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Notre Dame de Dusenbach ist ein Wallfahrtsort und Kapuzinerkloster bei Ribeauville im Elsass Die Klostergebaude und die drei Kapellen stehen als Monument historique unter Denkmalschutz 1 Blick auf Dusenbach und seine drei KapellenDie zwei alteren Kirchen stehen auf einem FelsenWohn und Nebengebaude der Kapuziner Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung der drei Kapellen durch die Herren von Rappoltstein 1 2 Zerstorung und Wiederaufbau 1 3 Im Dreissigjahrigen Krieg Erneute Zerstorung 1 4 Zerstorung wahrend der Franzosischen Revolution 1 5 Wiederaufbau im 19 Jahrhundert 2 Architektur und Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung der drei Kapellen durch die Herren von Rappoltstein Bearbeiten Ende des 12 Jahrhunderts folgte Egenolph II von Rappoltstein Lehnsherr des Basler Bischofs einem Ruf von Papst Innozenz III zum Kreuzzug in das Heilige Land Er stellte eine kleine Armee auf und zog nach Osten 1217 nahm Egenolph II am Kreuzzug von Damiette unter Johann von Brienne teil Nach seiner Ruckkehr liess er sich 1221 als Einsiedler in Dusenbach nieder um sich von den Strapazen und den Grauel des Krieges zu erholen und starb dort nur wenig spater im folgenden Jahr Von einer der beiden Reisen hatte der Graf eine Marienstatue mitgebracht und zum Dank fur seine gluckliche Heimkehr eine Kapelle in Dusenbach erbauen lassen Es ist nicht geklart ob diese schon nach der ersten oder erst nach der zweiten Heimkehr errichtet wurde Um 1260 errichteten die Bruder Ulrich II und Heinrich I von Rappoltstein Neffen von Egenolph II eine zweite Kapelle neben der ersten Als sich die Stadt Colmar 1296 dem Aufstand gegen Konig Adolf von Nassau anschloss beteiligte sich auch Anselm II von Rappoltstein Der Konig konfiszierte daraufhin das Lehen und setzte Anselm II in Schwaben fest Der Rappoltsteiner gelobte daraufhin dass er in Dusenbach eine neue Kapelle bauen wurde wenn er freikame 1298 starb Adolf Sein Nachfolger Albrecht I der Adolf bekampft hatte entliess Anselm II und gab ihm seine Guter zuruck Seine Freilassung am 2 Februar 1297 Maria Lichtmess sah der Graf als Zeichen Er hielt sein Versprechen ein und errichtete eine dritte Kapelle Zerstorung und Wiederaufbau Bearbeiten nbsp Pieta aus dem 15 Jahrhundert1360 eroberten die Englander grosse Teile des Elsass und plunderten auch Dusenbach Unter Fuhrung von Arnaud de Cervole zogen anschliessend franzosischen Briganten durch das Land und raubschatzten Kirchen und Kloster darunter auch Dusenbach Dabei verschwand wohl auch die Marienstatue von Egenolph 1370 begannen Bruno I und spater Ulrich VII von Rappoltstein den Wallfahrtsort wiederaufzubauen nachdem die Truppen Karl IV das Elsass zuruckerobert hatten Erst in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts waren die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen Maximin II von Rappoltstein stiftete einen Kreuzweg und einen Kalvarienberg nachdem er 1484 von einer Pilgerreise in das Heilige Land zuruckgekehrt war 1494 wurden die Kapellen saniert und die Kapelle der Grafen Ulrich II und Heinrich I zu einem Heiligen Grab umgestaltet Auf dem Fussweg von Ribeauville nach Dusenbach wurde ein Kreuzweg errichtet Die Kapelle von Anselm II wurde zum Grab Mariens 1666 wurden dort zwei Tafelbilder mit der Verkundigung und dem Tod Mariens aufgehangt Schon 1494 stellte man eine Marienfigur auf Die zerstorte Marienstatue ersetzte Maximin II mit einer holzernen Mater Dolorosa die Christus in ihren Armen tragt Sie wurde von Meister Laurentz aus Ribeauville geschaffen Ausserdem wurde ein kleiner Turm erbaut der Christi Gefangenschaft vor seiner Kreuzigung symbolisieren sollte Da der Pilgerstrom inzwischen stark zugenommen hatte stellte Maximin zwei Kaplane an Ihnen assistierten zwei Augustinermonche Im Dreissigjahrigen Krieg Erneute Zerstorung Bearbeiten Im Dreissigjahrigen Krieg fielen die Schweden unter Fuhrung von Gustaf Horn im Elsass ein Wahrend Ribeauville als protestantische Gemeinde verschont wurde brannte man Dusenbach nieder Die 1494 aufgestellte Marienstatue uberstand diese Zerstorung Sie verschwand bei der Plunderung im Jahr 1632 und wurde 1656 wiedergefunden Die Basler Furstbischofe Johann Konrad I von Roggenbach und Josef Wilhelm Rinck von Baldenstein erlaubten daraufhin den Wiederaufbau und die Einsetzung der Wallfahrt Ausserdem erbaute man ein Wohnhaus fur die Kapuziner die den Ort betreuten Allerdings lebten die Bruder meist im Ort und ubernachteten hier nur selten Zerstorung wahrend der Franzosischen Revolution Bearbeiten Im Rahmen der Franzosischen Revolution wurde 1791 verfugt dass die Wallfahrt nach Dusenbach eingestellt werden musse und die Kapellen zerstort wurden Die Pfarrei Ribeauville wurde unter die Aufsicht eines revolutionstreuen Priesters gestellt Doch die katholischen Einwohner des Ortes pilgerten aus Protest jeden Sonntag nach Dusenbach wo romtreue Priester den Gottesdienst feierten Die Kapellen wurden als nationales Eigentum konfisziert und 1792 verkauft Die sakralen Kunstgegenstande kamen in die Pfarrkirche nach Ribeauville Die neuen Eigentumer Johann Ignaz Butz und David Ortlieb zogerten allerdings die Kapellen zu zerstoren Erst als der Rat die Niederlegung anordnete wurden die Kapellen und die ubrigen Gebaude am 25 Marz 1794 zerstort 1810 enteignete man die Besitzer und gab die Ruinen 1817 an Jakob Domler weiter Dessen Tochter verkaufte sie 1836 an den Winzer Gregor Owaller Von 1837 bis 1876 gehorten die Ruinen dann dem Pfarrer Alois Hiss aus Ribeauville Mit seinem Eintritt in den Dominikanerorden fielen die Kapellen dem Orden zu 1876 verkaufte man Dusenbach an Joseph Wuhrer Wiederaufbau im 19 Jahrhundert Bearbeiten Obwohl kaum mehr als Pilgerstatte erkennbar blieb der Ort sonntags Ziel von Spaziergangern und frommen Menschen der Region Man traf sich weiter zur Andacht und betete Der Ort behielt seine Popularitat 1892 brachte der Strassburger Bischof Adolf Fritzen die Idee auf die Andachtsstatte zu restaurieren Er besuchte Dusenbach und entschloss sich die Ruinen zu erwerben Pfarrer Aime Raess stimmte begeistert zu und warb um Spenden Neben Ribeauville beteiligten sich auch die Gemeinden Bergheim Saint Hippolyte Rorschwihr Roderen Hunawihr Guemar Zellenberg Gueberschwihr und Kaysersberg sowie viele Privatleute Man beauftragte den Architekten Karl Winckler mit den Arbeiten Besonderen Wert legte man dabei auf eine moglichst originalgetreue Wiederherstellung Zum Vorbild nahm man sich dafur altere Grafiken mit Ansichten der Kapellen 1893 wurde zuerst der Weg nach Dusenbach erneuert anschliessend wurden die Kapellen wiederaufgebaut Am 18 Mai 1894 erlaubte der Bischof von Strassburg wieder eine Marienwallfahrt nach Dusbach und weihte sie am 10 Juni in einer feierlichen Messe Unserer Lieben Frau 1896 weihte der Bischof einen neuen Kreuzweg ein den der Munchner Kunstler Meyer geschaffen hatte 1921 1922 wurden die kleinen Stationskapellen restauriert und 1947 verandert Zwischen 2001 und 2004 wurden die Kreuzwegstationen erneut umfassend restauriert 1904 machte Bischof Fritzen die Kapuzinerbruder zu Pfarrverwesern in Dusenbach Den Anbau an die Kapellen der bisher Wohnung fur den Kirchendiener war wurde vergrossert und aufgestockt Bis 2009 lebte hier eine kleine Gemeinschaft der Kapuziner Am 11 September 2016 wurde das Kloster wieder eroffnet 2 Architektur und Ausstattung BearbeitenDie beiden alteren Kapellen stehen hintereinander auf einem Felsen und sind stark gotisch gepragt Die vordere ist einschiffig und besitzt funf Joche Ein dreiseitiger Chor schliesst den Raum ab Ostlich davon schliesst sich die zweite Kirche an Sie besitzt einen nahezu quadratischen Raum mit einem zweijochigen Chor mit 3 8 Schluss Die dritte Kapelle wurde neugotisch errichtet Die kleine Saalkirche schliesst mit einem dreiseitigen Chor Im Zentrum des neugotischen Altars steht die Pieta aus dem 15 Jahrhundert Auf dem neugotischen Altar der ersten Kirche steht ein Vesperbild aus dem 15 Jahrhundert Ein zweites aus dem 15 Jahrhundert steht in der Vorhalle In der zweiten Kapelle steht ein Kruzifix das eine Kopie des wahrend der Franzosischen Revolution verbrannten Kreuzes ist Literatur BearbeitenBernhardt Notice sur l ancien pelerinage de Notre Dame de Dusenbach pres Ribeauville Haut Rhin In Revue catholique de l Alsace Band 1 Strassburg 1859 S 209 216 Digitalisat Leonard Fischer Geschichte des Wallfahrtsortes Dusenbach Strasbourg 1894 Walter Hotz Handbuch der Kunstdenkmaler im Elsass und in Lothringen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1973 S 46 F Rapp Maximin II de Ribeaupierre et le pelerinage de Dusenbach In Revue d Alsace Presses universitaires de Rennes Rennes 2002 S 193 204 Dusenbach histoire et legendes Amis de Notre Dame de Dusenbach Ribeauville 2004 Friedrich J Ortwein Die Madonna von Dusenbach Schutzpatronin Rappoltsteins In ders Hrsg Rappoltstein 1905 2005 Locher Koln 2005 ISBN 3 930054 50 7 S 471 479 PDF 2 93 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame de Dusenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Notre Dame de Dusenbach bei der Diozese StrassburgEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag Nr PA68000052 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Une nouvelle fraternite de capucins au Dusenbach Ribeauville Freres Capucins Province de France Abgerufen am 19 Juni 2017 franzosisch 48 204827777778 7 2932833333333 Koordinaten 48 12 17 4 N 7 17 35 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame de Dusenbach amp oldid 237994647