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Die Operation Roundup war ein von den Briten in der Fruhphase des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1941 ausgearbeitetes Unternehmen zur Invasion in Westeuropa das ab dem Fruhjahr 1942 von den vereinten Planungsstaben der Briten und Amerikaner fortgefuhrt und zusammen mit dem Plan zur Operation Sledgehammer im April 1942 den Fuhrungsebenen prasentiert wurde Roundup war im Gegensatz zur Operation Sledgehammer ein Plan zu einer deutlich erweiterten Invasion die in den Grundzugen schon der spateren Operation Overlord bzw Operation Neptune entsprach Die Ausfuhrung war fur die erste Halfte des Jahres 1943 vorgesehen Dazu wollten die USA im Zuge der Operation Bolero eine 1 Mio Mann starke Invasionsstreitmacht in Grossbritannien aufstellen Inhaltsverzeichnis 1 1941 2 1942 2 1 Roundup Planung durch General Marshall 3 1943 4 Weblinks1941 BearbeitenDie erste Ausarbeitung der Briten 1941 entwarf ein Szenario zu einer Invasion die mit verhaltnismassig wenig Ausrustung und Soldaten stattfinden sollte Dabei wurde ein demoralisiertes Drittes Reich vorausgesetzt das nicht mehr an einen Sieg glauben und alle Krafte zuruckziehen wurde um das eigene Territorium zu verteidigen Als Landungszonen waren Strande ostlich von Le Havre bis nach Dieppe vorgesehen Ziel war die Einnahme eines Gebiets zwischen Calais und der Seine das 75 bis 100 Meilen in das Landesinnere ragte Die Invasionsarmee sollte dann weiter nordlich Antwerpen erobern und uber die Maas bei Luttich nach Deutschland eindringen Insgesamt waren 6 1 3 Infanteriedivisionen 6 Panzerdivisionen und 6 Panzerbrigaden mit den jeweiligen Nachschubeinheiten fur den Vorstoss vorgesehen Fur die Kustenbombardierung sahen die Briten nur drei Schiffe inklusive eines Schlachtschiffs vor Dies zeigt mit welch geringer deutscher Gegenwehr gerechnet wurde und welches geringe Militar bzw Strategieverstandnis die Briten zu dieser Zeit hatten Die 1941er Version des Roundup Plans wurde nicht ernsthaft weiterbetrieben und auch nie offiziell den Fuhrungsebenen vorgestellt Nach der ARCADIA Konferenz in Washington D C am 31 Dezember 1941 bekraftigten der britische Premierminister Winston Churchill und der amerikanische Prasident Franklin D Roosevelt trotz des Eintritts der USA in den Krieg nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour die Pramisse Germany first Deutschland zuerst Nun begannen die gemeinsamen ernsthaften Konsultationen zur Ausarbeitung der Angriffsplane 1942 BearbeitenBedingt durch die jeweilige Perspektive des anderen liefen die Planungen aus zwei Gesichtspunkten heraus Die Briten die naher am Kriegsgeschehen waren und ihr eigenes Land direkt bedroht sahen legten ihr Hauptaugenmerk auf die Schwierigkeiten eines Invasionsangriffs mit allen logistischen und taktischen Problemen Im Gegenzug lag der Schwerpunkt der Amerikaner die rund 3 000 Meilen vom Geschehen entfernt waren eher auf der globalen Strategie da sie auch den pazifischen Raum durch den Krieg mit Japan zu berucksichtigen hatten Jede dieser Perspektiven leistete aber einen wichtigen Beitrag zum Aufbau des Plans In einem waren sich beide Seiten einig je eher man die Initiative der Achsenmachte eindammen konnte umso eher war es moglich uberflussige Ressourcen zur Verteidigung abzubauen und einem schlagkraftigen Angriffsheer zur Verfugung zu stellen Im Januar 1942 favorisierten Churchill und Roosevelt einen ersten Invasionsplan fur die Landung in Nordafrika die Operation Gymnast aber schon im Marz wurde dieser wieder fallengelassen da sich die USA nun starker als vorgesehen im Pazifikraum engagieren mussten Der amerikanische Planungsstab ging nun an die Ausarbeitung der Operation Sledgehammer zur Bildung einer alliierten Westfront Die komplette Operation war aber abhangig davon ob die UdSSR die deutschen Krafte binden oder sogar zuruckschlagen konnte Roundup Planung durch General Marshall Bearbeiten Am 25 Marz 1942 bestellte Roosevelt Kriegsminister Henry L Stimson ins Weisse Haus um Erkundigungen daruber einzuholen ob bei kunftigen Offensiven US Truppen besser in Nordafrika oder Nordwesteuropa eingesetzt werden konnten Die Antwort aus dem Kriegsministerium erhielt er von General George C Marshall am 2 April Dieser legte dem Prasidenten einen kompletten Plan fur eine Uberquerung des Armelkanals im Jahr 1943 vor Der Plan sah eine Dreiteilung der Operation vor die Vorbereitungsphase die eigentliche Kanaluberquerung mit dem Aufbau von Bruckenkopfen zwischen Le Havre und Boulogne sur Mer und schliesslich den Zusammenschluss und Ausbau der Bruckenkopfe Die Logistik setzte den fruhestmoglichen Beginn der Phase Zwei auf den 1 April 1943 wahrend mit der Vorbereitungsphase der Organisation Bewaffnung und Einschiffung der notigen Truppen sofort begonnen werden konnte Im Sommer 1942 sollten kleine Vorhuteinheiten an den zuganglichen Feindkusten landen die nach den Worten Marshalls den ersten Aufbau einer aktiven Front leisten sollten Zum einen konnten damit deutsche Soldaten von der russischen Front abgezogen werden um einen Beitrag zu Stalins Entlastung zu leisten und zum weiteren sollten sie die Furcht der Deutschen erhohen dass aus einem der kleinen Bruckenkopfe eine umfangreiche Invasion erwachsen konnte Fur die Hauptinvasion die fur den Fruhling 1943 geplant war wurden 48 Divisionen vorgesehen die von 5 800 Kampfflugzeugen unterstutzt werden sollten Die Landungsstrande sollten zwischen Etretat nordlich von Le Havre und Cap Gris Nez sowie der Hauptangriffskeil auf beiden Seiten der Sommemundung liegen Von dort aus war vorgesehen die Bruckenkopfe bis zur Einnahme von Le Havre und bis an die Seine auszubauen Marshalls Plan legte auch dediziert die Strategie zu Produktion Training sowie Bereitstellung und Verschiffung der Einheiten fest Es gab zwar noch genug Planungszeit aber die Entscheidung fur den Plan sollte schnell getroffen werden da nach den aktuellen Produktionszahlen die USA bis zum vorgesehenen Invasionszeitpunkt nur etwa 10 der Landungsboote fertigen und liefern konnen wurden In der zweiten Aprilwoche begaben sich Marshall und ein direkter Beauftragter von Roosevelt nach London um eine schnellstmogliche Entscheidung beim britischen Planungsstab herbeizufuhren Innerhalb sehr kurzer Konsultationen kam es zu einem Ubereinkommen in allen Punkten Mitte Juni 1942 einigten sich Churchill und Roosevelt den amerikanischen Plan zur Operation Sledgehammer auszufuhren der einen kleinen Bruckenkopf bei Cherbourg zur Nachschubversorgung vorsah Bereits 14 Tage spater verwarf Churchill auf einem weiteren Treffen seine Entscheidung und schlug nun vor Operation Roundup auszufuhren Fur Roundup sollten 8 200 kleine Landungsboote fur die Kanaluberquerung in britischen Hafen stationiert werden Die Briten selbst sahen in den kleinen Booten aber eine Gefahr fur die Truppen da sie die raue See im Armelkanal besser kannten als die Amerikaner Schon auf einem Treffen der Planungsstabe im Mai 1942 gelang es ihnen die USA davon zu uberzeugen mit den LSTs grossere seetaugliche Landungsschiffe zu bauen um mehr Soldaten sicherer an die franzosische Kuste bringen zu konnen Die US Marine war zu diesem Zeitpunkt allerdings sehr damit beschaftigt fur den Pazifikkrieg Transportschiffe und U Boote zu bauen Dies fuhrte zu langeren Verzogerungen und als die ersten Landungsboote vom Stapel liefen wurden sie fur das Training der Truppen benotigt So stellte sich schnell heraus dass im Fruhjahr 1943 keine adaquate Landungsflotte fur die Operation Roundup zusammengestellt werden konnte 1943 BearbeitenDa der Plan zu Roundup aber beide Seiten uberzeugt hatte wurde er nicht fallengelassen sondern nur aufgeschoben Der britische Lieutenant General Sir Frederick E Morgan der spatere COSSAC erweiterte den Plan ab Marz 1943 unter der Bezeichnung Roundhammer deutlich Der Stab des SHAEF nahm den Grundriss des von Morgan entwickelten Plans und formte ihn in die Endversion zur Operation Overlord Weblinks BearbeitenCross Channel Attack The Roots of Strategy englisch The Big L American Logistics in World War II Materialschlacht The Materiel Battle in the European Theater englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Roundup amp oldid 232444056