anciennetatsliste der Appelations Gerichtsrathe In Jahrbuch der preussischen Gerichtsverfassung mit den Anciennetatslisten der Justizbeamten 1 1851 S 313 1839 Web Ressource Personal Veranderungen und Titel Verleihungen bei den Justiz Behorden In Justiz Ministerialblatt fur die preussische Gesetzgebung und Rechtspflege Jg 5 Nr 3 20 Januar 1843 S 13 Web Ressource Das Appellationsgericht in Frankfurt a d Oder In Jahrbuch der preussischen Gerichtsverfassung mit den Anciennetatslisten der Justizbeamten 1 1851 S 83 Web Ressource Personal Veranderungen und Titel Verleihungen bei den Justiz Behorden In Justiz Ministerialblatt fur die preussische Gesetzgebung und Rechtspflege Jg 15 Nr 2 7 Januar 1853 S 9 Web Ressource Todesfalle In Koniglich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats und gelehrten Sachen Vossische Nr 254 30 Oktober 1855 2 Beil S 6 Web Ressource Eintrag bei Find a Grave Web Ressource Normdaten Person GND 117038776 lobid OGND AKS LCCN no91029490 VIAF 17989121 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jacobi OttoALTERNATIVNAMEN Ravensberg Otto vomKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 1803GEBURTSORT BielefeldSTERBEDATUM 29 Oktober 1855STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Jacobi Schriftsteller amp oldid 214166809