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Oscar Christian Gundersen 17 Marz 1908 in Kristiania 21 Februar 1991 in Oslo war ein norwegischer Jurist Diplomat und Politiker der Arbeiderpartiet der unter anderem von 1945 bis 1952 Justizminister in der Regierung Gerhardsen II und in der Regierung Torp war Danach war er zwischen 1953 und 1958 Richter am Obersten Gerichtshof und im Anschluss von 1958 bis 1961 Botschafter in der Sowjetunion Zwischen 1962 und 1963 fungierte er als Minister fur Handel und Schifffahrt in der Regierung Gerhardsen III und bekleidete von 1963 bis 1965 in der Regierung Gerhardsen IV das Amt des Ministers fur Justiz und Polizei Er war von 1967 bis 1977 abermals Richter am Obersten Gerichtshof O C Gundersen 1940 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Rechtsanwalt Kommunalbeamter und Zweiter Weltkrieg 1 2 Justizminister 1945 bis 1952 1 3 Richter Botschafter und erneute Amtszeit als Minister 2 Veroffentlichungen 3 WeblinksLeben BearbeitenRechtsanwalt Kommunalbeamter und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Gundersen Sohn von Hans Christian Gundersen und Hilda Gjeruldsen begann nach dem Schulbesuch 1927 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Oslo und schloss sich 1928 der Arbeiterbewegung an Nach Abschluss seines Studiums als Candidatus juris Cand jur wurde er 1931 Abteilungsleiter bei der kommunistischen Intellektuellenvereinigung Mot Dag in Trondheim die die gleichnamige Zeitschrift herausgab Kurz darauf nahm er daneben eine Tatigkeit als Rechtsanwalt auf und engagierte sich daneben im Studentenverband Nach der Auflosung von Mot Dag 1936 wurde er Mitglied des Stadtrates von Trondheim dem er bis 1938 angehorte 1937 heiratete er die Hebamme Ragna Lange eine Tochter von Generalkonsul Christian Blom Lorentzen und Ragna Storm 1937 ubernahm dort die Funktion als Buroleiter des Steueramtes und bereits 1939 das Amt eines Beigeordneten Radmann von Trondheim das er bis 1941 bekleidete Nachdem der zur Arbeiderpartiet gehorende Burgermeister von Trondheim Ivar Skjanes im Zuge der Besatzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht 1940 durch die Nasjonal Samling NS von Vidkun Quisling abgesetzt und als Burgermeister durch Olav Bergan von der NS ersetzt worden war gehorte er zu den drei Beigeordneten die 1941 von ihren Amtern zurucktraten Ein Jahr spater fluchtete Gundersen 1942 nach Schweden wo er bis 1943 bei der norwegischen Legation in Stockholm tatig war Anschliessend wurde er 1943 Leiter des Sozialversicherungsdienstes der bei der von Johan Nygaardsvold geleiteten Exilregierung in London angesiedelt war Diese Funktion bekleidete er bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 Justizminister 1945 bis 1952 Bearbeiten Nach der Bildung der ersten Alleinregierung der Arbeiderpartiet wurde Gundersen am 5 November 1945 von Ministerprasident Einar Gerhardsen zum Justizminister Justisminister ernannt und bekleidete dieses Amt auch in der Regierung von Ministerprasident Oscar Torp bis zu seinem Rucktritt am 16 Oktober 1952 In dieser Funktion befasste er sich anfangs massgeblich mit den Regelungen zu den Verfahren wegen Landesverrat gegen Kollaborateure mit der deutschen Besatzungsmacht Zum anderen beschaftigte er sich mit dem Wiederaufbau des Polizeilichen Sicherheitsdienstes POT Politiets Overvakningstjeneste Unter dem Eindruck der Ausweitung der sowjetischen Interessen in Osteuropa in der Nachkriegszeit stieg die Angst vor einer zu starken Loyalitat mit dem Kommunismus Er bereitete daher eine Gesetzesinitiative vor um im Falle eines Angriffs die innere Verteidigungsbereitschaft zu gewahrleisten im Herbst 1950 kam es zur Beratung einiger Anderungen im Militarstrafgesetzbuch Diese vorgeschlagene Notstandsgesetzgebung stiess jedoch auf starke Kritik bei der Opposition und weiten Kreisen der Bevolkerung Der Entwurf sah unter anderem wesentliche Anderungen bei der Gerichtsbarkeit die Einfuhrung von Internierungslagern und eine Pressezensur vor und wurde letztlich nicht verabschiedet Ein vom Justizausschuss vorgeschlagener Entwurf wurde ebenfalls nicht verabschiedet Letztlich wurde als Kompromiss vorgesehen dass Regierung und das Storting im Falle einer Bedrohung die notwendigen Entscheidungen treffen werden Als Justizminister war er seit 1951 auch fur die Polizei zustandig Dabei stiess auf Kritik dass diese fur den Schutz der inneren Sicherheit nicht ausgestattet sei Richter Botschafter und erneute Amtszeit als Minister Bearbeiten 1953 wurde Gundersen erstmals Richter am Obersten Gerichtshof Norges Hoyesterett und gehorte diesem zunachst bis 1958 an Aufgrund seines Interesses fur Aussenpolitik war er zeitweilig auch Mitglied der Delegation in der Generalversammlung der Vereinten Nationen und fungierte 1955 als Vorsitzender eines Ausschusses der sich mit der Anderung der Charta der Vereinten Nationen befasste Wahrend dieser Zeit war er von 1953 bis 1957 auch Mitglied des Strafrechtsrates sowie zwischen 1953 und 1958 Vorsitzender des Aufsichtsrates von Vinmonopolet ein staatliches Unternehmen in Norwegen das unter der Aufsicht des norwegischen Arbeits und Sozialministeriums steht und das nationale Monopol fur den Verkauf alkoholischer Getranke hat Im Anschluss wurde er 1958 Nachfolger von Erik Braadland als Botschafter in der Sowjetunion und bekleidete diesen diplomatischen Posten bis 1961 Daneben leitete er 1958 und 1960 die norwegische Delegation bei UN Konferenzen zum Volkerrecht in Genf Am 13 Januar 1962 wurde Gundersen von Ministerprasident Gerhardsen als Nachfolger von Arne Skaug zum Minister fur Handel und Schifffahrt Handels og skipsfartsminister in dessen dritte Regierung berufen der er bis zum Ende von Gerhardsens Amtszeit am 28 Januar 1963 angehorte Er war ein Verfechter der Vollmitgliedschaft Norwegens in den Europaischen Gemeinschaften EG wobei die Verhandlungen aber nicht weiter betrieben wurde nach dem unter dem Druck Charles de Gaulles die Verhandlungen mit dem Vereinigten Konigreich abgebrochen wurden Nach dem Ende der burgerlichen Minderheitsregierung von Ministerprasident John Lyng ubernahm er auch in der vierten Regierung Gerhardsen das Amt als Minister fur Justiz und Polizei vom 25 September 1963 bis zum Ende von Gerhardsens diesmaliger Amtszeit am 12 Oktober 1965 Nach der Niederlage der Arbeiderpartiet bei der Wahl vom 13 September 1965 wurde Gundersen daraufhin zunachst Richter am Eidsivating Lagmannsrett einem der sechs Berufungsgerichte Norwegens Im Anschluss wurde er 1967 abermals Richter am Obersten Gerichtshof und gehorte diesem nunmehr bis 1977 an Ferner war er von 1970 bis 1974 Vorsitzender der Kommission zur Reform der Staatssekretarsaufgaben sowie zwischen 1977 und 1980 auch Vorsitzender der Bankkommission Veroffentlichungen BearbeitenNoen betraktninger omkring rettsoppgjoret med landssvikerne 1949 Beredskapslovgivningen 1950 Foredrag ved apningen av fengselsvesenets forelesningsrekke 1953 Statssekretaerordningen Utredning om statssekretaerordningen og ordningen med personlige sekretaerer eller medarbeidere for statsradene 1974Weblinks BearbeitenEintrag auf der Homepage des Storting Kurzbiografie im Store norske leksikon Biografie im Norsk biografisk leksikonNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 September 2022 PersonendatenNAME Gundersen O C ALTERNATIVNAMEN Gundersen Oscar Christian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG norwegischer Richter Diplomat und Politiker der ArbeiderpartietGEBURTSDATUM 17 Marz 1908GEBURTSORT KristianiaSTERBEDATUM 21 Februar 1991STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title O C Gundersen amp oldid 236923569