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Der Neustadter Friedhof ist ein Friedhof in der mittelfrankischen Stadt Erlangen Er ist in Besitz der evangelisch lutherischen Neustadter Kirchengemeinde Aussegnungshalle des Neustadter Friedhofs in ErlangenNeustadter Friedhof als Der Teutsch Gottesacker auf einem Kupferstich von 1721Neustadter Friedhof links um 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem die lutherische Gemeinde der 1686 gegrundeten Erlanger Neustadt zunachst zur Altstadt eingepfarrt wurde mussten auch die Neustadter ihre Toten auf dem Altstadter Friedhof begraben Ein eigener Gottesacker auf dem vor der Eroffnung des Zentralfriedhofs auch Katholiken und Angehorige der freien Gemeinde ihre letzte Ruhestatte fanden entstand erst durch ein markgrafliches Dekret vom 22 Januar 1703 und wurde noch im selben Jahr an der Ausseren Brucker Strasse angelegt In einer Quelle von 1721 wird er als Der Teutsch Gottesacker bezeichnet Bereits 1717 musste der Friedhof erstmals erweitert werden Weitere Arrondierungen erfolgten 1742 1783 und 1838 damit war Platz fur insgesamt 960 Grabstatten geschaffen worden Die bislang letzte Erweiterung fand in den Jahren 1859 bis 1861 statt als das sogenannte Tal zwischen dem Neustadter Friedhof und dem Reformierten Friedhof aufgefullt wurde 1 Die im Jahr 1717 zur Ausseren Brucker Strasse hin errichtete Mauer wurde 1787 88 erneuert und auf drei Seiten ausgedehnt Im Jahr 1775 wurde die Universitatsgruft von der Sophienkirche auf den Neustadter Friedhof verlegt Nachdem hier bis zum Jahr 1803 36 Erwachsene und 16 Kinder ihre letzte Ruhestatte gefunden hatten ging die Zahl der Bestattungen rasch zuruck Im Jahr 1861 wurde das uber der Gruft erbaute Fachwerkhauschen abgebrochen und stattdessen eine Rasenbepflanzung angelegt 1863 wurde an der angrenzenden Friedhofsmauer eine Gedenktafel mit den Namen der in der Gruft Bestatteten angebracht Zwischen 1783 und 1789 wurde auf dem Friedhofsgelande die Neustadter Friedhofskirche erbaut in den Jahren 1854 55 die Aussegnungshalle 1 2 Beschreibung Bearbeiten nbsp Aussenansicht der Neustadter Friedhofskirche von OstenDer rund 12 000 Quadratmeter grosse Neustadter Friedhof befindet sich nahe dem Erlanger Bahnhof zwischen der Bahnstrecke Nurnberg Bamberg im Osten und dem Frankenschnellweg im Westen Er besitzt eine Nord Sud Ausdehnung von rund 130 Metern und in Ost West Richtung eine Breite von etwa 90 Metern Das Gelande ist mit einigen Kastanien Linden und alten Eichen bestanden An der nordostlichen Ecke befindet sich die Neustadter Friedhofskirche Aussere Brucker Strasse 24 ein spatbarocker Saalbau aus Sandsteinquadern mit Walmdach Dieser wurde in den Jahren 1783 bis 1789 erbaut der Dachreiter mit geschweiftem Helm wurde erst 1827 aufgesetzt Westlich der Friedhofskirche befindet sich heute eine Gedenkstatte fur die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten 1 3 An der gegenuberliegenden Ecke des Friedhofs befindet sich die Aussegnungshalle Aussere Brucker Strasse 26 ein eingeschossiger Sandsteinbau mit rundbogigen Fenster und Turoffnungen flachem Walmdach und spitzem Dachreiter dessen Vorhalle im Jahr 1910 vergrossert wurde Das Vordach ruht in diesem Bereich auf vier quadratischen Pfeilern Neben der Aussegnungshalle wurde 1890 91 ein eingeschossiges Wohnhaus mit Satteldach erbaut 3 Ausserdem befinden sich auf dem Friedhof zwei Beinhauser die als gewolbte Sandsteinbauten ausgefuhrt sind Das nordliche ist mit Vasenbekronungen verziert und mit der Jahreszahl 1816 bezeichnet das sudliche tragt die Bezeichnung 1844 und dient heute als Ruhestatte des Konsistorialprasidenten Krause 3 Auf dem Neustadter Friedhof befinden sich die Grabstatten vieler namhafter Erlanger Familien und Universitatsprofessoren deren meist recht schlichte Grabmaler uberwiegend aus Sandstein gearbeitet und daher heute grosstenteils stark verwittert sind Besonders hervorzuheben sind die Grabstatten fur Ernst 1831 und Luise 1833 die Kinder des Dichters Friedrich Ruckert den schwedischen Dichter Per Ulrik Kernell 1824 die Theologen Friedrich von Ammon 1855 und Gerhard von Zezschwitz 1886 den Geologen Karl Georg von Raumer 1865 sowie die Industriellen Max Gebbert 1907 und Emil Kranzlein 1936 Daneben befinden sich viele weitere sehenswerte Grabmaler des 18 19 und fruhen 20 Jahrhunderts auf dem Friedhof 1 nbsp Universitatsgruft nbsp Beinhauser nbsp Innenansicht des Kriegerdenkmals nbsp Grabmal fur Per Ulrik Kernell 1824 nbsp Grabmal fur Ernst und Luise Ruckert nbsp Grabmal fur Karl Georg von Raumer 1865 nbsp Grabmal fur Max Gebbert 1907 Literatur BearbeitenChristoph Friedrich Bertold Freiherr von Haller Andreas Jakob Hrsg Erlanger Stadtlexikon W Tummels Verlag Nurnberg 2002 ISBN 3 921590 89 2 Gesamtausgabe online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neustadter Friedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Friedhof auf den Seiten der Neustadter KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Renate Wunschmann Neustadter Friedhof In Erlanger Stadtlexikon Andreas Jakob Universitatsgruft In Erlanger Stadtlexikon a b c Denkmalliste fur Erlangen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege49 59387 11 Koordinaten 49 35 37 9 N 11 0 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neustadter Friedhof Erlangen amp oldid 228229642