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Noe Schordania georgisch ნოე ჟორდანია russisch Noj Nikolaevich Zhordaniya Noi Nikolajewitsch Schordanija 2 Januarjul 14 Januar 1868greg in Lantschchuti West Georgien 11 Januar 1953 in Paris war ein georgischer Politiker Sozialdemokrat Er war Journalist und vom 24 Juni 1918 bis 17 Marz 1921 Premierminister Georgiens Noe Schordania Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium und Karrierebeginn 1 2 Menschewistischer Oppositioneller 1 3 Georgischer Premierminister 1 4 Exil 2 Literatur 3 Schriften 4 WeblinksLeben BearbeitenStudium und Karrierebeginn Bearbeiten Schordania wurde als Sohn eines Landadeligen geboren Er absolvierte ein Studium am Theologischen Seminar in Tiflis spater studierte er am Veterinarmedizinischen Institut in Warschau Zusammen mit Nikolos Tschcheidse und G Zereteli grundete er 1893 in Tiflis die erste sozialistische Partei Georgiens die Messame Dassi Gruppe dt Die dritte Gruppe Um einer drohenden Verhaftung zu entgehen verliess er das Land im Mai 1893 begab sich auf eine mehrjahrige Europareise und wurde Korrespondent der liberalen Zeitschrift Kwali dt Die Furche Als der Haftbefehl an seinem Geburtsort Lantschchuti ausgestellt wurde war er schon in Genf wo er weiteren Anhangern des Marxismus begegnete Plechanov Lev Deichi und Vera Zasulich und Berichte uber das schweizerische Arbeiter und Bauernleben an die Zeitung Kwali georgisch კვალი schickte 1894 wurde er von der russischen Behorden wegen seiner Bemuhungen um den georgischen Freiheitskampf vor Gericht gestellt 1895 reiste er nach Paris wo er einige Monate an der Bibliotheque nationale de France studierte und in dieser Zeit Jules Guesde Paul Lafargue und weitere franzosische Sozialisten kennenlernte Nach vier Monaten in Paris kehrte er nach Genf zuruck und reiste von dort aus nach Deutschland Er liess sich in Stuttgart nieder wo er Karl Kautsky traf und gezwungen war Deutsch zu lernen da es zu dieser Zeit in jener Stadt weder Georgier noch Russen gab Um sich mit den politischen Verhaltnissen der Bourgeoisie vertraut zu machen zog er nach Munchen Hier schrieb er sich an der Universitat ein und belegte einen Kurs von Franz Brentano Zu Beginn des Jahres 1896 verliess Schordania Munchen und reiste nach Berlin Wahrend seines Aufenthalts in Deutschland schrieb Schordania folgende Artikel fur Kwali Friedrich Engels 1895 Das Dorf und die Landwirtschaft in Deutschland 1895 georgisch სოფელი და სასოფლო შკოლა გერმანიაში Politische Parteien in Deutschland 1897 georgisch პოლიტიკური პარტიები გერმანიაში Bismarck 1898 georgisch ბისმარკი Im Marz 1897 zog Schordania mit dem sozialistischen Journalisten Prinz Warlam Tscherkesischwili nach London las im British Museum Literatur aus aller Welt einschliesslich Georgiens und kehrte im Verlauf dieses Jahres nach Georgien zuruck und grundete die Zeitschrift Sotsial Demokratia dt Sozialdemokratie Bei seiner Ruckkehr war das Land in zwei politische Lager geteilt die Vertreter der rechten Ideologie unter der Leitung von Ilia Tschawtschawadse das Iberien Lager sowie die Vertreter der linken Ideologie das sogenannte Kwali Lager Menschewistischer Oppositioneller Bearbeiten 1903 war er Delegierter zum zweiten Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands SDAPR in London wo er sich den reformorientierten Menschewiki anschloss Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Georgiens wahlte ihn zum Vorsitzenden 1906 wurde er im Wahlkreis Tiflis zum Abgeordneten der ersten Staatsduma gewahlt Nach deren Auflosung gehorte zu den Unterzeichnern des Wyborger Manifests das die Bevolkerung zu zivilem Ungehorsam aufrief Dort wurde er Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion 1907 bis 1912 war er Mitglied des sozialdemokratischen Zentralkomitees Im Sommer 1912 wurde er Herausgeber der menschewistischen Tageszeitung Nasche Slowo in Baku 1914 arbeitete er mit Leo Trotzki an der Zeitschrift Borba dt Der Kampf Im Februar 1917 wurde er Vorsitzender des Arbeiter und Soldatenrats von Tiflis wandte sich wiederholt scharf gegen bolschewistische Tendenzen Vergeblich reiste er im September nach Moskau um im russischen Vorparlament menschewistische Positionen durchzusetzen kehrte nach der Oktoberrevolution enttauscht nach Tiflis zuruck Schordania setzte von da an auf die Unabhangigkeit Transkaukasiens von Russland Georgischer Premierminister Bearbeiten Am 26 November 1917 wahlte ihn die georgische Nationalversammlung georgisch Dampudsnebeli Kreba zu ihrem Prasidenten Am 24 Juni 1918 wurde er als Nachfolger Noe Ramischwilis Premierminister der Demokratischen Republik Georgien Bis 1921 stand Schordania an der Spitze einer sozialdemokratisch burgerlichen Regierung Er setzte eine Agrarreform und eine umfassende Sozialgesetzgebung durch fuhrte den Acht Stunden Tag ein und ging hart gegen bolschewistische und separatistische Bewegungen in Georgien vor Er bemuhte sich erfolgreich um eine internationale Anerkennung Georgiens durch die Weltmachte Zunachst war er ein Bundnispartner des Deutschen Reichs Nach der militarischen Niederlage Deutschlands verband er sein Land mit Westeuropa und notigte Sowjetrussland am 7 Mai 1920 zur volkerrechtlichen Anerkennung Georgiens Am 25 Februar 1921 wurden Schordania und die georgische Regierung von der Roten Armee aus Tiflis vertrieben Er residierte zunachst in Kutaissi dann in Batumi Am 18 Marz 1921 verliess er Georgien und ging nach Frankreich ins Exil Exil Bearbeiten In Frankreich lebte er zunachst in Paris ab 1922 in Leuville sur Orge und beteiligte sich von dort aus an der Vorbereitung des August Aufstandes in Georgien 1924 Er schrieb verschiedene Bucher in denen er die Politik der Sowjetunion als einen Imperialismus unter revolutionarer Maske kritisierte 1968 wurde seine Autobiographie Chemu dsarduli Magonebani dt Mein Leben in englischer und russischer Sprache veroffentlicht Schordania wurde auf dem kommunalen Friedhof in Leuville sur Orge beigesetzt Georgiens Prasident Micheil Saakaschwili hat Schordania am 10 Marz 2004 mit einer Kranzniederlegung an dessen Grab geehrt und der Familie eine Umbettung und ein Staatsbegrabnis in Tiflis angeboten In Frankreich widmet sich das in Paris ansassige Institut Noe Jordania dem Erbe Schordanias und der Geschichte der Sozialdemokratie in Georgien Literatur BearbeitenV Guruli Die westeuropaische Orientierung in der georgischen Sozialdemokratie 1892 1904 In Georgica Bd 20 1997 S 44 50 Stephen F Jones Socialism in Georgian colours The European road to social democracy 1883 1917 Harvard University Press Cambridge Mass 2005 ISBN 0 674 01902 4 A M Menteshashvili Iz istori vzaimootnosheni Gruzinsko Demokratichesko Respubliki s Sovetski Rossie i stranami Antanty 1918 1921 gg Izd vo Tbilisskogo universiteta Tbilisi 2000 ISBN 99928 77 69 3Schriften BearbeitenDoklady i retschi sa dwa goda Tip Gruz Prawit Tiflis 1919 Marxismus und Demokratie Verlag Gesellschaft und Erziehung Berlin 1921 Bolschewism Berlin 1920 Imperialismus unter revolutionarer Maske Eine Antwort an Trotzki Breitscheid Berlin 1922 Politika Lejeune in Arpajon Paris 1926 Itogi Paris 1928 Naschi rasnoglassija Paris 1928 Le probleme Georgien Impr de Navarre Paris 1948 My life The Hoover Institution on War Revolution and Peace Stanford Calif 1968Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Noe Schordania Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie Noe Schordanias en Institut Noe Jordania Paris Memento vom 4 Dezember 2008 im Internet Archive PDF Datei 96 kB franzosisch Normdaten Person GND 119556200 lobid OGND AKS LCCN n85090363 VIAF 50038819 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schordania NoeALTERNATIVNAMEN ნოე ჟორდანია georgisch KURZBESCHREIBUNG georgischer Politiker Sozialdemokrat GEBURTSDATUM 14 Januar 1868GEBURTSORT Lantschchuti GeorgienSTERBEDATUM 11 Januar 1953STERBEORT Paris Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Noe Schordania amp oldid 235474309