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Physikalische KennzahlName Nusselt ZahlFormelzeichen N u displaystyle mathit Nu Dimension ZahlDefinition N u a L l displaystyle mathit Nu frac alpha cdot L lambda a displaystyle alpha WarmeubergangskoeffizientL displaystyle L charakteristische Langel displaystyle lambda Warmeleitfahigkeit des FluidsBenannt nach Wilhelm NusseltAnwendungsbereich WarmeubergangDie Nusselt Zahl N u displaystyle mathit Nu benannt nach Wilhelm Nusselt ist eine Kennzahl mit der Einheit Eins aus der Ahnlichkeitstheorie der Warmeubertragung Sie dient zur Beschreibung des konvektiven Warmeubergangs zwischen einer festen Oberflache und einem stromenden Fluid Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Bedeutung 3 Anwendung 3 1 Modellmessungen 3 2 Korrelationen 3 2 1 Vertikale Flache bei freier Konvektion 3 2 2 Horizontale Flache bei freier Konvektion 3 2 3 Erzwungen angestromten Platte 3 2 3 1 Rechenbeispiel 4 Anschauliche Interpretationen 4 1 Vergleich mit reiner Warmeleitung 4 2 Vergleich mit ruhender Ersatzschicht 4 3 Dimensionsloser Temperaturgradient 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDie Nusselt Zahl ist definiert als 1 N u a L l displaystyle mathit Nu frac alpha cdot L lambda nbsp Dabei gehen ein der Warmeubergangskoeffizient a displaystyle alpha nbsp der den konvektiven Warmeubergang zwischen Wand und Fluid beschreibt die Warmeleitfahigkeit l displaystyle lambda nbsp des Fluids als charakteristische Lange L displaystyle L nbsp eine fur die Stromung massgebende Abmessung die je nach der Geometrie des betrachteten Systems auf unterschiedliche Weise gewahlt werden kann Typische Beispiele sind die Lange einer uberstromten Flache in Stromungsrichtung oder der Durchmesser eines durchstromten Rohres Bedeutung BearbeitenZwei physikalische Systeme sind geometrisch ahnlich wenn alle ihre korrespondierenden Abmessungen in demselben Zahlenverhaltnis zueinander stehen 2 z B ein Originalsystem und ein um einen bestimmten Faktor verkleinertes Modellsystem Sie sind daruber hinaus auch physikalisch ahnlich wenn ihre korrespondierenden physikalischen Grossen in jeweils konstanten Verhaltnissen zueinander stehen wenn also z B alle Krafte alle Geschwindigkeiten usw im Modellsystem um einen jeweils bestimmten Faktor kleiner oder grosser sind als die entsprechenden Krafte und Geschwindigkeiten im Originalsystem 2 Die Ahnlichkeitstheorie besagt dass zwei geometrisch ahnliche Systeme auch physikalisch ahnlich sind wenn die dimensionslosen Kennzahlen welche die beiden Systeme beschreiben in beiden Fallen dieselben Zahlenwerte haben 2 3 Die Nusselt Zahl ist eine dieser dimensionslosen Kennzahlen Sie hat im Modellsystem und im Originalsystem denselben Zahlenwert wenn das Modell dem Original geometrisch ahnlich ist und geeignet gewahlten Bedingungen ausgesetzt ist so dass es dem Original auch physikalisch ahnlich ist Wird die Nusselt Zahl am Modell bestimmt ist sie auch fur das Original bekannt Sie kann dann beispielsweise dazu verwendet werden den Warmeubergangskoeffizienten a N u l L displaystyle alpha mathit Nu tfrac lambda L nbsp im Originalsystem zu ermitteln Anwendung BearbeitenModellmessungen Bearbeiten Die Moglichkeit an einem Modellsystem gewonnene Messwerte auf das Originalsystem zu ubertragen wenn die Nusselt Zahlen beider Systeme aufeinander abgestimmt sind wurde bereits angesprochen In einfachen Geometrien ist in der Regel offensichtlich welche Abmessung dabei als charakteristische Lange zu wahlen ist Stehen mehrere Abmessungen zur Wahl im Fall des durchstromten Rohres kann beispielsweise der Radius oder der Durchmesser des Rohres gewahlt werden dann kann die Wahl beliebig getroffen werden muss aber in allen zu vergleichenden Systemen dieselbe sein Der Zahlenwert der ermittelten Nusselt Zahl hangt zwar von der Wahl ab die Gleichheit der Nusselt Zahlen physikalisch ahnlicher Modelle bleibt aber bei Verwendung der jeweils korrespondierenden Abmessungen erhalten Sollen die Zahlenwerte der Nusselt Zahlen eines Systems tabelliert werden so ist im Zweifel anzugeben welche Abmessung verwendet wurde Korrelationen Bearbeiten Fur haufig benotigte Systeme konnen Messungen auch geeignet zusammengefasst und tabelliert werden Es ist zu erwarten dass die Nusselt Zahl von den Eigenschaften der verwendeten Fluide Anm 1 abhangt wie deren Geschwindigkeit Dichte Viskositat Warmekapazitat usw Wie eine Analyse der Transportgleichungen zeigt konnen diese Eigenschaften ebenfalls zu dimensionslosen Zahlengruppen zusammengefasst werden namlich der Prandtl Zahl P r displaystyle textstyle mathit Pr nbsp und der Reynolds Zahl R e displaystyle textstyle mathit Re nbsp im Falle erzwungener Konvektion oder der Rayleigh Zahl R a displaystyle textstyle mathit Ra nbsp im Falle freier Konvektion 4 5 6 Die lokale Nusselt Zahl hangt ausserdem noch von einer Koordinate x displaystyle x nbsp ab welche den betrachteten Ort im System beschreibt Fur die lokale Nusselt Zahl ist bei gegebener Geometrie also eine funktionale Abhangigkeit der Form zu erwarten 4 Im Falle erzwungener Konvektion gilt daher N u f x R e P r displaystyle mathit Nu f x mathit Re mathit Pr nbsp oder im Falle freier Konvektion N u f x R a P r displaystyle mathit Nu f x mathit Ra mathit Pr nbsp Betrachtet man stattdessen die uber das System gemittelte Nusselt Zahl N u displaystyle mathit overline Nu nbsp entfallt die Abhangigkeit von x displaystyle x nbsp Es gilt somit im Falle erzwungener Konvektion 4 N u f R e P r displaystyle mathit overline Nu f mathit Re mathit Pr nbsp und im Falle freier Konvektion N u f R a P r displaystyle mathit overline Nu f mathit Ra mathit Pr nbsp Der funktionale Zusammenhang f R e P r displaystyle f mathit Re mathit Pr nbsp oder f R a P r displaystyle f mathit Ra mathit Pr nbsp selbst kann nur in sehr einfachen Fallen aus der Theorie abgeleitet werden In der Regel sind Messreihen notwendig an die eine geeignete Funktion angepasst wird Solche aus Messungen abgeleiteten empirischen Funktionen bezeichnet man auch als Korrelationen oder Gebrauchsformeln Wie die Erfahrung zeigt kann im Falle erzwungener Konvektion fur die mittlere Nusselt Zahl oft ein Ansatz der Form 7 N u C R e m P r 1 3 displaystyle mathit overline Nu C mathit Re m mathit Pr 1 3 nbsp mit geeigneten Konstanten C displaystyle C nbsp und m displaystyle m nbsp verwendet werden Vertikale Flache bei freier Konvektion Bearbeiten Die mittlere Nusselt Zahl einer vertikalen Flache der Hohe L displaystyle L nbsp wird beschrieben durch 8 9 10 N u L 0 825 0 387 R a L 1 6 1 0 492 P r 9 16 8 27 2 0 1 R a L 10 12 0 001 P r displaystyle overline mathit Nu L left 0 825 frac 0 387 mathit Ra L 1 6 left 1 0 492 mathit Pr 9 16 right 8 27 right 2 quad 0 1 leq mathit Ra L leq 10 12 wedge 0 001 leq mathrm Pr leq infty nbsp Horizontale Flache bei freier Konvektion Bearbeiten Bei der Warmeubertragung einer horizontal liegenden Flachen mussen folgende zwei Falle unterschieden werden die Warmeabgabe nach oben einer beheizten Flache und Warmeaufnahme von unten einer gekuhlten Flache die Warmeabgabe nach unten einer beheizten Flache und die Warmeaufnahme von oben einer gekuhlten FlacheIn beiden Fallen ist die charakteristische Lange L displaystyle L nbsp gegeben durch den Quotienten aus dem Flacheninhalt A displaystyle A nbsp und der Lange des die Flache begrenzenden Umrisses A displaystyle partial A nbsp L A A displaystyle mathit L frac A partial A nbsp Ist Warmeabgabe nach oben oder Warmeaufnahme von unten so kann die mittlere Nusselt Zahl durch folgende Beziehung dargestellt werden 11 N u L 0 54 R a L 1 4 2 10 4 R a L 8 10 6 displaystyle overline mathit Nu L 0 54 mathit Ra L 1 4 quad 2 cdot 10 4 leq mathit Ra L leq 8 cdot 10 6 nbsp N u L 0 15 R a L 1 3 8 10 6 R a L 10 11 displaystyle overline mathit Nu L 0 15 mathit Ra L 1 3 quad 8 cdot 10 6 leq mathit Ra L leq 10 11 nbsp Ist Warmeabgabe nach unten oder Warmeaufnahme von oben so gilt 12 N u L 0 27 R a L 1 4 810 5 R a L 10 10 displaystyle overline mathit Nu L 0 27 mathit Ra L 1 4 quad 810 5 leq mathit Ra L leq 10 10 nbsp Erzwungen angestromten Platte Bearbeiten Die mittlere Nusselt Zahl auf einer parallel angestromten Platte der Lange L displaystyle L nbsp betragt beispielsweise fur laminare Stromung und P r 0 6 displaystyle mathit Pr gtrsim 0 6 nbsp 13 N u L a L l 0 664 R e L 1 2 P r 1 3 displaystyle mathit overline Nu L frac overline alpha L lambda 0 664 mathit Re L 1 2 mathit Pr 1 3 nbsp woraus fur zahlreiche Fluide und Stromungsgeschwindigkeiten der mittlere Warmeubergangskoeffizient a displaystyle overline alpha nbsp auf der Platte ermittelt werden kann In diesem Beispiel ist an den Formelzeichen N u L displaystyle mathit overline Nu L nbsp und R e L displaystyle mathit Re L nbsp auch ausdrucklich vermerkt dass diese Kennzahlen im vorliegenden Fall mit L displaystyle L nbsp als charakteristischer Lange zu bilden sind Rechenbeispiel Bearbeiten Wind strome eine Hausfassade der Breite L 4 m displaystyle L 4 mathrm m nbsp von der Seite her an Die Windgeschwindigkeit betrage v 2 m s displaystyle v 2 mathrm m s nbsp die Lufttemperatur ϑ L 22 C displaystyle vartheta L 22 mathrm circ C nbsp und die Fassadentemperatur ϑ F 18 C displaystyle vartheta F 18 mathrm circ C nbsp Wie gross ist der mittlere konvektive Warmeubergangskoeffizient a displaystyle overline alpha nbsp auf der Fassade Als reprasentativ fur die Temperatur der Grenzschicht zwischen Fluid und Oberflache wird in der Regel der Mittelwert von Fluidtemperatur und Oberflachentemperatur angesetzt Die Eigenschaften der Luft werden also fur 20 C ausgewertet Es sind 14 charakteristische Lange L displaystyle L nbsp 4 m Dichte r displaystyle rho nbsp 1 188 kg m Stromungsgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp 2 m s Warmeleitfahigkeit l displaystyle lambda nbsp 0 02569 W m K spezifische Warmekapazitat c p displaystyle c p nbsp 1007 J kg K kinematische Viskositat n displaystyle nu nbsp 153 5 10 7 m sDamit ergibt sich fur die Reynolds Zahl R e L v L n 5 2 10 5 displaystyle mathit Re L frac v L nu 5 2 cdot 10 5 nbsp und fur die Prandtl Zahl P r n r c p l 0 715 displaystyle mathit Pr frac nu rho c mathrm p lambda 0 715 nbsp Die Aufgabenstellung beschreibt eine parallel angestromte Flache die im vorigen Abschnitt vorgestellte Korrelation kann also benutzt werden Aus ihr folgt die mittlere Nusselt Zahl N u L 428 displaystyle mathit overline Nu L 428 nbsp und daraus der mittlere Warmeubergangskoeffizient a N u L l L 2 75 W m 2 K displaystyle overline alpha mathit overline Nu L frac lambda L 2 75 mathrm frac W m 2 K nbsp Fur eine breitere Flache oder eine hohere Windgeschwindigkeit uberschreitet die Reynoldszahl allerdings zunehmend den kritischen Wert R e c 5 10 5 displaystyle mathit Re c approx 5 cdot 10 5 nbsp 15 ab dem Turbulenz einzusetzen beginnt so dass kompliziertere Formeln fur gemischt laminar und turbulente Stromungsverhaltnisse verwendet werden mussen Typische konvektive Warmeubergangskoeffizienten liegen unter diesen Bedingungen bei etwa 10 W m K Anschauliche Interpretationen BearbeitenTrotz der unanschaulichen Definition der Nusselt Zahl als dimensionslose Zahlengruppe die in der Ahnlichkeitstheorie als System Kennzahl auftritt sind fur manche Systeme anschauliche Interpretationen moglich nbsp Ausbildung einer Grenzschicht am Beispiel einer parallel angestromten ebenen Platte Im ungestorten Bereich weist die Stromung ein konstantes Geschwindigkeitsprofil u0 auf Im Einflussbereich der Platte bildet sich ein Profil aus in dem die Geschwindigkeit in Plattennahe abnimmt und an der Plattenoberflache auf Null zuruckgeht Im ungestorten Bereich der Fluidstromung geschieht der Warmetransport sowohl durch Warmeleitung innerhalb des Fluids als auch durch Konvektion im Fluid Die Temperatur des Fluids kann in diesem Bereich als raumlich und zeitlich konstant angesehen werden In der Nahe der Wand nimmt die Geschwindigkeit des stromenden Fluids jedoch reibungsbedingt ab und geht unmittelbar an der Wand auf Null zuruck Haftbedingung In dem Bereich in dem die Stromungsgeschwindigkeit allmahlich vom ungestorten Wert bis auf Null abnimmt nimmt auch der Beitrag der Konvektion zum Warmetransport ab bis unmittelbar an der Wand nur die Warmeleitung als einziger Transportmechanismus ubrigbleibt Der Bereich in dem die Temperatur von der Temperatur der ungestorten Stromung allmahlich in die Wandtemperatur ubergeht Anm 2 ist eine Grenzschicht die fur den Warmeubergang zwischen Wand und Fluid wegen des verringerten Warmetransports einen Widerstand darstellt Der Warmeubergangskoeffizient a displaystyle alpha nbsp beschreibt die Starke der Warmestromdichte q a displaystyle q alpha nbsp die bei gegebenem Temperaturunterschied D T displaystyle Delta T nbsp zwischen Wandoberflache und ungestortem Fluid diese Grenzschicht durchfliesst q a a D T displaystyle q alpha alpha cdot Delta T nbsp Obwohl an dieser Warmestromdichte in der Regel sowohl eingeschrankte Konvektion wie auch Warmeleitung als Transportmechanismen beteiligt sind bezeichnet man sie ublicherweise kurz und pauschal als konvektiv Vergleich mit reiner Warmeleitung Bearbeiten Die Nusselt Zahl lasst sich auffassen als das Verhaltnis der realen durch die Grenzschicht fliessenden konvektiven Warmestromdichte q a displaystyle q alpha nbsp zu jener gedachten Warmestromdichte q l displaystyle q lambda nbsp die infolge reiner Warmeleitung durch eine vollstandig ruhende Fluidschicht der Dicke L displaystyle L nbsp und der Warmeleitfahigkeit l displaystyle lambda nbsp fliessen wurde 16 Mit q l l L D T displaystyle q lambda frac lambda L cdot Delta T nbsp ist namlich N u a L l a D T l L D T q a q l displaystyle mathit Nu frac alpha cdot L lambda frac alpha cdot Delta T frac lambda L cdot Delta T frac q alpha q lambda nbsp Mit anderen Worten Die Nusselt Zahl druckt aus um welchen Faktor die Warmeubertragung aufgrund der Konvektion starker ist als wenn reine Warmeleitung wirken wurde Diese Betrachtungsweise ist besonders anschaulich wenn der Warmefluss durch eine Luftschicht betrachtet und die Dicke dieser Luftschicht als charakteristische Lange L displaystyle L nbsp gewahlt wird Dann sind die reale und die gedachte vollig ruhende Luftschicht identisch und an der Nusselt Zahl lasst sich unmittelbar der Beitrag der Konvektion zum Warmetransport in der realen Schicht ablesen Ist die Nusselt Zahl grosser als 1 liegt in der Luftschicht Konvektion vor die den Warmetransport verstarkt 17 18 Vergleich mit ruhender Ersatzschicht Bearbeiten Man denke sich die Grenzschicht in der verschiedene Stromungsgeschwindigkeiten vorhanden sind ersetzt durch eine vollstandig ruhende Fluidschicht der Dicke d displaystyle d nbsp in welcher der Warmetransport nur durch Warmeleitung geschehen kann Wenn die Ersatzschicht demselben Temperaturgefalle ausgesetzt ist gilt fur die durch sie fliessende Warmestromdichte q l l d D T displaystyle q lambda frac lambda d cdot Delta T nbsp Soll durch die Ersatzschicht derselbe Warmestrom fliessen wie durch die reale Grenzschicht q a a D T displaystyle q alpha alpha cdot Delta T nbsp so muss fur d displaystyle d nbsp gelten d l a displaystyle d frac lambda alpha nbsp und die Nusselt Zahl lasst sich schreiben als N u a L l L d displaystyle mathit Nu frac alpha cdot L lambda frac L d nbsp Sie lasst sich also auch auffassen als das Verhaltnis der charakteristischen Lange L displaystyle L nbsp zur Dicke d displaystyle d nbsp der Ersatzschicht 16 Dimensionsloser Temperaturgradient Bearbeiten Der durch die Grenzschicht fliessende konvektive Warmestrom ist gegeben durch q a a D T a T W T displaystyle q alpha alpha cdot Delta T alpha cdot T W T infty nbsp wenn T W displaystyle T W nbsp die Wandtemperatur ist und T displaystyle T infty nbsp die Temperatur des ungestorten Fluids Andererseits ist wegen der Haftbedingung das Fluid in unmittelbarer Nahe der Wand vollig ruhend so dass der Ubergang der Warme von der Wand in den an die Wand angrenzenden Fluidbereich durch reine Warmeleitung geschieht In diesem Grenz Fluidbereich wird der Warmestrom allein durch den unmittelbar an der Wand W displaystyle W nbsp herrschenden Temperaturgradienten angetrieben q W l d T d x W displaystyle q W left lambda cdot frac mathrm d T mathrm d x right W nbsp Die beiden Formeln mussen denselben Wert fur die Warmestromdichte liefern Anm 3 Gleichsetzen und beidseitige Multiplikation mit einer charakteristischen Lange L displaystyle L nbsp liefert a L T W T l L d T d x W displaystyle alpha L cdot T W T infty left lambda L cdot frac mathrm d T mathrm d x right W nbsp und weiter a L l d T T w T d x L W displaystyle frac alpha L lambda left frac mathrm d frac T T w T infty mathrm d frac x L right W nbsp so dass die Nusseltzahl sich schreiben lasst als N u a L l d ϑ d 3 W displaystyle mathit Nu frac alpha L lambda left frac mathrm d vartheta mathrm d xi right W nbsp mit der dimensionslosen Temperatur ϑ T T T W T displaystyle vartheta frac T T infty T W T infty nbsp und der dimensionslosen Lange 3 x L displaystyle xi frac x L nbsp Anm 4 Die Nusselt Zahl lasst sich daher auffassen als der negative dimensionslose fluidseitige Temperaturgradient an der Wand 19 Umschreiben N u d T T w T d x L W d T d x W T w T L displaystyle mathit Nu left frac mathrm d frac T T w T infty mathrm d frac x L right W frac left frac mathrm d T mathrm d x right W frac T w T infty L nbsp zeigt dass die Nusselt Zahl ausserdem angibt wievielmal das aus dem konvektiven Warmeubergang resultierende Temperaturprofil steiler ist als ein aus reiner Warmeleitung im Fluid resultierendes Profil 16 Siehe auch BearbeitenDie Biot Zahl wird formal ahnlich der Nusselt Zahl gebildet Anders als bei der Nusselt Zahl beziehen sich Warmeleitfahigkeit und charakteristische Lange aber nicht auf das Fluid sondern auf den festen Korper Literatur BearbeitenMerker G P Konvektive Warmeubertragung Springer Berlin Heidelberg 1987 ISBN 978 3 540 16995 6 Bergman Th L Lavine A S Incropera F P Dewitt D P Fundamentals of Heat and Mass Transfer Seventh edition John Wiley amp Sons 2011 ISBN 978 0470 50197 9Anmerkungen Bearbeiten Im Original und im Modellsystem konnen verschiedene Fluide verwendet werden beispielsweise Luft in dem einen und Wasser in dem anderen System Die Dicke der Stromungsgrenzschicht ist im Allgemeinen nicht identisch mit der Dicke der Temperaturgrenzschicht Das Verhaltnis beider Dicken wird durch die Prandtl Zahl beschrieben Dies gilt jedenfalls wenn wie auch sonst uberall in diesem Artikel stationare Verhaltnisse betrachtet werden Man beachte dass d d 3 T T T W T d d 3 T T W T displaystyle frac mathrm d mathrm d xi left frac T T infty T W T infty right frac mathrm d mathrm d xi left frac T T W T infty right nbsp Einzelnachweise Bearbeiten Baehr H D Stephan K Warme und Stoffubertragung 5 Auflage Springer Berlin 2006 ISBN 978 3 540 32334 1 S 20 a b c Merker G P Konvektive Warmeubertragung Springer Berlin Heidelberg 1987 ISBN 978 3 540 16995 6 S 101 Bergman T L Lavine A S Incropera F P Dewitt D P Fundamentals of Heat and Mass Transfer Seventh edition John Wiley amp Sons 2011 ISBN 978 0470 50197 9 S 398 a b c Bergman T L Lavine A S Incropera F P Dewitt D P Fundamentals of Heat and Mass Transfer Seventh edition John Wiley amp Sons 2011 ISBN 978 0470 50197 9 S 400f Kind M 2019 A2 Dimensionslose Kenngrossen fur die Berechnung von Warmeubertragern und warmetechnischen Apparaten In Stephan P Kabelac S Kind M Mewes D Schaber K Wetzel T eds VDI Warmeatlas Springer Reference Technik VDI Springer Reference Springer Vieweg Berlin Heidelberg doi 10 1007 978 3 662 52989 8 2 Stephan P 2019 B2 Grundlagen der Berechnungsmethoden fur Warmeleitung konvektiven Warmeubergang und Warmestrahlung In Stephan P Kabelac S Kind M Mewes D Schaber K Wetzel T eds VDI Warmeatlas Springer Reference Technik VDI Springer Reference Springer Vieweg Berlin Heidelberg doi 10 1007 978 3 662 52989 8 4 Bergman T L Lavine A S Incropera F P Dewitt D P Fundamentals of Heat and Mass Transfer Seventh edition John Wiley amp Sons 2011 ISBN 978 0470 50197 9 S 424 Churchill S W Chu H H Correlating equations for laminar and turbulent free convection from a vertical plate Int J Heat Mass Transfer 18 1975 1323 1329 Merker G P Konvektive Warmeubertragung Springer Berlin Heidelberg 1987 ISBN 978 3 540 16995 6 S 314 Thess A Kaiser R 2019 F2 Warmeubertragung bei freier Konvektion Aussenstromungen In Stephan P Kabelac S Kind M Mewes D Schaber K Wetzel T eds VDI Warmeatlas Springer Reference Technik VDI Springer Reference Springer Vieweg Berlin Heidelberg doi 10 1007 978 3 662 52989 8 38 Merker G P Konvektive Warmeubertragung Springer Berlin Heidelberg 1987 ISBN 978 3 540 16995 6 S 322 Merker G P Konvektive Warmeubertragung Springer Berlin Heidelberg 1987 ISBN 978 3 540 16995 6 S 326 Bergman T L Lavine A S Incropera F P Dewitt D P Fundamentals of Heat and Mass Transfer Seventh edition John Wiley amp Sons 2011 ISBN 978 0470 50197 9 S 442 Baehr H D Stephan K Warme und Stoffubertragung 5 Auflage Springer Berlin 2006 ISBN 978 3 540 32334 1 S 695 Bergman T L Lavine A S Incropera F P Dewitt D P Fundamentals of Heat and Mass Transfer Seventh edition John Wiley amp Sons 2011 ISBN 978 0470 50197 9 S 390 a b c Merker G P Konvektive Warmeubertragung Springer Berlin Heidelberg 1987 ISBN 978 3 540 16995 6 S 113 DIN EN 673 Glas im Bauwesen Bestimmung des Warmedurchgangskoeffizienten U Wert Berechnungsverfahren Beuth Verlag Berlin 2011 Merker G P Konvektive Warmeubertragung Springer Berlin Heidelberg 1987 ISBN 978 3 540 16995 6 S 114 Merker G P Konvektive Warmeubertragung Springer Berlin Heidelberg 1987 ISBN 978 3 540 16995 6 S 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nusselt Zahl amp oldid 234809950