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Muriel Robertson 8 April 1883 in Glasgow Schottland 14 Juni 1973 in Derry Nordirland war eine schottische Bakteriologin und Protozoologin Sie gehorte zu den ersten Frauen die als Fellow der Royal Society gewahlt wurden Wahrend beider Weltkriege machte sie bedeutende Fortschritte bei der Identifizierung der Arten von Clostridium die als haufige Todesursache bei Soldaten den Gasbrand verursachten Muriel Robertson untersucht mit dem Mikroskop im Freien Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Forschung zur Schlafkrankheit und zum Gasbrand 2 Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Werk BearbeitenRobertson war das siebte von 12 Kindern der in Australien geborenen Elizabeth Ritter und des Ingenieurs Robert Andrew Robertson Sie wurde privat ausgebildet lernte verschiedene Sprachen und in ihren fruhen Teenagerjahren sprach sie Franzosisch und fliessend Deutsch Sie besuchte die University of Glasgow und ihr erstes Forschungsprojekt war eine Studie uber Pseudospora volvocis einen Protozoenparasiten der Alge Volvox Ihre Beschreibung des Lebenszyklus wurde 1905 veroffentlicht in dem Jahr in dem sie ihren Master of Arts an der University of Glasgow erhielt Nach ihrem Abschluss arbeitete sie zwei Jahre dort in Glasgow Forschung zur Schlafkrankheit und zum Gasbrand Bearbeiten 1907 erhielt sie ein Carnegie Stipendium und zog nach Ceylon um Trypanosomeninfektionen bei Reptilien zu untersuchen 1908 kehrte sie nach Glasgow zuruck und zog 1909 nach London wo sie zwei Jahre lang als Assistentin bei dem Zoologen Edward Alfred Minchin am Lister Institute in London forschte 1911 bot ihr das Kolonialamt eine vorubergehende Ernennung zum Protozoologen im Protektorat von Uganda an Mit Zustimmung von Charles James Martin dem Direktor des Lister Institute nahm sie die Ernennung an Sie war dort bis 1914 tatig und untersuchte den Lebenszyklus von Trypanosoma gambiense dem Erreger der Schlafkrankheit Sie veroffentlichte bahnbrechende Ergebnisse uber den Lebenszyklus des Erregers im Blut von Menschen Rindern und Pferden und in seinem Insektentrager der Tsetsefliege Laut ihrem Nachruf soll sie bei dieser Arbeit durch die Walder Ugandas gefahren sein Die ugandischen Frauen hielten sie fur eine Arztin und brachten ihre kranken Kinder zu ihr Sie leitete Krankenstationen wo sie Regeln fur Hygiene und Kinderbetreuung lehrte nbsp Das fruhere Lister Institut heute das Lister Hospital Chelsea Bridge RoadRobertson kehrte 1914 kurz vor dem Ersten Weltkrieg an das Lister Institut zuruck Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs haben sie und Harriette Chick als die einzigen Wissenschaftlerinnen des Lister Instituts bei der Herstellung von Tetanus Antitoxin fur die Armee geforscht Die meisten mannlichen Mitarbeiter des Instituts waren in Kriegsarbeiten eingebunden unter ihnen Charles James Martin und Joseph Arkwright die die bakteriellen Ursachen von Gasbrand untersuchten Diese Forschungen ubernahm Robertson Sie studierte als eine der besten Studentinnen bei dem Zoologen John Graham Kerr an der Universitat von Glasgow und promovierte 1923 in Naturwissenschaften mit der Dissertation A study of the life histories of certain trypanosomes 1936 gehorte sie zu den ersten die bei der Grundung des Tropical Medical Research Committee durch das Medical Research Council in das Committee gewahlt wurden 1939 wurde sie mit Chick nach Cambridge evakuiert wohin Martin sich im Ruhestand zuruckgezogen hatte Sie setzte ihre Forschungen mit Trichomonas fort die sie kurz vor Ausbruch des Krieges begonnen hatte aber wieder erregten die Gasbrandbazillen ihre Aufmerksamkeit 1915 hatte sie das Ziel Antitoxin fur die Behandlung der Krankheit bereitzustellen Jetzt wollte sie sichere Impfstoffe zur Prophylaxe bereitstellen und arbeitete ab 1938 zunehmend mit Veterinarwissenschaftlern und war von da an bis zu ihrer Pensionierung ein haufiger und kritischer Gast im Veterinary Research Club Abgesehen von einer Zeit am Institut fur Tierpathologie in Cambridge wahrend des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie bis 1961 am Lister Institut Der grosste Teil ihrer Forschung lag in der Protozoologie wahrend der beiden Weltkriege forschte sie in der Bakteriologie insbesondere an anaeroben Clostridia Infektionen von Kriegswunden der Ursache von Gasbrand 1947 wurde sie im selben Jahr wie Dorothy Crowfoot Hodgkin als erste Zoologin zum Fellow der Royal Society gewahlt zwei Jahre nach der Wahl der ersten Frauen Marjory Stephenson und Kathleen Lonsdale Im folgenden Jahr wurde sie Ehrendoktorin der Rechtswissenschaften LLD an der University of Glasgow Sie war ausserdem Mitglied der Royal Society of Tropical Medicine and Hygiene und des Institute of Biology der Pathological Society der Society for Experimental Biology und des Medical Research Club Sie war eine Grunderin der Gesellschaft fur Allgemeine Mikrobiologie und war von 1945 bis 1948 Mitglied ihres Rates Sie war Ehrenmitglied der British Society for Parasitology und von der Abteilung fur Vergleichende Pathologie der Royal Society of Medicine Nach ihrer offiziellen Pensionierung 1948 forschte sie weiter bis 1961 am Lister Institut gesponsert vom Agricultural Research Council In den 1950er Jahren wurde ihr wegen eines akuten Glaukoms ein Auge entfernt Sie arbeitete fur kurze Zeit in Cambridge weiter bevor sie sich schliesslich auf das Familiengut in Limavady in Nordirland zuruckzog Auszeichnungen Bearbeiten1947 Ehrendoktorin der Rechtswissenschaften LLD University of Glasgow Ehrenmitglied der British Society for ParasitologyVeroffentlichungen Auswahl Bearbeiten1905 Pseudospora volvocis Cienkowski Q J l microsc Sci 49 1906 Notes on certain blood inhabiting protozoa Proc R phys Soc Edinb 16 1907 Studies on a trypanosom e found in the alim entary canal of Pontobdella muricata Proc R phys Soc Edinb 17 83 108 1908 A prelim inary note on haematozoa from some Ceylon reptiles Spolia zeylan 5 178 185 1912a Notes on som e flagellate infections found in certain Hemiptera in Uganda Proc R Soc B 85 234 240 Rep sleep Sickn Comm R Soc 12 132 137 1934 An in vitro study of the action of im m une bodies called forth in the blood of rabbits by the injection of the flagellate protozoon Bodo caudatus J Path Bact 38 363 390 1939 A study of the reactions in vitro of certain ciliates belonging to the GlaucomaColpidium group to antibodies in the sera of rabbits im m unized therew ith J Path Bact 48 305 322 1956 Some aspects of trypanosom iasis with particular reference to the work of Sir David Bruce J trop Med Hyg 59 69 77 1958 Some modern trends in protozoology Sci Prog Lond 96 1 14 1963 Antibody response in cattle to infection with Trichomonas foetus In Immunity to Protozoa A Symposium of the British Society of Immunology Ed Garnham P C C Pierce A Literatur BearbeitenObituary Notices Muriel Robertson British Medical Journal 3 1973 P H Clarke Robertson Muriel 1883 1973 Oxford Dictionary of National Biography Oxford University Press 2004 Weblinks BearbeitenObituary im Journal of General Microbiology 1976 Kurzbiografie bei National Library of Scotland BiografieNormdaten Person GND 117721182 lobid OGND AKS LCCN n2017183909 VIAF 57399610 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Robertson MurielKURZBESCHREIBUNG schottische Bakteriologin und ProtozoologinGEBURTSDATUM 8 April 1883GEBURTSORT Glasgow SchottlandSTERBEDATUM 14 Juni 1973STERBEORT Derry Nordirland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muriel Robertson amp oldid 227322348