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Naomi Schor 10 Oktober 1943 in New York City 2 Dezember 2001 in New Haven war eine bekannte Literaturwissenschafterin und theoretikerin 1 Sie galt als Pionierin ihrer Generation im Hinblick auf die Entwicklung und Anwendung feministischer Theorien und als eine fuhrende Stimme in der neueren Romanistik hier auf dem Gebiet der franzosischen Literatur French Studies sowie in der neueren kritischen Theorie speziell franzosischer Herkunft Jacques Derrida Luce Irigaray Naomi Schor um das Jahr 2000 Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Wissenschaftliche Arbeit 3 Lehre Auszeichnungen und Ehrungen 4 Bucher 5 Herausgeberschaften 6 Essays 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenNaomi Schors Eltern Ilya and Resia Schor stammten aus Polen Sie waren vor den Nazis zunachst nach Paris und dann uber Lissabon in die USA geflohen wo sie am 3 Dezember 1941 ankamen Beide waren Kunstler und zwar Maler und Goldschmiede die Werke gelten als Judaica Die Familie lebte in einer mehrsprachigen Umgebung in der es viele Musiker Kunstler und Intellektuelle gab und sprach intern Franzosisch sodass Naomi Schor mit Franzosisch als Muttersprache aufwuchs Sie besuchte das Lycee Francais in New York und legte dort 1961 ihr Baccalaureat ab Im gleichen Jahr verstarb ihr Vater Naomi Schor besuchte nach der Schule das Barnard College das sie mit einem Bachelor of Arts in englischer Literatur abschloss Sie setzte ihre Studien fort und erhielt an der Yale University einen Ph D in franzosischer Literatur Naomi Schor verfasste einige ihrer wissenschaftlichen Arbeiten in franzosischer die Mehrzahl in englischer Sprache 1 Wissenschaftliche Arbeit BearbeitenNaomi Schor gehort zu den fruhen Verfechterinnen der franzosischen psychoanalytischen und dekonstruktivistischen Theorien in der amerikanischen Literaturwissenschaft Sie interpretierte Werke des franzosischen Literaturkanons neu etwa von Emile Zola Gustave Flaubert Marcel Proust und Honore de Balzac und zwar mit einem doppelten theoretischen Zugang einerseits durch die Brille fuhrender Vertreter des Dekonstruktivismus wie Jacques Derrida den sie personlich kannte Roland Barthes und Jacques Lacan andererseits mit Ansatzen feministischer Theoretikerinnen wie Julia Kristeva Helene Cixous und Luce Irigaray Gemeinsam mit Elizabeth Weed grundete Schor 1989 die wissenschaftliche Zeitschrift differences A Journal of Feminist Cultural Studies und war Mitherausgeberin 1 Die Zeitschrift ist konzipiert als kritisches Forum zum Begriff der Differenz bzw Differance dessen Tragweite und Problematik anhand von Texten zu visuellen literarischen politischen und sozialen Gegenstanden diskutiert wird Zusammen mit Elizabeth Weed gab Schor auch eine Reihe von differences Buchern heraus darunter 1994 The Essential Difference und 1997 Queer Theory Meets Feminism Eines ihrer Spezialgebiete war die Arbeit der feministischen Psychoanalytikerin Luce Irigaray Gemeinsam mit Carolyn Burke und Margaret Whitford gab Schor das Buch Engaging with Irigaray heraus in dem Essays von Rosi Braidotti Elizabeth Weed und Judith Butler erschienen Reading in Detail Aesthetics and the Feminine gilt als eines von Schors einflussreichsten Buchern In diesem Klassiker von 1987 dem 2006 eine Taschenbuchausgabe folgte befasste sich Schor mit dem Detail in Kunst Literatur und Architektur und seiner Verbindung zu Gender insbesondere zum Bild der Weiblichkeit 1 In ihren Schriften zu George Sand entwickelte sie das Konzept des weiblichen Fetischismus und diskutierte ebenfalls im Zusammenhang mit Sand die Frage des Idealismus In ihrer spateren Arbeiten nahm sie eine Neubewertung des Universalismusbegriffs in einer Ara der Identitatspolitik und der Differenz vor 1 Lehre Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenSchor erhielt eine Vielzahl von Auszeichnungen und Ehrungen darunter das Woodrow Wilson Stipendium 1963 64 mehrere Fulbright Award Stipendien in Frankreich NEH Stipendien 1981 und 1990 91 und ein Guggenheim Stipendium 1990 Sie wurde 1997 gewahltes Mitglied der American Academy of Arts and Sciences Schor unterrichtete an der Columbia University und der Brown University 1978 1989 wo sie von 1985 bis 1989 den Nancy Duke Lewis Lehrstuhl innehatte und an der Duke University an der sie die William Hanes Wannamaker Professur des Lehrstuhls Romance Studies bekleidete sowie an der Harvard University Bis zu ihrem Tod sie starb an einer Gehirnblutung hatte Schor die Benjamin F Barge Professur an der Yale University inne 1 Naomi Schors Veroffentlichungen sind Teil des Pembroke Center for Teaching and Research on Women at Brown University und der Archive der Elizabeth Weed Sammlung zur Feministischer Wissenschaftstheorie in der John Hay Library der Brown University Bucher BearbeitenBad Objects Essays Popular and Unpopular Duke University Press 1995 ISBN 978 0822316930 George Sand and Idealism Gender and Culture Series Columbia University Press 1993 ISBN 978 0231065221 Reading in Detail Aesthetics and the Feminine Originalausgabe Methuen Press 1987 neu aufgelegt von Taylor amp Francis 2006 mit einer Einleitung von Ellen Rooney ISBN 978 0415979450 Breaking the Chain Women Theory and French Realist Fiction Columbia University Press 1985 ISBN 978 0231058742 Zola s Crowds Johns Hopkins University Press 1978 ISBN 978 0801820953Herausgeberschaften BearbeitenDecadent Subjects The Idea of Decadence in Art Literature Philosophy and Culture of the Fin de Siecle in Europe Charles Bernheimer eds Jason Kline und Naomi Schor Johns Hopkins University Press 2002 ISBN 978 0801867408 Feminism Meeta Queer Theory mit Elizabeth Weed Indiana University Press 1997 ISBN 978 0253211187 Engaging with Irigaray mit Carolyn Burke und Margaret Whitford Columbia University Press 1994 ISBN 978 0231078979 The Essential Difference Naomi Schor und Elizabeth Weed eds Indiana University Press 1994 ISBN 978 0253350930 Flaubert and Postmodernism Naomi Schor und Henry F Majewski eds University of Nebraska Press 1984 ISBN 978 0803241435Essays BearbeitenPensive Texts and Thinking Statues Balzac with Rodin Critical Inquiry 27 2 2001 239 264 Blindness as Metaphor differences 11 Nummer 2 Sommer 1999 76 105 Anti Semitism Jews and the Universal Oktober 87 Winter 1999 107 111 One Hundred Years of Melancholy The Zaharoff Lecture for 1996 Romantisme Clarendon Press TKyear 1 15 Reading in Detail Hegel s Aesthetics and the Feminine Nachdruck in Patricia Jagentowicz Mills ed Feminist Interpretations of G W F Hegel Pennsylvania State University Press 1995 119 147 French Feminism is a Universalism differences 7 1 1995 Cartes Postales Representing Paris 1900 Critical Inquiry 18 Winter 1992 188 245 The Scandal of Realism in Hollier Denis ed A New History of French Literature Harvard University Press 1989 656 660 This Essentialism Which is Not One differences 2 1989 38 58 Idealism in Hollier A New History 769 773 Simone de Beauvoir A Thinking Woman s Woman L A Times 19 Mai 1986 Roland Barthes Necrologies Sub Stance 48 1986 27 33 Female Fetishism The Case of George Sand Poetics Today 6 1985 301 310 Nachdruck in Suleiman Susan Ed The Female Body in Western Culture Contemporary Approaches Harvard University Press 1986 363 372 Female Paranoia The Case for Psychoanalytic Feminist Criticism Yale French Studies 62 1981 204 219 Le Detail chez Freud Litterature 37 1980 3 14 Le Delire d interpretation naturalism et paranoia in Le naturalisme Colloque de Cerisy Paris 10 18 1978 237 255 Dali s Freud Dada Surrealism 6 1976 10 17 Le Sourire du sphinx Zola et l enigme de la femininite Romantisme 12 14 1976 183 195 Weblinks Bearbeitenhttp www pembrokecenter org farnham archives exhibit Schor schor start html http www dukeupress edu differences http www dukeupress edu cgibin forwardsql search cgi template0 nomatch htm amp template2 books book detail page htm amp user id 316223710538 amp Bmain item option 1 amp Bmain item 1732 http www routledge com books Reading in Detail ISBN 978 0 415 97945 0Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Douglas Martin Naomi Schor Literary Critic and Theorist Is Dead at 58 New York Times 16 Dezember 2001 abgerufen am 2 Oktober 2016 Normdaten Person GND 128866594 lobid OGND AKS LCCN n78003303 VIAF 49241521 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schor NaomiKURZBESCHREIBUNG US amerikanische Literaturkritikerin und FeminismustheoretikerinGEBURTSDATUM 10 Oktober 1943GEBURTSORT New York CitySTERBEDATUM 2 Dezember 2001STERBEORT New Haven Connecticut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naomi Schor amp oldid 236777536