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Nana ist ein Bild des Malers Edouard Manet Es entstand 1877 und zeigt eine junge Frau die halbbekleidet in ihrem Boudoir steht und sich vor einem Spiegel schminkt NanaEdouard Manet 1877Ol auf Leinwand154 115 cmHamburger KunsthalleVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Beschreibung 3 Vor dem Spiegel 4 Reaktion der Kritik 5 Provenienz 6 Literatur 7 BelegeEntstehung BearbeitenManet begann mit dem Bild im Herbst 1876 in seinem Atelier das im Winter geheizt werden konnte Modell stand die Schauspielerin Henriette Hauser die den Spitznamen Citron trug und die Kokotte des in Paris gestrandeten niederlandischen Prinzen Wilhelm von Oranien Nassau war Der Herr der Modell sass kam im Januar 1877 hinzu Das Bild sei noch im Winter vollendet worden 1 Beschreibung BearbeitenIm Zentrum des Gemaldes einer Innenraumszene im Boudoir steht eine junge Frau dargestellt in einer vollstandigen Seitenansicht Ihr Korper ist nach links ausgerichtet der Kopf und insbesondere ihr Blick dem Betrachter zugewandt Bekleidet ist sie mit einer ruschenbesetzten blauen Corsage einem weissen Unterrock blauen Strumpfen mit Blumenapplikationen und hochhackigen Schuhen In der rechten Hand halt sie eine Puderquaste in der linken einen Lippenstift Vor ihr in der linken Bildseite befindet sich ein Schminkspiegel mit dreifussigem schmiedeeisernem Stander und zwei integrierten Kerzenleuchtern mit herabgebrannten erloschenen Kerzen Hinter ihr steht ein Sofa im Louis Philippe Stil mit goldbraunem Rahmen und bordeauxrotem Bezug Es fullt einen grossen Teil des mittleren Bildraums Zwei grosse Kissen in weiss und grun gehalten belegen hinter der Ansicht der Frau die linke Seite dieses Sofas und nehmen die Linienfuhrung ihrer Kleidung auf Auf der rechten Seite des Mobels vom Bildrand beschnitten sitzt ein Mann gekleidet mit schwarzem Frack weissem Hemd und Zylinder Er halt einen Spazierstock quer uber sein linkes uber das recht geschlagene Bein Er tragt einen hangenden Schnauzbart sein Blick ist nach links an der Frau vorbei gerichtet Der Hintergrund des Gemaldes wird von einer blauen Bildtapete bestimmt das einen an einem Gewasser stehenden Ibis zeigt und mit Leisten vom ansonsten braunfarbenen Hintergrund abgesetzt ist Zum linken Bildrand hin sind weitere Einrichtungsgegenstande des Boudoirs sichtbar so angeschnitten ein Stuhl mit einem weissblauen Kleidungsstuck dahinter ein Tisch im gleichen barocken Stil wie das Sofa Hierauf befindet sich wiederum ein Blumentopf mit einer bluhenden Pflanze Die Bildaufteilung wird durch die klare Linienfuhrung einer Waagerechten zwischen Bildtapete und Zimmereinrichtung sowie der Senkrechten des Spiegelstanders bestimmt Vor dem Spiegel Bearbeiten nbsp Edouard Manet Vor dem Spiegel 1876 Das Bild steht in direktem Bezug zu dem von Manet ein Jahr zuvor fertiggestellten Gemalde Vor dem Spiegel das eine Frau in Ruckenansicht vor einem Spiegel zeigt und Ahnlichkeiten in Farben und Kleidung der Frau aufweist Dieses Gemalde ist im Gegensatz zur Ausfuhrung der Nana skizzenhaft und mit grobem Pinselstrich angelegt 2 Nana hatte seinen Bildtitel bereits als Manet es fur den Salon de Paris 1877 einreichte es aber von der Jury abgelehnt wurde 3 Nana ist ursprunglich eine Koseform des Namens Anna und bezeichnet seit der Mitte des 19 Jahrhunderts umgangssprachlich allgemein eine junge Frau die mit einem Mann liiert aber nicht mit ihm verlobt oder verheiratet ist 4 Als deutsche Ubersetzungen werden in Internetworterbuchern Schnecke Tussi oder Mietze vorgeschlagen Den Bezug zu Emile Zola der mit Manet befreundet war stellte bereits Un Impressioniste 1877 in einem Sonett her als das Bild im Schaufenster des Hauses Giroux auf dem Boulevard des Capucines ausgestellt war C est elle c est Nana Manet d apres Zola L a peinte Sie ist s es ist Nana Manet hat sie nach Zola gemalt 5 Das kann sich noch nicht auf den Roman gleichen Titels bezogen haben der als 9 Band des Rougon Macquart Zyklus erst 1880 erschien der Anonymus Zola selbst verweist vielmehr auf den 7 Band dieses Zyklus Der Totschlager L Assommoir in dem die Figur erstmals erscheint hier ist ihr vor allem das 11 Kapitel gewidmet das den Weg des jungen Madchens in die Prostitution und zu einem gewissen aber verganglichen Wohlstand beschreibt Es ist denkbar dass Zola dann durch Manets Bild angeregt wurde in einem weiteren Roman den spateren Lebensweg seiner Figur zu schildern Reaktion der Kritik BearbeitenObwohl schon 14 Jahre zuvor Manets Olympia die Gemuter in Paris emporte war Nana ein neuer Skandal Es wundert daher nicht dass der Salon de Paris auch ihr den Zutritt verbot und Manet sie auf eigene Faust bei Giroux platzierte Dort bekam sie aber regen Zulauf da in Paris zwar alle wussten was in frivolen Salons geschah es drastisch in einem Bild darzustellen jedoch immer noch als Tabubruch galt Wahrend sich die einen aber wie so oft in Anbetracht skandaloser und impressionistischer Bilder emporten waren andere durchaus begeistert Martold zum Beispiel schrieb uber Verewiger ihrer Epochen Er zahlte bis 1877 furs laufende Jahrhundert davon bloss zwei Der eine hatte geschrieben und hiess Balzac den anderen sah er in Manet 6 Provenienz BearbeitenBis zum Tode Manets 1883 blieb das Gemalde im Besitz des Kunstlers Im Folgejahr gelangte es auf der Auktion seiner Werke fur 3000 Franc in die Sammlung von Dr Albert Robin der mit Manet befreundet war Dieser verkaufte das Bild spater an den Kunsthandler Paul Durand Ruel der es fur 15 000 Franc an den Sammler Henri Garnier weiterverkaufte 1894 erwarb Durand Ruel das Gemalde fur 9 000 Franc zuruck Dieser verausserte die Nana anschliessend fur 20 000 Franc an den Margarinefabrikanten Auguste Pellerin 1910 gelangte das Bild uber den Berliner Kunsthandler Paul Cassirer fur 150 000 Mark in die Sammlung des Hamburger Bankiers Theodor Behrens Von seiner Witwe erwarb die Hamburger Kunsthalle das Gemalde 1924 7 Literatur BearbeitenGilles Neret Manet Taschen Koln 2003 ISBN 3 8228 1947 6 Ina Conzen Edouard Manet und die Impressionisten Hatje Cantz 2002 ISBN 3 7757 1201 1 Hajo Duchting Manet Pariser Leben Prestel Munchen 1995 ISBN 3 7913 1445 9 Pierre Courthion Manet DuMont Koln 1990 ISBN 3 7701 2598 3 Werner Hofmann Nana Mythos und Wirklichkeit Mit einem Beitrag von Joachim Heusinger von Waldegg Koln DuMont Schauberg 1973 ISBN 3 7701 0686 5Belege Bearbeiten Werner Hofmann Nana 1973 S 17 Hajo Duchting Manet Pariser Leben Seite 60 Le Figaro 16 04 1877 S 2 nana Wiktionnaire Abgerufen am 27 Januar 2021 Le Tintamarre 13 05 1877 S 2 Gilles Neret Manet Seite 76 Reunion des Musees Nationaux Paris Metropolitan Museum of Art New York Hrsg Manet Ausstellungskatalog deutsche Ausgabe Frolich und Kaufmann Berlin 1984 ISBN 3 88725 092 3 Seite 396 Normdaten Werk GND 4133511 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nana Manet amp oldid 230958507