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Ohmdenosaurus ist ein Dinosaurier aus der Gruppe der Sauropoden Die einzige bisher zugeordnete Art ist Ohmdenosaurus liasicus Er ist nur durch drei Extremitatenknochen bekannt die aus dem Posidonienschiefer Toarcium Unterjura aus Baden Wurttemberg stammen Es handelte sich um ein quadrupedes und mit 3 4 m Lange im Verhaltnis zu anderen Sauropoden sehr kleines Tier OhmdenosaurusOhmdenosaurus Schienbein mit FusswurzelZeitliches AuftretenUnterjura Mittleres Toarcium 180 bis 174 1 Mio JahreFundorteDeutschland Baden Wurttemberg Posidonienschiefer SystematikDinosaurier Dinosauria Echsenbeckensaurier Saurischia SauropodomorphaSauropoden Sauropoda VulcanodontidaeOhmdenosaurusWissenschaftlicher NameOhmdenosaurusWild 1978ArtOhmdenosaurus liasicus Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Beschreibung des Fundes 3 Taphonomie 4 Verwandtschaftsbeziehungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenDer Palaontologe Rupert Wild wurde in den 1970er Jahren auf ein als Plesiosaurier Humerus Oberarm bezeichnetes Fossil aufmerksam welches im Museum Hauff in Holzmaden ausgestellt ist Wild erkannte dass es sich nicht um den Knochen eines Plesiosauriers handeln konnte sondern um den Knochen eines Dinosauriers Die genaue Herkunft des Fossils das schon lange Teil der museumseigenen Sammlung war liess sich nicht mehr klaren Es stammte aus irgendeinen verschutteten Steinbruch nahe Ohmden Der untere Teil des Fossils ist jedoch noch von Gestein umgeben weshalb die genaue Gesteinsabfolge aus der es stammt ermittelt werden konnte Im Jahr 1978 wurde es dann als Ohmdenosaurus liasicus von Wild wissenschaftlich beschrieben Der Gattungsname bedeutet Echse aus Ohmden das Artepithethon spielt auf den Lias die geologische Gesteinsfolge des fruhen Jura an Beschreibung des Fundes BearbeitenDas Material besteht aus Knochen des rechten Hinterbeins Der rechten Tibia dem Schienbein dem Astragalus sowie dem Calcaneus Fussknochen die alle aus einem einzigen Gesteinsbrocken herausragen allerdings handelt es sich dabei nicht um den naturlichen Knochenverband Die an der langsten Stelle 405 mm messende Tibia ist bis auf das untere distale Ende vollstandig vom Gestein befreit Die Enden sind deutlich verwittert an einigen Stellen ist auch die oberste perichondrale Knochenschicht durch die Praparation zerstort Die Tibia ist insgesamt kompakt und gedrungen und an den Enden stark verdickt Ein Kamm die Crista lateralis wird als Ansatz fur Muskeln gedeutet Das untere Ende ist klar in die beiden Gelenkknorren Condylen aufgeteilt die jedoch deutlich in der Hohe abgestuft sind Der Astragalus ein Gelenkknochen der beim lebenden Tier direkt unter der Tibia sitzt und dieser angepasst ist wird in der Beschreibung als sandalenformig beschrieben An der langsten Stelle misst er 140 mm Eine Furche auf der Oberseite war wahrscheinlich ein Ansatz fur Bander des Fussgelenks Der kleine Calcaneus ist im Leben des Tieres direkt neben den deutlich grosseren Astragalus am distalen Ende der Fibula Wadenbein gelegen Wie bei den Enden der Tibia und beim Astragalus ist die Oberflache rau und gefurcht was darauf schliessen lasst dass diese Bereiche fruher von Knorpel umgeben waren Unter der Tibia liegen im Gestein mehrere 5 30 mm grosse langliche oder runde und zum Teil ineinander ubergehende knocherne Gebilde Wild Wild meint es konnte sich dabei um Sehnenverknocherungen handeln An den verwitterten Stellen der Fossilien konnte des Weiteren haufig die Schnecke Coelodiscus nachgewiesen werden die als aasfressend gilt da sie uberwiegend an derartigen Stellen an Wirbeltierfossilien nachgewiesen wurde Taphonomie BearbeitenDie Taphonomie beschaftigt sich mit den Prozessen die nach dem Tod des Tieres stattfanden insbesondere der Einbettung und Fossilwerdung Der Posidonienschiefer aus dem der Fund stammt besteht aus marinen Ablagerungen das nachste Land lag wahrscheinlich mindestens 100 km sudostlich Vereinzelte Funde von Landpflanzen und Flugsaurier Pterosauria im Posidonienschiefer weisen ebenfalls auf das Land hin Die Tibia unterscheidet sich von anderen Fossilien des Posidonienschiefers darin dass deutliche Verwitterungsspuren sichtbar sind Diese kommen wegen des Fehlens von Tiefenstromungen meist nicht vor Daher geht man davon aus dass die Knochen zweimal transportiert und eingebettet wurden Es wird vermutet dass das tote Tier nachdem es gestorben ist an einen Strand oder Flussdelta vielleicht auch ins Wasser gespult wurde Die Tibia und die Gelenkknochen waren halb von Sedimenten bedeckt worauf die stark verwitterten Gelenkknorren hinweisen die am ehesten aus dem Sediment herausragen Danach wurden die Knochen entweder durch einen starken Sturm oder durch aasfressende Reptilien ins Meer bis an den endgultigen Ort transportiert Bis dahin waren noch Gewebereste vorhanden worauf die Tatsache dass die Knochen zusammenlagen sowie die aasfressende Schnecke Coelodiscus hinweisen Verwandtschaftsbeziehungen BearbeitenBei Ohmdenosaurus handelt es sich um einen sehr fruhen basalen Sauropoden Wild verglich die Funde in seinen Untersuchungen mit spateren Sauropoden wie Cetiosaurus und mit Prosauropoden wie Plateosaurus Nach Wild handelte es sich um einen rein quadrupeden Sauropoden da die obere Gelenkflache der Tibia horizontal ausgerichtet sei und es sich somit um ein saulenartiges Bein handelte Auch fehlt der Processus ascendes am Astragalus der bei vielen teilweise bipeden Prosauropoden auftritt Andererseits sah er in den abgestuften Gelenkknorren und dem sandalenformigen Astragalus Gemeinsamkeiten mit den Prosauropoden Insgesamt kommt er zu dem Schluss dass Ohmdenosaurus eher zu den Sauropoden gestellt werden musse wo er eine neue Familie reprasentiere Heute sind weitere primitive Sauropoden bekannt Dabei wurde er mit Vulcanodon verglichen der eine sehr ahnliche Tibia aufweist Unterschiede liegen im Astragalus der bei Ohmdenosaurus mehr seitlich zusammengedruckt ist und eine unter Sauropoden einzigartige Wolbung besitzt 1 Oft wird Ohmdenosaurus daher in die Familie Vulcanodontidae gestellt obwohl dies nicht als sicher gilt Literatur BearbeitenRupert Wild Ein Sauropoden Rest Reptilia Saurischia aus dem Posidonienschiefer Lias Toarcium von Holzmaden Stuttgarter Beitrage zur Naturkunde Serie B Geologie und Palaontologie Nr 41 ISSN 0341 0153 Staatliches Museum fur Naturkunde Stuttgart 1978 Einzelnachweise Bearbeiten David B Weishampel Peter Dodson Halszka Osmolska Hrsg The Dinosauria University of California Press Berkeley CA u a 1990 ISBN 0 520 06726 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ohmdenosaurus amp oldid 222906206