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Ommatokoita elongata ist eine Art aus der Unterklasse der Ruderfusskrebse die sich bevorzugt an der Hornhaut von Gronlandhaien Somniosus microcephalus und Pazifischen Schlafhaien Somniosus pacificus 2 festsetzen Ommatokoita elongata ist die einzige bekannte Art der monotypischen Gattung Ommatokoita Leigh Sharpe 1926 3 Sie wurde durch den schottischen Arzt und Zoologen Robert Edmond Grant 1827 unter dem Namen Lernaea elongata erstmals wissenschaftlich beschrieben 1 Ommatokoita elongataSystematikUnterstamm Krebstiere Crustacea Unterklasse Ruderfusskrebse Copepoda Ordnung SiphonostomatoidaFamilie LernaeopodidaeGattung OmmatokoitaArt Ommatokoita elongataWissenschaftlicher Name der GattungOmmatokoitaLeigh Sharpe 1926Wissenschaftlicher Name der ArtOmmatokoita elongata Grant 1827 1 Profil eines Gronlandhais mit Ommatokoita elongata auf den Augen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Synonyme 4 Mogliche weitere Vertreter der Gattung Ommatokoita 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenOmmatokoita elongata zeigt wie viele Vertreter der Lernaeopodidae einen ausgepragten Sexualdimorphismus Die folgenden Beschreibungen lehnen sich sofern nicht anders angegeben im Wesentlichen an die Beschreibungen durch Kabata 1988 4 an Adulte Weibchen von Ommatokoita elongata erreichen inklusive der anhangenden Eiersacke eine Lange von 4 6 cm 5 und sind damit ungewohnlich gross fur Vertreter der Ruderfusskrebse Der Cephalothorax ist kurz und flach mit nur schwach ausgepragtem Ruckenschild Der Hinterleib ist sehr viel langer als breit und mit annahernd paralleler seitlicher Begrenzung Eine Panzerung am Ende des Hinterleibs fehlt Der Perianalbereich ist deutlich abgesetzt Die zweiten Antennen dienen als Greifwerkzeuge Die Mandibeln weisen 3 sekundare Zahne auf Die ersten Maxillen weisen einen lateralen Schwimmast und drei endstandige Papillae am Schreitast auf Die zweiten Maxillen sind tentakelartig verlangert 1 mit zwei fingerformigen Fortsatzen im Bereich der Spitzen Die Spitzen selbst sind miteinander verschmolzen und uber das eigentliche Haftorgan die Bulla in der Cornea des Hais verankert 6 7 Die Bulla ist plankonvex und ungestielt Der Innenrand des Corpus maxillipedis ist mit zahlreichen Dornen besetzt Die Korperlange ohne zweite Maxillen und Eiersacke betragt 2 2 5 cm Adulte Mannchen sind sehr viel kleiner als die weiblichen Tiere und erreichen lediglich eine Gesamtlange von 2 5 mm Der Cephalothorax ist langer als der Hinterleib und schliesst mit einem stumpfen Winkel an dessen Langsachse an Bauchseitig befinden sich grosse zweite Maxillen und Maxillipeden Am Ende des Hinterleibes liegen die externen Genitalien und Uropoden Zwei rudimentare Beinpaare befinden sich im vorderen Bereich des Hinterleibes Lebensweise BearbeitenGeschlechtsreife Weibchen und Larven im Copepodit Stadium parasitieren am Augapfel von Gronlandhaien Somniosus microcephalus und Pazifischen Schlafhaien Somniosus pacificus wo sie schwere Gewebeschaden verursachen die unter Umstanden bis zur Erblindung des befallenen Tieres fuhren konnen 6 7 Die Befallsrate ist mit 98 9 8 beim Gronlandhai und 97 7 beim Pazifischen Schlafhai ungewohnlich hoch Das bislang bekannte Verbreitungsgebiet von Ommatokoita elongata deckt sich dementsprechend im Wesentlichen mit den Verbreitungsgebieten der beiden Wirtsarten Eine Ausnahme davon scheint lediglich eine Population von Gronlandhaien im Mundungsgebiet des Sankt Lorenz Stroms zu betreffen bei denen kein Befall durch Ommatokoita elongata festgestellt werden konnte 9 Aufgrund der hohen Befallsrate wurde die Hypothese aufgestellt das Verhaltnis zwischen Ommatokoita elongata und den befallenen Wirtstieren sei eher mutualistisch statt rein parasitisch Insbesondere wurde spekuliert der biolumineszente frei am Auge baumelnde Krebs wurde dem Hai dabei helfen potentielle Beutetiere anzulocken 8 Biolumineszenz konnte bei Ommatokoita elongata jedoch nicht festgestellt werden 10 Synonyme Bearbeiten Lernaea elongata Grant 1827 ungultig Erstbeschreibung durch Grant 1827 1 Lernaeopoda elongata ungultig Ommatokoita superba n g et sp Leigh Sharpe 1926 ungultig Die von Leigh Sharpe 1926 3 neu aufgestellte Gattung wurde aufgrund signifikanter Unterschiede zu anderen Vertretern der Familie Lernaeopodidae fur gultig befunden die von ihm aufgestellte Spezies Ommatokoita superba jedoch als ident mit Lernaea elongata gewertet Gemass den Prioritatsregeln der biologischen Nomenklatur ist damit Ommatokoita elongata der gultige Artname Ommatokoita elongata Grant 1827 gultig Mogliche weitere Vertreter der Gattung Ommatokoita Bearbeiten1986 wurde an einem Exemplar des Grossen Schwarzen Dornhais Etmopterus princeps ein parasitierender Ruderfusskrebs beschrieben der grosse Ahnlichkeit mit Ommatokoita elongata aufwies 11 Das Tier war allerdings nicht am Augapfel des Hais festgesetzt sondern am Korper hinter der zweiten Ruckenflosse 4 Des Weiteren wurden Unterschiede in Bezug auf Korperform und grosse sowie in der Struktur der ersten Maxillen festgestellt 11 Das vorhandene Belegmaterial war aber nicht ausreichend um eine neue eigene Spezies zu definieren 4 und die Gattung Ommatokoita gilt damit vorerst weiterhin als monotypisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d R E Grant M D F R S E On the Structure and Characters of the Lernaea elongata Gr a New Species from the Arctic Seas In The Edinburgh Journal of Science Vol VII No XIII S 147 154 amp Plate II Fig 5 1827 online bei archive org G W Benz Z Lucas amp L F Lowry New host and ocean records for the copepod Ommatokoita elongata Siphonostomatoida Lernaeopodidae a parasite of the eyes of sleeper sharks In The Journal of Parasitology Vol 84 No 6 S 1271 1274 1998 PMID 9920328 a b W H Leigh Sharpe Ommatokoita superba n g et sp a Parasitic Copepod of Somniosus microcephalus In Parasitology Vol 18 Issue 2 S 224 229 1926 Abstract bei cambridge org a b c Z Kabata Copepoda and Branchiura In L Margolis amp Z Kabata Hrsg Guide to the Parasites of Fishes of Canada Part II Crustacea Canadian Special Publication of Fisheries and Aquatic Sciences 101 S 3 127 Ottawa 1988 online MacNeil B C McMeans N E Hussey P Vecsei J Svavarsson K M Kovacs C Lydersen M A Treble G B Skomal M Ramsey amp A T Fisk Biology of the Greenland shark Somniosus microcephalus In Journal of Fish Biology 80 S 991 1018 2012 abrufbar auf researchgate net a b J D Borucinska G W Benz amp E H Whiteley Ocular lesions associated with attachment of the parasitic copepod Ommatokoita elongata Grant to corneas of Greenland sharks Somniosus microcephalus Bloch amp Schneider In Journal of Fish Diseases Vol 21 Issue 6 S 415 422 1998 doi 10 1046 j 1365 2761 1998 00122 x a b c G W Benz J D Borucinska L F Lowry E H Whiteley Ocular Lesions Associated with Attachment of the Copepod Ommatokoita elongata Lernaeopodidae Siphonostomatoida to Corneas of Pacific Sleeper Sharks Somniosus pacificus Captured off Alaska in Prince William Sound In Journal of Parasitology Band 8 Nr 3 2002 S 474 481 doi 10 1645 0022 3395 2002 088 0474 OLAWAO 2 0 CO 2 englisch a b B Berland Copepod Ommatokoita elongata Grant in the eyes of the Greenland Shark a possible cause of mutual dependence In Nature 191 S 829 830 1961 Ch J Harvey Clark J J Gallant amp J H Batt Vision and its Relationship to Novel Behaviour in St Lawrence River Greenland Sharks Somniosus microcephalus In Canadian Field Naturalist Vol 119 Issue 3 S 355 359 2005 online S A Bullard In Memoriam George William Benz 1 January 1954 9 February 2015 In Acta Ichthyologica et Piscatoria Band 46 Nr 2 2016 S 141 162 doi 10 3750 AIP2016 46 2 12 englisch web archive org PDF 1 4 MB abgerufen am 1 September 2021 a b W E Hogans amp J Brattey Ommatokoita sp Copepoda Lernaeopodidae parasitic on a demersal shark Etmopterus princeps from the northwest Atlantic Ocean In Canadian Journal of Zoology Vol 64 Nr 4 S 833 835 1986 doi 10 1139 z86 124 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ommatokoita elongata amp oldid 228831654