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Der Olivruckenspecht Gecinulus rafflesii Syn Dinopium rafflesii ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte Picidae Die mittelgrosse Spechtart besiedelt Teile Sudostasiens Olivruckenspechte bewohnen ursprungliche feuchte bis nasse und dichte immergrune tropische Laubwalder einschliesslich Moorwaldern und Mangrove Die in der unteren und mittleren Baumschicht an Baumstammen unteren Kronenasten Jungbaumen und auch an liegendem Totholz gesuchte Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen und speziell deren Puppen sowie Termiten OlivruckenspechtOlivruckenspecht Gecinulus rafflesii SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung GecinulusArt OlivruckenspechtWissenschaftlicher NameGecinulus rafflesii Vigors 1830 Die Art ist in ihrem Areal generell nur lokal verbreitet und wenig haufig Aufgrund der schnellen Zerstorung der primaren Regenwalder im gesamten Verbreitungsgebiet ist der Bestand mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit rucklaufig der Olivruckenspecht wird von der IUCN daher als Art der Vorwarnliste near threatened eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Systematik 3 Lautausserungen 4 Verbreitung und Lebensraum 5 Ernahrung 6 Fortpflanzung 7 Bestand und Gefahrdung 8 Quellen 8 1 Einzelnachweise 8 2 Literatur 8 3 Weblinks 9 Sonstige WeblinksBeschreibung BearbeitenOlivruckenspechte sind mittelgrosse Spechte mit einer ausgepragten Federhaube einem recht weichen langen und etwas nach unten gebogenen Schwanz und einem mittellangen meisselformig zugespitzten und an der Basis schmalen Schnabel Der Schnabelfirst ist leicht nach unten gebogen Die Korperlange betragt 26 28 cm das Gewicht etwa 76 119 g Sie sind damit deutlich grosser aber nur wenig schwerer als ein Buntspecht Die Art ist kontrastreich gefarbt und zeigt hinsichtlich der Farbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus Bei Mannchen der Nominatform ist der oberste Rucken schwarz Die gesamte ubrige Oberseite des Rumpfes einschliesslich Burzel und Oberschwanzdecken ist dunkel olivgrun mit bronzefarbenen oder gelblichen Federspitzen Burzel und Oberschwanzdecken zeigen gelegentlich auch orange und selten blass rotliche Spitzen Die Oberflugeldecken sind ahnlich gefarbt aber mehr bronzefarben oder gelblich olivgrun Die Schwingen sind braunlich schwarz die Armschwingen haben gelbgrune Aussenfahnen und alle Schwingen sind auf den Innenfahnen weiss gefleckt Die Schwanzoberseite ist schwarz die Unterseite oliv schwarz Die gesamte Unterseite des Rumpfes ist von der unteren Kehle bis zu den Unterschwanzdecken fast einfarbig oliv bis graulich oliv oft mit einem rostbraunen Ton Die Flanken sind meist kraftig weiss gefleckt Die Unterflugel sind auf dunkelbraunem Grund weiss gefleckt Stirn Oberkopf und Haube sind rot mit beigen Federbasen die Rotfarbung ist nach unten schmal schwarz begrenzt Ein breiter weisser Uberaugenstreif zieht sich vom oberen Augenrand bis zum Nacken Darunter verlauft ein breiter schwarzer Augenstreif am hinteren Augenrand beginnend bis zum Nacken Der gelblich beige Zugelstreif beginnt an der Schnabelbasis geht in Weiss uber und zieht sich nach hinten unterhalb der Ohrdecken entlang wird dann sehr breit und verlauft als weisses Band uber die Halsseiten bis zu den oberen Brustseiten Der an der unteren Schnabelbasis beginnende zimtbraune gelbliche oder rostgelbe Bartstreif geht etwa unterhalb der Ohrdecken in Schwarz uber und setzt sich dann als schwarze vordere Begrenzung der weissen Halsseiten ebenfalls bis zur oberen Brust fort Der Nacken ist wie der oberste Rucken schwarz Kinn und obere Kehle sind wie der Bartstreif beige zimtbraun gelblich oder rostgelb Der Schnabel ist grau bis grauschwarz Beine und Zehen sind blaugrau oder grau Die Iris ist dunkel rotbraun Beim Weibchen fehlt die rote Kopfpartie Oberkopf und Haube sind schwarz die Stirn mehr oliv oder beige Die Haube ist ausserdem etwas kleiner als beim Mannchen Systematik BearbeitenDie Art ist sehr variabel es werden jedoch nur zwei Unterarten anerkannt die sich lediglich in der Grosse deutlich unterscheiden 1 Dinopium rafflesii rafflesii Vigors 1830 grosster Teil des Verbreitungsgebietes Flugellange 137 149 mm Gewicht 87 119 g Dinopium rafflesii dulitense Delacour 1946 Borneo In allen Massen kleiner als Nominatform Flugellange 119 139 mm Gewicht 76 84 g Lautausserungen BearbeitenHaufigste Rufe sind einzelne tschak Laute und schnell gereihte Serien dieser Laute die in zwei Versionen geaussert werden Ein langsames tschaktschaktschak tschak aus 6 bis 34 in Schnelligkeit und Tonhohe variierenden Lauten und manchmal mit einem Einzelruf abgeschlossen dient offenbar der Verstandigung der Paarpartner Eine ahnliche etwa 1 5 mal so schnell und gleichmassiger vorgetragene Rufreihe mit 10 bis 50 Lauten wird wohl vor allem zur Revierabgrenzung eingesetzt Diese Rufreihen sind denen des europaischen Grunspechts nicht unahnlich Bei innerartlichen Auseinandersetzungen wird gelegentlich ein leises tsch wiii tsch wiii tsch wiii geaussert weiterhin sind ein weiches fast trillerendes ti i i i und ein quietschendes tiririt bekannt Die Art trommelt offenbar nicht aber brutende Vogel klopfen gelegentlich mit dem Schnabel regelmassige Serien mit 10 12 Hieben Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDiese Spechtart besiedelt Teile Sudostasiens Das stark zergliederte Verbreitungsgebiet reicht in West Ost Richtung vom Suden Myanmars bis in den Osten Borneos in Nord Sud Richtung vom Suden Myanmars bis zur Sudspitze Sumatras Die Grosse des Gesamtverbreitungsgebietes betragt etwa 1 030 000 km 2 Olivruckenspechte bewohnen ursprungliche nasse und dichte immergrune tropische Laubwalder einschliesslich Moorwaldern und Mangrove Sie meiden gewohnlich Sekundarwald und Rodungsflachen Die Tiere sind weitgehend auf das Flach und Hugelland beschrankt die Hohenverbreitung reicht bis etwa 1200 m auf Borneo auch bis 1600 m Ernahrung BearbeitenDie in der unteren und mittleren Baumschicht an Baumstammen unteren Kronenasten Jungbaumen und auch an liegendem Totholz gesuchte Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen und speziell deren Puppen sowie Termiten Die Nahrungssuche erfolgt vor allem durch Ablesen seltener durch Hacken Fortpflanzung BearbeitenOlivruckenspechte leben einzeln oder in Paaren die Partner halten durch Rufe Kontakt miteinander Die Brutzeit ist kaum bekannt und je nach Verbreitungsgebiet wohl unterschiedlich auf Borneo wurden brutende Vogel im Oktober auf der Malaiischen Halbinsel im April und Mai beobachtet Die Hohlen werden auch in gesundem Holz angelegt Beide Eltern beteiligen sich an Hohlenbau und Bebrutung das Mannchen ruht in der Bruthohle Weitere Angaben zur Brutbiologie liegen bisher nicht vor Bestand und Gefahrdung BearbeitenAngaben zur Grosse des Weltbestandes gibt es nicht Die Art ist in ihrem grossen Areal generell nur lokal verbreitet und wenig haufig In den letzten Jahrzehnten wurden die Walder in den Niederungen der Grossen Sundainseln mit sehr hoher Geschwindigkeit zerstort Ursachen hierfur sind unter anderem der ausufernde illegale Holzeinschlag und die Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflachen Dabei wurden alle verbleibenden Bestande mit wertvollem Nutzholz Ziel dieser Holzeinschlage auch innerhalb von Schutzgebieten Der Bestand des Olivruckenspechts ist daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit rucklaufig auch wenn es zum Ausmass dieses Ruckgangs keine konkreten Daten gibt Er wird von der IUCN daher als Art der Vorwarnliste near threatened eingestuft Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 S 372 373 Der Olivruckenspecht bei BirdLife International Online abgerufen am 24 Dezember 2010 Literatur Bearbeiten Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 ISBN 0 395 72043 5 S 152 153 und 372 373 Weblinks Bearbeiten Dinopium rafflesii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2010 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 24 Dezember 2010 Sonstige Weblinks BearbeitenVideos Fotos und Tonaufnahmen zu Dinopium rafflesii in der Internet Bird Collection Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olivruckenspecht amp oldid 218924646