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Der Ostfriedhof oder Pradler Friedhof ist mit 6 8 ha Flache der grosste der Friedhofe in Innsbruck und neben dem Westfriedhof einer der beiden Hauptfriedhofe der Stadt Er befindet sich am sudlichen Stadtrand im Stadtteil Pradl an der Grenze zu Amras und wurde in den Jahren 1912 bis 1913 errichtet Eingangsbereich mit Einsegnungskapelle Pfeilervorhalle und Aufbahrungshalle mit Turm an der KaufmannstrasseBlick uber den Friedhof Richtung Suden zur Kriegergedachtniskapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Gebaude 3 1 Einsegnungskapelle 3 2 Pfeilervorhalle 3 3 Aufbahrungshalle 3 4 Kriegergedachtniskapelle 4 Denkmaler und Grabmaler 5 Auf dem Friedhof bestattete Personlichkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Friedhof wurde von 1912 bis 1913 nach Planen von Eduard Klingler als Ersatz fur den alten Pradler Friedhof am sudostlichen Stadtrand an der Grenze zur damals noch selbststandigen Gemeinde Amras angelegt 1 Er sollte ursprunglich der Beisetzung der Verstorbenen aus dem Stadtspital und aus den Stadtteilen Dreiheiligen und Pradl dienen Den Grund hatte der Eigentumer der Kapellerwirt Happ in Amras 1909 der Stadt fur 12 Kronen pro Quadratklafter uberlassen 2 1985 86 und 2003 wurde der Friedhof nach Sudwesten erweitert 3 4 Anlage Bearbeiten nbsp Blick uber das Graberfeld des alten Teils Richtung NordenDer Friedhof ist eine weitlaufige Anlage mit einer Flache von insgesamt 67 700 m 5 Der altere Teil liegt zwischen Kaufmannstrasse und Wiesengasse nordlich angrenzend an den Amraser Soldatenfriedhof Im Norden wird er durch mehrere Gebaude darunter die Kapelle und die Aufbahrungshalle begrenzt im Osten und Suden ist er von einer Mauer mit abgeschragten Ecken umgeben Der Hauptzugang erfolgt von der Kaufmannstrasse durch die Vorhalle der Kapelle Die Anlage ist asymmetrisch gestaltet und durch ein axiales Wegesystem in rund 80 kleine grossteils quadratische Grabfelder unterteilt 1 Der alte Friedhofsteil mit Kapellen Verwaltungsbauten und Mauer steht unter Denkmalschutz Der neuere 1985 angelegte und 2003 erweiterte Teil erstreckt sich sudlich der Wiesengasse auf Amraser Gebiet und schliesst westlich an den Soldatenfriedhof an Er ist parkartig mit halb kreisformigen und radialen Wegen gestaltet wodurch sich 18 ungleich grosse Grabfelder ergeben 1 Zwei Grabfelder im Suden des Areals stehen auch Muslimen zur Verfugung 4 An den Seiten befinden sich Urnennischen Am sudlichen Rand steht das 1998 99 errichtete und 2005 erweiterte Krematorium eines von derzeit Stand 2021 17 aktiven Krematorien in Osterreich Gebaude BearbeitenDie Nordseite des Friedhofs wird durch die miteinander verbundenen Gebaude der Einsegnungskapelle mit Pfeilervorhalle der Aufbahrungshalle und eines Verwaltungsbaus begrenzt Die Gebaude wurden von Eduard Klingler im Heimatstil entworfen und in den Jahren 1912 bis 1916 errichtet Einsegnungskapelle Bearbeiten nbsp Einsegnungskapelle von Suden Friedhofsseite Die Kapelle uber annahernd quadratischem Grundriss wird von einem steilen Satteldach mit Dachreiter bekront Der Zugang von der Strasse erfolgt im Norden durch die Pfeilervorhalle an der Sudseite zum Friedhof befindet sich eine ubergiebelte Rundbogenadikula mit Brecciesaulen flankiert von zwei kleineren Rundbogennischen Der hohe Innenraum ist mit romanisierenden Elementen gestaltet uber einer hohen Sockelzone schliessen von Rafael Thaler 6 um 1916 geschaffene Wandgemalde an Die vom Jugendstil beeinflusste Ausmalung zeigt in den rasterartig angelegten Bildfeldern ornamentale und szenische Darstellungen Die aufwendig gestaltete Holzdecke ist mit Schablonenmalerei versehen Uber der Vorhalle befindet sich die Empore die im Osten und Westen ubereck gefuhrt wird 7 8 Pfeilervorhalle Bearbeiten nbsp PfeilervorhalleDie zweischiffige Pfeilervorhalle weist je neun kreuzgratgewolbte Joche auf Die verbreiterte Mittelachse wird durch massive romanisierende Saulen aus rotlichem Marmor flankiert die mit vegetabil figuralen Kapitellen und Basen gestaltet sind Nach Norden hin ist der Gang mit Rundbogenfenstern verglast Durch die Vorhalle erfolgt der Zugang zur Kapelle zur Aufbahrungshalle und zum Friedhof Im Osten schliesst eine vierjochige kreuzgratgewolbte Pfeilerarkade mit Gruftgrabern an 9 Aufbahrungshalle Bearbeiten Die Aufbahrungshalle ist ein langgestreckter zweigeschossiger Komplex mit Giebelfassade Der Turm im Nordwesten weist ein steiles Zeltdach und romanisierenden gekuppelte Schalloffnungen auf und uberragt die gesamte Anlage Im Suden und Westen ist die Aufbahrungshalle von ebenerdigen Erweiterungsbauten umgeben 10 Kriegergedachtniskapelle Bearbeiten nbsp KriegergedachtniskapelleDie im Suden des alten Teils in der Achse der Einsegnungshalle gelegene und in die Umfassungsmauer des Friedhofes eingebundene Kapelle wurde 1916 nach Planen von Theodor Prachensky als Gedenkkapelle errichtet und 1930 zum Mausoleum fur gefallene Soldaten umgestaltet Der byzantinisierend romanisierende Bau besteht aus einem achteckigen Hauptraum mit Tambour und Zeltdach sowie einer Vorhalle im Norden der Apsis im Suden und einer Krypta Der Innenraum wird bestimmt durch im Achteck angeordnete romanisierende Pfeilerarkaden die sich abwechselnd in runde und eckige Nischen offnen Die einzelnen Bereiche sind durch kontrastreiche Farbgebung gegliedert die Zonen uber den Bogen sind mit Mosaiken geschmuckt die zwei Rundbogenfenster der Apsis weisen Glasgemalde auf 11 Denkmaler und Grabmaler Bearbeiten nbsp Denkmal am KinderfeldUber die Anlage verteilt finden sich mehrere besondere Graber und Gedenkstatten Am Kinderfeld sind fruh verstorbene Babys und Kleinkinder beigesetzt an die ein 1992 12 vom Bildhauer Georg Loewit gestaltetes Denkmal erinnert Das Grab der Einsamen mit seinem Denkmal dient der Beisetzung von alleinstehenden Personen oder solchen die ein anonymes Grab wunschen Das Anatomiedenkmal erinnert an die Verstorbenen die ihren Korper nach dem Ableben der Universitat zu medizinisch wissenschaftlichen Zwecken hinterlassen haben 5 Ein Ehrengrab mit Gedenkstatte beherbergt die umgebetteten Gebeine vom 1856 aufgelassenen Spitalsfriedhof am heutigen Adolf Pichler Platz 13 Im Bombenopfergrab sind 108 Opfer von Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg beigesetzt 14 Auf dem Friedhof bestattete Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Grab von Franz MairMarianne Barcal 1947 2014 Gemeinderatin Walter Caldonazzi 1916 1945 Widerstandskampfer Maria Ducia 1875 1959 Mitbegrunderin der sozialdemokratischen Frauenbewegung und Landtagsabgeordnete 15 Inge Hock 1922 2014 Malerin 16 Eduard Klingler 1861 1916 Architekt Josef Ladurner 1908 1997 Geologe und Mineraloge Franz Mair 1910 1945 Gymnasiallehrer und Widerstandskampfer Bernd Michael Rode 1946 2022 Chemiker Franz Roilo 1907 1977 Bildhauer 16 Adelheid Schneller 1873 1955 Historikerin und Schriftstellerin Rafael Thaler 1870 1947 Maler und Restaurator 17 Ehrengrab der Stadt Innsbruck 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ostfriedhof Innsbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Plan des Friedhofs PDF 1 6 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c Muller Wiesauer Stadtischer Ostfriedhof Pradler Friedhof In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 4 Marz 2014 Der projektierte Ostfriedhof in Innsbruck In Innsbrucker Nachrichten 1 Oktober 1909 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung ibn Parkanlage Ostfriedhof ist nun fertig In Innsbrucker Stadtnachrichten Nr 8 1986 S 1 Digitalisat a b Erweiterung des Pradler Friedhofs abgeschlossen In Innsbruck informiert Februar 2004 S 20 Digitalisat a b Stadt Innsbruck Die Innsbrucker Friedhofe Orte des Besinnens Spiegelbilder des Lebens PDF 7 5 MB Vom Pradler Friedhof In Innsbrucker Nachrichten 24 Oktober 1916 S 6 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung ibn Muller Wiesauer Friedhofskapelle Einsegnungskapelle In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 4 Marz 2014 Amt der Tiroler Landesregierung Kulturabteilung Hg Kulturberichte aus Tirol 2013 64 Denkmalbericht Innsbruck 2013 S 36 37 PDF 11 5 MB Muller Wiesauer Pfeilervorhalle am Pradler Friedhof In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 18 Juni 2016 Muller Wiesauer Friedhofskapelle Aufbahrungshalle In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 4 Marz 2014 Muller Wiesauer Friedhofskapelle Kriegergedachtniskapelle In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 4 Marz 2014 Georg Loewit Offentliche Arbeiten a b Stadt Innsbruck Ehrengraber der Stadt Innsbruck Stand 17 06 2021 Memento des Originals vom 3 Oktober 2022 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www innsbruck gv at PDF 219 kB Innsbrucker Friedhofe Orte der Stille und des Gedenkens In Innsbruck informiert November 1996 S 13 Digitalisat Graberbesuch zum 1 November Tiroler Bund Sozialdemokratischer FreiheitskampferInnen Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschisten a b Friedhofe Stadt Innsbruck abgerufen am 28 September 2022 Helmuth Oehler Edle Damen in Pradl fleissig klug literarisch gebildet und werktatig In Innsbruck informiert Februar 2011 S 59 und 62 Digitalisat 47 257969 11 419904 Koordinaten 47 15 28 7 N 11 25 11 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostfriedhof Innsbruck amp oldid 229150001