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Der Ockerstirn Ameisenpitta Grallaricula ochraceifrons ist eine seltene Vogelart aus der Familie der Ameisenpittas Grallariidae die bislang nur von einigen wenigen Exemplaren bekannt ist Die Art bewohnt ein sehr kleines Verbreitungsgebiet im Nordwesten Perus und ist auf intakte subtropische Bergwalder als Lebensraum angewiesen Auf Grund ihrer Seltenheit sind fast alle Aspekte ihres Verhaltens noch unbekannt Das Fortbestehen des Ockerstirn Ameisenpittas gilt auf Grund von Lebensraumverlust als stark gefahrdet Ockerstirn AmeisenpittaMannlicher Ockerstirn Ameisenpitta Grallaricula ochraceifrons SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Schreivogel Tyranni Familie Ameisenpittas Grallariidae Gattung GrallariculaArt Ockerstirn AmeisenpittaWissenschaftlicher NameGrallaricula ochraceifronsGraves O Neill amp Parker 1983 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Habitat und Verhalten 3 Verbreitung und Gefahrdung 4 Systematik 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenOckerstirn Ameisenpittas sind kleine Vogel gehoren mit einer ausgewachsenen Grosse zwischen 11 5 und 12 cm aber schon zu den grosseren Vertretern ihrer Gattung Ihr Gewicht liegt bei etwa 23 g Der Korperbau wirkt durch einen dicken kurzen Hals kurze Flugel und einen sehr kleinen Schwanz allgemein rundlich Im Kontrast hierzu sind die Beine recht lang und liegen weit hinten am Korper wodurch die Haltung aufrecht wirkt Anders als bei den meisten Arten der Gattung liegt beim Ockerstirn Ameisenpitta ein leichter aber ausserlich erkennbarer Sexualdimorphismus vor Die namensgebende ockergelbe Farbung an der Stirn und im vorderen Bereich der Haube findet sich nur bei mannlichen Exemplaren Weibchen sind in diesem Bereich eher braunlich gefarbt generell ist ihr Gefieder an der Oberseite etwas dunkler als das der Mannchen So tendiert bei ihnen die Farbe des Ruckens und beider Flugelseiten zu Dunkelbraun wahrend diese Bereiche bei mannlichen Vogeln eher olivbraun sind Weitergehende Unterschiede bestehen allerdings nicht Die Zugel und ein breiter Ring um die Augen zeigen bei beiden Geschlechtern in etwa dieselbe ockergelbe Farbung wie die der Stirn der Mannchen Kehle Brust und Bauch besitzen eine weisse Grundfarbung die von einem Muster breiter schwarzer Streifen durchzogen wird die in Richtung Unterschwanzdecken langsam weniger ausgepragt wird Vor allem im Brustbereich entsteht durch diese Musterung ein geschuppt wirkendes Aussehen An den Seiten und Flanken wird die weisse Grundfarbung von Cremetonen abgelost ausserdem tendiert die Musterung in diesem Bereich eher zu dunklen Brauntonen und wirkt weniger klar abgegrenzt Beine und Fusse sind pink und leicht grau verwaschen Die obere Mandibel des kurzen geraden Schnabels ist einheitlich schwarz gefarbt wahrend sich an der unteren Mandibel diese Farbung nur in der vorderen Halfte findet Ihre Basis ist hingegen rosa bis pink Die Iris des Auges zeigt in dunkles Braun 1 Das Aussehen von noch nicht ausgewachsenen Exemplaren oder Nestlingen der Art ist bislang noch unbeschrieben 2 Habitat und Verhalten BearbeitenDie wenigen bekannten Sichtungen des Ockerstirn Ameisenpittas gelangen alle in stark von Moosen und Epiphyten uberwucherten niedrig wachsenden Bergwaldern auf Hohenlagen zwischen 1850 und 2400 m Hier bewohnt die Art wohl ausschliesslich die unteren Etagen des Waldes Uber Ernahrung und Jagdverhalten ist nichts bekannt bei anderen Vertretern der Gattung handelt sich allerdings um mehr oder weniger reine Insektenfresser Das Fortpflanzungsverhalten ist ebenso wie die Eier und Nester bislang unbeschrieben Die einzig dokumentierte Lautausserung ist ein einzelner pfeifender Ton der in etwa wie wheeu klingen soll und alle 6 bis 15 Sekunden wiederholt wird Ob es sich dabei um den eigentlichen Gesang der Art oder beispielsweise einen Kontaktruf handelt ist unklar 2 Verbreitung und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Bekanntes Verbreitungsgebiet des Ockerstirn AmeisenpittasDer Ockerstirn Ameisenpitta ist ein endemischer Bewohner der peruanischen Anden wo er ein sehr kleines Verbreitungsgebiet an den ostlichen Hangen der Bergkette bevolkert Hierbei bildet das Tal des Rio Maranon im Norden eine naturliche Grenze 2 Die IUCN schatzt den Bestand der Art auf 150 bis 700 adulte Individuen der Populationstrend ist erkennbar abnehmend Hierbei wirkt sich vor allem die teilweise rasante Abholzung der Walder in dem Gebiet negativ auf die Bestandsentwicklung aus Auf Grund eines kontinuierlichen Bevolkerungszuwachses in der Region mussen die Primarwalder zunehmend Siedlungen landwirtschaftlichen Flachen Strassen und Bergbauprojekten weichen Die IUCN stuft den Ockerstirn Ameisenpitta daher mit Stand 2016 als stark gefahrdet Status endangered ein 3 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung des Ockerstirn Ameisenpittas stammt aus dem Jahr 1983 und geht auf die Ornithologen Gary Russell Graves John Patton O Neill und Theodore Albert Parker III zuruck Der Holotyp ist ein mannliches Exemplar das im August 1976 auf einer Hohe von 1890 m in der peruanischen Provinz San Martin gesammelt worden war Als wissenschaftlichen Namen der neuen Art vergaben die Forscher das Binomen Grallaricula ochraceifrons wobei sich das Artepitheton auf die Farbung der Stirn und Haube mannlicher Vogel bezieht 1 Es setzt sich aus den lateinischen Begriffen ochraceus fur ockerfarben und frons oder frontis fur Stirn Braue zusammen 4 Die Art wird als monotypisch angesehen Die genauen Verwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Gattung Grallaricula sind bislang noch unerforscht eine enge Verwandtschaft mit den ahnlich gefarbten Schmuck G peruviana und Schuppenameisenpittas G loricata liegt jedoch nahe Moglicherweise bilden diese drei Arten auch eine gemeinsame Superspezies 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ockerstirn Ameisenpitta Grallaricula ochraceifrons Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aufnahmen von Rufen und Gesangen bei xeno canto orgEinzelnachweise Bearbeiten a b Gary R Graves John P O Neill Theodore A Parker III Grallaricula ochraceifrons a new species of antpitta from northern Peru In The Wilson Bulletin Band 95 Nr 1 1983 S 1 6 a b c d Harold F Greeney Antpittas and Gnateaters Christopher Helm London 2018 ISBN 978 1 4729 1964 9 S 418 420 Grallaricula ochraceifrons in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 14 Oktober 2021 Thomas S Schulenberg Guy M Kirwan Ochre fronted Antpitta Grallaricula ochraceifrons In Birds of the World 2020 abgerufen am 15 Oktober 2021 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ockerstirn Ameisenpitta amp oldid 230325629