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Nobistor ist ein ehemaliges Stadttor Altonas zur hamburgischen Vorstadt auf dem Hamburger Berg die seit 1833 St Pauli heisst und heute der Name eines dortigen Strassenzuges zwischen Reeperbahn und Louise Schroeder Strasse Grenzpfosten am Nobistor Gusseisen 1839 1848 Wappenschilde mit Reichsadler am Laternenaufsatz nach 1871 Inhaltsverzeichnis 1 Die Strasse 2 Das ehemalige Stadttor 3 Name 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 LiteraturDie Strasse BearbeitenNach der Karte von Hamburg und Altona 1890 setzte sich die Strasse Nobistor damals nach Westen ab Grosse Freiheit in der Reichenstrasse und nach Osten ab Lincolnstrasse in der Strasse Langereihe fort die Reeperbahn begann erst an der Davidstrasse Wilhelminenstrasse heute Hein Hoyer Strasse Nach dem Falk Plan von 1946 1 gingen nun unter Wegfall der Bezeichnung Langereihe die Strassen Nobistor und Reeperbahn an der Talstrasse unmittelbar ineinander uber Die fruhere Reichenstrasse wurde mit dem autogerechten Ausbau der Ost West Achse Reeperbahn Konigstrasse und der nach Norden fuhrenden Holstenstrasse in den 1960er Jahren und dem Bau der unterirdischen S Bahn Station Reeperbahn in den 1970er Jahren zu einer Nebenfahrbahn auf der Nordseite der Reeperbahn die zusammen mit dem ostlichen Ende der Grossen Bergstrasse nun Nobistor hiess Ansonsten hiess alles bis zur Holstenstrasse Pepermolenbek Reeperbahn Vor Ort ist dies nur schwer nachzuvollziehen zumal der Einmundungsbereich Grosse Freiheit nach Aufstellung eines Beatles Denkmals seit 2008 Beatles Platz heisst An den Postadressen der dortigen Hauser hat sich dadurch aber nichts geandert ostlich der Grossen Freiheit lautet sie Reeperbahn westlich davon Nobistor Das ehemalige Stadttor Bearbeiten nbsp Nobistor um 1840 am Ende der Altonaer Reichenstrasse Blick nach Osten Richtung Hamburg nbsp Nobistor um 1880 Blick nach Westen in die Reichenstrasse und auf die Einmundung der Grossen Freiheit nbsp Nobistor Pfeiler Sudseite NOBIS BENE und Altonaer Wappen Altona gelangte mit Holstein Pinneberg 1647 zum Herzogtum Holstein und wurde vom nunmehrigen Landesherrn Konig Friedrich III von Danemark am 23 August 1664 zur Stadt erhoben Hamburgs Verhaltnis zu Danemark und dem unmittelbar an der Grenze nach Hamburger Einschatzung all to nah allzu nah gelegenen Altona war an Konflikten nicht arm Am dritten Pfingstfeiertag 1734 begann auf dem Hamburger Berg unweit der Altonaischen Pforte in dem dortigen Wirthshaus woran das Hamburgische Wapen hangt durch vier betrunkene Kerls denen sich alsbald danisches Militar zugesellte ein Tumult der sich uber mehrere Tage hinzog Zwei Hamburgische Dragoner wurden durch Schusse danischer Soldaten getotet und das Wirtshaus erheblich beschadigt 2 Die daraufhin erstellte Karte Vorstellung der Gegend des Hamburger Bergs in welcher im Monat Junii 1734 von dem Altonaischen Pobel ein Wirtshaus spoliiret worden 3 zeigt den Grenzverlauf von der Elbe bis zum vierten der dortigen jeweils als Alton aer Pforte bezeichneten Grenzubergange denen auf Hamburger Seite jeweils ein Schlagbaum gegenubersteht An dem vierten ist nordlich des Weges auf Hamburger Seite Nobis Teich und daneben das spoliirte Wirtshaus eingezeichnet Im November 1740 kam ein Vergleich zwischen dem danischen Konig und der Stadt Hamburg uber die Regulierung und Abmarkung der Grenze zustande 4 der die vierte Einfahrt in Altona als zwischen Herrn Wische auch sonst sogenannten Reesen und Suder Nobis Teich und Norder Nobis Teich und der Admiralitats Weide liegend beschreibt 5 Der Altonaer Executions Recess vom 11 Juni 1744 6 spricht in diesem Zusammenhang von dem Hamburgischen vormaligen Suder Nobis Teich und dem von vorigen Zeiten so genannten Norder Nobis Teich 7 In der danach verfertigten Grantz Charte worauf die Grantz Zeichen zwischen der Stadt Hamburg und Altona beschrieben sind ist die vierte Einfahrt in Altona zwischen der Herren Wiese und der Admiralitats Weide nahe der Kleinen Mennoniten Kirche an der Grossen Freiheit zu finden Die Bezeichnung Nobistor erscheint auch in dieser Karte nicht ebenso sind die ubrigen funf Einfahrten noch namenlos 8 Erst in einer Karte von 1839 9 heissen sie Pinnastor Schlachterbudentor Trommeltor Nobistor und Hummeltor an der Grossen Rosenstrasse heute Paul Roosen Strasse die nordlichste Einfahrt an der Grossen Gartnerstrasse heute Thadenstrasse blieb hingegen dauerhaft namenlos In der 1803 in Islington erschienenen Mirbeck schen Karte waren nur die erste und zweite der von 1e E bis 6 E nummerierten Einfahrten als Tor bezeichnet gewesen Pinnas Thor und Juden Thor 10 Diese sechs Tore hatten nichts Wehrhaftes an sich Es handelte sich um einfache bewachte Pforten aus Holz die seit etwa 1750 nachts verschlossen wurden Torsperre Die Grenze zwischen ihnen zu Fuss zu uberschreiten war durch den Grenz oder Scheidebach Pepermolenbek und mehrere Graben neuer Scheide alter und trockengelegter Grantz Graben allerdings nicht wesentlich behindert Deswegen galt in Altona der Spruch Dat Dor ward us ni tomahkt Die Tore sind uns nie verschlossen auch das Stadtwappen zeigt zwar einen in der Realitat nie existierenden machtigen dreiturmigen Torbau dessen Turflugel im Unterschied zum Hamburger Wappen aber weit geoffnet sind nbsp Schlachterbudentor 1890 links der Torpfosten der Mast fur den Altonaer EruvZu Neujahr 1861 wurde die Hamburger Torsperre aufgehoben entsprechend wurden die Altonaer Tore auf Grund eines Collegienbeschlusses vom 13 Marz 1861 im Mai 1861 niedergelegt 11 Vom Nobistor blieben nur zwei gusseisenummantelte Pfeiler ubrig Darauf zeigen Medaillons im Lorbeerkranz ausser dem Altonaer Stadtwappen das Monogramm Konig Christians VIII von Danemark weshalb die Aufstellung in dessen Regierungszeit 3 Dezember 1839 20 Januar 1848 wohl eher zu ihrem Ende anzunehmen ist Laternen wurden den Pfeilern vermutlich erst spater aufgesetzt denn Gasbeleuchtung wurde in Altona erst 1857 eingefuhrt Jeder der beiden Pfeiler zeigte ausserdem jeweils eine Halfte des Spruchs Nobis bene nemini male der lateinischen Version des schon im 18 Jahrhundert nachweisbaren Trinkspruchs Uns wohl niemand ubel 12 Diese Inschrift hatte auch das kleine holzerne Nobistor getragen von dem ein Reisender aus Turin 1836 in einem Brief berichtete den eine italienische Zeitschrift im Jahr darauf veroffentlichte 13 Die beiden Nobistor Pfeiler ahnliche hatte es auch am Schlachterbudentor gegeben wurden im Zweiten Weltkrieg so stark beschadigt dass nur ein einziger mit der halben Inschrift NOBIS BENE nach langerer Einlagerung im Juli 1959 wieder an alter Stelle bei dem noch erkennbaren Grenzgang zwischen Altona und Hamburg aufgestellt wurde der dort als Zugang zum Kontakthof des 1967 unter dem Namen Eros Center eroffneten Etablissements Reeperbahn 170 dient 14 Am 6 Juni 2013 abgebaut wurde der Pfeiler dort im November 2013 nach aufwendiger Restaurierung wieder aufgestellt Die Kosten von 17 000 Euro ubernahm der Verein Freunde der Denkmalpflege e V 15 16 17 Name BearbeitenDer Name Nobistor geht zuruck auf ein auf der Hamburger Seite des Grenzgrabens gelegenes Gasthaus das 1526 erstmals als Nobiskrug bezeichnet und zwischen 1609 und 1624 zerstort wurde Spater stand dort das Gasthaus Das Neue Hamburger Wappen Der Name Nobistor kam erst nach 1739 auf 18 19 Die auf den Grenzpfeilern des 19 Jahrhunderts uberlieferte Inschrift war jedenfalls nicht namengebend Sie stammt aus einer Zeit als die ursprungliche vielschichtige Bedeutung der Bezeichnung Nobiskrug vergessen war oder durch einen freundlicheren Sinnspruch mit nobis verdrangt werden sollte Siehe auch BearbeitenFinkenbude Liste ehemaliger Stadttore in HamburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Nobistor Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Patent Plan Hamburg 1 16 000 1 18 500 Mai 1946 In Landkartenarchiv de Abgerufen am 5 November 2020 Ausschnitt Geschichte des Hochfurstlichen Hauses Holstein Achtes Hauptstuk in August Benedict Michaelis Einleitung zu einer volstandigen Geschichte der Chur und Furstlichen Hauser in Teutschland Zweiter Theil Lemgo 1760 S 566 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fresolver sub uni hamburg de 2Fkitodo 2FPPN611974185 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg In Sammlung der Hamburgischen Gesetze und Verfassungen samt historischen Einleitungen Der Zehnte Theil Hamburg 1771 S 169 179 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Sammlung der Hamburgischen Gesetze und Verfassungen samt historischen Einleitungen Der Zehnte Theil Hamburg 1771 S 173 Sammlung der Hamburgischen Gesetze und Verfassungen samt historischen Einleitungen Der Zehnte Theil Hamburg 1771 S 179 192 books google de Piscator Sammlung der hamburgischen Gesetze und Verfassungen in Burger und kirchlichen auch Cammer Handlungs und ubrigen Policey Angelegenheiten und Geschaften samt historischen Einleitungen Piscator 1771 S 179 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Sammlung der Hamburgischen Gesetze und Verfassungen samt historischen Einleitungen Der Zehnte Theil Hamburg 1771 S 184 f Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fresolver sub uni hamburg de 2Fkitodo 2FPPN611968711 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg Grantz Charte worauf die Grantz Zeichen zwischen der Stadt Hamburg und Altona beschrieben Altona Im Jahre 1836 Unter Etatrath Schumachers Direction aufgenommen und gezeichnet von Capitain Christian Wilhelm Nyegaard 1790 1847 siehe Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fresolver sub uni hamburg de 2Fkitodo 2FPPN612292940 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg C Lorenz B Mirbeck Benjamin Baker Sculp siehe Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fresolver sub uni hamburg de 2Fkitodo 2FPPN612024857 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg Altona Im Jahre 1803 Peter Freimark Eruw Judentore Zur Geschichte einer rituellen Institution im Hamburger Raum und anderswo in Peter Freimark Ina Lorenz Gunter Marwedel Hgg Judentore Kuggel Steuerkonten Untersuchungen zur Geschichte der deutschen Juden vornehmlich im Hamburger Raum Hamburg 1983 Hamburger Beitrage zur Geschichte der deutschen Juden 9 S 23 StAH Altona 2 IVe6 Kollegienprotokolle Sitzungen vom 20 2 und 13 3 1861 vgl Johann Friedrich Schutze Holsteinisches Idiotikon ein Beitrag zur Volkssittengeschichte Erster Theil Hamburg 1800 S 278 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Eine Hamb halbplattdeutsche Gesundheit heisst Es geh uns wohl und niemand ubel Wer dat nig drinkt den haal de Duvel Tobias George Smollett Humphry Klinkers Reisen Dritter Band Aus dem Englischen von Johann Joachim Christoph Bode Leipzig 1772 S 115 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche auf uns Wohl und niemand Uebel la piccola Porta Nobis di legno Nobis Thor cosi detta dalla prima parola dell iscrizione latina Nobis bene nemini male Altona Frammento di Lettera del Professore Giuseppe Filippo Baruffi 1809 1875 al Cavaliere Felice Romani Oktober 1836 in Poligrafo Giornale Oktober 1837 S 85 books google Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg Stand 13 April 2010 Pdf 915 kB Memento vom 27 Juni 2011 im Internet Archive PDF 915 kB Nr 290 Grenzzeichen Nobistor in Renata Klee Gobert Die Bau und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg Band II Altona Elbvororte herausgegeben von Gunther Grundmann Christian Wegner Hamburg 1959 S 305 Der Nobistor Pfeiler droht auseinanderzufallen Nicht mehr online verfugbar In elbe wochenblatt de 21 Februar 2013 archiviert vom Original am 16 April 2015 abgerufen am 17 Januar 2015 Der Nobistor Pfeiler geht auf Reisen Nicht mehr online verfugbar In elbe wochenblatt de 8 August 2013 archiviert vom Original am 16 April 2015 abgerufen am 17 Januar 2015 Der Nobistor Pfeiler ist zuruck Nicht mehr online verfugbar In elbe wochenblatt de 18 November 2013 archiviert vom Original am 16 April 2015 abgerufen am 17 Januar 2015 C F Gadechens Historische Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg Hamburg 1880 S 87 und 186 Ernst Grohne Die Nobiskruge in Niederdeutsche Zeitschrift fur Volkskunde 6 Jg 1928 S 194 mit Anm 1 Literatur BearbeitenGrenzzeichen Nobistor in Renata Klee Gobert Die Bau und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg Band II Altona Elbvororte herausgegeben von Gunther Grundmann Christian Wegner Hamburg 1959 S 127 f Reinhold Pabel Alte Hamburger Strassennamen Bremen Ed Temmen 2001 S 180 183 53 55 9 9561111111111 Koordinaten 53 33 0 N 9 57 22 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nobistor amp oldid 237206358