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Der Neffelbach ist ein 40 3 km langer orografisch linker Nebenfluss der Erft in der Zulpicher Borde Nordrhein Westfalen Deutschland NeffelbachDer Neffelbach bei HochkirchenDer Neffelbach bei HochkirchenDatenGewasserkennzahl DE 2746Lage Nordrhein Westfalen DeutschlandFlusssystem RheinAbfluss uber Erft Rhein NordseeQuelle Nordwestlich von Vlatten50 39 4 N 6 31 8 O 50 651238888889 6 5188166666667 338Quellhohe 338 m u NHN 1 Mundung Bei Kerpen in die Erft50 8927 6 7112138888889 75 Koordinaten 50 53 34 N 6 42 40 O 50 53 34 N 6 42 40 O 50 8927 6 7112138888889 75Mundungshohe 75 m u NHN 1 Hohenunterschied 263 mSohlgefalle 6 5 Lange 40 3 km 2 Einzugsgebiet 236 973 km 2 Inhaltsverzeichnis 1 Quelle 2 Name 3 Lauf 4 Talgestalt 5 Siedlungen 6 Besiedlung des Neffelbachtales 7 Naturschutz 8 Talerroute am Neffelbach 9 Weinbau 10 Literatur 11 EinzelnachweiseQuelle BearbeitenDer Bach entspringt im Kreis Duren NRW in der Nahe von Nideggen Wollersheim nur etwa 100 m von der Wasserscheide Maas Rhein entfernt Name BearbeitenDie Herfuhrung des Namens Neffel vom rheinischen Nevvel Nebel da die Ufer des Bachlaufes haufig morgens im Nebel lagen wird heute fur abwegig gehalten Eher kann noch die vorgermanische Wurzel fur Fliessgewasser napa nafa nep ahnlich wie beim alten Namen der Erft arnafa herangezogen werden eventuell in der Diminutiv Endung mit el oder la also Neffel kleiner Fluss im Gegensatz zur Arnapa Erft grosserer Fluss 3 4 Lauf BearbeitenIm Bereich der Stadt Zulpich durchfliesst er dann den Kreis Euskirchen kommt bei Sievernich Gemeinde Vettweiss wieder in den Kreis Duren und fliesst durch Disternich Muddersheim Gladbach und Luxheim Bei Eggersheim fliesst er in die Gemeinde Norvenich die er bei Niederbolheim in Richtung Blatzheim verlasst um weiter in den Bereich der Stadt Kerpen Rhein Erft Kreis zu fliessen Nach 40 3 km 2 mundet das alte Bett des Neffelbaches in der Nahe der Landstrasse 163 an der Brucke uber die Erft in diesen Fluss Es fuhrt nur noch bei Hochwasser Wasser Ansonsten wird das Wasser uber den kunstlich angelegten Umfluter um Kerpen herumgefuhrt Er ist auf seiner Reise von der Quelle bis zur Mundung von 338 m u NHN 1 auf 76 m 1 gefallen Talgestalt BearbeitenAuffallig ist die Asymmetrie des Bachtales Das Westufer ist flach wahrend das Ostufer steil ansteigt Dies grundet in der Schiefstellung der nach Nordosten abfallenden und durch Bruchlinien gegliederten Ackerplatten der in der Niederrheinischen Bucht abgesunkenen Erftscholle Der Bach wurde so nach Osten abgedrangt und hat so sein Ostufer unterschnitten und versteilt Es ist deshalb meist mit Wald oder Buschwerk bewachsen Der Talboden ist ein feuchtes Sohlental das mit Wiesen genutzt wird Die nach Osten anschliessenden Boden sind nur wenig mit dem fruchtbaren Loss und deshalb oft mit Wald oder Heide bedeckt Deshalb liegt auch der Fliegerhorst Norvenich auf dieser Talseite Die Westflanken sind mit Loss und nahe dem Bach mit Schwemmloss bedeckt und deshalb sehr fruchtbar und mit Ruben oder Weizenfeldern bedeckt Siedlungen BearbeitenDie Siedlungen liegen nahe am Grundwasser auf der Westseite des Baches Unmittelbar am Bach oder abzweigenden Muhlengraben lagen 36 Muhlen von denen keine mehr in Betrieb ist Gerbereien die es fruher vielfach in den Orten gab sind heute auch nicht mehr anzutreffen Die Wasserburgen werden heute meist als landwirtschaftliche Betriebe oder Wohnanlagen genutzt Neue Ausbauten liegen heute mit freier Sicht am Steilhang oder auf der Hohe uber dem Bach Siehe auch Liste der Muhlen am NeffelbachBesiedlung des Neffelbachtales BearbeitenIn den Fluren von Gladbach Muddersheim und Mersheim ist eine starke Bestreuung mit romischen Trummern vorhanden 5 Dort wurden Terra Nigra Terra Sigillata Wandverputz Glasscherben und vieles andere gefunden Es sind nicht weniger als 50 romische Trummerstatten in diesem Bereich kartiert Aus der jungeren und mittleren Steinzeit wurden Steinaxte Steinbeile Faustkeile und vieles mehr gefunden Fur die dazwischen liegenden Epochen Bronzezeit und Eisenzeit sind ausser einer Bronzeaxt bisher keine Belege gefunden worden die eine Siedlungskontinuitat beweisen konnten Naturschutz BearbeitenIm Kreis Duren steht die gesamte Neffelbachaue unter Landschaftsschutz Der Kerpener Bruch an der Mundung des Baches ist eins der Kerpener Naturschutzgebiete Diese und Gebiete um Zulpich gehoren zum Naturpark Rheinland Der Bachlauf in den Gemeinden Vettweiss und Norvenich wurde bis 1993 vom Neffelbachverband Sitz Rathaus Norvenich unterhalten Im Bereich der Stadte Nideggen und Kerpen lag die Unterhaltung beim Erftverband Seit 1993 unterhalt der Erftverband den gesamten Bachlauf nbsp RoutenzeichenTalerroute am Neffelbach BearbeitenVon 1909 bis 1962 befuhr die Durener Kreisbahn die Bahnstrecke Distelrath Embken welche zwischen Norvenich und Zulpich weitgehend parallel zum Neffelbach verlief und daher auch als Neffeltalstrecke bezeichnet wurde Am 22 April 2007 wurde der Radweg Talerroute am Neffelbach mit einem Aktionstag durch Vertreter der anliegenden Kreise und Kommunen eroffnet Die Route fuhrt vom Parktor des Nationalparks Eifel in Heimbach bis zum Bahnhof in Kerpen Sindorf und misst etwa 60 km Durch den Verlauf im Tal sind die Steigungen moderat Die Strecke ist gut an den Offentlichen Personennahverkehr angeschlossen Sie verbindet auch die langeren Radwegstrecken entlang der Rur und der Erft Erft Radweg und Rurufer Radweg Der Radweg wird touristisch vom Naturpark Rheinland vermarktet Weinbau Bearbeiten nbsp Weinbau in HochkirchenDer Weinbau am Neffelbach ist vollig aufgegeben worden In fruheren Jahrhunderten wurde an den Hangen des Neffelbaches zwischen Wollersheim und Hochkirchen Wein angebaut Aus der Weinbauzeit sind heute nur wenige Relikte erhalten Lediglich einige Flurnamen weisen noch auf den Anbau von Wein hin wie z B In den Weingarten oder Wingertspfadchen Abtreppungen wie an Rhein Ahr oder Mosel sieht man immer noch am ostlichen Steilufer des Baches bei Luxheim bei Eggersheim und unterhalb der Pfarrkirche in Hochkirchen Fur den Bereich zwischen Wollersheim am Oberlauf des Neffelbaches bis nach Gladbach gibt es schriftliche Belege aus dem 18 und 19 Jahrhundert Vereinzelte Schriftstucke sprechen von Flurnamen die vom Weinbau stammen namlich 1755 in Luxheim und Norvenich 1551 in Oberbolheim und Niederbolheim 1885 wird uber den Weinbau am Neffelbach berichtet Nur ganz gute Jahre bringen die Trauben welche Burgunder Ursprungs sein sollen zur Reife Die grossten Anbauflachen waren am Oberlauf des Baches bei Wollersheim Embken Juntersdorf und Zulpich Der Wein wurde nach Aufzeichnungen des Landesrentmeisters im Mittelalter als guter Mittelklassewein zwischen 7 und 8 Gulden pro Fuder verkauft Fur das Jahr 1338 wurde schon Weinanbau in Wollersheim nachgewiesen Letzte Nachweise stammen aus dem Jahr 1807 1816 wurden die Weingarten in Muddersheim gerodet 1836 wurden in Zulpich noch Weingarten mit 3082 Stocken angelegt Im 20 Jahrhundert ist kein Anbau von Wein mehr nachweisbar lediglich unterhalb der Hochkirchener Pfarrkirche wird als Hobby noch Wein angebaut Literatur BearbeitenKarl Heinz Turk Der Neffelbach Meinerzhagen 1987 ISBN 3 88913 108 5 Der Neffelbach beim ErftverbandEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Deutsche Grundkarte 1 5000 a b c Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Nach Wilhelm Kaspers Die Ortsnamen der Durener Gegend in ihrer siedlungsgeschichtlichen Bedeutung 1949 Hinweis in Michael Peter Greven Zur Lokalisierung des historischen Aduatuca Caesars Winterlager in der Nordeifel S 119 Heimat Blatter Beilage zur Durener Zeitung 9 Jahrgang Nr 21 S 168 Normdaten Geografikum GND 4196869 4 lobid OGND AKS VIAF 248136691 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neffelbach amp oldid 223947794