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30 783333333333 127 55 Koordinaten 30 47 0 S 127 33 0 OMundrabilla Meteorit Der Mundrabilla Meteorit ist ein Eisenmeteorit der im Nullarbor Plain in Westaustralien niederging und noch in der Erdatmosphare fragmentiert wurde Der Einschlag des Meteoritenschauers fand vermutlich vor mehreren Millionen Jahren statt Mit einer Gesamtmasse von 24 Tonnen gehort er weltweit zu den grossten Meteoritenfunden Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Fundort 3 Geschichte 4 Klassifizierung 5 Zusammensetzung 5 1 Mineralogie 5 2 Chemische Zusammensetzung 6 Entstehung 7 Alter 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Mundrabilla Meteorit ist nach der Ortschaft Mundrabilla Siding benannt in deren Nahe die Einschlage erfolgten Fundort Bearbeiten nbsp Der im Western Australian Museum ausgestellte Meteorit Mundrabilla IVom Mundrabilla Meteoriten wurden Bruchstucke an verschiedenen Lokalitaten aufgefunden die aber alle bei Mundrabilla Siding im Nullarbor Plain relativ eng beieinander liegen 60 Kilometer langer und 30 Kilometer breiter West Ost orientierter Streukegel der Meteorit kam von Westen Die verschiedenen Fragmente gehoren wahrscheinlich zu einem einzigen Boliden der beim Eintritt in die Erdatmosphare durch Ablation disintegrierte 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Erstfund des Mundrabilla Meteoritenschauers von 1911Der Erstfund eines 112 Gramm schweren mittleren Om Oktaedriten mit 0 5 bis 1 3 Millimeter breiten Kamacit Bandern geht auf das Jahr 1911 zuruck Der Entdecker war H Kent der ihn als Premier Downs I bezeichnete Noch im selben Jahr fand er 13 Kilometer weiter westlich ein weiteres 116 Gramm schweres Stuck das er Premier Downs II taufte Ein 99 Gramm schwerer Oktaedrit Premier Downs III wurde 1918 entdeckt Um 1962 tauchte ein weiteres 108 Gramm schweres Fragment bei der Loongana Station auf Finder war ein Herr Harrison 1965 kamen drei weitere Bruchstucke mit 94 1 45 und 38 8 Gramm hinzu die 16 Kilometer nordlich von Mundrabilla Siding von W A Crowle aufgelesen wurden Spektakular waren jedoch die Funde der beiden Geologen R B Wilson und A M Cooney im April 1966 Sie stiessen im Verlauf einer Kartierung auf zwei riesige zusammenpassende Eisenmeteoriten die 9980 und 5540 Kilogramm wogen und nur 180 Meter voneinander entfernt lagen Sie waren von einer grossen Anzahl von kleineren Bruchstucken umgeben Der schwerste Meteorit bekam die Bezeichnung Mundrabilla I Er ist der elftschwerste Meteorit der jemals entdeckt wurde Stand 2012 und der schwerste Meteorit Australiens Der 9980 Kilogramm wiegende Eisenmeteorit befindet sich jetzt im Western Australian Museum Ein Fragment des Meteoriten Mundrabilla II liess Paul Ramdohr durch ein in Adelaide zu Besuch weilendes deutsches Marineschiff mit Genehmigung der Behorden in den 1960er Jahren nach Deutschland holen Der nicht ganz 6 Tonnen schwere Meteorit wurde im Max Planck Institut in Heidelberg zersagt Eine Scheibe gelangte nach Moskau und eine weitere nach London fur weitere Forschungen Von W H Butler wurde 1967 noch ein kleiner Nachzugler von 66 5 Gramm als Loongana Station West tituliert Zwei weitere Bruchstucke mit einem Gesamtgewicht von 1640 Kilogramm 840 und 800 Kilogramm wurden 1979 von A J Carlisle gefunden 2 Klassifizierung BearbeitenDie Mundrabilla Meteoritenfragmente sind mittlere Om Oktaedriten und gehoren zur IAB Gruppe der Eisenmeteoriten IAB ung Zusammen mit dem Waterville Meteorit bilden sie das Mundrabilla Duo oder Mundrabilla Gruppchen 3 Zusammensetzung Bearbeiten nbsp Angesagtes Handstuck des Mundrabilla Meteoriten befindet sich jetzt im National Museum of Natural HistoryMineralogie Bearbeiten Neben Kamacit Fe Ni und Taenit Fe Ni als Hauptbestandteilen enthalten die Mundrabilla Meteoritenfragmente Troilit Einschlusse FeS Plessit sowie Graphit C Schreibersit Fe Ni Co 3P und Daubreelith Fe2 Cr3 2S4 als Akzessorien Chemische Zusammensetzung Bearbeiten Der Meteorit ist zu 75 aus Nickel Eisen und zu 25 aus Troilit einem Eisensulfid zusammengesetzt wobei der Troilit in Form von grosseren Einschlussen vorliegt 92 Eisen 7 72 Nickel 59 5 ppm Gallium 196 ppm Germanium 0 87 ppm IridiumEntstehung Bearbeiten nbsp Angeatzte Oberflache von Mundrabilla II schon zu erkennen die bronzefarbenen TroiliteinschlusseNormalerweise kommen Schwefelverbindungen wie Troilit in Asteroiden in einer Zone zwischen dem inneren metallischen Kern und der silikatischen Kruste vor Bei der Entstehung der Asteroiden kuhlt der Kern sehr langsam aus und bildet Kristalle Schwefelreiche Verbindungen die in flussiger Form vorliegen werden daher in die Aussenbereiche verdrangt Dagegen kuhlte der Kern des Ursprungskorpers des Mundrabilla Meteoriten wesentlich schneller aus so dass die Schwefelverbindungen nicht mehr abfliessen konnten sondern im Kern eingebaut wurden Schatzungen haben ergeben dass der Ursprungskorper um etwa 500 C pro Jahr abkuhlte was ungewohnlich schnell ist Paradoxerweise besitzen die Eisen Nickel Bereiche des Meteoriten Strukturen die eine extrem langsame Abkuhlung des Kerns nahelegen mit etwa 1 in einer Million Jahren Dies war nur in Ursprungskorpern moglich die gross genug waren um den Kern vor rascher Auskuhlung zu bewahren und in denen zusatzlich Warme aufgrund radioaktiver Zerfallsprozesse erzeugt wurde Somit gibt die Entstehung des Mundrabilla Meteoriten einige Ratsel auf da hier zwei gegensatzliche Mechanismen schnelle Abkuhlung der Troilitbereiche langsame Abkuhlung der Nickel Eisenzonen zum Tragen kamen Alter BearbeitenBereits 1979 konnte Niemeyer am Mundrabilla Meteoriten mittels der Argon Methode ein Alter von 4570 60 Millionen Jahre BP ermitteln Dieses Ergebnis stellt das bisher hochste Alter eines Meteoriten dar 4 Weblinks Bearbeitennature com The Mundrabilla Meteorite a New Discovery in Western Australia SAO NASA Astrophysics Data System ADS J R de Laeter W H Cleverly Further finds from the Mundrabilla meteorite showerEinzelnachweise Bearbeiten DeLaeter J R The Mundrabilla Meteorite Shower In Meteoritics volume 7 number 3 S 285 Archivierte Kopie Memento vom 5 Juni 2012 im Internet Archive Meteorite Mystery in englischer Sprache abgerufen am 7 Juli 2020 Wasson J T und Kallemeyn G W The IAB iron meteorite complex A group five subgroups numerous grouplets closely related mainly formed by crystal segregation in rapidly cooling melts In Geochimica et Cosmochimica Acta Band 66 13 2002 S 2445 2473 doi 10 1016 S0016 7037 02 00848 7 Niemeyer S 40Ar 39Ar dating of inclusions from IAB iron meteorites In Geochimica Cosmochimica Acta Band 43 1979 S 1829 1840 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mundrabilla Meteorit amp oldid 233196425