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Nachbestattungen aus der Zeit der Kugelamphoren Kultur KAK wurden in einigen niedersachsischen Grosssteingrabern entdeckt Die primar im nordlichen Mitteldeutschland und ostlich davon verbreitete Kugelamphoren Kultur KAK 3100 2700 v Chr gelangte im Westen bis in die Luneburger Heide und das Wendland in Niedersachsen Ostlich des Drawehn der die Luneburger Heide im Osten begrenzt stammen Bestattungen der Kultur aus Flachgrabern westlich davon und im sonstigen Verbreitungsgebiet der KAK lagen sie auch als Nachbestattungen in Megalithanlagen der Trichterbecherkultur TBK vor Diese Eingriffe in die Anlagen der TBK sind primar an aufgefundener Keramik erkennbar Dieser Artikel wurde auf der Qualitatssicherungsseite der Redaktion Geschichte eingetragen dort auch Hinweise zur Abarbeitung dieses Wartungsbausteins weil er noch inhaltliche oder formale Mangel hat Bitte hilf mit die genannten Einwande zu klaren und etwaige Mangel dieses Artikels zu beseitigen und beteilige dich bitte an der Diskussion Inhaltsverzeichnis 1 Keramiktypen der Nachbestattungen 1 1 Die Kugelamphore 1 2 Weitmundige Topfe 1 3 Halbkugelige Schalen 2 Fundplatze mit Nachbestattungen 2 1 Diersbuttel 2 2 Rohstorf III 2 3 Hunenbett IV von Oldendorf 3 Zeitstellung 4 LiteraturKeramiktypen der Nachbestattungen BearbeitenDie Kugelamphore Bearbeiten Die Kugelamphore als typische Keramik hat der Kultur den Namen gegeben Die Gefasse besitzen meist einen kugeligen Bauch dem die Standflache fehlt Mitunter sind sie zusammengedruckt flaschen oder sackformig Allen gemein ist der vom Kugelbauch abgesetzte hohe konische Hals Zwei kleine Henkel uberbrucken den Schulter Bereich Kugelamphoren weichen nicht nur in Form und Grosse voneinander ab sondern auch in der Verzierung die oft flachendeckend Hals und Schulter uberzieht Im Luneburgischen tragen die meisten ein zu Dreiecken und Winkelbandern geordnetes Muster aus Eindrucken von Hufeisen und Winkelstichen Die Schulter ist mit einem zu Gruppen geordneten Fransenmuster bedeckt das wiederum von Hufeisen und Winkelstichen abgeschlossen wird Das zu dieser Gruppe gehorende Kreuzstich Muster ist bislang nur auf einer Scherbe aus einem der Grosssteingraber von Rohstorf bekannt geworden Zur Verzierung mit umlaufenden Schnureindrucken zahlen die Amphoren von Diersbuttel Landkreis Luneburg und Ostedt Landkreis Uelzen Eckige und rundliche Einstiche die zu teppichartigen Ornamenten gruppiert sind schmucken Hals und Schulter einer Amphore aus Siecke Landkreis Luneburg Daneben wird noch vereinzelt Furchenstichtechnik angewandt Rahmstorf Landkreis Harburg Eine Amphore ist unverziert Rohstorf Landkreis Luneburg Weitmundige Topfe Bearbeiten Die in ihrer Verzierung an die Kugelamphore angelehnte Gruppe der weitmundigen Topfe ist durch mehrere Fundstucke vertreten Es handelt sich um Gefasse mit eingezogenem selten doppelkegelformigem Korper und abgesetzter Standflache Auf Hohe des hohen Schulterknicks finden sich vier einander gegenuberstehende waagerecht durchbohrte Henkel Hufeisen und Furchenstichtechnik tragt ein Topf aus Masendorf Landkreis Uelzen Schnurverzierung einer aus Rohstorf Landkreis Luneburg zwei weitere vom gleichen Fundort sind unverziert In Rahmstorf Landkreis Harburg fand sich ein mehr schalenformiger Topf verziert mit einem teppichartigen Muster von langlichen Einstichen und ein unverziertes Exemplar Halbkugelige Schalen Bearbeiten Halbkugelige Schalen mit zylindrischem bzw einwarts geschwungenem Hals und zwei dichten Schulterosen konnten bisher nur bei einem unverzierten Exemplar aus Rohstorf und einem verzierten aus Rahmstorf festgestellt werden Das Zickzack Band aus gegeneinander gestellten mit waagerechten Furchenstichreihen gefullten Dreiecken steht in Zusammenhang mit der Walternienburg Bernburger Kultur Mitteldeutschlands Uber dem Band sind unregelmassige Reihen von hufeisenformigen Bogen eingedruckt Eine Schale aus Rahmstorf kann auch der KAK zugerechnet werden Die Schale hat eine schrag aufsteigende Wandung und einen abgesetzten Fuss Sie unterscheidet sich von den entsprechenden Formen der Einzelgrabkultur durch den die KAK kennzeichnenden fein geschlammten Ton den klingend harten Brand und die rotliche polierte Oberflache Fundplatze mit Nachbestattungen BearbeitenDie Mehrzahl der Fundstucke stammt aus zerstorten Anlagen so dass Aussagen kaum moglich sind Drei Befunde fallen jedoch aus dem Rahmen Diersbuttel Bearbeiten Die Ausgrabung in einer kleinen Steinkammer in Diersbuttel Landkreis Luneburg brachten im Zugang dicht beieinander liegend Teile einer ausgeraumten Bestattung der KAK zu Tage namlich Scherben einer schnurverzierten Amphore und ein dicknackiges Feuersteinbeil mit gewolbten Schmalseiten und asymmetrisch angeschliffener Schneide Etwas entfernt lagen die Scherben eines Gefasses der Alttiefstichkeramik und eines Riesenbechers der Einzelgrabkultur In der Kammer wurde ein unverzierter Trichterbecher mit einer uber die Mundung gelegten Klinge eines dunnnackigen Beiles der Trichterbecherkultur TBK angetroffen Rohstorf III Bearbeiten Eindeutiger sind die Zustande in Steingrab III von Rohstorf Wahrend der Vorzeit hatte sich hier von der Unterseite des mittleren Decksteines eine Platte gelost Sie versperrte aufrecht stehend den Zugang zum Sudteil der Kammer Hier fanden sich auf dem Pflaster Scherben eines Trichterbechers der Alttiefstichkeramik und daruber durch Sandschichten getrennt Fundstucke der KAK nicht jedoch der Einzelgrabkultur die im nordlichen zuganglich gebliebenen Teil der Grabkammer zahlreich vertreten sind Die Platte muss sich demnach wahrend oder nach der Belegung durch die KAK in jedem Fall aber vor der Nachnutzung durch die Trager der Einzelgrabkultur gelost haben Bei den im sudlichen Grabraum geborgenen Objekten der Kugelamphoren Kultur handelt es sich um einen weitmundigen Topf mit vier Henkeln und Schnurverzierung und ein dunnblattiges asymmetrisch angeschliffenes Feuersteinbeil Hunenbett IV von Oldendorf Bearbeiten Der stratigraphische Befund von Rohstorf wird noch einmal durch Beobachtungen in Hunenbett IV in der Oldendorfer Totenstatt bestatigt Durch Sandschichten getrennt und uber den Bestattungen der KAK lagen die der Einzelgrabkultur Eine der beiden Bestattungen der KAK war in dem freigeraumten Mittelteil der Kammer deponiert die zweite an anderer Stelle direkt uber denen der TBK Zu den Beigaben der KAK gehorten zwei Kugelamphoren bzw deren Scherben eine Tontrommel mit Osen unter dem Rand und ein dicknackiges Feuersteinbeil mit gewolbten Schmalseiten Gemessen an Mitteldeutschland sind die Bestattungen der Luneburger Heide nicht reich mit Beigaben ausgestattet Dort kommen mitunter mehr als 10 Gefasse darunter jeweils mehrere Kugelamphoren und Beile als Beigaben einer Bestattung vor in der Regel sind es allerdings drei bis vier Legt man diesen Massstab zu Grunde so konnte die grosse Zahl der zur KAK gehorenden Gefasse 5 und Steinbeile 3 im Steingrab III von Rohstorf und Rahmstorf 6 Gefasse fur lediglich eine Bestattung in Anspruch genommen werden ohne dass dies zu belegen ware Zeitstellung BearbeitenDie Befunde aus Diersbuttel Oldendorf und Rohstorf ergaben stratigraphische Beobachtungen zur zeitlichen Stellung der KAK im Neolithikum der Luneburger Heide In Rohstorf und Diersbuttel ist die KAK junger als die Alttiefstichkeramik in Oldendorf auch junger als die Phase der mitteldeutschen Walternienburg Gruppe Die halbkugelige Schale aus Rahmstorf mit der fur die Bernburger Kultur typischen Verzierung belegt wiederum die Verkettung von spater Bernburger Kultur und KAK Hierzu gibt im nordostlichen Niedersachsen eine Reihe von Belegen vom Flachgraberfriedhof Pevestorf Landkreis Luchow Dannenberg Die KAK setzte auch in der Luneburger Heide der TBK ein Ende Nach den Befunden ist mit ihrem Auftreten im Verlauf der jungsten Phase der TBK 2900 2800 v Chr zu rechnen die sich mit der spaten Bernburger Kultur parallelisieren lasst Die Kugelamphoren Kultur beginnt fruher als die Einzelgrabkultur In Niedersachsen nimmt sie eine sehr kurze Zeitspanne ein ehe sie von der Einzelgrabkultur abgelost wird Literatur BearbeitenFriedrich Laux Nachbestattungen in Grosssteingrabern Die Kugelamphorenkultur In Heinz Schirnig Hrsg Grosssteingraber in Niedersachsen Lax Hildesheim 1979 S 117 121 ISBN 3 7848 1224 4 Erika Nagel Die Erscheinungen der Kugelamphorenkultur im Norden der DDR Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte der Bezirke Rostock Schwerin und Neubrandenburg Band 18 Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1985 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nachbestattungen der Kugelamphoren Kultur amp oldid 229479705