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Oswald Theodor Baron von Hoyningen Huene 29 Juli 1885 in Clarens Schweiz 26 August 1963 in Basel war ein deutscher Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Fruhe Jahre 1885 bis 1925 1 2 Tatigkeit im Reichsprasidentenpalais 1925 bis 1934 1 3 Deutscher Gesandter in Portugal 1934 bis 1944 1 4 Nachkriegszeit 1945 bis 1963 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFruhe Jahre 1885 bis 1925 Bearbeiten Hoyningen Huene entstammte einer uradeligen Familie aus dem Baltikum Sein Vater war Alfred Baron von Hoyningen Huene seine Mutter Mary Almeria Colley 1 Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitaten Lausanne Freiburg im Breisgau Bonn Leipzig und Berlin 1 Sein Studium schloss er 1911 mit der Promotion zum Dr jur 1 an der Universitat Gottingen ab Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg als freiwilliger Krankenpfleger in Belgien und Bulgarien 1 teil Wahrend dieser Zeit legte er 1917 das Grosse Juristische Staatsexamen in Berlin ab Nach dem Krieg arbeitete Hoyningen Huene als Jurist 1921 wurde er Staatsanwalt und 1922 trat er in den diplomatischen Dienst ein 1 1922 wurde er in Stockholm 1924 in Belgrad eingesetzt 1 Von 1924 bis 1934 war er im Buro des Reichsprasidenten tatig 1 Am 17 April 1925 heiratete Hoyningen Huene Gudrun von Borsig 1 die Tochter von Conrad von Borsig dem Bruder des Grossindustriellen Ernst von Borsig Tatigkeit im Reichsprasidentenpalais 1925 bis 1934 Bearbeiten 1925 wurde Hoyningen Huene zum Vertreter des Auswartigen Amtes beim Reichsprasidenten ernannt In dieser Eigenschaft hielt er sich in den folgenden neun Jahren standig in unmittelbarer Nahe des Reichsprasidenten Paul von Hindenburg auf und hatte ein Buro in neben den Amtsraumen des Staatsoberhauptes Als aussenpolitischer Adjutant des Reichsprasidenten erstattete Hoyningen Huene zunachst im Rang eines Legationsrates spater im Rang eines Ministerialdirektors Hindenburg taglich Bericht uber die aussenpolitischen Ereignisse und Entwicklungen Ferner ubernahm er eine Art Vorzimmerfunktion fur alle deutschen und auslandischen Diplomaten die bei Hindenburg vorstellig wurden Er empfing diese zunachst in seinem Buro bereitete sie auf ihr Treffen mit dem Prasidenten vor fuhrte sie ins Buro des Staatsoberhauptes stellte sie diesem vor und unterstutzte den Prasidenten gegebenenfalls indem er diesem wahrend seiner Unterredungen mit den Diplomaten als Einflusterer erganzende Informationen gab Nach dem Tod Hindenburgs Anfang August 1934 liess Hoyningen Huene den Kunstler Josef Thorak eine Totenmaske des verstorbenen Reichsprasidenten nehmen 2 Deutscher Gesandter in Portugal 1934 bis 1944 Bearbeiten Am 14 August 1934 wurde Hoyningen Huene von Adolf Hitler der Hindenburg nun als Staatsoberhaupt nachfolgte zum neuen deutschen Gesandten entspricht im heutigen Sprachgebrauch einem Botschafter in Portugal ernannt 1 Die Ernennung war bereits durch Hindenburg ausgesprochen worden In Portugal wo er die deutsche Gesandtschaft in Lissabon bewohnte blieb Hoyningen Huene bis 1944 als Gesandter tatig Ein britischer Autor beschreibt ihn fur diese Zeit als einen Karrierediplomaten der Papenschule a career diplomat of the von Papen school 3 Am 11 April 1939 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 September desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 7 077 241 4 Wahrend seiner Zeit in Portugal freundete sich Hoyningen Huene eng mit Salazar und Staatsprasident Carmona an 5 Daneben unterhielt er auch Kontakte zum Herzog und zur Herzogin von Windsor 6 und zu Otto Wolff 7 Ausserdem agierte er als Mittelsmann des deutschen Abwehrchefs Wilhelm Canaris in Lissabon 8 Erich Schroder war der SD Fuhrer in der Botschaft Im Juli 1943 uberreichte Hoyningen Huene dem portugiesischen Staatschef Carmona ein Geschenk Hitlers das aus einem eigenhandig signierten Bild des Diktators sowie Original Dokumenten aus dem sog Peninsula Krieg bestand Hoyningen Huenes gutes Verhaltnis zu Salazar konnte allerdings nicht verhindern dass dieser den Alliierten im Oktober 1943 erlaubte Seebasen auf den Azoren einzurichten 9 Nachkriegszeit 1945 bis 1963 Bearbeiten Infolge der Nachwehen des 20 Juli 1944 wurde Hoyningen Huene von seinem Posten als deutscher Gesandter in Portugal abberufen Es folgte bis 1948 eine Internierung in Konstanz spater in Schloss Langenstein bei Graf Douglas anfangs durch die deutsche Reichsregierung danach durch die Amerikaner Am 11 Oktober 1945 erfolgte in Wiesbaden ein Verhor durch amerikanische Offiziere Im August 1947 wurde er von Robert Kempner verhort Hoyningen Huene behauptete dabei an der Entfuhrung Berthold Jacobs aus Lissabon nicht beteiligt gewesen zu sein sondern er verlegte die Aktion in das Jahr 1945 und schob die Verantwortung seinem Nachfolger Gustav Adolph von Halem sowie der Gesandtschaft in Madrid zu Auch einen Kontakt zu dem deutschen Agenten in den USA George Sylvester Viereck bestritt er Die Entnazifizierung erkannte ihn als Nicht belastet Danach kehrte Hoyningen Huene fur die Zeit 1948 bis 1963 als Privatmann nach Estoril Portugal zuruck 1952 regte die portugiesische Regierung an Hoyningen Huene als deutschen Gesandten Botschafter fur Portugal zu reaktivieren Salazar war dabei so sehr an einer Neubestallung seines alten Freundes gelegen dass er viermal in Bonn sowie auch in London Washington und Paris Schritte unternahm um die Wiedereinsetzung des alten Gesandten zu erreichen 10 Die Bonner Regierung lehnte es jedoch ab den ehemaligen Gesandten des nationalsozialistischen Deutschlands als Botschafter der Bundesrepublik auf seinen alten Posten zuruckkehren zu lassen 11 Hoyningen Huene wurde auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf beigesetzt Sein Nachlass lagert im politischen Archiv des Auswartigen Amtes Schriften BearbeitenDie Regelung der verminderten Zurechnungsfahigkeit im Deutschen Osterreichischen und Schweizerischen Vorentwurf Borno Leipzig 1911 Dissertation Literatur BearbeitenMaria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 2 Gerhard Keiper Martin Kroger G K Schoningh Paderborn u a 2005 ISBN 3 506 71841 X Weblinks BearbeitenNurnberger Prozesse Dokumente Hoyningen Huene PDF 1 6 MB bei Institut fur ZeitgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Herrmann A L Degener Degeners Wer ist s 1935 X Ausgabe Eine Sammlung von rund 18 000 Biographien mit Angaben uber Herkunft Familie Lebenslauf Veroffentlichungen und Werke Lieblingsbeschaftigung Mitgliedschaft bei Gesellschaften Anschrift und anderen Mitteilungen von allgemeinem Interesse Auflosung von ca 5000 Pseudonymen Berlin Verlag Hermann Degener 1935 Artikel Oswald Hoyningen Huene S 724 25 Luis Trenker Alles gut gegangen Geschichten aus meinem Leben 1974 S 317 Charles Higham Wallis Secret Lives of the Duchess of Windsor 1988 S 248 Dort wird er weiter als polished etwa wie aus dem Ei gepellt und ingenious pfiffig beschrieben Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 17060283 Der Spiegel 12 1952 S 3 Dort heisst es er sei bei Salazar gut gelitten gewesen Der Spiegel 52 1953 S 3 spricht sogar davon dass Hoyningen Huene zu Salazar in einem besonderen Vertrauensverhaltnis stehe Charles Highman The Duchess of Windsor The Secret Life 1988 S 284 Peter Danylow Ulrich S Soenius Otto Wolff Ein Unternehmen zwischen Wirtschaft und Politik 2005 S 398 Michael Mueller Canaris Hitlers Abwehrchef 2006 S 406 Bargain Bases in Times Magazine vom 25 Oktober 1943 Der Spiegel 52 1953 S 3 Der Spiegel 12 1952 S 3 Normdaten Person GND 117028614 lobid OGND AKS LCCN no2018065499 VIAF 27837775 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Hoyningen Huene Oswald von ALTERNATIVNAMEN Hoyningen Huene Oswald Theodor von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Diplomat GEBURTSDATUM 29 Juli 1885 GEBURTSORT Clarens VD Schweiz STERBEDATUM 26 August 1963 STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oswald von Hoyningen Huene amp oldid 235909031