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Hammermorder ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum deutschen Spielfilm siehe Der Hammermorder Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Norbert Hans Poehlke 15 September 1951 in Stuttgart 22 Oktober 1985 in Torre Canne Gemeinde Fasano Italien war ein deutscher Polizist der als Hammermorder 1984 1985 bundesweit bekannt wurde Er beging sechs Morde und vier Bankuberfalle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Chronologie der Verbrechen und Fahndungsmassnahmen 3 Verfilmungen und Dokumentationen 4 Literatur 5 Weblinks 5 1 Zeitungs und Zeitschriftenartikel 5 2 Fernsehen 5 3 Archiv 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPoehlkes Eltern kamen nach dem Zweiten Weltkrieg als Fluchtlinge aus Ostpreussen nach Schwaben Ihr Sohn Norbert und eine Tochter wuchsen in Geisingen auf Die Familie war im Ort sozial nicht besonders gut integriert und wurde als asozial abgestempelt Laut Aussage von Zeitzeugen sahen Eltern es nicht gerne wenn ihre Kinder Kontakt zu Norbert Poehlke hatten dieser versuchte daher sich durch riskante Mutproben Respekt und Ansehen zu verschaffen Aufgrund seiner Aussenseiterposition soll er einmal einen Selbstmordversuch unternommen haben 1968 liessen seine Eltern sich scheiden die Kinder zogen mit der Mutter nach Strumpfelbach Norbert begann eine kaufmannische Ausbildung bei der Firma Kaelble wurde jedoch nach mehrfachem unentschuldigtem Fehlen entlassen Nach einer Tatigkeit als Hilfsarbeiter besuchte Poehlke die Polizeischule in Stuttgart wo er seine spatere Frau Ingeborg kennenlernte Poehlke wurde Polizeibeamter im mittleren Dienst in Baden Wurttemberg und war ab 1982 als Polizeiobermeister bei der Hundestaffel Stuttgart Muhlhausen beschaftigt Er errichtete fur sich und seine Familie zu der zwei Sohne und eine Tochter gehorten ein Eigenheim in dem zu Backnang gehorenden Dorf Strumpfelbach wo er bereits mit seiner Mutter gelebt hatte Allerdings ubernahmen sich die Eheleute Poehlke bei dem Bau finanziell Nach Errichtung des Einfamilienhauses war die Familie hoch verschuldet schliesslich soll ihr nur eine Summe von 250 Mark monatlich fur den Lebensunterhalt geblieben sein Im Marz 1984 starb seine Tochter Cordula an einem Gehirntumor im Alter von vier Jahren Kollegen berichteten spater Poehlke sei sehr deprimiert gewesen weil er sich keine Behandlung seiner Tochter durch teure Privatarzte leisten konnte Moglicherweise glaubte er mit entsprechenden finanziellen Mitteln ware das Leben des Kindes zu retten gewesen Kurz danach begann er eine Serie von insgesamt drei Raubmorden und vier Bankuberfallen von denen drei nach dem gleichen Muster abliefen Erst lauerte er einem zufalligen Opfer an einem abgelegenen Rastplatz auf um an dessen Fahrzeug zu gelangen Dabei totete er den jeweiligen Fahrer mit seiner Dienstwaffe einer Walther P5 durch einen Schuss in den Kopf Nach der Tat fuhr er mit dem so erbeuteten Fahrzeug zu einer kleinen Bankfiliale um diese auszurauben Vermummt schlug er die Scheiben der Kassenschalter mit einem Vorschlaghammer ein raubte Bargeld und fluchtete dann mit dem Fremdfahrzeug Es ist unklar inwieweit seine Ehefrau von diesen Taten wusste er versuchte zwar die Herkunft des Geldes mit Nebenjobs als Wachmann zu erklaren die erbeuteten und ausgegebenen Summen lagen aber deutlich uber dem was er so tatsachlich hatte dazuverdienen konnen Zumindest in spaterer Zeit war in der Fahndung ausserdem ausdrucklich auf den typischen Gang des Taters Poehlke war leicht gehbehindert verwiesen worden so dass seine Ehefrau durchaus Verdacht geschopft haben mag Die Mordserie versetzte die Bewohner im Raum Heilbronn Ludwigsburg uber ein Jahr lang in Angst so wollten die Landwirte der Region nicht mehr alleine auf dem Feld arbeiten an Forstarbeiter erging eine Dienstanweisung nur noch zu zweit oder in der Gruppe in den Wald zu gehen Der unbekannte Tater wurde in den Medien bald als Hammermorder bezeichnet obwohl der Vorschlaghammer nicht sein Mordwerkzeug war Chronologie der Verbrechen und Fahndungsmassnahmen BearbeitenDen ersten Mord beging Poehlke am 3 Mai 1984 auf einem Parkplatz beim Gruppenklarwerk Haldenmuhle bei Marbach am Neckar sein Opfer war der 47 Jahre alte Ingenieur und Handelsreisende Siegfried Pfitzer aus Aschaffenburg Im Anschluss an die Tat uberfiel er die Filiale der Volksbank in Erbstetten und erbeutete dabei 4 790 DM Trotz intensiver polizeilicher Ermittlungen blieb die Suche nach dem Tater zunachst erfolglos Am 21 Dezember 1984 verubte Poehlke auf dem Waldparkplatz Rohrthale bei Grossbottwar seinen zweiten Mord dem der 37 Jahre alte Englander Richard Wethey aus Nurnberg zum Opfer fiel Eine Woche nach dem Mord an Wethey kam es zum Uberfall auf die Filiale der Volksbank in Cleebronn bei dem Poehlke 78 000 DM erbeutete Die daraufhin gebildete SOKO Hammer die ihren Sitz im Schulzentrum Bottwar nahm fuhrte in der Folgezeit den bis dahin grossten Polizeieinsatz der Nachkriegsgeschichte in Westdeutschland durch In den nachsten vier Monaten gingen die Ermittler rund 540 Hinweisen nach und uberpruften mehr als 1000 Personen Am 5 Juli 1985 bat die federfuhrende Landespolizeidirektion Stuttgart I in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY ungelost offentlich um die Mithilfe der Zuschauer Nach der Sendung in der ein Fahndungsfilm die bisherigen Morde und Uberfalle rekonstruierte erreichten die Kriminalpolizei aber keine entscheidenden Hinweise aus der Bevolkerung Es wird vermutet dass Poehlkes Ehefrau die Sendung gesehen hat darin wurde der vom Tater zuruckgelassene Vorschlaghammer aus dem Besitz der Familie gezeigt und auf den charakteristischen Gang des Taters hingewiesen Am 22 Juli 1985 beging Poehlke seinen dritten Mord auf einem Wanderparkplatz an der L 1100 zwischen Ilsfeld und Flein wo er den 26 Jahre alten Elektriker Wilfried Schneider aus Beilstein erschoss Unmittelbar danach versuchte Poehlke die Raiffeisenbank in Spiegelberg zu uberfallen musste jedoch ohne Beute fliehen Nach dem dritten Mord erhohte sich der offentliche Druck auf die Polizei erheblich Diese hielt es inzwischen fur moglich dass der Tater aus den eigenen Reihen kam Im August 1985 wurde schliesslich ein italienischstammiger Polizeibeamter als Tatverdachtiger festgenommen da er uber auffallend grosse Geldsummen verfugte schnell stellte sich jedoch heraus dass er nichts mit der Raub und Mordserie zu tun hatte Es kam zu einer Vernehmung von Poehlke eine Reihe von Ermittlungsfehlern fuhrte aber dazu dass man seine Spur zunachst nicht weiter verfolgte Am 27 September 1985 uberfiel er die Raiffeisenbank in Rosenberg diesmal jedoch ohne Hammer und ohne sich zuvor durch einen weiteren Mord ein Fluchtfahrzeug zu beschaffen Er erbeutete 11 000 DM und fluchtete mit dem Fahrzeug eines Bankkunden Aufgrund von Zeugenbeschreibungen konnte die Polizei diesmal ein Phantombild des Taters erstellen das wie sich spater herausstellte sehr grosse Ahnlichkeit mit Poehlke besass Nachdem Experten inzwischen die Dienstwaffen aller Polizeiangehorigen im Raum Stuttgart abgefeuert und die Projektile mit denen von den Tatorten verglichen hatten standen die Morde und Uberfalle Anfang Oktober 1985 kurz vor der Aufklarung Angesichts seiner drohenden Festnahme totete Norbert Poehlke am 13 Oktober 1985 in seinem Haus in Strumpfelbach Ludwigsburger Strasse 26 zunachst seine auf der Couch sitzende Ehefrau mit einem Kopfschuss und dann im Kinderzimmer seinen im Bett liegenden alteren Sohn Adrian 7 mit einem Schuss in das Gesicht Auch seinen Hund erschoss er mit einem Kopfschuss Anschliessend fluchtete er in seinem Privatwagen zusammen mit dem jungsten Sohn Gabriel 4 in die italienische Kustenstadt Brindisi In dem zu Fasano gehorenden Hafenort Torre Canne totete er schliesslich am 22 Oktober 1985 Gabriel mit einem Schuss in das Gesicht und anschliessend sich selbst per Kopfschuss Verfilmungen und Dokumentationen BearbeitenDer deutsche Rechtsanwalt und Drehbuchautor Fred Breinersdorfer legte 1986 zusammen mit Elke R Evert das Buch Der Hammermorder Ein dokumentarischer Roman vor und schrieb 1989 in Anlehnung an den Fall Norbert Poehlke das Stuck Der Hammermorder Der darauf basierende gleichnamige Spielfilm mit Christian Redl und Ulrike Kriener in den Hauptrollen wurde 1990 im ZDF ausgestrahlt und im Folgejahr mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnet Die 1999 erstmals ausgestrahlte Folge Gier 1 der Fernsehserie Die Cleveren lehnt sich in einer Reihe von Einzelheiten an den Fall Poehlke an dazu gehoren etwa der Modus Operandi bei der Beschaffung von Fahrzeugen fur die Uberfalle die Lebensumstande des Taters oder das Verdachtigen eines anderen Polizeibeamten im Zuge der Ermittlungen 2001 strahlte die ARD im Rahmen ihrer Sendereihe Die grossen Kriminalfalle eine Dokumentation uber den Fall Poehlke unter dem Titel Der Hammermorder Blutspur eines Polizisten aus die den Tatablauf anhand der Ermittlungsakten szenisch rekonstruiert und in der zahlreiche Zeitzeugen zu Wort kommen 2018 war der Fall Hauptthema in der Folge 4 der ZDF Dokumentationsreihe Aufgeklart Spektakulare Kriminalfalle Die Erstausstrahlung fand am 15 Juni 2018 statt Literatur BearbeitenFred Breinersdorfer Elke R Evert Der Hammermorder Ein dokumentarischer Roman Factor Verlag Stuttgart 1986 ISBN 3 925860 00 2 Mehrere Neuauflagen zuletzt als Fred Breinersdorfer Der Hammermorder Ein dokumentarischer Kriminalroman Verlag Buch amp Media 2000 ISBN 3 8981 1680 8 Martin Jung Der Hammermorder Polizeiobermeister Norbert Poehlke In Klaus Schonberger Hrsg Vabanque Bankraub Theorie Praxis Geschichte Berlin Gottingen 2000 ISBN 3 922611 83 4 Weblinks BearbeitenZeitungs und Zeitschriftenartikel Bearbeiten Vor 30 Jahren totete Norbert Poehlke sechs Menschen Stuttgarter Zeitung online abgerufen am 20 Oktober 2015 Spur 3799 Richtige Fahrte falsches Raster In Der Spiegel Nr 17 1986 S 53 60 online Der Hammermorder Unter seiner Maske steckte ein Polizist Der Express Crime History abgerufen am 4 Marz 2021 Fernsehen Bearbeiten Fred Breinersdorfer Anne Worst Der Hammermorder Blutspur eines Polizisten Das Erste vom 24 Mai 2001 WH 23 April 2013 SWR 3sat YouTube Archiv Bearbeiten Der Fall des Hammermorders im Landesarchiv Baden Wurttemberg Mordakte Ludwigsburg Der Tod lauert auf dem Wanderparkplatz Einzelnachweise Bearbeiten Staffel 1 Folge 7 vgl Episodenfuhrer zu Die Cleveren Memento des Originals vom 26 Juli 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www diecleveren deNormdaten Person GND 119123606 lobid OGND AKS VIAF 54951069 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Poehlke NorbertALTERNATIVNAMEN Poehlke Norbert Hans vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Morder und PolizistGEBURTSDATUM 15 September 1951GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 22 Oktober 1985STERBEORT Torre Canne Gemeinde Fasano Italien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Norbert Poehlke amp oldid 239525936