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Norbert Nathan Regensburger Pseudonym Trebron Akronym fur Norbert geboren am 25 Mai 1886 in Braunschweig gestorben am 26 April 1933 ebenda war ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker Er war Mitglied des Braunschweigischen Landtages und von 1922 bis 1924 dessen Vizeprasident Von 1926 bis 1932 war er Vorsteher der Judischen Gemeinde Braunschweig Stolperstein fur Norbert Regensburger vor dem Eingang des Wilhelm Gymnasiums in Braunschweig Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Eintreten fur judische Belange 1 2 Politische Tatigkeit 1 3 Anwaltliche Tatigkeit 1 4 Familie 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseLeben und Werk Bearbeiten nbsp Regensburgers Grabstein auf dem Judischen Friedhof 2014 Der unter dem Namen Nathan Ernst geborene Sohn des judischen Lederhandlers Moritz Regensburger 1854 1924 und dessen Ehefrau Gertrud geb Schonlank 1860 1914 besuchte das Braunschweiger Wilhelm Gymnasium und studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften in Munchen und Berlin Er legte 1908 in Braunschweig das Referendarexamen ab und war wahrend seiner Referendarzeit in Seesen und Braunschweig tatig Er wurde 1911 mit der Dissertation Die pressgesetzliche Berichtigungspflicht in Rostock promoviert Im Jahre 1911 anderte er seinen Vornamen Nathan in Norbert Nach bestandenem zweiten Staatsexamen wurde er am 8 Juli 1912 als Rechtsanwalt zugelassen 1919 wurde er zum Notar bestellt Im Jahre 1930 erhielt er die Zulassung beim Oberlandesgericht Braunschweig Am 26 April 1933 beging Regensburger Selbstmord nachdem am Vortag in der Braunschweigischen Staatszeitung eine Anzeige seiner beiden Kanzleisozien erschienen war in der diese das Ausscheiden Regensburgers aus der gemeinsamen Praxis vermeldeten Regensburger wurde auf dem Judischen Friedhof in Braunschweig bestattet Eintreten fur judische Belange Bearbeiten Regensburger war Hauptvorstandsmitglied des 1893 gegrundeten Central Vereins deutscher Staatsburger judischen Glaubens Diese Vereinigung reprasentierte die Mehrheit der assimilierten burgerlich liberalen Juden in Deutschland trat fur deren Burgerrechte und ihre gesellschaftliche Gleichstellung ein und versuchte Judentum und Deutschtum miteinander zu vereinbaren Von 1926 bis zur Niederlegung seines Amtes im September 1932 war er Vorsteher der Judischen Gemeinde Braunschweig und von 1927 bis 1928 Prasident der dortigen Leopold Zunz Loge 1 Regensburger war Mitbegrunder der Neutralen Judischen Jugendverbande Politische Tatigkeit Bearbeiten Er war in der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei DDP engagiert fur die er bei der Landtagswahl am 22 Dezember 1918 als Abgeordneter in den Braunschweigischen Landtag gewahlt wurde Zwischen 1919 und Mai 1921 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Braunschweig Von 1922 bis 1924 war er Vizeprasident des Landtages und Fraktionsvorsitzender der DDP Bei den Wahlen vom 7 Dezember 1924 errang die DDP lediglich zwei Sitze Ein Mandat erhielt der bisherige Schulminister Heinrich Ronneburg der jedoch als Reichstagsabgeordneter nach Berlin wechselte und dessen Sitz im Landtag Regensburger am 1 Juli 1925 ubernahm Das Mandat legte er bereits am 18 Marz 1926 aus Gesundheitsgrunden nieder Anwaltliche Tatigkeit Bearbeiten Nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt betrieb Regensburger ab Juli 1912 sein erstes Buro am Friedrich Wilhelm Platz 5 Seit Januar 1913 fuhrte er die Kanzlei am Bohlweg 64 65 und zog Anfang der 1920er Jahre in das Lippoldsche Haus am Bohlweg 14 um Er zahlte zu den profiliertesten Anwalten seiner Zeit Im Prozess des welfischen Herzogshauses gegen den durch Regensburger vertretenen Freistaat Braunschweig ging es in den Jahren 1921 bis 1925 um die Furstenabfindung fur die am 10 November 1918 bei der Novemberrevolution in Braunschweig enteigneten herzoglichen Domanen und Guter 2 Im Oktober 1925 einigte man sich in einem Vergleich Familie Bearbeiten Regensburger war seit 1920 verheiratet mit der Diplom Bibliothekarin Resi geb Oppenheimer 1897 1996 Tochter des Hildesheimer Justizrates und judischen Gemeindevorstehers Alexander Oppenheimer Nach dem Selbstmord ihres Mannes lebte sie mit ihren Kindern mehrere Monate in Nizza und Marienbad zog im Oktober 1934 nach Berlin und emigrierte im Juli 1939 nach England Der 1925 geborene Sohn Curt Moritz erreichte England im Marz 1939 mit einem Kindertransport Er anderte seinen Namen 1944 in Charles Maurice Regan und war in England als Beamter tatig Die 1928 geborene Tochter Gerta Ruth Regensburger emigrierte im Fruhjahr 1939 nach Belgien und im August des Jahres nach England wo sie spater als Lehrerin arbeitete Schriften Auswahl BearbeitenSamson Cohn christlicher Religion Eine Metamorphose Berlin Lamm 1908 unter den Namen Trebron Nachweis und Auflosung des Akronyms in Wegweiser fur die Jugendliteratur 5 1909 Nr 6 S 52 Die pressgesetzliche Berichtigungspflicht lt 11 und 19 Abs 1 Ziffer 3 Abs 2 des Reichs Gesetzes uber die Presse vom 7 Mai 1874 gt Rostock Jur Diss 1911Literatur BearbeitenReinhard Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Braunschweig 2004 ISBN 3 925268 24 3 Beatrix Herlemann Helga Schatz Biographisches Lexikon niedersachsischer Parlamentarier 1919 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 222 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2004 ISBN 3 7752 6022 6 S 289 Edgar Isermann Michael Schluter Hrsg Justiz und Anwaltschaft in Braunschweig 1879 2004 Joh Heinrich Meyer Verlag Braunschweig 2004 ISBN 3 926701 62 5 S 218 228 Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 479 Richard Moderhack Brunsvicensia judaica Gedenkbuch fur die judischen Mitburger der Stadt Braunschweig 1933 1945 in Braunschweiger Werkstucke Band 35 Braunschweig 1966 Jonathan Voges Der Centralverein in der Provinz Norbert Regensburger als deutscher Staatsburger judischen Glaubens in Braunschweig In Rebekka Denz Tilmann Gempp Friedrich Hrsg Centralverein deutscher Staatsburger judischen Glaubens Anwalt zwischen Deutschtum und Judentum de Gruyter Berlin Boston 2021 ISBN 9783110675429 S 13 32 Siehe auch BearbeitenDie Opfer des Nationalsozialismus unter den Parlamentariern aus niedersachsischen GebietenEinzelnachweise Bearbeiten Reinhard Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Braunschweig 2004 S 81 Burkhard Schmidt Der Herzogsprozess ein Bericht uber den Prozess des welfischen Herzogshauses gegen den Freistaat Braunschweig um das Kammergut 1921 25 Wolfenbuttel Braunschweigischer Geschichtsverein 1996 ISBN 3 928009 10 9Normdaten Person GND 116390654 lobid OGND AKS VIAF 30286822 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Regensburger NorbertALTERNATIVNAMEN Regensburger Nathan ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsanwalt und PolitikerGEBURTSDATUM 25 Mai 1886GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 26 April 1933STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Norbert Regensburger amp oldid 227666052