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Die Oria war ein norwegisches Handelsschiff das am 12 Februar 1944 vor Kap Sounion auf Grund lief und sank wobei rund 4100 Menschen ums Leben kamen Oria p1 SchiffsdatenFlagge Norwegen NorwegenFrankreich Vichy Vichy FrankreichDeutsches Reich NS Deutsches Reichandere Schiffsnamen Ste JulienneSchiffstyp StuckgutschiffEigner D S A S Garonne Fearnley amp Eger OsloBauwerft Osbourne Graham amp Company North HyltonBaunummer 222Ubernahme 1920Verbleib 1944 gestrandet und gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 86 90 m Lua Breite 13 30 mTiefgang max 5 80 mVermessung 2 127 BRT 1 256 NRT Besatzung 30MaschinenanlageMaschine 1 Dreifachexpansions Dampfmaschine G Clark Sunderland Hochst geschwindigkeit 10 0 kn 19 km h Propeller 1 FestpropellerTransportkapazitatenTragfahigkeit 3540 tdwSonstigesKlassifizierungen Lloyd s Register of ShippingBewaffnung ab 19421 8 8 cm FlaK 1 3 7 cm FlakAristotelis Zervoudis beim Tauchgang zum Wrack Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Der Untergang 3 Unglucksursache 4 Die Entdeckung des Wracks 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeschichte BearbeitenDas Schiff wurde 1920 auf der Werft Osbourne Graham amp Company in North Hylton Sunderland gebaut und an die Osloer Reederei Fearnley amp Eger abgeliefert Im Juni 1940 wurde das Schiff in Casablanca interniert 1941 wurde das Schiff der Vichy Regierung unterstellt die es als Ste Julienne im Mittelmeer einsetzte Im November 1942 wurde das Schiff auf die norwegischen Eigner zuruckubertragen und wieder in Oria umbenannt aber noch im selben Jahr der Mittelmeer Reederei in Hamburg unterstellt Fur den Einsatz als militarisches Frachtschiff wurde am Bug ein 8 8 cm FlaK als Hauptartillerie und zur Flugabwehr ein 3 7 cm Flak installiert Der Untergang BearbeitenNach der Eroberung der Agais durch die Wehrmacht kam es dort zu Versorgungsengpassen Um die Lage zu entscharfen schlugen Generalfeldmarschall Maximilian von Weichs und Vizeadmiral Werner Lange vor die 98 000 italienischen Militarinternierten in die Turkei abzuschieben Adolf Hitler widersprach dem jedoch da man dringend Zwangsarbeiter fur die Rustungsindustrie benotigte Aus diesem Grund nutzte man ab Anfang 1944 jede verfugbare Transportkapazitat und so kam auch die Oria als Transporter zum Einsatz 1 Im Februar 1944 befand sich die Oria im Geleit der Torpedoboote TA 16 TA 17 und TA 19 unter dem Kommando des Fregattenkapitans Dominik auf einer Reise von Leros uber Rhodos nach Piraus 2 Am 11 Februar 1944 um 9 30 Uhr erreichte man den Hafen von Rhodos und lief am selben Tag um 17 40 in Richtung Piraus bei schwerem Sturm aus Sudwest mit Windstarken von 10 Bft wieder aus An Bord befanden sich 4046 italienischen Militarinternierte 43 Offiziere 118 Unteroffiziere und 3885 Soldaten nach anderen Angaben waren es 4116 3 etwa 60 deutsche Soldaten und 30 Besatzungsmitglieder Als man sich der Kuste Attikas naherte anderten die Torpedoboote ihren Kurs in westliche Richtung um genugend Abstand zum Festland zu halten sowie nicht in Gefahr zu kommen von dem Sturm an die Kuste gedrangt zu werden Da die Oria weiter auf einem nordwestlichen Kurs fuhr wurde sie mehrmals aufgefordert diesen zu andern In dem Sturm brach jedoch bald die Funkverbindung ab Am 12 Februar um 18 45 Uhr traf die Oria mit ihrer Steuerbordseite auf den Medina Felsen 4 der etwa 1 m unter der Wasserlinie lag ostlich der Insel Patroklos Das Schiff brach in zwei Teile und sank sehr schnell Nur das Bug lag zunachst noch uber Wasser Erst einen Tag darauf erreichten erste Rettungsboote den Ort des Unfalls Durch ein Loch das man mit einem Schweissbrenner in den Schiffsrumpf brannte konnten funf italienische Internierte befreit werden Insgesamt uberlebten nur 21 italienische Internierte sechs deutsche Soldaten und sieben Besatzungsmitglieder darunter der norwegische Kapitan und ein griechischer Maschinist Etwa 4 100 Menschen starben 4025 italienische Internierte etwa 54 deutsche Soldaten und 23 Besatzungsmitglieder darunter 21 Griechen In den folgenden Tagen wurden zahlreiche Leichen der italienischen Internierten an der Kuste hauptsachlich am Strand von Legrena angespult Sie wurden in einem Massengrab das 100 m von der Kuste entfernt angelegt wurde begraben Das Schiffsungluck wurde geheim gehalten So berichteten weder die griechische Schifffahrtsbehorde das Ministerium der Handelsmarine noch die lokalen Zeitungen von der Havarie Diese Informationspolitik fuhrte auch dazu dass heute nicht die genaue Zahl der Opfer bekannt ist Unglucksursache BearbeitenAls Ursache des Unglucks identifizierte man einen Fehler bei der Navigation des Kapitans Bjorn Rasmussen Dieser hatte zugegeben dass er davon ausging dass er sich zum Zeitpunkt des Unglucks nicht bei der Insel Patroklos sondern bei der etwa 21 km nordwestlich gelegenen Insel Fleves befand Ausserdem war das Schiff uberladen und lag sehr tief im Wasser Auch das hohe Alter der Oria und schlechte Wartung waren sicher Faktoren die zum Ungluck beitrugen Die Entdeckung des Wracks BearbeitenAm 15 Juni 1949 wurde das Wrack der Oria lokalisiert und in der Folge versteigert Von zwei griechischen Berufstauchern wurde das Schiff wahrend zahlreichen Tauchgangen zwischen 1951 und 1953 zerlegt und der Schrott verkauft Hierbei fanden sie auch menschliche Uberreste und deren personlichen Besitz Diese wurden an italienische Diplomaten ubergeben 1958 entdeckte ein Bauer menschliche Knochen auf seinem Feld Die informierte italienische Behorde liess Anfang der 1960er Jahre nach dem Massengrab suchen und wurde schliesslich fundig 1999 entdeckte der Taucher Aristotelis Zervoudis die Uberreste des Wracks wieder das jedoch erst 2001 identifiziert werden konnte Hierfur ernannte ihn der Italienische Prasident Sergio Mattarella im Dezember 2017 zum Ritter des Ordens des Sterns von Italien Bei einer feierlichen Ubergabe erhielt er im Juni 2018 die Auszeichnung vom italienischen Botschafter in Griechenland Am 70 Jahrestag des Unglucks wurde am 12 Februar 2014 ein Denkmal eingeweiht das an die Verstorbenen erinnern soll Es steht an einem Parkplatz an der Ethniki Odos 91 zwischen Thymari und Charakas gegenuber der Insel Patroklos Zeitgleich wurde eine Gedenktafel aus Metall am Meeresboden dort wo das Wrack gefunden wurde abgelegt 5 Literatur BearbeitenHocking Charles Dictionary of Disasters at Sea During the Age of Steam Including Sailing Ships and Ships of War Lost in Action 1824 1962 1 Auflage Lloyd s Register of Shipping London 1969 ISBN 0 900528 03 6 englisch Weblinks BearbeitenEintrag bei Wrecksite englisch The Greek Shipwreck Deadlier than the Titanic SS Oria englisch Urs Hessling Katastrophe am Kap Sounion bei historisches marinearchiv de Oria The Invisible Graves englisch Il naufragio del piroscafo Oria italienisch Fussnoten Bearbeiten Peter Schenk Kampf um die Agais Mittler Hamburg 2000 ISBN 3 8132 0699 8 S 111 128 Eintrag Seekrieg 1944 Februar bei Wurttembergische Landesbibliothek Il naufragio del piroscafo Oria Lista Imbarcati Mediterranean Pilot Band 4 2 Ausgabe Washington 1925 S 115 online Video 944 ORIA Shipwreck Honorary Event bei Youtube37 65 23 983333333333 Koordinaten 37 39 0 N 23 59 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oria Schiff 1920 amp oldid 236632741