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Die spatgotische Kirche Notre Dame ist die romisch katholische Hauptkirche von Caudebec en Caux einem Ortsteil von Rives en Seine im Departement Seine Maritime in der Region Normandie Die Kirche ist bereits seit 1840 als Monument historique klassifiziert 1 Notre Dame Caudebec en Caux WestfassadeOstansicht Inhaltsverzeichnis 1 Wurdigung 2 Architektur 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 2 2 1 Hauptschiff und Seitenkapellen 2 2 2 Glasmalereien 2 2 3 Weitere Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWurdigung BearbeitenKonig Heinrich IV soll gesagt haben dass sie eine der schonsten Kirchen Frankreichs sei Es ist die schonste Kapelle in meinem Konigreich Tatsachlich enthalt dieses Hauptwerk der Ubergangszeit von der Spatgotik in die Fruhrenaissance kein Querschiff anders als in Saint Maclou in Rouen die zur gleichen Zeit erbaut wurde das erklart vielleicht die Bezeichnung Kapelle durch den Konig Architektur BearbeitenAusseres Bearbeiten Das Bauwerk ist eine dreischiffige Basilika mit Chorumgang und Kapellenkranz Die Chorkapellen tragen steile Einzeldacher Das Mittelschiff wird durch Strebebogen gestutzt und tragt einen Dachreiter Architektonisch fallt auf dass der Mittelpfeiler im Chorpolygon ahnlich wie bei St Maclou in Rouen in der Achse des Bauwerks steht Auf der Balustrade des Daches sind in gotischen Buchstaben Verse aus dem Hohenlied Pulcra es et decora Kapitel 6 eingraviert Dieser Satz ist auch auf der Galerie des Hauptportals der Kathedrale von Burgos zu finden Das Westportal ist fein gearbeitet und mit einer grossen Zahl von Skulpturen ursprunglich 333 geschmuckt die Heilige aber auch Figuren aus dem taglichen Leben der damaligen Zeit darstellen darunter einen Louren Spieler was eine der seltenen Darstellungen dieses vergessenen sackpfeifenahnlichen Musikinstruments der Normandie ist Wahrend der Religionskriege wurde die Bauplastik von den Calvinisten beschadigt und die Brande die durch die Bombenangriffe vom Juni 1940 entstanden und die umliegenden Hauser ausser im Nordwesten vernichteten verursachten weitere Schaden Die kleinen Figuren an der Sudseite der Westfassade wurden in ihrer ursprunglichen Anordnung und ihrem ursprunglichen Aussehen wiederhergestellt Der Glockenturm ist nicht zentral wie in Saint Maclou sondern an der Sudseite des Gebaudes angeordnet und erhebt sich bis zu 54 m uber dem Boden Die feine Dekoration seiner durchbrochenen Turmspitze ist in der Region zum Beispiel in Norville nachgeahmt worden und verdankt ihre Bekanntheit zum Teil den drei blumengeschmuckten Kronen der kaudekanischen Tiara Sie tragt noch immer die Spuren eines Bombenangriffs der Alliierten im Jahr 1944 Inneres Bearbeiten Hauptschiff und Seitenkapellen Bearbeiten Zwar weist das Schiff mit seinen harmonischen Proportionen kein Querschiff auf dafur aber Triforien und Fensterflachen im typischen spatgotischen Stil Die insgesamt 19 Kapellen der Seitenschiffe enthalten diverse Kunstwerke In der Kapelle des hl Johannes des Taufers linkes Seitenschiff ist das Taufbecken aus dem 17 Jahrhundert mit kunstvoll geschnitzten Paneelen verziert Auf seinem Deckel sind Szenen aus dem Alten Testament dargestellt In der Heilig Grab Kapelle rechts von der Apsiskapelle ruht unter einem Baldachin 16 Jahrhundert der liegende Christus umgeben von grossen Statuen der Junger Das ganze Ensemble stammt aus der fruheren Abtei Jumieges Im Gewolbe der Apsiskapelle Unserer Lieben Frau ist einer der grossten hangenden Schlusssteine eingebaut ein Monolith der 7 Tonnen schwer ist und 4 30 m aus dem Gewolbe herabhangt wobei er nur durch die Krafte seiner Bogen gehalten wird Dieses Werk stammt von Guillaume Le Tellier der in dieser Kapelle unter dem rechten Fenster beigesetzt ist Glasmalereien Bearbeiten Das Bauwerk ist fur die Glasmalereien aus dem 15 Jahrhundert bekannt Uber dem Portal im Nordschiff befinden sich vier Glasfenster englischer Machart aus der Anfangszeit des Kirchenbaus wahrscheinlich die altesten die von Foulques Eyton Hauptmann der britischen Garnison wahrend des Hundertjahrigen Krieges gestiftet wurden Eines von ihnen zeigt den heiligen Georg den Schutzpatron Englands wie er den Drachen erschlagt Es hat sein Gegenstuck in der Kapelle neben diesem Portal auf der rechten Seite in Sankt Michael dem Schutzpatron der Normandie damals des Konigreichs Frankreich der ebenfalls einen Drachen getotet hat Die meisten Glasmalereien aus dieser Zeit vor allem in den Kapellen des nordlichen Seitenschiffs stellen ganzfigurige Heilige dar Schutzpatrone der Handwerkszunfte die in dieser damals sehr gewerbefleissigen Stadt zahlreich waren Noch beruhmter sind die Glasmalereien aus dem 16 Jahrhundert Sie schmucken vier Kapellen in den letzten beiden Jochen im Stil zwischen Gotik und Renaissance an der Westfassade Zwei weitere Renaissance Glasfenster schmucken ebenfalls die unteren Fenster der Westfassade Sie stammen moglicherweise aus den Rouener Werkstatten von Arnoult de Nijmegen Arnold van Nijmegen einem niederlandischen Glasmaler der auch die Glasmalereien der Kirche Sainte Jeanne d Arc in Rouen herstellte Sie zeigen vor allem Szenen aus dem Alten Testament oder aus dem Leben Christi Jesus und die Samariterin am Jakobsbrunnen Moses und die Uberquerung des Roten Meeres durch die Hebraer das Letzte Abendmahl die Heiligen Drei Konige das Leben des Heiligen Johannes des Taufers und eine Wurzel Jesse Es ist zu sehen dass der Glasmaler bei der Darstellung der Uberfahrt uber das Rote Meer das Meer und seine Wellen in roter Farbe dargestellt hat Siehe auch Abendmahlsfenster Caudebec en Caux Weitere Ausstattung Bearbeiten nbsp Orgel nbsp Innenansicht nach WestenDie Orgel in einem Renaissance Gehause hat 45 Register verteilt auf 4 Manuale und Pedal Sie wurde mehrfach umgebaut zuletzt von Bartolomeo Formentelli im Jahr 2006 Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 2 I Grand Orgue C g3Montre 16 Montre 8 Bourdon 8 Gros Nazard 5 1 3 Prestant 4 Flute 4 Grosse Tierce 3 1 5 Nazard 2 2 3 Doublette 2 Quarte 2 Tierce 1 3 5 Cornet V DFourniture VCymbale IVTrompette 8 Voix Humaine 8 Clairon 4 II Positif C g3Bourdon 8 Flute D 8 Prestant 4 Nazard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Fourniture IIICymbale IITrompette 8 Cromorne 8 Clairon 8 III Recit C g3Bourdon 8 Dulciane 8 Prestant 4 Doublette 2 Sesquialtera II Fourniture IIHautbois 8 IV Echo c g3Flute 8 Cornet VTrompette 8 Pedale C f1Flute 16 Flute 8 Flute 4 Bombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 Koppeln Recit Grand Orgue Positif Grand Orgue Grand Orgue Pedale Tirasse Pedale Tirasse Pedale Auch fur das geschnitzte holzerne Taufbecken ist die Kirche bekannt Literatur BearbeitenKarl Heinz Clasen Die gotische Baukunst Akademische Verlagsgesellschaft Potsdam 1930 S 184 186 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame Caudebec en Caux Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrei Saint Benoit de Caudebec en Brotonne auf der Website des Erzbistums RouenEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Notre Dame in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 6 Dezember 2020 Normdaten Geografikum GND 4584499 9 lobid OGND AKS LCCN no00021979 VIAF 237006340 49 526043 0 725145 Koordinaten 49 31 33 8 N 0 43 30 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame Caudebec en Caux amp oldid 228093206