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Als Nubische Pyramiden werden im Allgemeinen die Pyramiden des Reiches von Kusch ca 700 v Chr 300 n Chr in Nubien bezeichnet In Nubien gab es schon vorher kleinere Beamtenpyramiden die aber den Bestattungssitten des Alten Agypten zuzurechnen sind Pyramiden in Meroe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Form 3 Lage 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie agyptischen Pharaonen des Alten und Mittleren Reiches ca 2700 1650 v Chr wurden in Pyramiden bestattet Die Pyramidenform als Grab war Vorrecht der Konige Koniginnen und im Mittleren Reich auch von Prinzessinnen Im Neuen Reich 1550 1050 v Chr wurden die Pharaonen in grossen unterirdischen Felsgrabern im Tal der Konige begraben Die Pyramidenform wurde nun von Privatleuten ubernommen sie verlor also ihren koniglichen Charakter Hohe Beamte errichteten neben oder uber ihren Grabanlagen kleine Pyramiden Auch in Nubien das damals agyptische Provinz war wurden diese kleinen Pyramiden erbaut Diese Pyramiden sind viel kleiner und steiler als die koniglichen der vorherigen Epochen Form BearbeitenDie ersten nubischen Herrscher wurden unter kleinen Hugeln bestattet die man bei Al Kurru fand Diese Anlagen sind stark beraubt worden Keiner dieser Hugel kann mit Bestimmtheit einem Konig zugeordnet werden Pianchi ist der zweite nubische Herrscher der zumindest teilweise uber Agypten herrschte und es ist auch der erste nubische Konig der die Pyramidenform fur sein Grab wahlte Die Grunde fur die Wahl dieser Grabform sind nicht bekannt Zwei Grunde erscheinen jedoch immerhin wahrscheinlich Die Pyramidenform war ein Ruckgriff auf die Zeit des agyptischen Alten und Mittleren Reiches die als klassisch und vorbildhaft empfunden wurde Tatsachlich ist in vielen Bereichen zu beobachten dass diese Epochen von den Nubiern kopiert wurden Dies gilt vor allem fur die Plastik und das Relief Unbeschriftete Statuen der nubischen 25 und agyptischen 26 Dynastie sind oftmals nur schwer von denen des Mittleren Reiches zu unterscheiden und es gibt Beispiele dass Grabdekorationen fast eins zu eins kopiert worden sind Dieser Ruckgriff scheint bei der Wahl der Pyramiden umso wahrscheinlicher als diese Grabform genau zu dem Zeitpunkt einsetzt als die nubischen Konige Teile von Agypten beherrschten und damit auch die Pyramiden im Norden des Landes mit eigenen Augen gesehen haben werden Ein weiterer Grund fur das Zuruckgreifen auf die Pyramidenform mag sein dass es zu dieser Zeit noch viele Beamten Pyramiden aus dem Neuen Reich in Nubien gab deren Tradition mit dem Bau neuer Pyramiden einfach fortgesetzt wurde Dieses Argument scheint auch von der besonderen Pyramidenform vorgegeben zu sein Die Beamtenpyramiden des Neuen Reiches und die Pyramiden der nubischen Herrscher haben beide den steilen Neigungswinkel mit dem sie sich von denen des Alten Reiches in Agypten unterscheiden Die Pyramiden bestehen aus drei Teilen nbsp Plan der Pyramide N7Die eigentliche Pyramide die zunachst aus Stein in spaterer Zeit in Meroe auch aus Ziegel errichtet wurde Vor der Pyramide befindet sich ein kleiner Totentempel In Nuri und el Kurru ist dieser meist mit einer Stele und einem Opfertisch dekoriert In Meroe wird es Sitte diesen Tempel reich mit Reliefs auszuschmucken Die eigentlichen Grabkammern liegen unter der Pyramide Der Eingang liegt dabei vor dem Tempel innerhalb des eigentlichen Pyramidenbaues finden sich keine Raume Die Konige hatten ein Grabsystem mit drei Kammern die spateren Konige nur ein Zweikammergrab Die Kammern sind manchmal mit Malereien und langen religiosen Texten dekoriert vor allem bei den alteren Pyramiden Die koniglichen Pyramiden lassen sich anhand ihrer Grosse in vier Gruppen unterteilen Die erste Gruppe ca 700 450 v Chr datiert von Pianchi bis Amanistabara qo Die Pyramiden haben eine Seitenlange von ca 27 m In der zweiten Gruppe ca 450 300 v Chr Siaspi qo bis Nastasen ist die Seitenlange ca 26 m Unter Ergamenes ca 280 v Chr bis Amanishakheto um 0 v Chr schrumpft die durchschnittliche Seitenlange auf 18 m In der letzten Gruppe ab Natakamani ca 50 n Chr sind die Seiten dagegen durchschnittlich nur 6 6 m lang In dieser Zeit verlor der Pyramidenbau stark an Bedeutung Lage BearbeitenDie nubischen Pyramiden stehen vor allem an vier Orten Pyramiden von Meroe bei Meroe Pyramiden von al Kurru sudlich von Meroe Pyramiden vom Jebel Barkal am Jebel Barkal und weiter nordlich die Pyramiden von Nuri Siehe auch BearbeitenListe der PyramidenLiteratur BearbeitenDows Dunham El Kurru The Royal Cemeteries of Kush Band 1 Harvard University Press Boston 1950 Dows Dunham Nuri The Royal cemeteries of Kush Band 2 Museum of Fine Arts Harvard University Press Boston 1955 Dows Dunham Royal tombs at Meroe and Barkal The Royal Cemeteries of Kush Band 4 Museum of Fine Arts Boston Mass 1957 Nachdruck Museum of Fine Arts Boston 1980 ISBN 0 87846 050 0 Dows Dunham The West and South Cemeteries at Meroe The Royal cemeteries of Kush Band 5 Museum of Fine Arts Harvard University Press Boston 1963 Weblinks BearbeitenDows Dunham Recollections of an Egyptologist Museum of Fine Arts Boston 1972 PDF Datei 7 49 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nubische Pyramiden amp oldid 224214058