www.wikidata.de-de.nina.az
Der Orden von Port Royal kurz OPR ist eine nordisch katholische Zisterzienserkongregation Es existieren mehrere Niederlassungen in Deutschland USA Polen Kamerun und Haiti Inhaltsverzeichnis 1 Tradition 2 Geschichte des heutigen Konventes 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseTradition BearbeitenDer Orden tragt den Namen des aufgelosten Klosters Port Royal des Champs in Frankreich An dessen geistliche und theologische Traditionen zisterziensische Spiritualitat und Stundengebet Jansenismus Gallikanismus bzw Konziliarismus knupft der heutige Orden an und beabsichtigt auf diese Weise eine Wiederbelebung dieser traditionsreichen monastischen Gemeinschaft Das 1204 gegrundete franzosische Kloster Port Royal des Champs gehorte ursprunglich zum weiblichen Zweig des Zisterzienserordens Im 17 Jahrhundert wurde Port Royal zum Mittelpunkt einer eigenen geistlichen Bewegung die unter dem Einfluss des Jansenismus den Anspruch erhob ein unverfalschtes aus innerem Antrieb und personlicher Anspruchslosigkeit gelebtes Christsein welches allein auf Gottes Gnade vertraute zu vertreten Diese Bewegung hatte bald in Frankreich und spater auch in den Niederlanden viele Anhanger vor allem unter Intellektuellen Eine zentrale Rolle spielten die Schwestern Angelique und Agnes Arnauld die beide zeitweise als Abtissinnen fungierten und ihr Bruder Antoine Arnauld Bewegt von ihrer spirituellen Anziehungskraft bildete sich auch eine Gemeinschaft von Mannern die fur gewisse Zeiten ihres Lebens als Solitaires Einsiedler in die Nahe der Abtei zogen Der bekannteste Anhanger der Port Royal Bewegung war der Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal Die Bewegung von Port Royal zog sich allerdings wegen ihres Zulaufs auch einflussreiche Feinde zu und wurde wegen ihrer Nahe zum Jansenismus und ihres Eintretens fur ein einfaches Leben und fur eine gewisse Unabhangigkeit von einer gesetzesorientierten Frommigkeit immer wieder der Ketzerei verdachtigt Der Konflikt mit Rom und dem damals einflussreichen Jesuitenorden sowie schliesslich auch mit Ludwig XIV fuhrte schliesslich dazu dass das Kloster Port Royal des Champs 1709 aufgehoben und 1710 dem Erdboden gleichgemacht wurde Das Tochterkloster Port Royal de Paris war inzwischen einer anderen der politischen Linie angepassteren Leitung unterstellt worden Dennoch blieb vieles vom Geist von Port Royal lebendig Viele Port Royalisten flohen ins Erzbistum Utrecht der Alt Katholischen Kirche der Niederlande die aus ahnlichen Grunden wie Port Royal des Jansenismus verdachtigt in Ungnade fiel und schliesslich aufgrund einer vom Papst nicht bestatigten Wahl eines neuen Erzbischofs von Utrecht Cornelius Steenoven 1661 1725 im Jahr 1723 sowie dessen nicht erlaubter Weihe im Folgejahr durch den franzosischen Missionsbischof Dominique Varlet 1678 1742 der die papstliche Bulle Unigenitus Dei filius nicht unterzeichnet hatte von Rom getrennt wurde Der Geist von Port Royal beflugelte schliesslich Prof Joseph Hubert Reinkens 1821 1896 den spateren alt katholischen Bischof und seinen Bruder den Bonner Pfarrer Wilhelm Reinkens sowie den geistlichen Philosophieprofessor Franz Peter Knoodt den spateren zweiten Generalvikar der Alt Katholische Kirche in Deutschland und andere Manner und Frauen aus ihrem Umfeld in der Mitte des 19 Jahrhunderts in einem Leben aus der Unmittelbarkeit der Gnade Gottes und Einfachheit geistliche Gemeinschaft zu suchen Knoodt wollte sogar das aufgeloste Kloster Nonnenwerth bei Rolandseck erwerben um dort ein neues Port Royal als spirituelles Zentrum zu grunden Erst die Auseinandersetzungen im Vorfeld des I Vatikanums spaltete die Gruppe und machte die kommunitaren Plane zunichte 1 Geschichte des heutigen Konventes BearbeitenEine Gruppe von Altkatholiken errichtete den Orden 1946 in Ungarn neu und unterstellte sich der polnischen Altkatholischen Kirche der Mariaviten In den 50er und 60er Jahren wurde wiederum bei einigen Mannern und Frauen in Deutschland die Suche nach geistlicher Verbindlichkeit und einem geistlichen Zentrum nach der Art von Port Royal lebendig Dies mundete in der Grundung der heutigen Gemeinschaft welche sich kanonisch den Ungarn anschloss Im Jahr 1999 etablierte sich in Kaufbeuren ein klosterlicher Konvent der den Namen Orden von Port Royal OPR annahm 2002 mietete er das Abteigebaude in Leinau bei Kaufbeuren an Im Jahr 2004 beschloss der Orden sich der Jurisdiktion des Katholischen Bischofs der Alt Katholiken in Deutschland zu unterstellen Im Oktober 2010 trennte sich der Orden wieder von der Alt Katholischen Kirche in Deutschland und wird nun wieder von einer eigenen Synode geleitet Derzeit besitzt der Orden Filialkloster und Niederlassungen in Haiti Gabun Kamerun und den USA welche zum Teil in die Anglikanische Gemeinschaft eingebunden sind Im Jahr 2010 folgte der Umzug der Abtei St Severin in das Gebaude einer ehemaligen Funkerschule zwischen Oberbeuren und Friesenried Im nahe gelegenen Kaufbeurer Stadtteil Neugablonz richteten die Monche von St Severin 2001 den Gebetsraum St Lukas ein 2 Im Oktober 2012 und im Mai 2013 haben sich Geistliche und Laien der Polnisch Katholischen Nationalkirche dem Orden als Regularoblaten angeschlossen Im Jahr 2011 wurde der Orden Mitglied der Nordisch Katholischen Kirche in der Union von Scranton Somit besteht Kirchengemeinschaft mit der Polnisch Katholischen Nationalkirche Die Abtei wurde zum ersten Kloster welches das monastische Leben in den altkatholischen Kirchen der Union von Scranton wiederbelebt 3 In Polen ist im Jahr 2012 das Ordenshaus Samarytanin in Warschau und das Ordenshaus in Neuwedell dem Orden von Port Royal beigetreten 4 Weblinks Bearbeitenwww port royal de www abtei st severin de Oystein Lid Tysk kloster knyter seg til Den nordisk katolske kyrkja Bericht der Nordisch Katholischen Kirche vom 26 Januar 2012Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Vobbe Angela Berlis Ein neues Port Royal alt katholisch de 2004 abgerufen am 15 Marz 2016 Die Kapelle Website von St Lukas Kaufbeuren abgerufen am 15 Marz 2016 Oystein Lid Tysk kloster knyter seg til Den nordisk katolske kyrkja Bericht der Nordiskkatolsk vom 26 Januar 2012 Neue Gemeinschaft in Polen in den Orden von Port Royal aufgenommen Memento vom 24 Marz 2016 im Internet Archive Website der Abtei St Severin und des Ordens von Port Royal abgerufen am 12 Februar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orden von Port Royal amp oldid 196239334